GrevenbroichSmart-City-Reallabor in Betrieb

Die Sensoren messen beispielsweise die Füllstände öffentlicher Abfallbehältnisse in Grevenbroich, was eine ressourcenschonende Entleerung ermöglicht.
v.l.: Dr. Daniel Trauth, Geschäftsführer der Kölner dataMatters GmbH; Christian Henicke, Smart City Manager der Stadt Grevenbroich
(Bildquelle: dataMatters GmbH)
Die Sensoren messen beispielsweise die Füllstände öffentlicher Abfallbehältnisse in Grevenbroich, was eine ressourcenschonende Entleerung ermöglicht.
v.l.: Dr. Daniel Trauth, Geschäftsführer der Kölner dataMatters GmbH; Christian Henicke, Smart City Manager der Stadt Grevenbroich
(Bildquelle: dataMatters GmbH)
Grevenbroich soll sukzessive zur Smart City werden. Dieses Ziel will die nordrhein-westfälische Stadt in Kooperation mit dem RWTH-Start-up dataMatters erreichen. Wie das Unternehmen mitteilt, ist nun ein Reallabor in der Kommune in Betrieb gegangen, in dem diverse Smart-City-Funktionen getestet werden. Dazu seien rund 40 Sensoren an verschiedenen Stellen und mit unterschiedlichen Messfunktionen in Grevenbroich installiert worden.
Technischer Kern des Reallabors bilde das von dataMatters eigens für Smart Cities entwickelte Betriebssystem urbanOS (wir berichteten). Dieses kann beispielsweise zur Optimierung der Verkehrsführung, für die Abfallwirtschaft, die Energieversorgung, den ÖPNV, die Parkraumüberwachung, die Belebung der Innenstadt, die Optimierung des Stadtgrüns oder die Frühwarnung vor Hitze und Hochwasser angewendet werden. Bei der Auswertung mit urbanOS kommt Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, sodass die Messergebnisse der Sensoren in Echtzeit auf den Smartphones und PCs kommunaler Verantwortungsträger erscheinen. Die KI generiere darüber hinaus Optimierungsvorschläge und Zukunftsszenarien.
Für die Übertragung der Messdaten ins Digitallabor sorgt ein Long Range Wide Area Network (LoRaWAN), das der regionale Grundversorger NEW Niederrhein in Grevenbroich aufbaut (wir berichteten).
Auswertung mit Aha-Momenten
In Grevenbroich soll der Einsatz der smarten Technik Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger bringen, die Umwelt schonen, das Klima verbessern, den Stadtbetrieben die Arbeit erleichtern und die Kosten der Kommune senken. In der ersten Phase gehe es allerdings zunächst einmal darum, die verschiedenen Komponenten zu testen und erste Erfahrungswerte zu sammeln.
Für diese erste Phase erfasst Grevenbroich nun an unterschiedlichen Standorten die Bodenfeuchtigkeit, Bodenfrost, die Feuchtigkeit an Bäumen, die Parkplatzbelegung, Feinstaub, CO₂-Werte, den Lärmpegel, die Besuchsfrequenzen in der Innenstadt, die Füllstände öffentlicher Abfallbehälter oder Wetterdaten. „Bei der Auswertung der Messwerte in unserem Reallabor erleben wir viele Aha-Momente“, sagt der Grevenbroicher Smart-City-Manager Christian Henicke. „Wir erhalten Luft- und Lärmdaten, die Muster sichtbar machen, die vorher niemand gesehen hat. Die Füllstandsmessungen in den Mülleimern zeigen, wie groß die Kluft zwischen Bauchgefühl und Realität sein kann. Bei neu gepflanzten Bäumen stellen wir durch Messungen erstmals fest, wie stark Wetter, Standort und Boden den Wasserbedarf beeinflussen.“
Die Besucher in der Innenstadt erfasst Grevenbroich laut dataMatters mittels Bluetooth-Sensoren. Getrackt werden dabei nicht die Personen, sondern die Smartphones und Smartwatches, die sie bei sich tragen, ohne, dass das System die Geräte auslesen oder bestimmten Personen zuordnen könne. Auf dieser Basis können auch Events präzise ausgewertet und künftig noch besser geplant werden.
Die ersten Erkenntnisse
Das vorläufige Resümee der ersten Testphase fasst Christian Henicke wie folgt zusammen: „Wir müssen nachjustieren. Manche Sensoren brauchen bessere Positionen, einige Messreihen mehr Zeit, und Datenqualität entsteht nicht einfach so. Sie ist Arbeit, Präzision und Iteration. Wir müssen Werte validieren, interpretieren und nutzbar machen, damit aus Messpunkten Erkenntnisse werden und aus Erkenntnissen echte Verbesserungen für Grevenbroich.“ Es gehe nicht allein darum, Technik auszuprobieren. „Ziel ist es, die technische Grundlage zu schaffen, um bessere und realitätsnähere City-Entscheidungen zu ermöglichen, mit echten Daten statt Vermutungen. Damit unsere Stadt versteht, was Sache ist, bevor sie handelt.“
dataMatters-Geschäftsführer Daniel Trauth beschreibt das Grevenbroicher Vorgehen als weltweit vorbildlich. „Genau so entsteht eine Smart City: durch experimentieren und optimieren anhand realer Daten statt Planung am grünen Tisch.“ Die Erprobungsphase ist auf acht Monate angelegt, teilt dataMatters des Weiteren mit. In einer nächsten Phase soll das System dann auf alle Stadtteile ausgeweitet werden.
