Donnerstag, 18. September 2025

MünchenKünstliche Intelligenz im Fokus

[23.11.2022] Auf Einladung des kommunalen Eigenbetriebs it@M InnovationLab fand in München ein Hackathon statt, bei dem KI-Anwendungen für die Verwaltungspraxis entstanden. Ein neues Kompetenzzentrum will zudem innerhalb der Verwaltung KI-Wissen aufbauen und am Thema Interessierte vernetzen.

Bereits im Juli 2022 fand in München der erste kommunale KI-Hackathon statt. Nun berichtet die bayerische Landeshauptstadt in ihrem Digitalisierungsblog „München.Digital.Erleben.“ über das kollektive Software-Entwicklungs-Event, an dem Beschäftigte aus dem Eigenbetrieb it@M und aus weiteren Referaten und städtischen Eigenbetrieben teilnahmen. Initiiert wurde der Hackathon vom it@M InnovationLab. Die 13 Teilnehmenden organisierten sich in vier Teams, die sich jeweils einem selbstgewählten Thema widmeten und dann in sechs Entwicklungsdurchläufen von je drei Stunden an einer Software dazu tüftelten.

Hoher Praxisnutzen für die Verwaltung

Eines der Projekte des Hackathons könnte eine Grundlage für die Beobachtung des Baumbestands der Stadt und seiner Veränderungen liefern. Die Gruppe setzte sich das Ziel, die Gesamtzahl der Bäume anhand von öffentlich verfügbaren Luftbildern mittels Computer Vision – also maschinellem Sehen – zu zählen. Dafür wurden über 30.000 Einzelbilder ausgewertet, zum Einsatz kam die Open-Source-Bibliothek Deepforest. Verbunden mit den Koordinaten der Bildausschnitte konnte eine Heatmap der Baumverteilung Münchens erstellt werden. Eine kontinuierliche Auswertung der Luftbilder könnte Aussagen über die Veränderung des Baumbestands der Stadt erlauben, erläutert Hackathon-Organisator und KI-Community-Manager Fabian Reinold, beispielsweise zum Gesundheitsmonitoring oder dem Erstellen einer Temperaturkorrelation.
Entwickelt wurde zudem eine Software zur Klassifizierung von Hundesteueranträgen, die zunächst in Papierform vorlagen und eingescannt wurden. Der Prototyp der Lösung arbeitet unter anderem mittels optischer Zeichenerkennung (OCR). Eine weitere Gruppe stellte verschiedene Ansätze zur automatischen Kategorisierung von Texten und Dokumenten vor, die am Beispiel von Stadtratsdokumenten getestet wurde. Außerdem wurde ein KI-Modell zur Vorhersage von Anrufaufkommen entwickelt, das trotz eingeschränkter Datenverfügbarkeit gute Ergebnisse erzielte.

Mehr KI-Know-how für die Stadtverwaltung

Alle von den Teams verfolgten Ansätze werden vom InnovationLab zusammen mit betroffenen Fachstellen weiterverfolgt, heißt es im Münchner Digitalisierungsblog. Das it@M InnovationLab befasst sich schon seit Längerem mit künstlicher Intelligenz. So gab es bereits ein Verkehrsplanungsprojekt, das mittels KI Daten aus Verkehrszählungen auf größere Zeitabschnitte ausdehnte.
Anfang 2022 wurde das KI-Kompetenzzentrum beim InnovationLab ins Leben gerufen. Neben der Entwicklung konkreter Anwendungsfälle will sich das Team darauf konzentrieren, bei den städtischen Beschäftigten Fachwissen aufzubauen. Geplant ist etwa ein Einsteiger-Workshop zu KI, um auch Mitarbeitenden ohne Vorwissen die Technologie näher zu bringen. In der KI-Community vernetzen sich an künstlicher Intelligenz interessierte IT-Schaffende der gesamten Stadtverwaltung – derzeit etwa 60 Personen. Außerdem soll ein Netzwerk mit Industrie und Forschung entstehen, um künftig besser zusammenzuarbeiten.



Stichwörter: Smart City, München, KI


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Matthias Frey hält einen Parkplatzsensor, Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner einen Bodenfeuchtesensor in der Hand.

Verl: Mit LoRaWAN zur Smart City

[16.09.2025] Für den Ausbau ihres LoRaWAN richtet die Stadt Verl ein Testfeld für unterschiedliche Sensoren und Technologien ein. Die gesammelten Daten sind über ein Dashboard öffentlich einsehbar. mehr...

Scan-Fahrzeug auf dem Parkplatz der Uni Hohenheim.

Baden-Württemberg: Digitale Parkraumkontrolle steigert Effizienz

[15.09.2025] In Baden-Württemberg läuft seit einigen Monaten ein Pilotversuch zur Parkraumkontrolle mittels Scan-Fahrzeug. Eine erste Auswertung zeigt nun: Damit lässt sich eine massive Effizienzsteigerung erzielen. mehr...

Panorama der Stadt Stuttgart mit Fernsehturm

Smart City Index 2025: An der Spitze wird es eng

[11.09.2025] Der Branchenverband Bitkom hat seinen diesjährigen Smart City Index veröffentlicht. Im Ranking der digitalsten deutschen Großstädte konnte München seinen ersten Platz verteidigen – liegt aber nur noch knapp vor der Freien und Hansestadt Hamburg. Auf Platz 3 hat sich Stuttgart vorgeschoben, Aufsteiger des Jahres ist Hannover.
 mehr...

Eine Person hält mit einer Hand ein Smartphone, mit der anderen das Lenkrad eines Kfz. Im Hintergrund ist ein Behindertenparkplatz zu sehen.

