GelsenkirchenIntelligent. Vernetzt.

Besuch im stadt.bau.raum Gelsenkirchen.
v.l.: Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart und der damalige Oberbürgermeister von Gelsenkirchen, Frank Baranowski.
(Bildquelle: Stadt Gelsenkirchen/Gerd Kaemper)
E-Government, die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG), die Einrichtung von Serviceportalen, Veränderungen in der Arbeitsweise: Die Digitalisierung bedeutet einen tiefgreifenden Wandel in der gesamten Verwaltung. Gleichzeitig soll der digitale Fortschritt für die Bürger spürbar werden und für mehr Lebensqualität sorgen. Entsprechend treibt Gelsenkirchen seit dem Jahr 2016 die Digitalisierung unter der Marke Gelsenkirchen – die Vernetzte Stadt voran. Heute ist die Ruhrgebietsstadt eine von fünf digitalen Modellregionen in Nordrhein-Westfalen sowie eine von vier deutschen Städten der Intelligent Cities Challenge der Europäischen Kommission und wurde beim diesjährigen Smart City Call des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) zu einer der 32 Modellstädte gekürt.
Integrierte Strategie
In Gelsenkirchen folgen sämtliche Digitalisierungsschritte der Grundphilosophie einer vernetzten Stadt. Denn der Anspruch der Kommune geht über den einer von rein technischen Anwendungen geprägten Vorstellung der Smart City hinaus. Stattdessen soll die Digitalisierung Menschen und Institutionen verbinden: große Unternehmen, den Mittelstand und Start-ups, Vereine und Verbände, soziale Initiativen sowie Kultur- und Bildungseinrichtungen. Sie soll ein wesentlicher Antrieb nicht nur für das Wirtschaftswachstum sein, sondern auch für eine soziale und partizipative Stadtentwicklung. Entsprechend ist die Grundsatzentscheidung Gelsenkirchens zu sehen, sämtliche digitale Aktivitäten – seien es Smart-City-Anwendungen oder E-Government-Maßnahmen – unter diesem gemeinsamen Claim zu denken und zu lenken.
Auf dieser Basis ist im zurückliegenden Jahr auch die Integrierte Strategie Gelsenkirchens entwickelt worden. Mitarbeiter der Stadtverwaltung, kommunale Unternehmen sowie weitere Akteure unter Beteiligung eines externen Beratungsunternehmens haben diese in einem partizipativen Arbeitsprozess erarbeitet. Die für die unterschiedlichen Anspruchsgruppen wichtigsten Themen wurden dazu strukturiert und in fünf Leitthemen zusammengefasst: Digitale und bürgerorientierte Verwaltung, Energie und Umwelt, Lebensqualität und Teilhabe, smarte und nachhaltige Mobilität sowie smarte Wirtschaft. Ein zusätzliches, sechstes Leitthema ist das Open Innovation Lab im ARENA PARK als querschnitts- und zukunftsorientiertes Reallabor der digitalen Stadtentwicklung. Diese Leitthemen bilden die wichtigsten prioritären Entwicklungsstränge für die Zukunft der vernetzten Stadt bis zum Jahr 2030.
Nachhaltig mit Erfolg
Der Rat der Stadt Gelsenkirchen hat die Strategie in seiner Sitzung im Juni 2020 einstimmig beschlossen – ein Beleg dafür, dass das Thema bei allen wichtigen Stakeholdern eine hohe Priorität genießt. Insgesamt bietet die Strategie ein solides Fundament für die erfolgreiche digitale Transformation Gelsenkirchens hin zu einer intelligenten und nachhaltigen Stadt, wie sie die Vereinten Nationen mit dem Nachhaltigkeitsziel 11 im Rahmen der Urbanen Agenda 2030 definiert haben. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) nehmen weltweit die ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltige Gestaltung von Städten in den Blick. Diese Verpflichtung greift die Gelsenkirchener Strategie zielorientiert auf. Dabei folgt die Stadtentwicklung den UN-HABITAT-III-Beschlüssen und den Empfehlungen, die in der New Urban Agenda im Jahr 2016 festgelegt wurden. Im Kontext der digitalen urbanen Transformation folgt die Gelsenkirchener Strategie zudem den Vorgaben und Empfehlungen der Smart City Charta des Bundes. Auf europäischer Ebene war die Stadt sogar selbst an der Erarbeitung von Zukunftspfaden im Rahmen der Smart Cities Challenge beteiligt. Die Entwicklung der einzelnen inhaltlichen Arbeitsfelder wird in Gelsenkirchen mithilfe von Key Performance Indikatoren (KPIs) nachgehalten und transparent gemacht. Das zeigt: Die Strategie ist keine Momentaufnahme, sondern wird stetig fortgeschrieben.
