Künstliche IntelligenzEntlastende Helferin

KI arbeitet im Hintergrund und kann den Arbeitsalltag in der Verwaltung entzerren.
(Bildquelle: Pixabay/Mohamed Hassan)
In der öffentlichen Verwaltung fehlt es bereits an vielen Stellen an qualifiziertem Personal. Gleichzeitig steigt die Zahl der zu bearbeitenden Fälle, weshalb immer weniger Zeit bleibt, diese zu erledigen. Zudem werden die Fälle immer komplexer – eine Herausforderung, die ohne Digitalisierungsmaßnahmen kaum noch zu bewältigen ist. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) kann hier Abhilfe schaffen.
Nach dem anfänglichen Hype um ChatGPT sind KI-basierte Lösungen langsam im Arbeitsalltag vieler Branchen angekommen. Sie unterstützen Experten dabei, wiederkehrende Arbeitsschritte zu beschleunigen. Auch für den Einsatz im öffentlichen Sektor haben KI-Lösungen großes Potenzial. Der Informationsdienstleister Wolters Kluwer hat nach Gesprächen und Workshops mit Sachbearbeiterinnen und -bearbeitern aus der öffentlichen Verwaltung vier Kernbereiche identifiziert, in denen KI die Produktivität und Effizienz steigern kann.
Automatisieren, übersetzen, informieren
Ein Kernbereich ist die Automatisierung von Arbeitsabläufen etwa bei Standardfällen. Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter gewinnen dadurch Zeit, die sie in komplexere Aufgaben investieren können. Der zweite Kernbereich ist die Umwandlung von Texten. Mithilfe von KI können sie in Leichte Sprache übersetzt werden, was der Barrierefreiheit zugutekommt. Außerdem können Schreiben aus Vorlagen einfacher an neue Gegebenheiten angepasst werden. Das Filtern von Informationen ist der dritte Kernbereich, in dem KI der öffentlichen Verwaltung zu mehr Effizienz verhelfen kann. Denn KI kann nicht nur Informationen aus einer großen Datenmenge extrahieren, sondern diese auch strukturieren. Der vierte Kernbereich für den KI-Einsatz ist die Bürgerkommunikation. So können beispielsweise Chatbots bei der Terminvereinbarung oder der Beantwortung allgemeiner Fragen helfen und damit die Sachbearbeiter spürbar entlasten.
Umfassende Digitalisierungsoffensive
Um KI optimal in den Arbeitsalltag zu integrieren, empfiehlt sich eine enge Zusammenarbeit zwischen der jeweiligen Verwaltung und den beauftragten Digitalisierungsexperten. So können – eingebettet in die Digitalisierungsstrategie der Behörde – maßgeschneiderte (Software-)Lösungen entwickelt werden, die nicht nur den Arbeitsalltag erleichtern, sondern auch die Servicequalität verbessern. Zu bedenken ist außerdem, dass die Vorteile der KI nur dann ausgeschöpft werden können, wenn die Digitalisierung in der Behörde generell vorangetrieben wird. Denn was nützt die beste Künstliche Intelligenz, wenn die Daten, mit denen sie arbeiten soll, ausgedruckt in einer Papierakte liegen? Mit einer KI-Strategie allein ist es daher oft nicht getan. Vielmehr bedarf es einer umfassenden Digitalisierungsoffensive.
Erfolg dank agiler Vorgehensweise
Für die Planung und Umsetzung von KI-Projekten bieten sich agile Methoden an – also ein flexibles und iteratives Vorgehen. Zunächst sollten die Bereiche identifiziert werden, in denen eine einfache Umsetzung möglich ist. Der erste Schritt bei der KI-Implementierung in der öffentlichen Verwaltung ist daher die Definition der Bedürfnisse und Anforderungen der verschiedenen Abteilungen. Dabei sollten nicht gleich ganze Aufgabenbereiche identifiziert werden, sondern nur einzelne Aufgaben, die automatisiert werden können. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die KI-Implementierung tatsächlich erfolgreich sein wird.
Die identifizierten Bereiche sollten in eine klare Strategie überführt werden, die auch die Ziele der Implementierung, die Vorgehensweise und die benötigten Ressourcen festlegt. Eine Erfolgskontrolle ist anzuschließen. Darüber hinaus können verschiedene lokale und nationale Initiativen sowie Förderprogramme die Umsetzung von KI-Projekten in der öffentlichen Verwaltung begleiten.
KI-Projekte in der Praxis
Ein Beispiel dafür, wie KI-Technologie bereits sinnvoll im Arbeitsalltag eingesetzt wird, sind die durch GPT (Generative Pre-trained Transformer) generierten Zusammenfassungen von Urteilen und Beschlüssen aus verschiedenen Rechtsgebieten. Als einer der ersten Anbieter hat Wolters Kluwer dieses Feature auf seiner Rechercheplattform Wolters Kluwer Online zur Verfügung gestellt. Dabei konnte das Unternehmen auf die enge Zusammenarbeit mit seinen Kunden und seine langjährige Erfahrung im Bereich KI zurückgreifen. Darüber hinaus sind Kooperationen mit Kommunen, renommierten Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie Co-Innovationsprojekte mit anderen Technologieunternehmen wie Microsoft von großer Bedeutung.
Reutlingen: Ausbau digitaler Dienstleistungen
[12.12.2025] In Reutlingen wächst das Angebot digitaler Verwaltungsdienstleistungen. Dazu zählen vollständig digitale Prozesse ebenso wie die flächendeckend angebotenen Fototerminals für Passbilder. Auch können Fundsachen online aufgerufen werden. Weitere Onlineservices bietet außerdem das Standesamt an. mehr...
