StudieDeutsche Schulen digital abgehängt?

Tablets und Smartphones sind im Unterricht weiterhin eine Seltenheit.
(Bildquelle: Robert Kneschke/Fotolia.com)
Die Mehrheit der Lehrer an deutschen Schulen steht digitalen Medien aufgeschlossen gegenüber und würde diese auch gerne häufiger im Unterricht einsetzen – allerdings fehlt hierfür vielerorts die entsprechende technische Ausstattung. Abhilfe schaffen soll der Digitalpakt zur Digitalisierung der Schulen, für den die Politik jetzt den Weg frei gemacht hat (wir berichteten). Dieser stößt in der Lehrerschaft auf breite Zustimmung, geht vielen aber noch nicht weit genug. Denn fast alle Lehrer sehen Deutschlands Schulen bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich hinterherhinken. So lauten die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 503 Lehrern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Im Vergleich zur vorherigen Umfrage aus dem Jahr 2016 (wir berichteten) scheint sich hinsichtlich der technischen Ausstattung der Schulen nicht viel getan zu haben. Weiterhin sind Beamer (99 Prozent), Notebook (82 Prozent) und stationärer PC (87 Prozent) Standard, jedoch nach Angaben der befragten Lehrer meist nur als Einzelgeräte oder in speziellen Fachräumen verfügbar. Zwei von drei Schulen (65 Prozent) verfügen über interaktive Whiteboards, in jeder dritten Schule (31 Prozent) gibt es Tablets, die absolute Ausnahme sind hingegen Virtual-Reality-Brillen (zwei Prozent). „Die meisten Schulen verfügen nur über eine digitale Grundausstattung“, folgert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Hinzu komme, dass die digitalen Geräte im Schulalltag in der Breite bislang kaum angekommen seien. So werden etwa Tablets und Smartphones sehr selten im Unterricht eingesetzt. „Anstatt Smartphone-Verbote zu erlassen, sollte man darüber nachdenken, wie diese Geräte aktiv und produktiv in den Unterricht eingebunden werden können“, so Rohleder weiter.
Aus- und Weiterbildung verbessern
Darüber hinaus fühlen sich viele Lehrer bei technischen Problemen mit der IT-Infrastruktur alleingelassen. Drei Viertel der Befragten beklagen, es fehle jemand, der sich um die Technik kümmere und bei Problemen schnell Abhilfe schaffe. Auch bei der Arbeit mit digitalen Lernmaterialien stoßen viele Lehrer auf hohe Hürden: Laut einem Großteil der Befragten stehen nicht ausreichend digitale Lernmaterialien zur Verfügung, zudem müssten diese verbessert werden und leichter auffindbar sein.
Einig sind sich die Lehrer, dass die Aus- und Weiterbildung verbessert werden muss. 78 Prozent sind der Ansicht, dass regelmäßige Fortbildungen zu digitalen Themen und Methoden verpflichtend sein sollten. Drei Viertel sagen, dass das Lehramtsstudium besser auf den Einsatz digitaler Medien im Unterricht vorbereiten muss. „Eine bessere Aus- und Weiterbildung der Lehrer zu Digitalthemen ist der Schlüssel für ein zukunftssicheres Bildungssystem, das Schüler auf ein Leben und Arbeiten in der digitalen Welt vorbereitet“, kommentiert Bernhard Rohleder.
Weitere Smart Schools ausgezeichnet
Im Zuge der Vorstellung der Studienergebnisse auf seiner Bildungskonferenz in Berlin hat der Bitkom auch die Preisträger seines im Sommer 2017 gestarteten Smart-School-Wettbewerbs bekannt gegeben. Ausgezeichnet wurden nach Angaben des Verbands 20 Schulen in elf Bundesländern, die nun Teil des bundesweiten Smart-School-Netzwerks des Bitkom werden.
Bitkom: Smart-School-Wettbewerb 2026 startet
[30.10.2025] Der Branchenverband Bitkom sucht auch 2026 nach Deutschlands digitalen Vorreiterschulen. Der Schwerpunkt des diesjährigen Smart-School-Wettbewerbs liegt auf digitaler Medienbildung, zudem wird anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Initiative ein Sonderpreis für Einzelprojekte rund um digitale Schule vergeben. mehr...
Baden-Württemberg: Chatbot telli macht Schule
[20.10.2025] Mit telli steht in Baden-Württemberg nun ein speziell für den schulischen Einsatz entwickelter Chatbot zur Verfügung. Er unterstützt Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung und Schülerinnen und Schüler im Schulalltag. Der digitale Assistent soll kontinuierlich verbessert und erweitert werden. mehr...
Pirna: Ticketsystem für Schulen gestartet
[15.10.2025] Der IT-Dienstleister KISA hat ein Ticketsystem speziell für Schulen und Verwaltungen entwickelt. In Pirna startet das KISA.ServiceCenter jetzt in den Regelbetrieb. mehr...
