Donnerstag, 11. September 2025

E-PartizipationBocholter Bürgerblog

[12.04.2012] Bei der Entwicklung eines Kulturquartiers setzt Bocholt auf Bürgerbeteiligung. Damit soll der Planungsprozess transparent werden, Anregungen und Bedenken sollen einfließen. Die Stadt hat dazu ein Mitmach-Blog aufgesetzt.
Plan des Kulturquartiers: Bocholt setzt auf Online-Bürgerbeteiligung.

Plan des Kulturquartiers: Bocholt setzt auf Online-Bürgerbeteiligung.

(Bildquelle: Stadtverwaltung Bocholt)

Mit dem Projekt „Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße (KuBAaI)“ bewirbt sich die Stadt Bocholt zur Regionale 2016 im Münsterland. In einem mehrstufigen Qualifizierungsverfahren werden die einzureichenden Unterlagen – von der Projektskizze über die Projektstudie bis hin zum Projektdossier – hinsichtlich des Prädikats „Regionale-2016-Projekt“ überprüft. Mit der vorgelegten Projektskizze KuBAaI wurde bereits die erste Qualifizierungsphase erreicht. Eine Empfehlung des Lenkungsausschusses und der Regionale 2016 Agentur in diesem Zusammenhang betraf die Konkretisierung des Kommunikationsprozesses im Projekt.

Webbasierte Austauschplattform

Unabhängig von dabei parallel zu bearbeitenden Lösungsmodellen zu Organisationsformen und insbesondere mit Blick auf aktuelle Bestrebungen der Stadt Bocholt zum Thema Bürgerbeteiligung und Social Media entstand die Idee, ad-hoc eine webbasierte Informations- und Austauschplattform zu entwickeln, die über www.kubaai.de angesteuert werden kann. In Planung waren: Forum, Newsletter, hierarchische Zugriffsrechte, Zugang mit und ohne Account, die Rolle des städtischen Regionale-Beauftragten, Einbindung der auch politisch besetzten AG Regionale, Schnittstelle zum Geodatenportal, User informieren, Fragen oder Aufgaben von Usern gestellt zu bekommen, möglicherweise automatisch oder manuell eine Nachricht oder SMS generieren, Erweiterung des Nutzerkreises in der Planungs- oder Umsetzungsphase.
Dieser Ansatz wurde unabhängig von der weiteren Qualifizierungsphase in Angriff genommen. Federführend erarbeitete der Fachbereich Grundstücks- und Bodenwirtschaft, der auch in Zusammenarbeit mit der Zentralen Verwaltung, Geschäftsbereich IT, für das gesamte Geodaten-Management der Stadt Bocholt verantwortlich ist, in Abstimmung mit dem Pressereferat unter Nutzung einer Freeware den nun nutzbaren Blog. Über den vermeintlichen Homepage-Charakter werden nicht nur Projektinformationen transparent. Mittels einfacher Registrierung (passwortgeschützter Account) kann jeder Interessierte Teil des Kommunikationsprozesses werden. Die mit Redakteursrechten ausgestatteten Mitarbeiter im Projekt-Team können jederzeit Beiträge zum Projekt veröffentlichen. Der Zusatz „Stadt Bocholt“ im Benutzernamen macht deutlich, dass ein Mitarbeiter der Verwaltung einen Artikel veröffentlicht hat oder auf kurzem Wege öffentlich Fragen beantwortet. Ein zentraler Administrator im Fachbereich pflegt den Blog, durchkämmt ihn nach Spam und achtet auf Einhaltung von Regeln, die in den Nutzungsbedingungen zusammengestellt sind. Seit Frühjahr 2011 ist die Website online. Das Projekt hat noch weitere Qualifizierungshürden zu nehmen und befindet sich in einem Frühstadium der Entwicklung. Aktuell sind rund 12.000 Hits und zwölf Kommentare gezählt.

