Samstag, 28. Juni 2025

DortmundQuarantäne-App startet

[29.05.2020] Um Gesundheitsämter in Zeiten der Corona-Krise zu unterstützen, hat die Materna-Gruppe die Quarantäne-App GESA entwickelt. Diese ist nun erstmals im Einsatz und wird vom Gesundheitsamt der Stadt Dortmund genutzt.

Die Betreuung von Quarantäne-Patienten während der Corona-Krise bedeutet für Gesundheitsämter und ihre Mitarbeiter eine hohe zeitliche Belastung. Beispielsweise werden die betroffenen Personen regelmäßig angerufen, um ihren Gesundheitszustand zu erfragen, informiert das Dortmunder IT-Beratungsunternehmen Materna. Bei steigenden Fallzahlen sei dies mit dem vorhandenen Personal kaum mehr möglich. Deshalb habe die Materna-Gruppe jetzt die Quarantäne-App GESA – die GesundheitsStatus App für Gesundheitsämter – vorgestellt. Erstmals eingesetzt werde die App vom Gesundheitsamt der nordrhein-westfälischen Stadt Dortmund. Das Dortmunder Unternehmen stelle dem hiesigen Gesundheitsamt die Smartphone-App und die zugehörige Web-Applikation für die Verwaltung der Quarantäne-Patienten kostenfrei bereit.
Die Lösung für Gesundheitsämter bestehe aus zwei Komponenten: der eigentlichen Quarantäne-App namens GESA, die die betroffenen Patienten auf ihrem Smartphone installieren, sowie einer Web-Applikation, mit der die Mitarbeiter im Gesundheitsamt sämtliche Quarantäne-Fälle verwalten.

Selbstständig erfassen

Mit der Quarantäne-App GESA könnten Patienten täglich ihren aktuellen Status selbstständig erfassen und an das zuständige Gesundheitsamt melden. Das entlaste zum einen ganz massiv die Beschäftigten in den Gesundheitsämtern und zum anderen könnten die Patienten die wichtigen Daten jederzeit selbst eintragen und mithilfe der App übermitteln.
Betroffene Patienten erhalten laut Materna von ihrem zuständigen Gesundheitsamt eine Quarantäneverfügung und werden für die Nutzung der App freigeschaltet. GESA sei für die Smartphone-Betriebssysteme Android und kurzfristig für iOS (Apple), hier herausgegeben durch die Universität Siegen, dem Kooperationspartner von Materna, verfügbar. Die Patienten würden sich über eine eindeutige ID und eine PIN identifizieren. Ein intuitiver Fragebogen erfasse strukturiert und automatisiert den aktuellen Gesundheitsstatus der Patienten, wie zum Beispiel die Körpertemperatur, eventuelle Atemprobleme oder Geschmacksverlust als Leitsymptome. Zusätzlich soll der Quarantäne-Ticker dem Nutzer den aktuellen Status der Corona-Verbreitung in seiner Region liefern. Hierzu würden zukünftig Nachrichten der WarnApp NINA des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eingebunden. „Da Materna auch die WarnApp NINA entwickelt hat, war es naheliegend, dass wir auch eine Quelle für gesicherte Informationen zum Corona-Status einbinden wollen“, berichtet Rainer Feinen, Abteilungsleiter Healthcare bei Materna. Die App sei zudem mehrsprachig angelegt und auch die Nutzung von leichter Sprache sei möglich, teilt der IT-Dienstleister mit.

Anonymisierte Datenübertragung

Die Mitarbeiter im Gesundheitsamt sollen mit der Web-Applikation (Q-Web) arbeiten, in der alle in Quarantäne befindlichen Patienten erfasst seien. Die Datenübertragung vom Smartphone der Patienten erfolge anonymisiert und verschlüsselt über eine ID in die IT-Systeme des Gesundheitsamts. Auf diese Weise erhalte das Gesundheitsamt täglich die Daten zum Gesundheitsstatus des jeweiligen Quarantänefalles. Über entsprechende Darstellungen könne das Gesundheitsamt sich damit auf die „kritischen“ Fälle fokussieren und diese einfacher nachverfolgen. Zudem seien die zuvor auf Papierbasis erfassten Fragebögen digitalisiert worden und stünden jetzt den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes in elektronischer Form zur Verfügung. Die technische Umsetzung der Quarantäne-Verwaltung orientiere sich strikt an den Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die Datenhoheit liege ausschließlich bei den Gesundheitsämtern. Die Web-Applikation lasse sich außerdem pro Gesundheitsamt individuell anpassen.
„Bei der Entwicklung haben wir uns eng mit dem hiesigen Gesundheitsamts abgestimmt. Schnell war uns klar, dass wir in der aktuellen Situation auch hier unseren Beitrag zum Wohl der Stadt und der Gemeinschaft leisten wollen“, erklärt Martin Wibbe, Vorstandsvorsitzender und CEO des Dortmunder Traditionsunternehmens.





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