MannheimTelefonie aus einer Hand

Die Stadt Mannheim hat eine leistungsfähige IT-Infrastruktur umgesetzt.
(Bildquelle: Andreas Stix/pixelio.de)
Mannheim soll eine der modernsten Stadtverwaltungen Deutschlands erhalten. Der Weg dorthin wird unter dem Titel CHANGE² – Wandel im Quadrat – seit dem Jahr 2008 beschritten. Um den Masterplan zu verwirklichen, hat die Stadtverwaltung verschiedene Projekte ausgeschrieben und beauftragt – darunter auch für die IT-Abteilung der Stadt. Eine moderne IT-Infrastruktur sollte geschaffen werden, um die Kommunikation über alle Kanäle wie E-Mail, Fax, Instant Messaging und Telefonie zu vereinfachen. Gerd Armbruster, Abteilungsleiter für die IT-Infrastruktur der Stadt Mannheim, hat mit seinem Team ein Projekt gestartet, das auch für andere Kommunen wegweisend sein könnte: Bereitstellung und Betrieb einer Kommunikationslösung für nahezu 7.000 Nutzer durch einen Servicepartner. „Die Zielvorgabe brachte uns zu der Frage, warum eine Stadt wie Mannheim eigentlich eine eigene Telefonanlage haben und betreiben sollte“, beschreibt Armbruster die Ausgangssituation. Dieses Konzept sei überholt. „Kommunikationstechnologien werden immer komplexer, ihr Betrieb erfordert spezielle Kenntnisse und bindet wertvolle Ressourcen. Das wollten wir mit dem Projekt 7.000 Freizeichen ändern“, so Armbruster.
Im Wesentlichen wurden drei Ziele verfolgt: Statt dem Betrieb einer eigenen Telefoninfrastruktur sollten die Telefonieleistungen zu einem verbindlichen Preis pro Anschluss und Port-Kopplung von PC und Telefon gekauft werden. Alle Kommunikationskanäle sollten zudem unter Microsoft Outlook gebündelt werden. Zu guter Letzt ging es darum, die mobile Kommunikation mit Smartphone und Handy zu integrieren.
Unterstützung für das Projekt holte Armbruster sich bei der Beratungsgesellschaft HSP, die eine Machbarkeitsstudie durchführte. Überprüft wurde, ob es Anbieter am Markt gab, die alle gewünschten Kriterien erfüllen konnten. Das positive Ergebnis gab den Startschuss zur Projektausschreibung, die das Unternehmen Unify – vormals Siemens Enterprise Communications – für sich entscheiden konnte. „Unify entwickelte für Mannheim eine passgenaue Lösung, welche die Ausschreibungsanforderungen fast vollständig erfüllte. Darüber hinaus verkörperte das Unternehmen mit seiner Siemens-Historie Beständigkeit und brachte so eine weitere Voraussetzung für die General-
unternehmerschaft unserer Kommunikation mit“, meint Armbruster.
Das „Was“ entscheidet
Unify überzeugte mit einer Komplettlösung, die als Managed Service zu einem Preis-pro-Port-Modell angeboten wurde: Mannheim zahlt einen vereinbarten Preis pro Telefonanschluss. Darin enthalten ist eine Flatrate für externe Gespräche sowie die Software-Lizenz und Miete für Endgeräte. Je nach Arbeitsplatzausstattung gibt es verschiedene Preiskategorien. In intensiven Gesprächen mit den IT-Verantwortlichen der Stadt entwickelten die Spezialisten von Unify eine maßgeschneiderte Lösung, die auch den Wechsel zu Vodafone als Netzbetreiber für Fest- und Mobilfunk einschloss. Nahezu alle externen Gespräche sollten zu den geforderten Flatrate-Konditionen über die Netzanbindung von Vodafone geführt werden.
