Sonntag, 3. August 2025

KIVBF / ComparexVirtualisierungsplattform im Aufbau

[17.07.2012] An der Implementierung einer virtuellen Plattform arbeitet die Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken gemeinsam mit ihrem Partner Comparex. Über die Plattform können Kommunen künftig unter anderem Fachlösungen beziehen.
Trusted Cloud: Beispiel für das IaaS-Front-End.

Trusted Cloud: Beispiel für das IaaS-Front-End.

(Bildquelle: Comparex)

Cloud Computing ist derzeit eines der am meisten diskutierten Themen in der Informationstechnologie. Das Prinzip besteht darin, Ressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz oder Software einfach über das Internet zu buchen und zu nutzen. Bezahlt wird nur für die tatsächliche Nutzung – die Ressourcen müssen also nicht vollumfänglich eingekauft oder installiert werden. Aspekte wie Sicherheit, Datenschutz und Rechtskonformität liefern allerdings gute Gründe, im öffentlichen Dienst konsequent auf die so genannte Private Cloud zu setzen, denn die Qualität der Angebote aus der Wolke steht und fällt mit der Qualität und Sicherheit des Cloud-Betreibers.

Mehr Flexibilität, Mobilität und Dynamik

Eine mit herkömmlichen Mitteln betriebene Rechenzentrumsinfrastruktur ist teuer und muss zudem aufwändig administriert werden. Um zu gewährleisten, dass alle IT-Lösungen und Dienste, die eine Kommunalverwaltung zur Erledigung ihrer täglichen Aufgaben benötigt, auch in Zukunft kostengünstig und möglichst standardisiert, automatisiert und integriert zur Verfügung stehen, hat der IT-Dienstleister Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF) beschlossen, mithilfe einer Virtualisierungsplattform eine leistungsfähige technologische Infrastruktur zu schaffen, die konsequent die verfügbaren Virtualisierungstechnologien nutzt. Zudem soll das Buchen von Funktionen über ein Portal durchgängig automatisiert unterstützt werden.
Diese Form der Bereitstellung und Nutzung von IT-Dienstleistungen verspricht in erster Linie mehr Flexibilität, Mobilität und Dynamik. Die Vernetzung von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung kommt voran, da unterschiedliche Zugangstechnologien wie PC, Laptop, Tablet oder Smartphone unterstützt werden. Als öffentlich-rechtlicher Anbieter für kommunale IT-Dienstleistungen in Baden-Württemberg steht die KIVBF dafür ein, dass alle Anforderungen an Sicherheit, Datenschutz und Rechtskonformität wie bisher erfüllt werden.

Passgenaue Mischung

Für die EU-weite Ausschreibung über eine „Rahmenvereinbarung zur Lieferung und Implementierung einer Virtualisierungsplattform für das Kommunale Rechenzentrum Baden-Franken“ hat die KIVBF die technologische Infrastruktur beschrieben. Die Ausschreibung wurde Anfang Juli 2011 bekannt gemacht. Nach öffentlichem Teilnahmewettbewerb und drei Verhandlungsrunden erhielt die Firma Comparex Ende 2011 den Zuschlag. Das Angebot des IT-Dienstleisters überzeugte hinsichtlich Qualität, Preis und Konzeption sowie einer passgenauen Mischung von Hardware, Software und Dienstleistung.
Der Rahmenvertrag regelt die Konzeptionierung und Implementierung einer Community Cloud und umfasst im Wesentlichen Technologien der Firmen Cisco, Citrix und NetApp. Cisco liefert neben Netzwerk- und Security-Komponenten wie Switches und Firewalls auch die Server-Systeme. Hier wird die Server-Produktlinie UCS genutzt, die für den Einsatz in Rechenzentrums- und Cloud-Szenarien optimiert ist. Citrix steuert neben Produkten wie XenApp, XenDesktop und XenServer zur Virtualisierung von Applikationen, Desktops und Servern die Net-Scaler-Produkte zur optimierten Anbindung von Benutzern und Endgeräten bei. Weitere zentrale und wichtige Bestandteile sind die Produkte CloudPortal und CloudStack, die das Management der gesamten Plattform übernehmen. NetApp bringt seine leistungsfähigen Speichersysteme in die Virtualisierungslösung ein, welche der sicheren und flexiblen Verwaltung von großen und sensiblen Daten­volumina dienen.

