Sonntag, 13. Juli 2025

LübeckVIAA setzt neue Maßstäbe

[28.04.2025] Die Stadt Lübeck beschreitet mit ihrem vom Bund geförderten Verkehrsprojekt neue Wege. Die Kombination aus moderner Technologie, datenbasierter Analyse und praxisnahen Testfeldern ermöglicht eine flexible, nachhaltige und zukunftssichere Verkehrssteuerung.
Das VIAA-Projektteam der Hansestadt Lübeck steht um einen Multitouchtisch versammelt.

Das Projektteam beim Besprechen der Simulationen.

v.l.: Jörg Bayer, Projektleiterin Elisabeth Fröhlich, Ahmed Saeed, Pascal Merks

(Bildquelle: Hansestadt Lübeck)

Schon seit den Zeiten der Hanse war Lübeck ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Heute stellen komplexe Herausforderungen und moderne Mobilitätsströme neue Anforderungen an die Verkehrssteuerung. Mit dem Förderprojekt VIAA – Lübecks Verkehrsmanagementsystem, intelligent, analytisch und agil – schafft die Hansestadt Grundlagen für eine digitale Verkehrssteuerung, um den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden. Das ist ein entscheidender Baustein für die Smart City (Region) Lübeck. Ziel ist es, die Hansestadt und die Region durch smarte Lösungen lebenswerter, inklusiver, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu machen.

Die Modernisierung des Verkehrsmanagements ist längst keine Frage der reinen Infrastruktur mehr. Vielmehr erfordert sie eine digitale und vernetzte Herangehensweise, die sowohl operative als auch analytische Elemente verbindet. Mit VIAA setzt Lübeck auf einen hochmodernen, echtzeitfähigen Verkehrsrechner, der im Sommer dieses Jahres in Betrieb genommen werden soll. Dieser Rechner verknüpft einen Großteil der städtischen Signalanlagen und ermöglicht so eine zentrale, dynamische Steuerung des Verkehrs. Dank der Echtzeitfähigkeit können sowohl geplante als auch unerwartete Ereignisse flexibel und zielgerichtet adressiert werden.

Mobilität planbar machen

Ein zukunftsweisender Aspekt des Projekts ist die Integration einer analytischen Plattform, die mit den operativen Elementen, wie dem Verkehrsrechner, verknüpft wird und alle verkehrsrelevanten Daten in der Hansestadt zentral zusammenführt und verarbeitet. Dieses innovative Datenmanagement schafft nicht nur fundierte Grundlagen für zukünftige Verkehrsplanungen, sondern ermöglicht auch die Berechnung und Vorhersage des Verkehrsaufkommens. Durch präzise Vorhersagen können Ampelschaltungen noch passgenauer an das tatsächliche Verkehrsaufkommen angepasst und den Bürgerinnen und Bürgern entsprechende Hinweise gegeben werden, zum Beispiel bestimmte Bereiche zu umfahren.

Ergänzt wird dieses System durch den Aufbau eines flächendeckenden Sensornetzes, das weitere relevante Daten liefert, die helfen sollen, das System Verkehr in Lübeck besser zu verstehen. Dadurch wird die Hansestadt in die Lage versetzt, die Mobilität für die Zukunft zu planen und umzusetzen. Außerdem wird es möglich sein, den Einfluss des Verkehrsmanagements auch im Hinblick auf beispielsweise Klima- und Lärmschutz zu bewerten und bei Bedarf zielgerichtete Maßnahmen abzuleiten.

Drei Teststrecken dienen als Reallabor

Ein weiteres Ziel des Projekts VIAA ist die Erprobung der neu geschaffenen Möglichkeiten und Funktionen auf drei ausgewählten Teststrecken – den so genannten Reallaboren. In der Fackenburger Allee wird im Jahr 2026 ein Ampelphasenassistent eingerichtet, der Auto- und Radfahrenden per App oder Borddisplay frühzeitig Informationen zur verbleibenden Zeit bis zur nächsten Grün- oder Rotphase liefert. Die Verstetigung des Verkehrs soll durch einen Ausbau der Busbeschleunigung und eine Optimierung der Koordinierung der Signalanlagen (Grüne Welle) weiter verbessert werden.

Im Reallabor „Bei der Lohmühle“ liegt der Fokus auf der Erfassung und Analyse unterschiedlicher Verkehrsarten, insbesondere des Schwerverkehrsanteils. Die gewonnenen Daten dienen der verkehrsabhängigen Optimierung der Signalanlagen. Im Reallabor „Nordtangente mit Eric-Warburg-Brücke“ werden die Auswirkungen von Brückenöffnungen auf den Verkehrsfluss untersucht. Langfristig ist eine sukzessive Ausweitung der genannten Beispiele auf das gesamte Stadtgebiet vorgesehen.

