Dienstag, 4. November 2025

1157. Teilnehmerkonferenz in Halle

[23.05.2019] Um Erfolge aber auch aktuelle und künftige Herausforderungen rund um die 115 ging es bei der 7. Teilnehmerkonferenz zu der einheitlichen Behördenrufnummer. Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen sind dazu in der Stadt Halle (Saale) zusammengekommen.
Die siebte 115-Teilnehmerkonferenz hat im Stadthaus der Stadt Halle (Saale) stattgefunden.

Die siebte 115-Teilnehmerkonferenz hat im Stadthaus der Stadt Halle (Saale) stattgefunden.

Mehr als 130 Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen sind gestern (22. Mai 2019) zur 7. Teilnehmerkonferenz der 115 in Halle (Saale) zusammengekommen. Ernst Bürger, Leiter der Unterabteilung DG II für Verwaltungsdigitalisierung; Verwaltungsorganisation im Bundesinnenministerium hat in diesem Rahmen den 115-Tätigkeitsbericht vorgestellt und unter anderem die wichtigsten Leistungsdaten der einheitlichen Behördenrufnummer aufgezeigt. Demnach haben sich zwischenzeitlich rund 550 Kommunen, zwölf Bundesländer und die gesamte Bundesverwaltung dem 115-Verbund angeschlossen. Das Anrufvolumen sei auf 4,4 Millionen gestiegen, womit es sich im Vergleich zum Jahr 2011 – als die 115 den Regelbetrieb aufnahm – verzehnfacht hat. Auch die Anzahl der tatsächlichen Gespräche über die einheitliche Behördenrufnummer ist gestiegen und lag zuletzt bei 2,4 Millionen. „Noch nie wurden so viele Anrufe über die 115 abgewickelt.“
Bekannter ist die einheitliche Behördenrufnummer ebenfalls geworden, wie die jüngst vorgestellte Allensbachstudie ergab (wir berichteten). „Mit der 115 sind Kommunen, Länder und der Bund vorbildlich vernetzt“, sagte Bürger. „Das ist praktisch gelebter Bürgerservice und funktioniert hervorragend. Die 115 ist zu einem Standard im Bürgerservice geworden. Wir arbeiten daran, die 115 noch bekannter und interessanter zu machen.“ Dazu zählen laut Bürger die bundesweite Freischaltung der 115 sowie technische Ergänzungen, welche die Kopplung der einheitlichen Behördenrufnummer mit Portalangeboten ermöglicht.

Mit Neuerungen qualitativ verbessern

Wichtige Neuerungen sollen dazu beitragen, die Behördenrufnummer qualitativ weiterzuentwickeln. Sie betreffen unter anderem das 115-Serviceversprechen, die Flächendeckung, die Vorwahlfähigkeit und die Einbindung von Sprachdialogsystemen. Das 115-Serviceversprechen gilt seit dem Jahr 2009, als die Behördenrufnummer in den Pilotbetrieb startete: 75 Prozent der 115-Anrufe werden innerhalb von 30 Sekunden von einem Mitarbeiter im Service-Center angenommen. „Leider ein Versprechen, das seit drei Jahren nicht flächendeckend eingehalten werden kann. Deshalb musste es neu bewertet werden.“ Ende 2018 habe der Lenkungsausschuss beschlossen, ein neues Serviceversprechen mit Wirkung zum 1. Januar 2020 in Kraft zu setzen. Damit werde beispielsweise die durchschnittliche maximale Wartezeit auf 60 Sekunden angehoben.
Hinsichtlich der Flächendeckung habe das Hauptaugenmerk in den vergangenen beiden Jahren darauf gelegen, bis 2019 eine bundesweite Basisabdeckung mit der 115 zu erreichen. Dies hatte der IT-Planungsrat in Auftrag gegeben. „Stand heute ist die 115 nahezu bundesweit durchweg erreichbar.“ Vergangene Woche habe auch das Saarland die landesweite Freischaltung angekündigt. „Damit wird die 115 noch in diesem Jahr bundesweit erreichbar.“ Um die Vorwahlfähigkeit der 115 wurde „ja leidenschaftlich gestritten“, sagte Bürger weiter. Seit einem Jahr kann die 115 nun optional in Verbindung mit der Vorwahl genutzt werden.

