Sonntag, 29. Juni 2025

DATABUNDKritik an Gesetzentwurf

[31.08.2020] Der Verband DATABUND bemängelt in einer offenen Stellungnahme den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Stärkung der Sicherheit im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen.

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Stärkung der Sicherheit im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen beschlossen. Dieser soll unmittelbar nach der Sommerpause in Bundesrat und Bundestag beraten werden, berichtet der DATABUND – Verband der mittelständischen IT-Dienstleister und Software-Hersteller für den öffentlichen Sektor. In einer offenen Stellungnahme erklärt der Verband jedoch auch, dass durch die konkrete Ausgestaltung des Entwurfs der Bundesregierung faktisch ein Betätigungsverbot gesetzlich verankert wird – und das ohne Vorliegen eines sachlichen Grunds. Dies gelte insbesondere hinsichtlich der Ausstattung der Passbehörden mit Fotogeräten ausschließlich durch die Bundesdruckerei und für die Hersteller von Fotoautomaten und Selbstbedienungsterminals. Die genannten Gründe wie Sicherheit, Standardisierung und Update-Fähigkeit erscheinen laut DATABUND unsinnig vor dem Hintergrund, dass Bürger Passbilder auch weiterhin bei Fotografen fertigen lassen können, die nicht gezwungen sind, Hardware eines bestimmten Lieferanten, wie der Bundesdruckerei, zu nutzen. Private Anbieter von Fotoautomaten und Selbstbedienungsterminals hätten deutlich früher innovative und sichere Lösungen für die Vor-Ort-Fotoaufnahme in Behörden eingeführt und besäßen auch deutlich höhere Marktanteile als die Bundesdruckerei. Daher entstehe der Anschein, dass mit diesem Gesetz ein staatliches Unternehmen vor dem Wettbewerb geschützt werden soll. Eine solche Vergabe per Gesetz unter Ausschluss des Wettbewerbs sei grundsätzlich abzulehnen. Der Ausschluss des Wettbewerbs führe immer zu höheren Preisen, schlechteren Produkten und Services sowie Innovationsträgheit. Dies gehe zu Lasten der Kunden, hier den Kommunen und damit letztlich auch der Bürger.
Positiv merkt der Verband jedoch an, dass die Erhöhung der Sicherheit im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen ein richtiger Schritt der Bundesregierung sei. Das so genannte Morphing – das Verschmelzen mehrerer Gesichtsbilder zu einem Gesichtsbild – könne zweifellos genutzt werden, um die Funktion von Pass und Ausweis als Dokument zur Identitätskontrolle im Kern zu bedrohen und unerlaubte Grenzübertritte unter falscher Identität zu ermöglichen. Die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit der deutschen Identitätsdokumente zu bewahren und zu stärken, sei daher ein notwendiges und richtiges Ziel. Aus diesen Gründen begrüße der DATABUND die Initiative der Bundesregierung ausdrücklich.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Sicherheit
Symbolbild IT-Sicherheit: Leicht unscharfes, kontrastarmes Foto eines überladenen schreibtischs mit Brille, Tablet, Kaffeetasse und Papieren, darübergelegt Icon eines Vorhängeschlosses und Platinen-ähnliche Muster.

LSI Bayern: Neues Sicherheitssiegel für Kommunen

[11.06.2025] Das LSI Bayern hat Version 4.0 des IT-Sicherheits-Siegels für Kommunen veröffentlicht. Neu sind Vorgaben zu KI, mobiler Sicherheit und Online-Backups. Der ergänzende Baustein IT-Resilienz hilft Kommunen bei der systematischen Selbsteinschätzung. mehr...

Kreis Regensburg: 17 Kommunen erhalten Siegel für IT-Sicherheit

[10.06.2025] 17 Kommunen im Zweckverband Realsteuerstelle Regensburg sind jetzt vom bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel „Kommunale IT-Sicherheit“ ausgezeichnet worden. mehr...

Print-Ausgabe des CSBW-Jahresberichts 2024, die schräg auf einer grauen Oberfläche liegt.

Baden-Württemberg: Jahresbericht zur Cybersicherheit 2024

[22.05.2025] Die CSBW hat 2024 rund 30 Prozent mehr IT-Sicherheitsvorfälle bearbeitet. Kommunen wurden ähnlich häufig unterstützt wie im Vorjahr, neue Präventionsangebote, Notfallübungen und ein Schwachstellenscan richten sich teils gezielt an sie. mehr...

Datenschutz: Hilfestellung für Behörden

[12.05.2025] In der kommunalen Praxis gibt es beim Thema Datenschutz noch immer Rechtsunsicherheiten. Die Konferenz der Datenschutzaufsichtsbehörden von Bund und Ländern hat eine Orientierungshilfe für Behörden erarbeitet, die (EfA-)Onlinedienste betreiben oder nutzen. mehr...

