SachsenJahresbericht zur Informationssicherheit

Sachsen rüstet sich vielseitig gegen Cyber-Angriffe auf die öffentliche Verwaltung.
Der Jahresbericht des Beauftragten für Informationssicherheit des Landes Sachsen für das Jahr 2014/2015 ist fertiggestellt. Er enthält Informationen über die Tätigkeitsfelder, die Organisation und die Herausforderungen der Informationssicherheit im Freistaat. Er befasst sich nicht nur mit der Bedrohungslage auf unterschiedlichen Verwaltungsebenen und in verschiedenen Gesellschaftsbereichen, sondern auch mit der Informationssicherheit in der öffentlichen sächsischen Verwaltung. Die organisatorischen Strukturen der Informationssicherheit werden ebenso vorgestellt wie Gremienbeschlüsse und technische Projekte zum Thema. Auch dem Stand der Informationssicherheit in Kommunen ist ein Kapitel gewidmet. Darüber hinaus werden Sensibilisierungsmaßnahmen zur Informations- und Cyber-Sicherheit beleuchtet. „Wir müssen Vorsorge schaffen, dass die IT der öffentlichen Verwaltung und damit auch der Kommunikationskanal zwischen Bürgern und staatlichen Behörden im Internet so sicher wie möglich ist“, sagt Staatssekretär Michael Wilhelm, Beauftragter für Informationstechnologie (CIO) des Freistaats Sachsen. „Unsere Sicherheitsinitiativen und Sensibilisierungsmaßnahmen sind unerlässliche Eckpfeiler.“ Wie aus dem Bericht hervorgeht, sind im vergangenen Jahr 1.800 Bedienstete vorwiegend aus der Landesverwaltung mit Fortbildungsmaßnahmen wie Live-Hackings für die Computer-Sicherheit sensibilisiert worden. Insgesamt habe die Großveranstaltung Infosic seit dem Jahr 2012 3.100 Bedienstete der sächsischen Landes- und Kommunalverwaltung sowie weiterer öffentlicher Einrichtungen und Institutionen erreicht. Weitere Maßnahmen sind unter anderem unterschiedliche Projekte rund um das Thema Informationssicherheit. Beispielsweise hat der Beauftragte für Informationssicherheit gemeinsam mit der TU Dresden das Projekt HoneySens entwickelt. Es sieht eine an das sächsische Verwaltungsnetz angepasste Architektur vor, bei der so genannte Honey-pot-Software zur Erkennung potenzieller Angriffe eingesetzt wird. Die Sensoren simulieren typische Netzwerkdienste und zugehörige Sicherheitslücken, heißt es in dem Bericht. Je intensiver ein Eindringling mit diesen Hackerfallen kommuniziere, desto mehr Informationen können über dessen Motivation und Vorgehensweise gewonnen werden. Mit dem Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam besteht ebenfalls eine Zusammenarbeit. Im Projekt Identity Leak Checker soll ermittelt werden, ob dienstliche E-Mail-Adressen mit ihren Zugangsdaten auf kriminellen Internet-Seiten auftauchen. Wenn Zugangsdaten der sächsischen Verwaltung betroffen sind, sollen automatisch Warnungen an die zuständigen Stellen im Freistaat verschickt werden. Das soll kurzfristige Gegenmaßnahmen wie Löschanträge bei den jeweiligen Providern ermöglichen und einen Überblick über die aktuelle Gefährdungslage geben.
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