Pilotkommunen Karlsruhe und Freiburg

Das ambitionierte und innovative Projekt wurde im Januar 2012 mit einer intensiven Architektur- und Feinplanungsphase begonnen. Parallel hierzu werden mit den Pilotstädten Karlsruhe und Freiburg Technologien aus der Cloud anhand eines Bürgerbüroarbeitsplatzes erprobt und vorbereitend auf den Weg gebracht, sodass kurzfristig konkrete Angebote dieser Art an interessierte Kunden folgen können. Der initiale Aufbau der Virtualisierungsplattform soll bis Mitte des Jahres 2012 abgeschlossen sein.
Die KIVBF wird ihre derzeit bestehenden Lösungen sukzessive in die Plattform überführen und darauf neue Lösungen und Fachanwendungen anbieten. Dazu gehören Fachlösungen für das Einwohnermeldewesen ebenso wie soziale Anwendungen, Dokumenten-Management-, Archiv- und E-Mail-Lösungen. Microsoft-Produkte wie Exchange und SharePoint werden kurzfristig folgen. Kunden können Microsoft-Lizenzen, welche für die Nutzung der Virtualisierungsplattform für die Arbeitsgeräte in der Verwaltung benötigt werden, ab sofort über den kommunalen IT-Dienstleister beziehen.

Technologische Vorreiterrolle

Das erste Angebot, welches über die Virtualisierungsplattform bereitgestellt wird, ist ab Jahresende 2012 Infrastructure as a Service (IaaS). Hiermit können virtuelle Server-Systeme und Plattenplatz bei der KIVBF automatisiert gebucht werden. Für Kunden und Endanwender bedeutet dies perspektivisch, dass sie unabhängig vom Endgerät, dem Arbeitsort und der Tageszeit auf alle Lösungen zugreifen können und sich dafür nur einmal anmelden müssen. Zusätzliche Funktionen können direkt bestellt oder hinzugebucht werden. Zudem zeichnet sich das Angebot durch eine hohe Verfügbarkeit und geringe Störungsanfälligkeit aus.
Die technologische Vorreiterrolle des Projekts von KIVBF und Comparex hat der Verband EuroCloud Deutschland_eco vor Kurzem mit einem EuroCloud Deutschland Award in der Kategorie „Best Case Study Public Administration“ gewürdigt.

Jürgen Heinrich ist bei der Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF) in der Stabsstelle Innovation tätig; Jörg Mecke ist Serviceline-Manager IT-Consulting und Area CTO Germany bei der Comparex AG, Leipzig.


Stichwörter: IT-Infrastruktur,


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur
Vektorillustration mit jungen Menschen in der Nähe eines großen Smartphones, die Feedback und Bewertungen für ein Produkt oder eine Dienstleistung abgeben.

Treptow-Köpenick: Kiezkassen-Applikation im Test

[29.07.2025] In Berlin soll künftig eine Kiezkassen-Applikation die Verwaltungsprozesse bei der Vergabe nachbarschaftlicher Fördermittel digital abbilden. Im Bezirk Treptow-Köpenick haben Bürger, Verwaltungsmitarbeitende und Kiezpaten die Lösung einem ersten Test unterzogen. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander um eine Leuchtstele im Freien versammelt.

Etteln: Kommunaler Datenraum und mehr

[28.07.2025] Die Ortsgemeinde Etteln will den ersten kommunalen Datenraum Deutschlands entwickeln. In ihm könnten Daten aus verschiedenen Quellen verknüpft und daraus intelligente Services generiert werden. In einem anderen Vorhaben lässt das digitalste Dorf Deutschlands eine autonom fliegende Drohne zur Unterstützung der Feuerwehr starten. mehr...

Screenshot der Low-Code-Lösung Axon Ivy.

OWL-IT: Digitale Prozesse gestalten

[28.07.2025] Mit Einführung der Low-Code-Plattform Axon Ivy will OWL-IT die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen beschleunigen. Erste Erfahrungen zeigen, wie sich kommunale Fachlichkeit und technische Umsetzung verbinden lassen. Die Plattform wird auch auf der Smart Country Convention vorgestellt. mehr...

Fraunhofer FOKUS: Zweite Public Data Konferenz

[25.07.2025] Am 25. September lädt das Fraunhofer-Institut FOKUS zur zweiten Public Data Konferenz nach Berlin ein. Im Fokus stehen strategische Ansätze, praktische Lösungen und konkrete Projekte. Angesprochen werden leitende Personen aus Politik und Verwaltung, deren Aufgabe die Förderung des organisationsübergreifenden Datenaustauschs ist. mehr...

laptop-tastatur, torso dahinter drückt auf ein Ordner-Symbol

Werra-Meißner-Kreis: Standardisierung von Prozessen

[24.07.2025] Mit einem vom Land Hessen unterstützten Projekt will der Werra-Meißner-Kreis eine Standardisierung der Anbindung von Fachverfahren an Dokumentenmanagementsysteme erreichen. Andere hessische Kommunen sollen die Schnittstelle ebenfalls nutzen können. mehr...

Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder und Digitalminister Dirk Schrödter stehen nebeneinander vor dem Norderstedter Rathaus und halten gemeinsam ein Smartphone in die Kamera, auf dessen Bildschirm die neue Stadt-App zu sehen ist.

