Freitag, 11. Juli 2025

Deutscher StädtetagSmarte Kommunen nachhaltig fördern

[06.07.2022] Der Deutsche Städtetag hat ein Positionspapier zur Förderung der Digitalisierung in Kommunen veröffentlicht. Der Spitzenverband beklagt darin, dass Smart-City-Projekte ohne kommunale Vernetzung umgesetzt würden. So entstehe ein Flickenteppich aus technischen Einzellösungen.
Smart Citys gezielt fördern: Aus einzelnen Leuchttürmen soll ein Lichtermeer entstehen.

Smart Citys gezielt fördern: Aus einzelnen Leuchttürmen soll ein Lichtermeer entstehen.

(Bildquelle: peacestock123/123rf.com)

Der Deutsche Städtetag wirft einen Blick auf die bisherige Förderpraxis für Smart-City-Projekte und schlägt in einem Positionspapier vor, wie diese künftig nachhaltiger und wirksamer gestaltet werden kann. In Smart Citys werden idealerweise die Möglichkeiten der digitalen Transformation genutzt, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen und eine nachhaltige und lebenswerte Stadt zu schaffen. In Deutschland helfen gut ausgestattete Förderprogramme den Städten, ihre Digitalisierungsprojekte voranzutreiben, stellt der kommunale Spitzenverband fest. Doch gelinge bislang der Transfer von Lösungen und Erfahrungen auf andere Kommunen nicht gut genug. An vielen Orten werde an denselben Fragen gearbeitet und Ähnliches entwickelt. Dies führe zu einem Flickenteppich technischer Lösungen und verschwende personelle, organisatorische und finanzielle Ressourcen.
Um aus einzelnen Leuchtturmprojekten ein „Lichtermeer von smarten Städten“ zu schaffen, müssen nach Ansicht des Deutschen Städtetags Förderprogramme nachhaltiger aufgesetzt werden. Für einen Transfer von Lösungen müssten technische, organisatorische und rechtliche Hürden überwunden werden. Ein gemeinschaftlicher Ansatz zur Erarbeitung von Lösungen müsse gestärkt werden, Kompetenzen sollten aufgebaut werden können.

Zentrale Strukturen, flexiblere Förderung

Das Positionspapier „Lichtermeer statt Leuchttürme: Digitalisierung in Kommunen nachhaltig fördern!“ formuliert fünf zentrale Forderungen für eine nachhaltigere Smart City Förderung.
Im ersten Schritt braucht es nach Ansicht des Deutschen Städtetags demnach die Verständigung auf ein gemeinsames Ökosystem und verbindliche Standards. Ebenenübergreifende Kompetenzzentren könnten digitale Werkzeuge zentral betreiben. Ein Register für definierte urbane Daten ermögliche es, Informationen aus verschiedenen Bereichen sinnvoll für jede Stadt zu verknüpfen – das sei auch in Krisensituationen als Entscheidungsgrundlage hilfreich.
Im Rahmen des Plattformansatzes gelte es dann, die Förderung zu flexibilisieren und zu koordinieren. Die Möglichkeit zu Abruf- und Prämienförderung mache Förderung flexibler.
Maßnahmen sollten durch ein Konsortium von Bund, Ländern und Kommunen rechtlich und fachlich begleitet und evaluiert werden. Der rechtliche Rahmen sei aber an vielen Stellen zu starr und verhindere Innovationen, merkte der Deutsche Städtetag weiter an. Zwar werde ein definierter Rahmen benötigt – innerhalb dessen aber auch mehr Experimentierklauseln und Reallaborräume für Kommunen.

