Freitag, 26. September 2025

Werra-Meißner-KreisBürgerkontakt neu gedacht

[26.09.2025] Mit virtuellen Besprechungsräumen hat der Werra-Meißner-Kreis die interne Zusammenarbeit sowie die Kommunikation mit den Bürgern erfolgreich neu gestaltet.
Grafik, die den Onlineempfang im Werra-Meißner-Kreis abbildet.

Bürger werden im virtuellen Empfangsraum begrüßt.

(Bildquelle: Werra-Meißner-Kreis)

Der Werra-Meißner-Kreis will durch den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien die Verwaltung effizienter, flexibler und bürgernäher gestalten. Erste Konzeptansätze entstanden im Jahr 2023 und führten noch im selben Jahr zu einem Förderantrag im Rahmen des Landesprogramms Starke Heimat Hessen. Nach der Bewilligung im Mai 2024 wurde unmittelbar mit der Umsetzung begonnen.

Ausgangspunkt war die Idee eines Digitalen Zwillings, ein digitales Büro für jeden Mitarbeitenden, das ortsunabhängige Erreichbarkeit über Videokonferenzen ermöglichen sollte. Vorgesehen waren unter anderem Funktionen wie Dokumentenaustausch und digitale Whiteboards. In der Praxis zeigte sich jedoch, dass eine dauerhafte digitale Präsenz eine zusätzliche Belastung bedeutet hätte: Die Mitarbeitenden hätten ihr virtuelles Büro parallel zu den klassischen Kommunikationskanälen wie Telefon, E-Mail und Fachanwendungen überwachen müssen. Das Konzept wurde daher weiterentwickelt, hin zu virtuellen Onlineräumen, die wie reale Besprechungsräume dauerhaft verfügbar und flexibel nutzbar sind.

Eine Schulplattform war die Lösung

Für die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern wurde ein virtueller Empfangsraum geschaffen, der über die Website des Kreises erreichbar ist. Nach Anmeldung werden die Nutzenden individuell eingelassen, können ihr Anliegen schildern und werden bei Bedarf an zuständige Mitarbeitende weitergeleitet. Gespräche lassen sich anschließend in geschützte Einzelräume verlagern.

Bei der Auswahl geeigneter Software zeigte sich schnell: Klassische Videokonferenzsysteme basieren meist auf personenbezogenen ­Lizenzen und erfordern Einladungen oder Anmeldungen, ein Widerspruch zum Konzept dauerhaft verfügbarer, frei betretbarer Räume. Die Lösung fand sich in digitalen Schulplattformen. Diese bieten permanente „Klassenräume“, differenzierte Rollen (Lehrkraft/Lernende), die Möglichkeit zur Gruppenarbeit und zum Dokumentenaustausch. Zwei dieser Plattformen wurden erfolgreich getestet und implementiert. Herausforderungen wie die Anzeige des Belegungsstatus zur Vermeidung von Störungen oder eine differenzierte Rollenverteilung für externe Teilnehmende wurden durch gezielte Weiterentwicklungen der Software gelöst.

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Übertragbarkeit: Alle entwickelten Zusatzfunktionen werden anderen Kommunen lizenzfrei zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, Synergien zu schaffen, Ressourcen zu schonen und gemeinsam eine moderne, bürgerorientierte Verwaltung zu gestalten.

Manfred Gorr ist beim Werra-Meißner-Kreis im Fachdienst E-Government und digitale Transformation tätig.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Bürgerservice

Westfalen-Lippe: Live-Chat für den ÖPNV

[26.09.2025] Ein Live-Chat ermöglicht Fahrgästen in der Region Westfalen-Lippe ab sofort eine digitale Kommunikation in Echtzeit. Zum Einsatz kommt dafür der Service-Chat NRW. mehr...

Ein Mensch spricht auf einer Pressekonferenz der Smart Country Convention

Bitkom-Studie: Digitalisierung mit Nachdruck vorantreiben

[24.09.2025] 60 Prozent der Verwaltungsleistungen in Deutschland sind inzwischen online verfügbar – werden zuweilen jedoch nur in einzelnen Kommunen angeboten. Ein Großteil der Bürger wünscht sich daher mehr Tempo bei der Digitalisierung. Das ergab eine Auswertung, die der Bitkom im Vorfeld der Smart Country Convention (SCCON) veröffentlicht hat. mehr...

Screenshot mantau

mantau: Zusammenarbeit erleichtern

[24.09.2025] Mit mantau bietet das Unternehmen EXEC Kommunen eine Kollaborationslösung und optional eine Bürger-App an. mehr...

Blik auf zwei aufegschlagene Seiten des (gedruckten) eGovernment-Moniors, man liest die Überschrift "Leistungsfähigkeit des Staates".

eGovernment Monitor 2025: Staatsvertrauen zurückgewinnen

[23.09.2025] Die Initiative D21 hat den neuen eGovernment Monitor vorgestellt. Er zeigt: Digitale Verwaltungsleistungen werden noch immer ungern genutzt. Doch gerade gelungene Digitalisierung im Behördenkontakt kann Vertrauen in Staat und Demokratie stärken. mehr...