APPgemacht: Norderstedt immer griffbereit

[22.07.2025] Nützliches, Wissenswertes und zahlreiche städtische Onlineservices umfasst die neue Norderstedter Stadt-App. Die Kommune will mit dem Angebot alle Generationen ansprechen. In den kommenden Monaten soll der App-Umfang sukzessive erweitert werden. mehr...

Verschiedene Dokumente sind mit einer Wolke verbunden, im Hintergrund sieht man eine Computertastatur.

cit intelliForm Server: Release stärkt E-Government-Betreiber

[22.07.2025] Mit zwei Erweiterungen soll die neue Version des cit intelliForm Servers die Betreiber von E-Government-Services noch besser unterstützen. Dazu zählt die Verwendung von GitOps in der Formularverwaltung, während Kubernetes den Cloud- und Rechenzentrumsbetrieb vereinfacht. mehr...

Sechs Personen stehen nebeneinander vor einer Hauswand, zwischen Hauswand und Personengruppe ist das Logo der Picture GmbH zu sehen.

Kreis Paderborn: Systematisches Prozessmanagement

[17.07.2025] Um Wissen in der Verwaltung zu halten und deren Abläufe zu optimieren, hat der Kreis Paderborn ein professionelles Prozessmanagement eingeführt. Für den Projekterfolg waren eine aktive interne Kommunikation und die Unterstützung durch den Verwaltungsvorstand entscheidend. mehr...

Rechtecke sind durch leuchtende Linien miteinander verbunden, in der Mitte ist ein würfelförmiges Objekt zu sehen.
bericht

Urbane Datenplattformen: Wichtiger Schlüssel

[15.07.2025] Urbane Datenplattformen sind der Schlüssel zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung. Die Einführung und Nutzung bringen für Kommunen neben vielen Mehrwerten jedoch auch Herausforderungen mit sich. mehr...

Mehrere Personen sitzen auf nebeneinander auf einem Sofa und schauen gemeinsam auf einen aufgeklappten Laptop auf dem Schoß einer der Personen.
bericht

Kreis Traunstein: Weblösung reduziert Arbeitslast

[08.07.2025] Eine speziell auf die Verwaltung von Asylbewerbern, Unternehmen und gemeinnützigen Trägern ausgerichtete Weblösung unterstützt Kommunen bei der Koordination gemeinnütziger Aufgaben. Sie setzt auf Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI) und wurde gemeinsam mit dem Kreis Traunstein entwickelt. mehr...

Blick auf das Cadolzburger Rathaus.

Cadolzburg: Signieren ohne Tinte

[03.07.2025] Seit über einem Jahr nutzt die Marktgemeinde Cadolzburg den Signaturservice der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB). Um Zertifikate selbstständig ausstellen und administrieren zu können, führte sie 2025 ergänzend das Zertifikatsportal des IT-Dienstleisters ein. mehr...

bericht

Digitale Souveränität: Ist die Schmerzgrenze erreicht?

[02.07.2025] Auf dem Zukunftskongress Staat & Verwaltung diskutierten Experten in der vergangenen Woche den aktuellen Stand bei der digitalen Souveränität. Diese ist durch geopolitische Verschiebungen wieder ins Blickfeld der Politik geraten. Ob die Marktdominanz von US-Konzernen bei Netzen und Software in der öffentlichen Verwaltung überwunden werden kann, erscheint indes weiter ungewiss. mehr...

KGSt: Kritik an Deutscher Verwaltungscloud

[01.07.2025] Die KGSt unterstützt die Deutsche Verwaltungscloud grundsätzlich – sieht aber Nachbesserungsbedarf bei Steuerung, Wirtschaftlichkeit und technischer Umsetzung. mehr...

Datentechnologiehologramm, im Hintergrund sind die Hände einer Frau zu sehen, die Notizen macht.

Nordrhein-Westfalen: Digital-Index für das Ruhrgebiet

[01.07.2025] Erstmals wurde für die 53 Kommunen im Ruhrgebiet ein Digital-Index erstellt. Er nimmt verschiedene Themenfelder in den Blick, darunter die Bereiche Forschung, Beschäftigung, Unternehmen und Infrastruktur. Auch wurde das Gebiet mit elf anderen Metropolregionen in Deutschland verglichen. mehr...

Luftbild der Nürnberger Altstadt: viele rote Ziegeldächer, im Bildzentrum der grüne Doppelturm von St. Sebaldus.

Nürnberg: AutiSta aus der AKDB Cloud

[23.06.2025] Auf AutiSta als Software-as-a-Service bei der AKDB setzt die Stadt Nürnberg. Im Rahmen des Projekts hat die Frankenmetropole eng mit dem Fachverfahrenshersteller und dem IT-Dienstleister zusammengearbeitet. mehr...