Marktgemeinde Röhrnbach mit LSI-Siegel ausgezeichnet

Röhrnbach: Siegel für IT-Sicherheit

[06.05.2025] Die niederbayerische Marktgemeinde Röhrnbach hat für nachhaltige IT-Sicherheit gesorgt und ist dafür vom Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) ausgezeichnet worden. mehr...

Die IT-Notfallausrüstung ausgepackt auf dem Transportkoffer.

CSBW: Schnell handlungsfähig im IT-Notfall

[22.04.2025] Ohne funktionierende IT-Ausstattung ist die Bewältigung eines Cyberangriffs kaum zu schaffen. Um die Handlungs- und technische Kommunikationsfähigkeit von Verwaltungen zu sichern, bietet die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) nun eine mobile IT-Notfall-Ausrüstung an. mehr...

Nordrhein-Westfalen: IT-Notfallhilfe für Kommunen

[17.04.2025] Nach IT-Angriffen sollen nordrhein-westfälische Kommunen schnell und unkompliziert Incident-Response-Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Ein Rahmenvertrag zwischen Land und spezialisierten Dienstleistern sichert das Angebot ab. mehr...

Smartphone-Screen mit Logo der Allianz für Cyber-Sicherheit

Hanau: Allianz für Cyber-Sicherheit beigetreten

[02.04.2025] Die Stadt Hanau rüstet sich weiter gegen Cyber-Bedrohungen: Die BeteiligungsHolding Hanau ist der bundesweiten Allianz für Cyber-Sicherheit des BSI beigetreten und arbeitet aktiv im Arbeitskreis Kommunale CyberSicherheit des Landes Hessens mit. mehr...

Märkischer Kreis: Digitaler Neustart nach Cyberangriff

[26.02.2025] Der Stand der Wiederherstellung und die Kosten nach dem Cyberangriff auf die Südwestfalen-IT waren Themen im Ausschuss für Digitalisierung und E-Government im Lüdenscheider Kreishaus. Auch neue Projekte und Herausforderungen für die Verwaltungs-IT des Märkischen Kreises kamen zur Sprache. mehr...

Einbeck: nerdbridge sucht IT-Schwachstellen

[05.02.2025] Der Verein nerdbridge soll die niedersächsische Stadt Einbeck dabei unterstützen, Sicherheitslücken in ihrer IT-Infrastruktur zu finden. mehr...

IT-Grundschutz-Tag: Praxisnahe Einblicke

[31.01.2025] Am 4. Februar findet in Magdeburg der IT-Grundschutz-Tag statt, zu dem Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüsken und BSI-Präsidentin Claudia Plattner einladen. Die Veranstaltung widmet sich unter anderem dem IT-Grundschutz, dem Business Continuity Management und der Umsetzung der NIS2-Richtlinie in Verwaltung und Landesbehörden. mehr...

Rathaus der Freien und Hansestadt Bremen, mit Arkaden und drei markanten Stufengiebeln, Deutschlandflagge wehtt, blauer Himmel.

Bremen: Umsetzung der NIS2-Richtlinie

[20.01.2025] Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat sich auf Maßnahmen zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie geeinigt. Vorgesehen ist, die Rolle der Zentralstelle Cybersicherheit zu stärken, etwa durch ein Notfallteam, das Bedrohungen frühzeitig erkennt und koordinierte Reaktionen ermöglicht. mehr...

Brustbild von Roman Poseck in dunklem Anzugjackett und violettem Schlips.

Hessen: Sicherheitsprogramm für Kommunen

[10.01.2025] Hybride Bedrohungen und Cyberangriffe bleiben eine Herausforderung. Um die Cyberresilienz hessischer Kommunen zu stärken, wurde das Aktionsprogramm Kommunale Cybersicherheit um Maßnahmen wie etwa Pentests und Incident Response Services erweitert. mehr...

Mann im eleganten Hemd von oben aufgenommen, er hält ein Tablet und tippt darauf..

Materna Virtual Solution: Sicheres ultramobiles Arbeiten

[18.12.2024] Das BSI hat Apples indigo und Samsungs Knox in diesem Jahr für den Einsatz bei Verschlusssachen zugelassen. Materna Virtual Solution sieht darin Vorteile für Behörden: mehr Sicherheit und Flexibilität und einen Zuwachs an geeigneten Fachanwendungen. mehr...

Eine Lichtschlossillustration mit Postumschlägen auf modernem Computerhintergrund.

SEP/Databund: Kooperation für IT-Sicherheit

[29.11.2024] SEP, Hersteller der Datensicherungslösung SEP sesam, ist jetzt Mitglied des Databund. Die in Deutschland entwickelte Backup-Lösung wird bereits von zahlreichen öffentlichen Institutionen eingesetzt. Mit dem Beitritt zu Databund will SEP den Austausch mit anderen Akteuren der öffentlichen Verwaltung fördern. mehr...