Mittwoch, 31. Dezember 2025

BitkomBürger wollen digitale Angebote

[24.10.2019] Die Bürger fordern mehr Tempo bei der Digitalisierung ihrer Stadt, so das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Sie begreifen die Digitalisierung als Chance für unterschiedlichste Bereiche von Stadt und Land. Eine große Mehrheit wünscht sich beispielsweise eine digitalere Verwaltung.

Zwei von drei Bürgern (66 Prozent) trauen ihrer Stadtverwaltung einen kompetenten Umgang mit Digitalthemen zu. Gleichzeitig fordern 69 Prozent ihre Stadtverwaltung auf, die Digitalisierung mit mehr Nachdruck zu verfolgen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage, durchgeführt im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Sechs von zehn Bürgern können sich laut Bitkom vorstellen, in einer Stadt oder Gemeinde mit vielen digitalen Angeboten zu leben. Jeder zweite aber bewerte seine Stadt als nicht digital – ein Ergebnis, das sich mit einer Untersuchung des Bitkom vom Vorjahr (wir berichteten) deckt.
Den Digitalisierungsgrad ihrer Gemeinde bewertet in der aktuellen Umfrage mehr als ein Drittel als fortgeschritten. Acht von zehn Bundesbürgern stimmen der Aussage zu, dass abgehängte Städte und Gemeinden von der Digitalisierung besonders profitieren können. Zwei Drittel meinen, der Einsatz digitaler Technologien kann die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöhen. Sechs von zehn Bürgern begreifen die Digitalisierung als große Chance, das Leben in der Stadt und auf dem Land lebenswerter zu machen. Im städtischen Raum bergen aus Sicht der befragten Bürger vor allem neue Mobilitäts- und Verkehrskonzepte (73 Prozent) sowie die Entlastung der Verwaltungen (71 Prozent) hier viel Potenzial. Fast zwei Drittel gehen außerdem davon aus, dass die Wirtschaftskraft gesteigert wird, ebenso viele erhoffen sich, dass ländliche Regionen für Unternehmen attraktiver werden. Die Umfrage greift aber auch kritische Stimmen und Bedenken auf. Demnach haben beispielsweise sieben von zehn Bürgern die Sorge, dass ihre persönlichen Daten durch die Digitalisierung in Städten und Gemeinden weniger sicher sind.

Online aufs Amt

Eine digitale Verwaltung wünscht sich laut Bitkom die große Mehrheit der Bundesbürger. 89 Prozent würden es begrüßen, wenn die Beantragung, Verlängerung und Zusendung von Dokumenten wie Reisepass und Personalausweis automatisch verliefe. 84 Prozent würden gerne Behörden- und Verwaltungsangelegenheiten über das Internet erledigen, etwa den Wohnsitz ummelden oder Kindergeld beantragen. 77 Prozent der Befragten können sich vorstellen, ein einheitliches Servicekonto zu nutzen, über das sie sich sicher authentifizieren können, um Zugang zu allen digitalen Verwaltungsdienstleistungen zu haben. Zwei Drittel (69 Prozent) würden die sichere Identifizierung bei Behördengängen via Internet gerne über den elektronischen Personalausweis vornehmen. Vier von zehn Bürgern erklärten sich bereit, die eigenen Stammdaten einmalig einzugeben und zu erlauben, dass diese zwischen Behörden ausgetauscht und wiederverwendet werden. „Smarte Lösungen und die notwendigen Mittel für den Staat 4.0 sind längst vorhanden, trotzdem hängt das digitale Amt in der Warteschlange“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Viele der bislang verfügbaren Angebote sind noch unnötig kompliziert, der Behördengang via Internet muss nutzerorientiert, wirtschaftlich und nachhaltig gestaltet werden. Was wir brauchen, sind bundesweite Standards, damit das digitale Rad nicht in 11.000 Kommunen immer neu erfunden wird.“

Wunsch nach digitaler Beteiligung

Neun von zehn Befragten wollen stärker in Vor-Ort-Entscheidungen einbezogen werden, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Besonders hoch im Kurs steht demnach die Möglichkeit, via Mängelmelder auf Probleme im öffentlichen Raum hinzuweisen (73 Prozent). Vorschläge, wie die Lebensqualität am Wohnort verbessert werden kann, wollen zwei Drittel online einbringen. Knapp jeder Zweite möchte sich online an Planungs- und Entscheidungsprozessen in Politik und Verwaltung beteiligen. 41 Prozent würden die Möglichkeit nutzen, in Bürgerhaushalten auf lokaler Ebene Vorschläge zur Verwendung von Steuereinnahmen einzureichen. Vier von zehn Befragten würden ihre Stimme bei Wahlen via Internet abgeben. Berg: „Der Wunsch der Bürger, sich zu beteiligen, wächst – und der leichteste Weg ist via Internet. Kommunen sollten flächendeckend digitale Dienste anbieten, die bürgerliche Partizipation und Engagement erleichtern.“
Bereits im Sommer hatte der Bitkom die Ergebnisse einer Umfrage zu den Erwartungen der Bürger an die Digitalisierung vorgestellt (wir berichteten).





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Zahl 2026 im Schnee, im Hintergrund schneebedeckte Tannen

In eigener Sache: Wir machen Winterpause

[23.12.2025] Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr. Aktuelle Meldungen gibt es hier wieder ab dem 5. Januar 2026. mehr...

Grafik, die den Ablauf des Kölner IT-Planungsprozesses erläutert.