„Wir wollen miteinander reden“

Mit dem Motto „Wir wollen miteinander reden und diskutieren“ wird das Ziel der Stadt Bocholt deutlich. Missverständnisse durch möglicherweise unzureichende Kommunikation oder Halbwissen sollen in bevorstehenden Prozessen vermieden werden. Die Stadt Bocholt möchte neben der gewollten Transparenz auch frühzeitig Anregungen und Bedenken in den weiteren Entwicklungsprozess einfließen lassen. Diese können selbstverständlich nicht die gesetzlich verankerte Beteiligung im Rahmen eines formalen Verfahrens ersetzen. Ebenso wird Wert darauf gelegt, dass keine statische Plattform eingerichtet wurde, sondern ein Ad-hoc-System, das sich den künftig gestellten Anforderungen – sei es aus den Projektanforderungen oder aus Empfehlungen der Nutzer heraus – anpassen kann und soll. So sollen im weiteren Prozess Ideen entwickelt werden, wie insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene (auch in deren Rolle als künftige Mitnutzer des Projektgebietes) mit ihrer eigenen Sprache und Kommunikationsform in den Prozess eingebunden werden können.
Für das Jahr 2012 hat sich die Stadt Bocholt vorgenommen, die Website www.bocholt.de neu programmieren zu lassen. In diesem Zusammenhang sollen verstärkt Bürgerkontakte durch Nutzung von Social Media geknüpft werden. Außerdem soll ein hindernisfreier Zugang den Bürgern unkompliziert die Möglichkeit geben, Anregungen und Bedenken zu äußern.

Joachim Bußhoff ist Leiter des Fachbereiches Grundstücks- und Bodenwirtschaft der Stadt Bocholt.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: E-Partizipation
Screenshot Mängelmelder Großostheim

Großostheim: Mängelmelder im Einsatz

[10.09.2025] Über einen Mängelmelder verfügt jetzt die Marktgemeinde Großostheim. Damit sollen der Bürgerservice verbessert und Verwaltungsmitarbeitende entlastet werden. mehr...

Laut einer Fraunhofer-Studie ist Open Data der Schlüssel für noch mehr Bürgerbeteiligung in Kommunen.

Hessen: Beteiligungsportal für Kommunen

[04.09.2025] Hessens Kommunen können künftig ein Beteiligungsportal kostenfrei nutzen, das bereits erfolgreich in der Landesverwaltung zum Einsatz kommt. Die Lösung basiert auf dem Beteiligungsportal Sachsen, das von Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt gemeinsam weiterentwickelt wird. mehr...

Screenshot der Seite "Politik in Wuppertal"

Wuppertal: Einblick in lokale Entscheidungswege

[01.09.2025] Die Stadt Wuppertal hat ihr Informationsangebot zur Lokalpolitik erweitert. Neu sind Informationen zu Ausschüssen und Beiräten, eine Recherche-Funktion sowie Texte in leichter Sprache. Bürgerinnen und Bürger sollen so zur Mitgestaltung eingeladen werden. mehr...

Startbildschirm der App Frankfurt fragt mich.

Frankfurt fragt mich: App-Design angepasst

[13.08.2025] Seit Frühjahr ist die überarbeitetet Beteiligungsplattform Frankfurt fragt mich online. Nun wurde auch das Design der zugehörigen App angepasst. mehr...

Laut einer Fraunhofer-Studie ist Open Data der Schlüssel für noch mehr Bürgerbeteiligung in Kommunen.

Sachsen: Neue Förderrunde für kommunale Beteiligung

[06.08.2025] Sachsen unterstützt erneut kommunale Beteiligungsprojekte. Kommunen und zivilgesellschaftliche Träger können bis zum 18. September Förderanträge stellen. Die nächste Informationsveranstaltung zur Antragstellung findet am 19. August digital statt. mehr...

Screenshot der Startseite von Mein-Landkreis-Muenchen.de.

Kreis München: Zentrale Beteiligungsplattform

[05.08.2025] Mit einer neuen Beteiligungsplattform will der Landkreis München transparenter werden. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten hier Informationen zu aktuellen und künftigen Projekten. Auch können sie die Vorhaben kommentieren, eigene Ideen einbringen oder sich in Onlineforen austauschen. mehr...