Schwerin: Glasfaserausbau an Schulen abgeschlossen
[14.10.2025] In Schwerin sind nun sowohl die kommunalen als auch die freien Schulen mit gigabitfähigen Glasfaseranschlüssen von bis zu einem Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) ausgestattet. Der geförderte Glasfaserausbau ist an den Schweriner Bildungseinrichtungen somit abgeschlossen. mehr...
Baden-Württemberg: openDesk für Lehrkräfte
[24.09.2025] Baden-Württemberg hat jetzt auf Basis der Software openDesk den Digitalen Arbeitsplatz für Lehrkräfte neu aufgesetzt. Da die gleichen Softwarekomponenten wie beim Vorgänger dPhoenix genutzt werden, müssen sich Lehrkräfte auf keine größeren Änderungen einstellen. mehr...
Berlin: Wie steht es um die digitale Schule?
[18.09.2025] Mit seiner Digitalisierungsstrategie „Schule in der digitalen Welt“ steuert der Berliner Senat die Weiterentwicklung des Schulwesens. Ein Umsetzungsbericht zeigt nun aktuelle Fortschritte bei zentralen Themenfeldern wie Infrastruktur, digitalen Portalen und Lehrerqualifizierung. mehr...
OWL-IT: Schulbewerbung.de startet durch
[18.09.2025] In Nordrhein-Westfalen löste IT-Dienstleister OWL-IT zum Start des neuen Schuljahres das Angebot Schüler Online durch das neue Portal Schulbewerbung.de ab. Der diesjährige Anmeldeprozess sei damit sehr unkompliziert verlaufen. mehr...
Oberhausen: Weitere Tablets für Schulen
[17.09.2025] Die Stadt Oberhausen hat in den vergangenen fünf Jahren gezielt in die Digitalisierung ihrer Schulen investiert – nun konnten weitere 3.100 iPads an diese verteilt werden. mehr...
Schlaue Schule: VoIP im Bildungswesen
[05.09.2025] Per Voice over Internet Protocol (VoIP) können Informationen in Sekundenschnelle weitergeleitet, aufgezeichnet und dokumentiert werden. Ein solches System ist in die Schlaue Schule integriert. Die cloudbasierte Plattform gewährleistet die rechtssichere Kommunikation zwischen Schule, Schülern und Eltern und ermöglicht eine schnelle Reaktion in Notfällen. mehr...
Stolberg: Übernahme von Schülerfahrkosten online beantragen
[18.08.2025] In Stolberg können Erziehungsberechtigte ein digitales Antragsverfahren zur Übernahme von Schülerfahrkosten nutzen. Die Kupferstadt ist außerdem einer der ersten regio iT-Kunden, die die neue Funktion zur automatischen Bescheidgenerierung nutzen. mehr...
Chemnitz: Digitale Kompetenz für Schulen
[13.08.2025] Chemnitz ist eines der Innovationszentren im sogenannten Silicon Saxony. Das zeigt sich auch im Schulbetrieb: Tausende Schüler, Lehrer und pädagogische IT-Koordinatoren prägen den digitalen Unterricht. Den stadtweiten IT-Service übernimmt das Schulrechenzentrum SyS-C. Und auch hier kommt eine Chemnitzer Lösung zum Einsatz: die IT-Service-Management-Software KIX. mehr...
Bayern: Schulcloud landesweit im Regelbetrieb
[05.08.2025] Mit dem Übergang in den Regelbetrieb ist die BayernCloud Schule (ByCS) nun flächendeckend an den Schulen des Freistaats verfügbar. Über die Plattform sind unter anderem Lerninhalte, Office-Anwendungen und ein schulweiter Messenger zugänglich. mehr...
Bremen: Chatbot Telli für Schulen
[02.07.2025] Als erstes Bundesland führt Bremen den KI-Chatbot Telli an seinen öffentlichen Schulen ein. Die Open-Source-Lösung ist Teil eines Projekts, an dem alle Bundesländer beteiligt sind. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Feedback vom FelloFish
[24.06.2025] Das KI-Tool FelloFish soll Schülern und Lehrkräften in Mecklenburg-Vorpommern künftig automatisiert Feedback zum Lernfortschritt geben. Die Lösung soll ab dem kommenden Schuljahr an zunächst 16 Pilotschulen erprobt werden. mehr...
Schul-IT: „Kleiner Digitalpakt“ für Sachsen-Anhalt
[26.05.2025] In Sachsen-Anhalt können Schulträger wieder Fördermittel für digitale Ausstattung beantragen. Grundlage ist die IKT-Richtlinie Schulen, die unter anderem Endgeräte und Softwarelösungen bis zu 80 Prozent unterstützt. Hinzu kommen Mittel aus dem Corona-Sondervermögen. mehr...

