Modellprojekt Smart Cities
In diesem Jahr hat sich die Stadt Gelsenkirchen mit ihrer integrierten Strategie beim BMI als Modellprojekt Smart Cities beworben. Das Leitmotiv der Bewerbung lautete: „Gemeinsam. Intelligent. Vernetzt.“ Das entsprechende Maßnahmenpaket setzt sich aus sieben Bausteinen zusammen. Die Titel GE beteiligt, GE vernetzt, GE grünt, GE sichert, GE bewegt, GE säubert und GE innoviert geben bereits einen Vorgeschmack auf die Schwerpunkte bei der Umsetzung der Strategie. Anfang September erhielt Gelsenkirchen als eine von 32 erfolgreichen Bewerberinnen den Zuschlag vom BMI. Der Projektantrag sieht ein Gesamtvolumen von 12,7 Millionen Euro vor. Das zeigt eindrucksvoll, dass mittlerweile auch bundesweit wahrgenommen wird, was Gelsenkirchen als digitale Modellstadt seit einigen Jahren auf die Beine stellt.
Infrastruktur bildet Rückgrat
Doch das ist nicht der einzige Erfolgsfaktor für die digitale Vorzeigestadt: Seit über zehn Jahren treibt Gelsenkirchen gemeinsam mit dem kommunalen Unternehmen GELSEN-NET den Aufbau eines leistungsfähigen eigenen Glasfasernetzes als Rückgrat der digitalen Stadtentwicklung voran – alle Gewerbegebiete und die 86 Schulen sind angeschlossen, letztere sogar in Gigabit-Geschwindigkeit. Auf Basis dieser technischen Infrastruktur hat die vernetzte Stadt in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte in den Themenfeldern digitale und bürgerorientierte Verwaltung sowie digitale und nachhaltige Stadtentwicklung umgesetzt. Durch die Einrichtung der Stabsstelle Vernetzte Stadt wurden zudem die entsprechenden Organisations- und Arbeitsstrukturen geschaffen, um sowohl die digitale Stadtentwicklung als auch die digitale Organisationsentwicklung weiter voranzutreiben.
Ziel aller digitaler Anstrengungen in Gelsenkirchen ist es, die Potenziale erstens zu vergrößern und zweitens auch zu nutzen. Denn: Die Vernetzte Stadt – das sind wir alle.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe November 2020 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Frankfurt am Main: Digital Ressourcen schonen
[15.12.2025] Die Stadt Frankfurt am Main hat drei weitere Digitalisierungsprojekte umgesetzt: den Aufbau eines digitalen Wassermanagements, die Einführung der automatisierten Straßenzustandserfassung sowie die Open Library. Alle drei Projekte tragen dazu bei, Ressourcen zu schonen und Kosten zu sparen. mehr...
Frankfurt am Main: Informiert zum Parkhaus
[12.12.2025] Viele Parkhausbelegungen in Frankfurt am Main sind jetzt in Echtzeit online einsehbar. Die erfassten Daten können von Verkehrstelematikanbietern oder Radiosendern für eigene Angebote abgerufen werden. Auch an die Mobilithek des Bundes werden sie übertragen. mehr...
Frankfurt am Main: Echtzeitdaten zum Weihnachtsmarkt
[05.12.2025] Ein Pilotprojekt mit LiDAR (Light Detection and Ranging)-Sensoren führt die Stadt Frankfurt am Main während des Weihnachtsmarkts am Römer durch. Die Sensoren messen dort das aktuelle Besucheraufkommen mit Laserstrahlen, die erfassten Daten stehen auf der urbanen Datenplattform in Echtzeit zur Verfügung. mehr...
Troisdorf: Smarter parken
[03.12.2025] Mit einer smarten Lösung bereitet Troisdorf der ineffizienten Parkraumbewirtschaftung ein Ende. Parksensoren erfassen jetzt die Belegung einzelner Stellplätze, die Bürgerinnen und Bürger werden darüber in Echtzeit per App informiert. mehr...