Für die Umsetzung der geplanten Erprobungen wurde bereits mit dem Aufbau eines Simulationsnetzes gestartet. Um VIAA erfolgreich umzusetzen, wurden zudem drei neue Stellen geschaffen, die ebenfalls Bestandteil des Förderantrags sind: Projektleitung, Datenmanagement, Verkehrsingenieur.

Flexibel, nachhaltig und zukunftssicher

Mit einem Gesamtvolumen von rund fünf Millionen Euro – wovon 65 Prozent vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert werden – ist VIAA zunächst auf zweieinhalb Jahre ausgelegt. Innerhalb dieses Zeitraums sollen wesentliche Grundlagen geschaffen und in ausgewählten Bereichen erste digitale Verkehrssteuerungslösungen erfolgreich in die Praxis überführt werden.

Mit VIAA setzt die Hansestadt Lübeck neue Maßstäbe im digitalen Verkehrsmanagement. Die Kombination aus moderner Technologie, datenbasierter Analyse und praxisnahen Testfeldern ermöglicht eine flexible, nachhaltige und zukunftssichere Verkehrssteuerung – immer mit dem Menschen im Mittelpunkt.

Elisabeth Fröhlich ist Projektleiterin VIAA bei der Hansestadt Lübeck.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City

Kaiserslautern: Altstadtfest mit IT-Sicherheitskonzept

[11.07.2025] Im Sicherheitskonzept rund um das Kaiserslauterer Altstadtfest hat Smart-City-Technologie eine wichtige Rolle gespielt. Sie gewährleistete eine sichere, stabile und schnelle Netzwerkverbindung für Einsatzkräfte und Rettungsdienst und sorgte für ein stets aktuelles Lagebild im Einsatzzentrum. mehr...

Mehrere Menschen widmen sich in einem Raum unterschiedlichen Informationstafeln und anderen Exponaten rund um die Smart City Mönchengladbach.

Mönchengladbach: Smart City der Bürgerinnen und Bürger

[11.07.2025] Die Smart City Mönchengladbach soll nicht zuletzt von Bürgerideen und -anwendungen getragen werden. Dazu zählen beispielsweise gemeinsam entwickelte Lösungen, mit denen Interessierte direkt oder indirekt den öffentlichen Raum mitgestalten können. mehr...

Messpunkt eines Sensors im Lutherviertel der Stadt Halle (Saale)

Halle (Saale): Wassersensibel dank Sensorik

[10.07.2025] Die Stadt Halle (Saale) testet neue Wege einer klimaangepassten Stadtentwicklung mittels Smart-City-Technologien. Als Pilotgebiet dient das Lutherviertel. mehr...

Ministerin Kristina Sinemus bei der Übergabe des Förderbescheids an Bad Homburgs Oberbürgermeister

Bad Homburg: Ausbau der Smart-City-Aktivitäten

[09.07.2025] Bad Homburg, Friedrichsdorf und Wehrheim werden bei der Umsetzung ihrer Smart-City-Aktivitäten vom Land Hessen finanziell unterstützt. Bei einem Besuch von Digitalministerin Kristina Sinemus wurden nun die Fortschritte im Projekt „Digital und smart den Limes überwinden“ sowie die Pläne für das Vorhaben „Digitale Stadt und Infrastruktur“ präsentiert. mehr...

Es ist ein Bildschirm mit einem 3D-Modell von Wiesbaden zu sehen.

Wiesbaden: Digitaler Zwilling für die Stadtentwicklung

[08.07.2025] Wiesbaden bekommt einen Digitalen Zwilling. Er integriert beispielsweise Luftbilder, Geodaten, Planungs- und Standortinformationen und dient damit als Instrument zur datenbasierten und transparenten Stadtentwicklung. Sukzessive soll das virtuelle Abbild Wiesbadens weiterentwickelt werden. mehr...

Mehere Personen stehen unter einer Brücke versammelt.

Dortmund: Sensoren erfassen Brückenzustand

[08.07.2025] Kontinuierlich überwacht Dortmund nun den Zustand der neuen Remberg-Brücke. Das Bauwerk wurde mit insgesamt 14 Sensoren ausgestattet, die Temperatur, Feuchtigkeit, Vibrationen, Materialspannungen und kleinste Risse erfassen. Die Daten fließen in Echtzeit an das Tiefbauamt. mehr...