Köln: Erster IT-Planungsprozess

[22.12.2025] Um die IT- und Digitalisierungsvorhaben der Verwaltung schneller bewerten und priorisieren zu können, hat Köln erstmals einen gesamtstädtischen IT-Planungsprozess umgesetzt. Er orientiert sich an Industriestandards für die IT-Planung in Unternehmen und sorgt für einen optimalen Ressourceneinsatz sowie eine nachhaltig gesteuerte digitale Transformation. mehr...

Vier Personen stellen das Aachener Baumkataster vor

Aachen: Straßenbäume exakt dokumentiert

[19.12.2025] In Aachen wurden in den vergangenen Jahren alle Stadtbäume mit Stamm- und Zustandsdaten in ein Kataster eingepflegt. Das soll der Stadtverwaltung künftig alle Prozesse rund um Baumkontrolle und -pflege erleichtern. mehr...

Cuxhaven: Schnell informiert im Notfall

[19.12.2025] Seit 2005 informiert die Stadt Cuxhaven ihre Bürgerinnen und Bürger über regionale Gefahrenlagen oder Schadensereignisse per App. Nun erhielt die mobile Anwendung ein umfassendes Update. mehr...

Junger Mann sitzt mit Laptop, Taschenrechner und einigen Papieren in sorgenvoller Haltung am Schreibtisch.

Fraunhofer FOKUS: Zwischen Medienbrüchen und Bürokratiearbeit

[03.12.2025] Was macht einen Verwaltungsprozess wahrhaft nutzerfreundlich? Dieser Frage geht – anhand des Wohngeldantrags – eine Studie von Fraunhofer FOKUS nach. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, ein handlungsleitendes Gesamtbild der Verwaltungsmodernisierung zu entwickeln. mehr...

Fragestellung er Umfrage mit einem Störer "Deine Meinung zählt"

NeXT: Breite Umfrage zur Nachnutzung

[27.11.2025] Wie steht es um die Nachnutzung digitaler Lösungen in der öffentlichen Verwaltung? Das Netzwerk NeXT hat dazu eine Umfrage aufgesetzt Alle Verwaltungsbeschäftigten – ungeachtet der Ebene oder Rolle – können noch bis Ende November ihre Praxiserfahrungen teilen. mehr...

Gruppenfoto der Teilnehmenden am „Kooperationsraum für Verwaltungsmodernisierung in föderalen Strukturen“

Metropolregion Rhein-Neckar: Kooperationsraum für moderne Verwaltung

[25.11.2025] Die Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie die Metropolregion Rhein-Neckar bauen ihre seit 2010 bestehende Kooperation aus und richten einen föderalen Kooperationsraum ein, der digitale Lösungen länder- und ebenenübergreifend entwickelt und erprobt. mehr...

Frau schreibt auf einem Notizblock, im Hintergrund weihnachtliche Deko
bericht

Studie: Intern besser integrieren

[20.11.2025] Wie erleben Behördenmitarbeitende die Digitalisierungsbemühungen in ihrem Alltag? Dies wollte das Unternehmen d.velop herausfinden. Ein Ergebnis der Umfrage: Eine vollständige Digitalisierung bis 2030 halten 75 Prozent der Befragten für unrealistisch. mehr...

Porträtaufnahme von Ilona Nickel.
interview

Lohr a.Main: Neue Perspektiven eröffnet

[19.11.2025] Ilona Nickel aus der IT-Abteilung der Stadt Lohr a.Main zählt zu den ersten Absolventen des Weiterbildungslehrgangs Digitalwirt. Im Interview erklärt sie, was den Lehrgang besonders macht und wie ihr dieser hilft, die Digitalisierung in Lohr voranzutreiben. mehr...

Szene aus einem Handballspiel.

Mainz: Mit Sportstättenverzeichnis online

[14.11.2025] In Mainz können jetzt die Belegungspläne von zunächst 20 Sporthallen online eingesehen werden. Weitere Hallen sollen sukzessive folgen. mehr...

Initiative Ehrenbehörde: Michelin-Stern für Behörden

[28.10.2025] Zwölf Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden jetzt für neue Standards in Kommunikation, Digitalisierung und Führung als „Ehrenbehörden 2026“ ausgezeichnet. mehr...

dbb akademie: Digitalisierung im öffentlichen Dienst bleibt große Baustelle

[24.10.2025] Die dbb akademie hat jetzt das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 vorgelegt. Demnach fühlen sich jüngere Generationen digital fitter, aber unzureichend vorbereitet. mehr...

Screenshot des 360-Grad-Rundgangs im Innern des Augsburger Doms

Augsburg: Dom in 4D erkunden

[17.10.2025] Der Augsburger Dom kann künftig auch in 4D erkundet werden. Der virtuelle Rundgang führt durch verschiedene Epochen und macht Geschichte auf besondere Art greifbar. mehr...

Drohne vor blauem Himmel

Katastrophenschutz: 5G-Drohne hilft Rettungskräften

[14.10.2025] Inwiefern Drohnen durch Live-Luftaufnahmen bei Rettungseinsätzen unterstützen können, testet aktuell die Berufsfeuerwehr Rostock. Koordiniert wird das Projekt ADELE vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). mehr...

Geschäftsmann hält Puzzle mit virtuellem Symbol.

Leitfaden: Wegweiser für Digitalisierungsbeauftragte

[07.10.2025] Studierende der Hochschule Ludwigsburg haben unter fachlicher Beratung von Axians-Infoma-Consultants einen Leitfaden entwickelt, der Digitalisierungsverantwortliche in Kommunen auf ihre vielfältigen Aufgaben vorbereiten soll. mehr...