Scan-Fahrzeug: Mannheim verlängert Testphase
[01.12.2025] Die in Mannheim durchgeführte Testphase eines Scan-Fahrzeugs zur Ahndung von Falschparkern wird verlängert. Während der Erprobung zeigte sich Nachbesserungsbedarf bei der Kartierung des Scan-Gebiets. Entsprechende Anpassungen wurden direkt vorgenommen. Wie sie sich auswirken, soll die verlängerte Testphase zeigen. mehr...
Taufkirchen: Sensorik für Winter- und Kehrdienst
[01.12.2025] Dank Internet-of-Things-Sensorik kann der Winterdienst des Taufkirchener Bauhofs effizienter geplant, durchgeführt und dokumentiert werden. Die Gemeinde ist von den Vorteilen überzeugt und möchte diese nun auch bei der Straßenreinigung nutzen. mehr...
Arnsberg: Hochwassermonitoring gestartet
[25.11.2025] Arnsberg hat an mehreren Bachläufen im Stadtgebiet neue Pegelstandsensoren installiert, die in Echtzeit ermitteln, wie sich die Wasserstände entwickeln. Die Daten sollen im nächsten Schritt mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet werden. Auf dieser Grundlage soll wiederum ein lokales Frühwarnsystem entstehen. mehr...
Aachen: Überarbeitetes Mobilitätsdashboard
[24.11.2025] Das Aachener Mobilitätsdashboard bietet einen schnellen und einfachen Überblick über das aktuelle Verkehrsgeschehen in der Stadt. Ein neues Design und neue Technologie sollen die Plattform jetzt noch leistungsfähiger machen. mehr...
Schwalm-Eder-Kreis: Verkehrsdaten in Echtzeit
[19.11.2025] Eine urbane Datenplattform soll es dem Schwalm-Eder-Kreis künftig ermöglichen, schneller auf Verkehrsprobleme zu reagieren. Dazu integriert die Plattform Echtzeit-Verkehrsdaten eines externen Anbieters, sodass beispielsweise die Einsatzrouten für Rettungskräfte optimiert werden können. Das Projekt wird im Programm Starke Heimat Hessen gefördert. mehr...
Smart City: Interaktive Wissenschaftslandkarte
[17.11.2025] Eine interaktive Wissenschaftslandkarte macht nun sichtbar, wer in Deutschland zu smarten Städten und Gemeinden forscht. Die Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben die zugrunde liegenden Daten über eine bundesweite Abfrage erhoben. mehr...
Mannheim: Scan-Fahrzeug im Testbetrieb
[17.11.2025] Mannheim ist eine von vier Kommunen, in denen das vom Land Baden-Württemberg getragene Pilotvorhaben zu Scan-Fahrzeugen praktisch erprobt werden soll. Die Stadt ist nun als erste in den Testbetrieb gestartet. mehr...
Grevenbroich: Smart-City-Reallabor in Betrieb
[13.11.2025] Die Stadt Grevenbroich testet nun unter realen Bedingungen unterschiedliche Smart-City-Anwendungen. 40 Sensoren sind dafür an unterschiedlichen Stellen in der Stadt installiert worden. Die Messdaten werden per LoRaWAN in Echtzeit an ein Digitallabor gesendet. mehr...
regio iT: Bekenntnis zu Open Source
[13.11.2025] Mit dem Beitritt zu Civitas Connect legt regio iT ein klares Bekenntnis zum Open-Source-Gedanken ab. Der IT-Dienstleister wird sich künftig aktiv im Rahmen der Planung und des Betriebs der urbanen Datenplattform CIVITAS/CORE engagieren. mehr...
Osnabrück: Daten für nachhaltige Mobilitätsplanung
[13.11.2025] Mit mobilen Zählstellen erfasst jetzt Osnabrück den Rad- und Fußverkehr im Stadtgebiet. Die Zählstellen werden in fünf Erhebungsphasen für jeweils rund zwei Monate an wechselnden Standorten eingesetzt. So soll eine fundierte Datengrundlage für eine bedarfsgerechte Mobilitätsplanung entstehen. mehr...
Grevenbroich: Aufbau eines LoRaWAN
[12.11.2025] Grevenbroich soll ein flächendeckendes Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) erhalten. Die Stadt wird das geschlossen und datenschutzkonform betriebene Netz gemeinsam mit dem Grundversorger NEW aufbauen. Als Smart-City-Reallabor fungiert die Innenstadt, in der die neue Technik erprobt werden soll. mehr...

