Ordentlich zusammengestellter Sperrmüll stapelt sich vor einem Mehrfamilienhaus.
bericht

Anliegenmanagement: Den Alltag erleichtern

[01.08.2025] Die Stadt Dinslaken hat eine Individualerweiterung innerhalb des digitalen Anliegenmanagementsystems MeldooPLUS entwickelt. Das Beispiel zeigt, wie kommunale Dienstleistungen digitalisiert und in bestehende Verwaltungsabläufe integriert werden können. mehr...

Porträtaufnahme von Eileen O’Sullivan.
interview

Bürgerbeteiligung: Frankfurt fragt

[24.07.2025] Eileen O’Sullivan, Leiterin der Stabsstelle für Bürger:innenbeteiligung der Stadt Frankfurt am Main, spricht über die Bedeutung von Beteiligung, E-Partizipation und die neue Richtlinie für Öffentlichkeitsbeteiligung. mehr...

Blick auf das Saarbrücker Rathaus St. Johann, davor ein Wasserspiel.
bericht

Saarbrücken: Dank Struktur erfolgreich verändern

[14.07.2025] Mit einem digitalen Anliegenmanagement konnte Saarbrücken sowohl den Bürgerservice als auch verwaltungsinterne Abläufe optimieren. Der Schlüssel zum Erfolg lag dabei nicht allein in der Technologie, sondern vor allem in einem methodisch umgesetzten Change-Prozess. mehr...

Kaiserslautern: Haushaltsplan wird interaktiv

[30.06.2025] Die Stadt Kaiserslautern stellt ihren Bürgerinnen und Bürgern erstmals einen interaktiven Haushaltsplan zur Verfügung. Die Beteiligung läuft bis 11. Juli. mehr...

Konferenz: Neue Wege der Beteiligung

[23.06.2025] Wie können Bürgerinnen und Bürger besser mitgestalten? Eine Fachkonferenz am 23. September in Marburg will Antworten geben. Es geht um neue Formen der Partizipation – vom Losverfahren bis zu Künstlicher Intelligenz. mehr...

Screenshot der Startseite von mitmachen.soltau.de.

Soltau: Onlineplattform ergänzt Bürgerbeteiligung

[18.06.2025] Als zentrale Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung bietet die Stadt Soltau nun eine Onlineplattform an. Interessierte können sich hier nicht nur einbringen, sondern auch Informationen zu Projekten einholen. Um möglichst viele Personen zu erreichen, bleiben analoge Beteiligungsformate erhalten. mehr...

Hand hält Smartphone auf dem das Beteiligungsportal der Stadt Münster zu sehen ist

Münster: Zentrale Beteiligungsplattform gestartet

[11.06.2025] In Münster ist jetzt das Portal „Münster mitgestalten“ gestartet. Dieses bietet eine Übersicht über alle Beteiligungsmöglichkeiten, die von der Stadt angeboten oder mitverantwortet werden – von Präsenzveranstaltungen bis hin zu digitalen Formaten. mehr...

Frau mit Siegel Bewährt vor Ort

Hamburg: Auszeichnung für DIPAS Anwender Community

[05.06.2025] Mit dem Siegel „Bewährt vor Ort“ sollen innovative, erfolgreich erprobte Lösungen aus der kommunalen Praxis sichtbar gemacht und ihre Verbreitung gefördert werden. Zu den in diesem Jahr ausgezeichneten Projekten zählt unter anderem die DIPAS Anwender Community. mehr...

Screenshot der Bürgerecho-App

Iserlohn: Bürgerecho hat sich etabliert

[03.06.2025] Das vor rund drei Jahren eingeführte Hinweisgeber-System Bürgerecho der Stadt Iserlohn wird von der Bevölkerung rege genutzt: Monatlich gehen über die Internetseite und die App rund 110 Meldungen ein. mehr...