Nach der Planungsphase begann die eigentliche Herausforderung: Der Roll-out der neuen Lösung an knapp 7.000 Arbeitsplätzen in rund 300 Standorten der Mannheimer Verwaltung. Dabei musste die bisherige Anwendung eines anderen Herstellers abgelöst werden, die in der Migrationsphase bereits von Unify betrieben wurde. Die Umstellung erfolgte nach einem genau festgelegten Plan, da für die neue Software nicht nur Kommunikationssystem und Telefone ausgetauscht, sondern auch der Netzbetreiber gewechselt wurde. Fast alle Anschlüsse wurden auf den neuen Netzbetreiber Vodafone umgelegt. Von der Übernahme des Betriebs durch Unify bis zur Umstellung auf die neue Lösung an den wichtigsten der 300 Standorte verging etwas mehr als ein Jahr. In diesem Zeitraum wurde von Unify eine sichere und hochverfügbare Kommunikationsinfrastruktur auf Basis von OpenScape Voice installiert und in Betrieb genommen. „7.000 Freizeichen symbolisiert die optimierte Erreichbarkeit unserer Mitarbeiter, die Ziel des Projekts war und nun Wirklichkeit ist“, erklärt Gerd Armbruster. Möglich wird dies unter anderem durch die gebündelte Bereitstellung sämtlicher Kommunikationskanäle in Microsoft Outlook und Microsoft Lync, in die sich die Telefoniefunktionen von Unify integrieren. Um jemanden anzurufen, wird jetzt einfach der gewünschte Kontakt auf das Telefoniesymbol gezogen. Das Wählen der Rufnummer erfolgt automatisch.
Integration von 115
Ein weiteres Beispiel für den Erfolg von 7.000 Freizeichen ist der Bürgerkomfort mit der Behördenrufnummer 115. Hierfür wurde gemeinsam mit den Bürgerdiensten in einem zeitlich sehr ambitionierten Projekt innerhalb von nur fünf Monaten ein Call Center auf Basis der UC-Vermittlungsplätze OpenScape Concierge eingerichtet. Unter der einheitlichen Rufnummer 115 können die rund 325.000 Mannheimer Bürger jetzt ihre kommunalen Anliegen und Sachfragen bequem am Telefon mit den städtischen Mitarbeitern besprechen. Diese haben Zugriff auf eine Datenbank mit Informationen zu allen wichtigen Themen. Selbst bei speziellen oder sehr komplexen Fragestellungen, bei denen auf Experten zurückgegriffen werden muss, garantiert das behördliche Serviceversprechen dem Bürger eine fundierte Antwort innerhalb von 24 Stunden. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit hat das Projekt ebenfalls alle Erwartungen erfüllt. Armbruster: „Trotz einem deutlichen Plus an Funktionalität sind unsere Kosten für die gesamte Kommunikation nicht höher als vor der Umstellung. Also mehr Leistung für gleiches Geld.“
KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart
[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...
Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land
[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben. mehr...
Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt
[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...
In eigener Sache: K21 media zieht um
[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...
Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen
[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...
Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht
[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...
Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen
[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...
Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit
[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...
Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz
[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert
[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...
Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten
[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...
Berlin: KI hilft bei Abwicklung des ReparaturBONUS
[23.05.2025] Die Zukunft der Fördermittelverwaltung liegt in der Digitalisierung. Das hat das Unternehmen MACH mit der Entwicklung einer digitalen Antragsplattform für die Berliner Verwaltung unter Beweis gestellt. Die Lösung sorgt für eine effizientere Abwicklung des ReparaturBONUS und spürbare Entlastung der Mitarbeitenden. mehr...
Brandenburg: Bürgerservice per Videokabine
[19.05.2025] Der Landkreis Uckermark wurde im Rahmen der Bundesinitiative DigitalPakt Alter für seinen digitalen Bürgerservice für Seniorinnen und Senioren ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts LISA wurden an bisher sechs Standorten Videokabinen eingerichtet, die wohnortnah Kontakt zur Kreisverwaltung ermöglichen. mehr...
Dresden: Bezahlkarte für Asylsuchende gestartet
[09.05.2025] Seit dieser Woche bekommen neu zugewiesene Geflüchtete in Dresden erstmals die neue Bezahlkarte. Damit ist die Einführung in Sachsen einen Schritt weiter. Ziel ist es, Bargeldauszahlungen zu reduzieren und Behörden zu entlasten. mehr...
Baden-Württemberg: Leitfaden für bessere Bürgerkommunikation
[07.05.2025] Ein Projekt der Dualen Hochschule Stuttgart soll Verwaltungen in ländlichen Regionen helfen, besser mit Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren. Der nun veröffentlichte Leitfaden enthält konkrete Empfehlungen und zeigt, welche Kanäle Bürgerinnen und Bürger nutzen wollen. mehr...