Schwerpunkte der kommenden Jahre

Um die Vielfalt an Fragestellungen und Themen, die über die 115 in den Service-Centern ankommen, ressourcenschonend bewältigen zu können, ist der Einsatz von Sprachdialogsystemen denkbar. Bislang kennen die 115-Service-Center keinen inhaltlichen Vorschaltfilter oder so genannte Skill-Groups, die auf bestimmte Anfrageschwerpunkte geschult sind. Nun werde eine Support-Komponente entwickelt, mit der Fragen der Portalnutzer über ein Kontakt- und Dialoginstrument an die richtige Serviceeinheit gesteuert werden. Einer von drei Pilotanwendern ist Berlin (wir berichteten).
In den kommenden zwei Jahren wird es laut Bürger vor allem darum gehen, die Verwaltungsangebote im Netz auf allen Ebenen sinnvoll mit der 115 zu koppeln. Denn, so die Überzeugung des Lenkungsausschusses, ein gutes Internet-Angebot bietet auch einen leistungsfähigen Support zu Fragestellungen rund um die Nutzung digitaler Leistungen. Die 115 könnte hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Auch werde es in den kommenden zwei Jahren darum gehen, die Aufgaben der 115 an die FITKO zu übertragen. Erste Gespräche zwischen der 115-Geschäfts- und Koordinierungsstelle und dem Aufbaustab FITKO haben bereits stattgefunden.

Themen der Teilnehmerkonferenz

Bei der 7. Teilnehmerkonferenz wurden unter anderem die 115-Gremien für die kommenden beiden Jahre gewählt und die 115-Preise verliehen. Letztere nahmen in diesem Jahr Rudolf Meilinger (München), Christa Manowski (Frankfurt am Main), Ulf Steinmetz (Köln), Nicole Dorel (Lübeck) sowie Alexandra Kattler (Ludwigshafen) entgegen. Einen weiteren Höhepunkt der Konferenz setzte der Impulsvortrag von Dorothee Bär, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung. Zur nächsten 115-Teilnehmerkonferenz wird 2021 die Stadt Berlin einladen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama

Initiative Ehrenbehörde: Michelin-Stern für Behörden

[28.10.2025] Zwölf Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden jetzt für neue Standards in Kommunikation, Digitalisierung und Führung als „Ehrenbehörden 2026“ ausgezeichnet. mehr...

dbb akademie: Digitalisierung im öffentlichen Dienst bleibt große Baustelle

[24.10.2025] Die dbb akademie hat jetzt das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 vorgelegt. Demnach fühlen sich jüngere Generationen digital fitter, aber unzureichend vorbereitet. mehr...

Screenshot des 360-Grad-Rundgangs im Innern des Augsburger Doms

Augsburg: Dom in 4D erkunden

[17.10.2025] Der Augsburger Dom kann künftig auch in 4D erkundet werden. Der virtuelle Rundgang führt durch verschiedene Epochen und macht Geschichte auf besondere Art greifbar. mehr...

Drohne vor blauem Himmel

Katastrophenschutz: 5G-Drohne hilft Rettungskräften

[14.10.2025] Inwiefern Drohnen durch Live-Luftaufnahmen bei Rettungseinsätzen unterstützen können, testet aktuell die Berufsfeuerwehr Rostock. Koordiniert wird das Projekt ADELE vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). mehr...

Geschäftsmann hält Puzzle mit virtuellem Symbol.

Leitfaden: Wegweiser für Digitalisierungsbeauftragte

[07.10.2025] Studierende der Hochschule Ludwigsburg haben unter fachlicher Beratung von Axians-Infoma-Consultants einen Leitfaden entwickelt, der Digitalisierungsverantwortliche in Kommunen auf ihre vielfältigen Aufgaben vorbereiten soll. mehr...

Journalist und Podcast-Host Martin Brüning (l.) mit Oberbürgermeister Belit Onay im Maschpark.

Hannover: Podcast mit dem OB

[25.09.2025] Ein neues Kommunikationsformat startet Niedersachsens Landeshauptstadt: „Hannover macht das!“ lautet der Podcast mit dem Oberbürgermeister, der einen Beitrag zum demokratischen Diskurs leisten möchte. mehr...

eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest

[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...

Junger Mann mit einem Schreiben in der Hand rauft sich die Haare und schaut besorgt.

Dresden: Verständliche Behördenschreiben

[18.09.2025] Behördliche Schreiben sollen für rechtliche Eindeutigkeit sorgen – sind für Bürgerinnen und Bürger aber oft nur schwer verständlich. Die Stadt Dresden möchte das ändern: Eine Umfrage soll helfen, Verwaltungstexte klarer, verständlicher und bürgernäher zu gestalten. mehr...

Porträt einer Frau mit Kopfhörern in Office-Umgebung, die konzentriert zuhört.

Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören

[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...

Wildschwein auf einer Lichtung

Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger

[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...

Mithilfe eines CDO widmet sich die Stadtverwaltung Bonn der Digitalisierung.

Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung

[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...

Frauenhände die auf einem Laptop tippen mit einem Overlay aus Binärcode.

München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse

[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...

KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart

[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...

drei Personen vor einem Bildschirm, Frauengesicht auf Bildschirm

Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land

[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben.  mehr...

Logo Digitaltag 2025 Digitale Demokratie

Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt

[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...