Montag, 22. Dezember 2025

KIVBF / ComparexVirtualisierungsplattform im Aufbau

[17.07.2012] An der Implementierung einer virtuellen Plattform arbeitet die Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken gemeinsam mit ihrem Partner Comparex. Über die Plattform können Kommunen künftig unter anderem Fachlösungen beziehen.
Trusted Cloud: Beispiel für das IaaS-Front-End.

Trusted Cloud: Beispiel für das IaaS-Front-End.

(Bildquelle: Comparex)

Cloud Computing ist derzeit eines der am meisten diskutierten Themen in der Informationstechnologie. Das Prinzip besteht darin, Ressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz oder Software einfach über das Internet zu buchen und zu nutzen. Bezahlt wird nur für die tatsächliche Nutzung – die Ressourcen müssen also nicht vollumfänglich eingekauft oder installiert werden. Aspekte wie Sicherheit, Datenschutz und Rechtskonformität liefern allerdings gute Gründe, im öffentlichen Dienst konsequent auf die so genannte Private Cloud zu setzen, denn die Qualität der Angebote aus der Wolke steht und fällt mit der Qualität und Sicherheit des Cloud-Betreibers.

Mehr Flexibilität, Mobilität und Dynamik

Eine mit herkömmlichen Mitteln betriebene Rechenzentrumsinfrastruktur ist teuer und muss zudem aufwändig administriert werden. Um zu gewährleisten, dass alle IT-Lösungen und Dienste, die eine Kommunalverwaltung zur Erledigung ihrer täglichen Aufgaben benötigt, auch in Zukunft kostengünstig und möglichst standardisiert, automatisiert und integriert zur Verfügung stehen, hat der IT-Dienstleister Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF) beschlossen, mithilfe einer Virtualisierungsplattform eine leistungsfähige technologische Infrastruktur zu schaffen, die konsequent die verfügbaren Virtualisierungstechnologien nutzt. Zudem soll das Buchen von Funktionen über ein Portal durchgängig automatisiert unterstützt werden.
Diese Form der Bereitstellung und Nutzung von IT-Dienstleistungen verspricht in erster Linie mehr Flexibilität, Mobilität und Dynamik. Die Vernetzung von Bürgern, Unternehmen und Verwaltung kommt voran, da unterschiedliche Zugangstechnologien wie PC, Laptop, Tablet oder Smartphone unterstützt werden. Als öffentlich-rechtlicher Anbieter für kommunale IT-Dienstleistungen in Baden-Württemberg steht die KIVBF dafür ein, dass alle Anforderungen an Sicherheit, Datenschutz und Rechtskonformität wie bisher erfüllt werden.

Passgenaue Mischung

Für die EU-weite Ausschreibung über eine „Rahmenvereinbarung zur Lieferung und Implementierung einer Virtualisierungsplattform für das Kommunale Rechenzentrum Baden-Franken“ hat die KIVBF die technologische Infrastruktur beschrieben. Die Ausschreibung wurde Anfang Juli 2011 bekannt gemacht. Nach öffentlichem Teilnahmewettbewerb und drei Verhandlungsrunden erhielt die Firma Comparex Ende 2011 den Zuschlag. Das Angebot des IT-Dienstleisters überzeugte hinsichtlich Qualität, Preis und Konzeption sowie einer passgenauen Mischung von Hardware, Software und Dienstleistung.
Der Rahmenvertrag regelt die Konzeptionierung und Implementierung einer Community Cloud und umfasst im Wesentlichen Technologien der Firmen Cisco, Citrix und NetApp. Cisco liefert neben Netzwerk- und Security-Komponenten wie Switches und Firewalls auch die Server-Systeme. Hier wird die Server-Produktlinie UCS genutzt, die für den Einsatz in Rechenzentrums- und Cloud-Szenarien optimiert ist. Citrix steuert neben Produkten wie XenApp, XenDesktop und XenServer zur Virtualisierung von Applikationen, Desktops und Servern die Net-Scaler-Produkte zur optimierten Anbindung von Benutzern und Endgeräten bei. Weitere zentrale und wichtige Bestandteile sind die Produkte CloudPortal und CloudStack, die das Management der gesamten Plattform übernehmen. NetApp bringt seine leistungsfähigen Speichersysteme in die Virtualisierungslösung ein, welche der sicheren und flexiblen Verwaltung von großen und sensiblen Daten­volumina dienen.