München: Feedback zum Deutschland-Stack
[11.12.2025] Mit ihren Anmerkungen zum Deutschland-Stack will die bayerische Landeshauptstadt München dazu beitragen, die digitale Transformation der Verwaltung voranzutreiben. Unter anderem regt die Stadt an, die kommunalen Bedürfnisse sowie die Dresdner Forderungen zur digitalen Verwaltung mehr zu berücksichtigen. mehr...
BW-Empfangsclient: Anträge ohne Fachsoftware empfangen
[10.12.2025] Mit dem BW-Empfangsclient können Kommunal- und Landesbehörden in Baden-Württemberg jetzt auch solche digitalen Verwaltungsleistungen anbieten, für die sie bislang keine Fachsoftware nutzen. Die Behörden können sich kostenfrei selbst registrieren, die Lösung ist sofort einsetzbar. mehr...
Fulda: Enge Kooperation mit ekom21
[09.12.2025] Eine engere Kooperation haben die Stadt Fulda und ekom21 vereinbart. Dabei hat die Kommune auch Fachverfahren ins Rechenzentrum des kommunalen IT-Dienstleisters überführt. mehr...
Wien: Open Source stärkt Europas Unabhängigkeit
[08.12.2025] Die Europäische Kommission würdigt die Open-Source-Strategie Wiens. In einem neuen Bericht wird die Stadt als führend beschrieben. Wien setzt auf offene Software, um digital unabhängig und sicher zu arbeiten. mehr...
Onlineformulare: Gegenseitig unterstützen
[01.12.2025] Onlineformulare sind heute unverzichtbar – und EfA-Leistungen decken längst nicht alles ab. Mit No-Code-Formularen und im interkommunalen Austausch können Städte und Gemeinden hier flexibel und kostenbewusst agieren. mehr...
Deutsche Verwaltungscloud: Digitale Antragsbearbeitung made in Hessen
[26.11.2025] Mit HessenDANTE bietet die HZD eine innovative Plattform, mit der sich die Antragstellung für unterschiedlichste Verwaltungsleistungen komplett digital und OZG-konform abbilden lässt. Das Paket ist nun auch über die Deutsche Verwaltungscloud zu beziehen. mehr...
Axians Infoma: Innovationspreis 2025 verliehen
[24.11.2025] Mit Künstlicher Intelligenz (KI) konnte die Stadtverwaltung Bad Dürkheim ihren Eingangsrechnungsprozess automatisieren. Für diese Maßnahme ist sie mit dem Axians Infoma Innovationspreis 2025 ausgezeichnet worden. Zu den Finalisten zählen außerdem das Gesundheitsamt des Landkreises Saarlouis und die Stadt Fürth. mehr...
Baden-Württemberg: Virtuelles Amt für Kommunen
[05.11.2025] In Baden-Württemberg fördert das Digitalministerium gemeinsam mit der Digitalakademie@bw die Kommunen beim Ausbau des Virtuellen Amts mit insgesamt 400.000 Euro. Bewerbungen können noch bis zum 15. Dezember eingereicht werden. Interessierte Kommunen wenden sich direkt an IT-Dienstleister Komm.ONE. mehr...
MR Datentechnik: Ganzheitliche IT statt Insellösungen
[05.11.2025] Mit ganzheitlichen, maßgeschneiderten IT-Lösungen unterstützt das Unternehmen MR Datentechnik öffentliche Auftraggeber von der Hardware über die IT-Sicherheit bis hin zur smarten Netzwerk- oder Medientechnik. Die Managed Services stehen auch für den Bildungsbereich zur Verfügung. mehr...
Karlsruhe: Digitale Begleiterin auch bei Gefahr
[29.10.2025] Als zentrale mobile Plattform bündelt die Karlsruhe.App zahlreiche digitale Dienste der Stadtverwaltung sowie stadtnahe Angebote von Drittanbietenden. Nun hat die Stadt auch das Modulare Warnsystem (MoWaS) in die App integriert. mehr...
Nidderau: Wirtschaftlicher dank Bürgernähe
[28.10.2025] In Nidderau können die Bürger an einem Terminal rund um die Uhr digitale Anträge stellen. An einem anderen Terminal können sie jederzeit Pässe und Dokumente abholen. Der Hessische Städte- und Gemeindebund und der hessische Steuerzahlerbund haben die Stadt unter anderem für diese beiden Lösungen mit dem so genannten Spar-Euro ausgezeichnet. mehr...
Meßstetten: Tablet statt Tinte
[27.10.2025] Meßstetten zählt rund 11.000 Einwohner, hat aber eine eigene Stabsstelle Digitalisierung. Das Ziel: Das Rathaus soll Schritt für Schritt zum modernen, digitalen Dienstleistungszentrum gemacht werden. mehr...
Kaiserslautern: Mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen
[24.10.2025] In Kaiserslautern sorgen ab sofort vier eigens entwickelte mobile Teleskopmastsysteme (TEMES) für mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen. Die TEMES können flexibel aufgebaut und beispielsweise mit Kameras bestückt werden. Sie verfügen über ein dauerhaft aktives Monitoring und Alarmierungssystem. Eine mobile Stromversorgung über mehrere Stunden ist möglich. mehr...
Rödermark: In der Cloud mit Axians Infoma
[20.10.2025] Die Stadt Rödermark verlagert ihre Verwaltung in die Cloud. Für die Umsetzung des IT-Paradigmenwechsels setzt die südhessische Kommune auf das Unternehmen Axians Infoma. mehr...

