Wolfsburg-App: Behindertenparkplatz frei?

[09.09.2025] Welche Behindertenparkplätze in der Innenstadt frei sind, wird bald die Wolfsburg-App in Echtzeit anzeigen. Derzeit werden die entsprechenden Stellplätze mit Bodensensoren ausgestattet. mehr...

Smart Citys gezielt fördern: Aus einzelnen Leuchttürmen soll ein Lichtermeer entstehen.

Bitkom: Top Ten des Smart City Index

[08.09.2025] Der Bitkom hat eine Shortlist der zehn bestplatzierten Städte des Smart City Index veröffentlicht. Deutlich wird, dass die Großstädte in Deutschland messbar digitaler werden: 2021 lag der Durchschnitt des Indexwertes aller Städte bei 52,4 Punkten, in diesem Jahr sind es 70,8 Punkte. mehr...

Ein Mann befestigt etwas an einem Baum.

Mönchengladbach: Starkregenvorsorge und Bibermanagement

[05.09.2025] Mit Sensoren an und in der Niers wollen Mönchengladbach und das Versorgungsunternehmen NEW fundierte Erkenntnisse über die Auswirkungen von Biberaktivitäten sammeln. Dazu zählen Sensoren zur Messung des Wasserpegels, des Nährstoffgehalts und der Trübung des Wassers, aber auch Wettersensoren, die für das Starkregen- und Hochwassermanagement an Gebäuden angebracht werden. mehr...

Screenshot des Smart City Rankings 2025 von Haselhorst Associates.

Smart City Ranking 2025: München erneut auf Platz eins

[04.09.2025] München schafft es zum dritten Mal in Folge auf Platz eins im Smart City Ranking von Haselhorst Associates. Aber auch die übrigen 416 untersuchten Städte ab 30.000 Einwohnern zeigen, dass die Smart-City-Entwicklung hierzulande dynamisch voranschreitet. mehr...

Fünf Personen sind schauen um einen PC versammelt auf dessen Bildschirm.

Kreis Hof: Installation von Taupunktsensoren

[04.09.2025] Der Landkreis Hof will den Winterdienst effizienter, sicherer und ressourcenschonender gestalten. Mit diesem Ziel installiert er an 130 Standorten Taupunktsensoren. Die erfassten Daten werden in einer webbasierten Anwendung zusammengeführt, wo sie die Bauhöfe zentral abrufen können. mehr...

Screenshot der BBSR-Storymap.

Smart City: Interaktive Storymap

[29.08.2025] In einer interaktiven Storymap stellt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) 30 Smart-City-Projekte aus dem deutschsprachigen Raum vor. Sie lassen sich nach Handlungsfeld, Bundesland, Kosten, Nachnutzbarkeit und Aufwand filtern und werden unter anderem in vertiefenden Steckbriefen beschrieben. mehr...

Vier Personen halten einen 3D-Schriftzug "Smart City Essen" hoch.

Essen: Kräftiger Digitalisierungsschub

[28.08.2025] Essen treibt sowohl die Digitalisierung der Verwaltung als auch den Ausbau zur Smart City voran: Über 500 Verwaltungsleistungen sind online verfügbar, zusätzlich informieren neue Plattformen über mehr als 60 Smart-City-Projekte. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander und halten Förderbescheide in den Händen.

Hanau / Maintal / Schöneck: Vier geförderte Smart-Region-Projekte

[28.08.2025] Mit insgesamt 1,55 Millionen Euro fördert das Land Hessen vier Smart-Region-Projekte in Hanau, Maintal und Schöneck. In diesen Projekten sollen Sensoren, ein Digitaler Zwilling und andere smarte Lösungen eingesetzt werden, die Planungsprozesse verbessern, Abläufe optimieren und den Alltag der Bürgerinnen und Bürger erleichtern. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander, einige halten eine Urkunde in der Hand. Im Hintergrund ist der Schriftzug Ostalbkreis zu sehen.

Ostalbkreis: Zertifizierte Smart City Experts

[25.08.2025] Als zertifizierte Smart City Experts unterstützen nun neun Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter die Digitalisierung des Landratsamts Ostalbkreis. Ein deutschlandweit einmaliger Lehrgang beim Zentrum für digitale Entwicklung Westhausen (ZDE) hat sie auf diese Aufgabe vorbereitet. mehr...

Halle (Saale): Einbau von Systemen zur Fahrgastzählung

[25.08.2025] Die Hallesche Verkehrs-AG rüstet ihre Busse und Bahnen mit neuer Technik zur Echtzeiterfassung der Auslastung aus. Ab Ende 2026 sollen Fahrgäste direkt in der Auskunft sehen können, wie voll ihr Fahrzeug ist. mehr...

Sommerliches Outdoor-Gruppenbild mit Kristina Sinemus und zahlreichen Orts- und Kreisspitzen.

Hessen: Starkregenalarmsystem wird ausgerollt

[21.08.2025] Das Land Hessen baut den smarten Starkregenschutz aus. Künftig werden Starkregenfrühalarmsysteme nahezu die Hälfte der Landesfläche abdecken. Das System wurde in Fulda pilotiert und jetzt von zahlreichen Kommunen nachgenutzt. mehr...

Luftaufnahme des Smart City Campus -farbige Punkte markieren verschiedene smarte Funktionen und technologien.

Smart City: Reallabor für kommunale Anwendungsfälle

[19.08.2025] Der Smart City Campus in Westhausen ist nun als offizielles Reallabor des Bundes anerkannt. Dort werden kommunale Technologien wie intelligentes Parkraummanagement, Umweltmonitoring und 5G-Anwendungen unter realen Bedingungen erprobt und weiterentwickelt. mehr...