Nachnutzung von Anfang an mitdenken

Die Vernetzung und Nachnutzung von Lösungen müsse in allen Projekten konsequent von Anfang an mitgedacht und gefördert werden. So solle beispielsweise Open Source in der öffentlichen Verwaltung stärker etabliert werden. Für eine erfolgreiche Umsetzung müssten außerdem notwendige Strukturen definiert werden, etwa Orte, an denen Programm-Codes gut auffindbar abgelegt werden können. Um mit Start-ups und kleinen Unternehmen erfolgreich zusammenzuarbeiten, sollten auch bürokratische Hürden – zum Beispiel bei der Vergabe – gesenkt werden. Auch die Förderung von offenen Standards und offenen Schnittstellen gehöre zwingend in die Förderrichtlinien.
Ebenso müssten Qualifizierung und Kulturwandel gezielter angegangen und entsprechend in Förderrichtlinien verankert werden, so der Deutsche Städtetag. So solle der interne Kompetenzaufbau in der Kommunalverwaltung stärker gefördert werden und Innovationslabs als Orte für kreative Lösungen stärker genutzt werden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City

Kaiserslautern: Altstadtfest mit IT-Sicherheitskonzept

[11.07.2025] Im Sicherheitskonzept rund um das Kaiserslauterer Altstadtfest hat Smart-City-Technologie eine wichtige Rolle gespielt. Sie gewährleistete eine sichere, stabile und schnelle Netzwerkverbindung für Einsatzkräfte und Rettungsdienst und sorgte für ein stets aktuelles Lagebild im Einsatzzentrum. mehr...

Mehrere Menschen widmen sich in einem Raum unterschiedlichen Informationstafeln und anderen Exponaten rund um die Smart City Mönchengladbach.

Mönchengladbach: Smart City der Bürgerinnen und Bürger

[11.07.2025] Die Smart City Mönchengladbach soll nicht zuletzt von Bürgerideen und -anwendungen getragen werden. Dazu zählen beispielsweise gemeinsam entwickelte Lösungen, mit denen Interessierte direkt oder indirekt den öffentlichen Raum mitgestalten können. mehr...

Messpunkt eines Sensors im Lutherviertel der Stadt Halle (Saale)

Halle (Saale): Wassersensibel dank Sensorik

[10.07.2025] Die Stadt Halle (Saale) testet neue Wege einer klimaangepassten Stadtentwicklung mittels Smart-City-Technologien. Als Pilotgebiet dient das Lutherviertel. mehr...

Ministerin Kristina Sinemus bei der Übergabe des Förderbescheids an Bad Homburgs Oberbürgermeister

Bad Homburg: Ausbau der Smart-City-Aktivitäten

[09.07.2025] Bad Homburg, Friedrichsdorf und Wehrheim werden bei der Umsetzung ihrer Smart-City-Aktivitäten vom Land Hessen finanziell unterstützt. Bei einem Besuch von Digitalministerin Kristina Sinemus wurden nun die Fortschritte im Projekt „Digital und smart den Limes überwinden“ sowie die Pläne für das Vorhaben „Digitale Stadt und Infrastruktur“ präsentiert. mehr...

Es ist ein Bildschirm mit einem 3D-Modell von Wiesbaden zu sehen.

Wiesbaden: Digitaler Zwilling für die Stadtentwicklung

[08.07.2025] Wiesbaden bekommt einen Digitalen Zwilling. Er integriert beispielsweise Luftbilder, Geodaten, Planungs- und Standortinformationen und dient damit als Instrument zur datenbasierten und transparenten Stadtentwicklung. Sukzessive soll das virtuelle Abbild Wiesbadens weiterentwickelt werden. mehr...

Mehere Personen stehen unter einer Brücke versammelt.

Dortmund: Sensoren erfassen Brückenzustand

[08.07.2025] Kontinuierlich überwacht Dortmund nun den Zustand der neuen Remberg-Brücke. Das Bauwerk wurde mit insgesamt 14 Sensoren ausgestattet, die Temperatur, Feuchtigkeit, Vibrationen, Materialspannungen und kleinste Risse erfassen. Die Daten fließen in Echtzeit an das Tiefbauamt. mehr...

Dortmund: Stadtweites Klima-Messnetz gestartet

[04.07.2025] Wie heiß wird Dortmund? Um die Hitzebelastung in der Stadt messen und grafisch darstellen zu können, ist in der Ruhrmetropole jetzt ein stadtweites Klima-Messnetz inklusive interaktivem Dashboard gestartet. mehr...