Dortmund: Stadtweites Klima-Messnetz gestartet

[04.07.2025] Wie heiß wird Dortmund? Um die Hitzebelastung in der Stadt messen und grafisch darstellen zu können, ist in der Ruhrmetropole jetzt ein stadtweites Klima-Messnetz inklusive interaktivem Dashboard gestartet. mehr...

Mehrere Personen stehen um einen Startknopf versammelt, den sie gemeinsam betätigen. Im Hintergrund ist unter anderem der Schriftzug Arnsberg zu sehen.

Arnsberg: Datenplattform liefert Echtzeitdaten

[02.07.2025] Von Wetter- und Klimadaten über Energieverbräuche bis hin zu Pegelständen zeigt eine neue Plattform Echtzeitdaten für die Stadt Arnsberg an. Die Lösung soll sukzessive erweitert werden. Technisch basiert sie auf einer offenen, im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities entwickelten Anwendung. mehr...

Grafik zeigt eine ländliche Landschaft umgeben von Bergen, darüber schweben unterschiedliche Symbole zu Temperatur, Niederschlag, Mobilität, Straßen und ähnliches die miteinander verbunden sind.

Innovation trifft Praxis: Digitale Teilhabe auf dem Land

[24.06.2025] Mit praxisnahen Vorträgen, Good Practices, Technik-Demonstrationen und Diskussionsrunden soll am 25. Juni in Schimberg ersichtlich werden, wie die Digitalisierung abseits der großen Städte gelingt. Die Veranstaltung kann kostenlos und online im Livestream oder vor Ort besucht werden. mehr...

Drei Personen sitzen vor einem Banner, das die Eröffnung des Smart Region Hub in Bad Nauheim ankündigt.

Bad Nauheim: Hessens dritter Smart Region Hub

[24.06.2025] Ende Juni eröffnet mit Digital.im.Puls der dritte Smart Region Hub in Hessen. Mit smarten Technologien macht er in Bad Nauheim digitale Anwendungsbeispiele im Stadtleben ersichtlich und soll als Ort der Ideen, des Austauschs und der Zusammenarbeit fungieren. mehr...

Vektorgrafik, die mehrere Personen zeigt, die an einem Tisch sitzend miteinander diskutieren, teilweise mit Laptopeinsatz.

Digitales Duisburg: Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

[20.06.2025] Duisburg arbeitet derzeit an der Version 2.0 des Smart-City-Masterplans der Stadt. Bis Ende Mai fand dazu eine hybride Bürgerbeteiligung statt, für die nun erste Ergebnisse vorliegen. Positiv bewertet wurden beispielsweise die DuisburgApp und der Mängelmelder. mehr...

Bürstadt / Lampertheim: Smart City interkommunal umsetzen

[20.06.2025] Den Weg zur Smart City gehen die Städte Bürstadt und Lampertheim gemeinsam. Das Projekt umfasst unter anderem Lösungen zur smarten, bedarfsgerechten Bewässerung, zur Verkehrszählung oder zur Waldbranddetektion. mehr...

Die Vektorgrafik zeigt Personen, die mithilfe von Technik Statistikdiagramme und -grafiken analysieren.

Mönchengladbach: Neues Stadtlabor startet

[17.06.2025] Mönchengladbach eröffnet jetzt das stadtlabor.mg, ein Citizen Lab, das als zentraler Ort für digitale Bildung, das gemeinsame Forschen und die digitale Teilhabe dienen soll. In Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern sollen hier digitale Lösungen für die Stadt entwickelt und getestet werden. mehr...

Ein Modell der Sensoren, die für die smarte Baumbewässerung im Palmengarten genutzt werden

Frankfurt am Main: Bäume werden smart bewässert

[16.06.2025] Das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main, der Palmengarten und das Fraunhofer-Institut FIT arbeiten aktuell an einer smarten Lösung für eine bedarfsgerechte Bewässerung von Bäumen. Das Projekt soll als Blaupause für andere Kommunen bundesweit dienen. mehr...

Baumkataster Emmerich Ausschnitt

Emmerich: Digitales Baumkataster

[13.06.2025] 
Wie alt ist der Baum vor der eigenen Haustür? Die Stadt Emmerich am Rhein hat die Daten zu rund 8.500 Straßenbäumen jetzt in einem digitalen Baumkataster online verfügbar gemacht – mitsamt Angaben zu Standort, Baumart, Alter oder Kronendurchmesser. mehr...