Pilotkommunen Karlsruhe und Freiburg

Das ambitionierte und innovative Projekt wurde im Januar 2012 mit einer intensiven Architektur- und Feinplanungsphase begonnen. Parallel hierzu werden mit den Pilotstädten Karlsruhe und Freiburg Technologien aus der Cloud anhand eines Bürgerbüroarbeitsplatzes erprobt und vorbereitend auf den Weg gebracht, sodass kurzfristig konkrete Angebote dieser Art an interessierte Kunden folgen können. Der initiale Aufbau der Virtualisierungsplattform soll bis Mitte des Jahres 2012 abgeschlossen sein.
Die KIVBF wird ihre derzeit bestehenden Lösungen sukzessive in die Plattform überführen und darauf neue Lösungen und Fachanwendungen anbieten. Dazu gehören Fachlösungen für das Einwohnermeldewesen ebenso wie soziale Anwendungen, Dokumenten-Management-, Archiv- und E-Mail-Lösungen. Microsoft-Produkte wie Exchange und SharePoint werden kurzfristig folgen. Kunden können Microsoft-Lizenzen, welche für die Nutzung der Virtualisierungsplattform für die Arbeitsgeräte in der Verwaltung benötigt werden, ab sofort über den kommunalen IT-Dienstleister beziehen.

Technologische Vorreiterrolle

Das erste Angebot, welches über die Virtualisierungsplattform bereitgestellt wird, ist ab Jahresende 2012 Infrastructure as a Service (IaaS). Hiermit können virtuelle Server-Systeme und Plattenplatz bei der KIVBF automatisiert gebucht werden. Für Kunden und Endanwender bedeutet dies perspektivisch, dass sie unabhängig vom Endgerät, dem Arbeitsort und der Tageszeit auf alle Lösungen zugreifen können und sich dafür nur einmal anmelden müssen. Zusätzliche Funktionen können direkt bestellt oder hinzugebucht werden. Zudem zeichnet sich das Angebot durch eine hohe Verfügbarkeit und geringe Störungsanfälligkeit aus.
Die technologische Vorreiterrolle des Projekts von KIVBF und Comparex hat der Verband EuroCloud Deutschland_eco vor Kurzem mit einem EuroCloud Deutschland Award in der Kategorie „Best Case Study Public Administration“ gewürdigt.

Jürgen Heinrich ist bei der Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF) in der Stabsstelle Innovation tätig; Jörg Mecke ist Serviceline-Manager IT-Consulting und Area CTO Germany bei der Comparex AG, Leipzig.


Stichwörter: IT-Infrastruktur,


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur
FITKO-Präsident André Göbel beim Vortrag, im Hintergrund ist eine Präsentation eingeblendet.

GovTech Deutschland: Ergebnisse des RaaS-Projekts

[22.12.2025] GovTech Deutschland hat das Projekt Register-as-a-Service (RaaS) abgeschlossen. Die Ergebnisse – eine vollständige Referenzarchitektur, funktionale technische Implementierungen und ein begleitendes Rechtsgutachten für moderne Cloud-Register – stehen Open Source über die Plattform openCode zur Verfügung. mehr...

Vektorgrafik mit Desktopbildschirm und unterschiedlichen Symbolen für barrierefreie digitalen Angebote.
bericht

Digitale Barrierefreiheit: Inklusive Transformation

[19.12.2025] In einer neuen Modulserie des eGov-Campus steht das Thema digitale Barrierefreiheit im Vordergrund. Der Kurs sensibilisiert die Teilnehmenden für dieses Thema, informiert über rechtliche Grundlagen und vermittelt praktische Umsetzungshilfen. mehr...

Die Fototerminals bestehen aus einer Kamera und einem Touchpad.

Reutlingen: Ausbau digitaler Dienstleistungen

[12.12.2025] In Reutlingen wächst das Angebot digitaler Verwaltungsdienstleistungen. Dazu zählen vollständig digitale Prozesse ebenso wie die flächendeckend angebotenen Fototerminals für Passbilder. Auch können Fundsachen online aufgerufen werden. Weitere Onlineservices bietet außerdem das Standesamt an. mehr...

Abstraktes 3d_rendering von schwarzen, Roten und gelben Bausteinen

München: Feedback zum Deutschland-Stack

[11.12.2025] Mit ihren Anmerkungen zum Deutschland-Stack will die bayerische Landeshauptstadt München dazu beitragen, die digitale Transformation der Verwaltung voranzutreiben. Unter anderem regt die Stadt an, die kommunalen Bedürfnisse sowie die Dresdner Forderungen zur digitalen Verwaltung mehr zu berücksichtigen. 
 mehr...

Eine Person arbeitet an Dokumenten und Ordnern auf einem Laptop.

BW-Empfangsclient: Anträge ohne Fachsoftware empfangen

[10.12.2025] Mit dem BW-Empfangsclient können Kommunal- und Landesbehörden in Baden-Württemberg jetzt auch solche digitalen Verwaltungsleistungen anbieten, für die sie bislang keine Fachsoftware nutzen. Die Behörden können sich kostenfrei selbst registrieren, die Lösung ist sofort einsetzbar. mehr...

zwei Männer am Tisch sitzen mit papieren vor sich- Kooperation_Fulda_ekom21

Fulda: Enge Kooperation mit ekom21

[09.12.2025] Eine engere Kooperation haben die Stadt Fulda und ekom21 vereinbart. Dabei hat die Kommune auch Fachverfahren ins Rechenzentrum des kommunalen IT-Dienstleisters überführt. mehr...