Laptop und Smartphone, auf deren Displays jeweils das Serviceportal der Stadt Lübeck zu sehen ist.

Lübeck: Zeit und Kosten sparen mit iKfz

[23.09.2025] Onlinevorgänge zur Fahrzeugzulassung werden in Lübeck zunehmend genutzt: Seit Einführung von iKfz im Juli 2025 steigen die Antragszahlen. Digitale Verfahren sparen Wartezeit und Kosten, etwa bei der günstigen und schnellen Online-Außerbetriebsetzung. mehr...

Verschiedene Versionen des Stuttgarter Amtsblatts

Stuttgart: Amtsblatt als ePaper

[22.09.2025] Wichtige Informationen aus dem Rathaus immer dabei: Das Stuttgarter Amtsblatt kann künftig auch in einer digitalen Version als ePaper abonniert werden. mehr...

Außenansicht des Bürgerservicecenters in der Edisonallee in Potsdam

Potsdam: Service weiter verbessert

[18.09.2025] Ihren Bürgerservice hat die Stadt Potsdam weiter verbessert. Die Fast Lanes sind erfolgreich, kurzfristige Termine für Pass- oder Ausweisanträge sind verfügbar. Zudem sind 13 Prozent der An- und Ummeldungen von Wohnungen seit Juni digital vorgenommen worden. mehr...

Zwei Männer und eine Frau vor einem großen beleuchteten Bildschirm zum Start des Online-Servicebüros bei der StädteRegion Aachen

StädteRegion Aachen: Online-Servicebüro gestartet

[17.09.2025] Mit dem Online-Bürgerbüro will die StädteRegion Aachen ihren Service verbessern. Der Start des Testbetriebs im Ausländeramt ist nur der Anfang der digitalen Beratungsmöglichkeiten. Eine schrittweise Ausweitung auf weitere Prozesse und Organisationseinheiten ist bereits geplant. mehr...

4 Männer stehen am Tisch, Vertragsunterzeichnung zur Fortführung des Projekts Digitales Bauhaus in Dortmund

Dortmund: Digitalisierungsprojekt wird fortgeführt

[11.09.2025] Die Digitalisierungsoffensive der Stadt Dortmund geht in die nächste Runde. Bis Mitte 2027 wollen die Stadt, ihr Systemhaus und das Unternehmen adesso im Rahmen des Projekts Digitales Bauhaus für mehr Service und weniger Aufwand für die Bürgerinnen und Bürger sorgen. mehr...

Elterngeld: Funktionsnachweis für Once Only

[02.09.2025] In einem ebenenübergreifenden Pilotprojekt zum Once-Only-Prinzip haben Bund, Länder und Kommunen den digitalen Elterngeldantrag um Nachweisdaten erweitert. Erstmals wurden Einkommensbescheinigungen automatisiert über NOOTS in den Antrag eingebunden. mehr...

Die digitale Wohnsitzanmeldung erspart Bürgerinnen und Bürgern nach einem Umzug den Amtsbesuch – und entlastet die Bürgerämter. In Hessen startet jetzt der Roll-out.

KISA: Kick-off zur eWA in Sachsen

[01.09.2025] Der Kommunale Informationsverarbeitungsverbund Sachsen (KISA) lädt Städte und Gemeinden am 5. September 2025 zu einem virtuellen Kick-off zur Einführung der elektronischen Wohnsitzanmeldung (eWA) ein. Auf dem Programm stehen Projektinformationen und Praxisfragen. mehr...

Ein Mann steht vor einem Bus. Er trägt ein Shirt mit der Aufschrift Hamburg Digital für dich, die auch auf dem Bus zu sehen ist.

Hamburg: Bürgerservice, der ankommt

[27.08.2025] Die Freie und Hansestadt Hamburg baut ihre bürgernahen Dienste kontinuierlich aus. Dazu zählen die digitalen Angebote des Hamburg Service vor Ort, die Dienstleistungen der Standesämter und die Bearbeitung von Wohn- und Elterngeldanträgen. Zwei Linienbusse machen nun außerdem auf die digitalen Behördengänge aufmerksam. mehr...

Ein Mann im dunklen Hoody lehnt sich entspannt lächelnd in einem Sessel zurück. Darüber die Schrift: Die Steuer. Macht jetzt das Amt für Sie.

Finanzamt Kassel: Die Steuer macht das Amt

[20.08.2025] Die Abgabe der Steuererklärung ist für viele Bürgerinnen und Bürger eine jährlich wiederkehrende Herausforderung. In Kassel läuft nun ein Pilotprojekt zur automatisierten Einkommensteuerveranlagung: Basierend auf bekannten Daten versendet das Finanzamt einen Vorschlag, der dann nur noch geprüft werden muss. mehr...

FichtelApp: Update mit neuen Funktionen

[19.08.2025] Die FichtelApp hat ein umfassendes Update erhalten: Barrierefreiheit, Ticketbuchung und ein überarbeiteter Highlight-Radar sollen Einheimischen wie Gästen das Erkunden des Fichtelgebirges erleichtern. Die neue Version setzt auf mehr Nutzerfreundlichkeit, Interaktivität und inklusive Gestaltung. mehr...