Mehrere Personen stehen um einen Startknopf versammelt, den sie gemeinsam betätigen. Im Hintergrund ist unter anderem der Schriftzug Arnsberg zu sehen.

Arnsberg: Datenplattform liefert Echtzeitdaten

[02.07.2025] Von Wetter- und Klimadaten über Energieverbräuche bis hin zu Pegelständen zeigt eine neue Plattform Echtzeitdaten für die Stadt Arnsberg an. Die Lösung soll sukzessive erweitert werden. Technisch basiert sie auf einer offenen, im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities entwickelten Anwendung. mehr...

Grafik zeigt eine ländliche Landschaft umgeben von Bergen, darüber schweben unterschiedliche Symbole zu Temperatur, Niederschlag, Mobilität, Straßen und ähnliches die miteinander verbunden sind.

Innovation trifft Praxis: Digitale Teilhabe auf dem Land

[24.06.2025] Mit praxisnahen Vorträgen, Good Practices, Technik-Demonstrationen und Diskussionsrunden soll am 25. Juni in Schimberg ersichtlich werden, wie die Digitalisierung abseits der großen Städte gelingt. Die Veranstaltung kann kostenlos und online im Livestream oder vor Ort besucht werden. mehr...

Drei Personen sitzen vor einem Banner, das die Eröffnung des Smart Region Hub in Bad Nauheim ankündigt.

Bad Nauheim: Hessens dritter Smart Region Hub

[24.06.2025] Ende Juni eröffnet mit Digital.im.Puls der dritte Smart Region Hub in Hessen. Mit smarten Technologien macht er in Bad Nauheim digitale Anwendungsbeispiele im Stadtleben ersichtlich und soll als Ort der Ideen, des Austauschs und der Zusammenarbeit fungieren. mehr...

Vektorgrafik, die mehrere Personen zeigt, die an einem Tisch sitzend miteinander diskutieren, teilweise mit Laptopeinsatz.

Digitales Duisburg: Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

[20.06.2025] Duisburg arbeitet derzeit an der Version 2.0 des Smart-City-Masterplans der Stadt. Bis Ende Mai fand dazu eine hybride Bürgerbeteiligung statt, für die nun erste Ergebnisse vorliegen. Positiv bewertet wurden beispielsweise die DuisburgApp und der Mängelmelder. mehr...

Bürstadt / Lampertheim: Smart City interkommunal umsetzen

[20.06.2025] Den Weg zur Smart City gehen die Städte Bürstadt und Lampertheim gemeinsam. Das Projekt umfasst unter anderem Lösungen zur smarten, bedarfsgerechten Bewässerung, zur Verkehrszählung oder zur Waldbranddetektion. mehr...

Die Vektorgrafik zeigt Personen, die mithilfe von Technik Statistikdiagramme und -grafiken analysieren.

Mönchengladbach: Neues Stadtlabor startet

[17.06.2025] Mönchengladbach eröffnet jetzt das stadtlabor.mg, ein Citizen Lab, das als zentraler Ort für digitale Bildung, das gemeinsame Forschen und die digitale Teilhabe dienen soll. In Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern sollen hier digitale Lösungen für die Stadt entwickelt und getestet werden. mehr...

Ein Modell der Sensoren, die für die smarte Baumbewässerung im Palmengarten genutzt werden

Frankfurt am Main: Bäume werden smart bewässert

[16.06.2025] Das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main, der Palmengarten und das Fraunhofer-Institut FIT arbeiten aktuell an einer smarten Lösung für eine bedarfsgerechte Bewässerung von Bäumen. Das Projekt soll als Blaupause für andere Kommunen bundesweit dienen. mehr...

Baumkataster Emmerich Ausschnitt

Emmerich: Digitales Baumkataster

[13.06.2025] 
Wie alt ist der Baum vor der eigenen Haustür? Die Stadt Emmerich am Rhein hat die Daten zu rund 8.500 Straßenbäumen jetzt in einem digitalen Baumkataster online verfügbar gemacht – mitsamt Angaben zu Standort, Baumart, Alter oder Kronendurchmesser. mehr...