Blick vom Dach auf das Wiener Rathaus: neogotischer Bau mit zentralem Turm, Uhr und filigranen Türmchen vor blauem Himmel.

Wien: Open Source stärkt Europas Unabhängigkeit

[08.12.2025] Die Europäische Kommission würdigt die Open-Source-Strategie Wiens. In einem neuen Bericht wird die Stadt als führend beschrieben. Wien setzt auf offene Software, um digital unabhängig und sicher zu arbeiten. mehr...

Eine ältere Frau sitzt an einem Laptop und schaut auf eine Kreditkarte.
bericht

Onlineformulare: Gegenseitig unterstützen

[01.12.2025] Onlineformulare sind heute unverzichtbar – und EfA-Leistungen decken längst nicht alles ab. Mit No-Code-Formularen und im interkommunalen Austausch können Städte und Gemeinden hier flexibel und kostenbewusst agieren. mehr...

Deutsche Verwaltungscloud: Digitale Antragsbearbeitung made in Hessen

[26.11.2025] Mit HessenDANTE bietet die HZD eine innovative Plattform, mit der sich die Antragstellung für unterschiedlichste Verwaltungsleistungen komplett digital und OZG-konform abbilden lässt. Das Paket ist nun auch über die Deutsche Verwaltungscloud zu beziehen. mehr...

Axians Infoma: Innovationspreis 2025 verliehen

[24.11.2025] Mit Künstlicher Intelligenz (KI) konnte die Stadtverwaltung Bad Dürkheim ihren Eingangsrechnungsprozess automatisieren. Für diese Maßnahme ist sie mit dem Axians Infoma Innovationspreis 2025 ausgezeichnet worden. Zu den Finalisten zählen außerdem das Gesundheitsamt des Landkreises Saarlouis und die Stadt Fürth. mehr...

Eine Person sitzt vor einem aufgeklappten Laptop und hat ein Notizbuch in der Hand, dessen Inhalt sie mit den Daten auf dem Laptopbibdschirm vergleicht.

Baden-Württemberg: Virtuelles Amt für Kommunen

[05.11.2025] In Baden-Württemberg fördert das Digitalministerium gemeinsam mit der Digitalakademie@bw die Kommunen beim Ausbau des Virtuellen Amts mit insgesamt 400.000 Euro. Bewerbungen können noch bis zum 15. Dezember eingereicht werden. Interessierte Kommunen wenden sich direkt an IT-Dienstleister Komm.ONE. mehr...

Der Messestand von MR Datentechnik auf der Kommunale 2025.

MR Datentechnik: Ganzheitliche IT statt Insellösungen

[05.11.2025] Mit ganzheitlichen, maßgeschneiderten IT-Lösungen unterstützt das Unternehmen MR Datentechnik öffentliche Auftraggeber von der Hardware über die IT-Sicherheit bis hin zur smarten Netzwerk- oder Medientechnik. Die Managed Services stehen auch für den Bildungsbereich zur Verfügung. mehr...

Eine Frau präsentiert ein Smartphone, auf dem die Karlsruhe.App genutzt wird.

Karlsruhe: Digitale Begleiterin auch bei Gefahr

[29.10.2025] Als zentrale mobile Plattform bündelt die Karlsruhe.App zahlreiche digitale Dienste der Stadtverwaltung sowie stadtnahe Angebote von Drittanbietenden. Nun hat die Stadt auch das Modulare Warnsystem (MoWaS) in die App integriert. mehr...

Ein 24/7 Bürgerterminal der Stadt Nidderau.

Nidderau: Wirtschaftlicher dank Bürgernähe

[28.10.2025] In Nidderau können die Bürger an einem Terminal rund um die Uhr digitale Anträge stellen. An einem anderen Terminal können sie jederzeit Pässe und Dokumente abholen. Der Hessische Städte- und Gemeindebund und der hessische Steuerzahlerbund haben die Stadt unter anderem für diese beiden Lösungen mit dem so genannten Spar-Euro ausgezeichnet. mehr...

Diana Härter steht mit einem Tablet unter dem Arm zwischen Regalreihen voller Hängeregister.
bericht

Meßstetten: Tablet statt Tinte

[27.10.2025] Meßstetten zählt rund 11.000 Einwohner, hat aber eine eigene Stabsstelle Digitalisierung. Das Ziel: Das Rathaus soll Schritt für Schritt zum modernen, digitalen Dienstleistungszentrum gemacht werden. mehr...