Göttingen: Ausbau des städtischen Messnetzes
[22.12.2025] Ein Sensoriknetzwerk liefert der Stadt Göttingen wichtige Informationen über Wasserstände, die Baumgesundheit und die lokale Klimaentwicklung. Das Netz soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Die Daten sollen unter anderem in Forschung, Analysen und Planungsprozesse einfließen. mehr...
Frankfurt am Main: Digital Ressourcen schonen
[15.12.2025] Die Stadt Frankfurt am Main hat drei weitere Digitalisierungsprojekte umgesetzt: den Aufbau eines digitalen Wassermanagements, die Einführung der automatisierten Straßenzustandserfassung sowie die Open Library. Alle drei Projekte tragen dazu bei, Ressourcen zu schonen und Kosten zu sparen. mehr...
Frankfurt am Main: Informiert zum Parkhaus
[12.12.2025] Viele Parkhausbelegungen in Frankfurt am Main sind jetzt in Echtzeit online einsehbar. Die erfassten Daten können von Verkehrstelematikanbietern oder Radiosendern für eigene Angebote abgerufen werden. Auch an die Mobilithek des Bundes werden sie übertragen. mehr...
Frankfurt am Main: Echtzeitdaten zum Weihnachtsmarkt
[05.12.2025] Ein Pilotprojekt mit LiDAR (Light Detection and Ranging)-Sensoren führt die Stadt Frankfurt am Main während des Weihnachtsmarkts am Römer durch. Die Sensoren messen dort das aktuelle Besucheraufkommen mit Laserstrahlen, die erfassten Daten stehen auf der urbanen Datenplattform in Echtzeit zur Verfügung. mehr...
Troisdorf: Smarter parken
[03.12.2025] Mit einer smarten Lösung bereitet Troisdorf der ineffizienten Parkraumbewirtschaftung ein Ende. Parksensoren erfassen jetzt die Belegung einzelner Stellplätze, die Bürgerinnen und Bürger werden darüber in Echtzeit per App informiert. mehr...
Scan-Fahrzeug: Mannheim verlängert Testphase
[01.12.2025] Die in Mannheim durchgeführte Testphase eines Scan-Fahrzeugs zur Ahndung von Falschparkern wird verlängert. Während der Erprobung zeigte sich Nachbesserungsbedarf bei der Kartierung des Scan-Gebiets. Entsprechende Anpassungen wurden direkt vorgenommen. Wie sie sich auswirken, soll die verlängerte Testphase zeigen. mehr...
Taufkirchen: Sensorik für Winter- und Kehrdienst
[01.12.2025] Dank Internet-of-Things-Sensorik kann der Winterdienst des Taufkirchener Bauhofs effizienter geplant, durchgeführt und dokumentiert werden. Die Gemeinde ist von den Vorteilen überzeugt und möchte diese nun auch bei der Straßenreinigung nutzen. mehr...
Arnsberg: Hochwassermonitoring gestartet
[25.11.2025] Arnsberg hat an mehreren Bachläufen im Stadtgebiet neue Pegelstandsensoren installiert, die in Echtzeit ermitteln, wie sich die Wasserstände entwickeln. Die Daten sollen im nächsten Schritt mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet werden. Auf dieser Grundlage soll wiederum ein lokales Frühwarnsystem entstehen. mehr...
Aachen: Überarbeitetes Mobilitätsdashboard
[24.11.2025] Das Aachener Mobilitätsdashboard bietet einen schnellen und einfachen Überblick über das aktuelle Verkehrsgeschehen in der Stadt. Ein neues Design und neue Technologie sollen die Plattform jetzt noch leistungsfähiger machen. mehr...
Schwalm-Eder-Kreis: Verkehrsdaten in Echtzeit
[19.11.2025] Eine urbane Datenplattform soll es dem Schwalm-Eder-Kreis künftig ermöglichen, schneller auf Verkehrsprobleme zu reagieren. Dazu integriert die Plattform Echtzeit-Verkehrsdaten eines externen Anbieters, sodass beispielsweise die Einsatzrouten für Rettungskräfte optimiert werden können. Das Projekt wird im Programm Starke Heimat Hessen gefördert. mehr...
Smart City: Interaktive Wissenschaftslandkarte
[17.11.2025] Eine interaktive Wissenschaftslandkarte macht nun sichtbar, wer in Deutschland zu smarten Städten und Gemeinden forscht. Die Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben die zugrunde liegenden Daten über eine bundesweite Abfrage erhoben. mehr...
Mannheim: Scan-Fahrzeug im Testbetrieb
[17.11.2025] Mannheim ist eine von vier Kommunen, in denen das vom Land Baden-Württemberg getragene Pilotvorhaben zu Scan-Fahrzeugen praktisch erprobt werden soll. Die Stadt ist nun als erste in den Testbetrieb gestartet. mehr...
regio iT: Bekenntnis zu Open Source
[13.11.2025] Mit dem Beitritt zu Civitas Connect legt regio iT ein klares Bekenntnis zum Open-Source-Gedanken ab. Der IT-Dienstleister wird sich künftig aktiv im Rahmen der Planung und des Betriebs der urbanen Datenplattform CIVITAS/CORE engagieren. mehr...
Osnabrück: Daten für nachhaltige Mobilitätsplanung
[13.11.2025] Mit mobilen Zählstellen erfasst jetzt Osnabrück den Rad- und Fußverkehr im Stadtgebiet. Die Zählstellen werden in fünf Erhebungsphasen für jeweils rund zwei Monate an wechselnden Standorten eingesetzt. So soll eine fundierte Datengrundlage für eine bedarfsgerechte Mobilitätsplanung entstehen. mehr...
















