Mittwoch, 4. Juni 2025

Kreis ViersenVisuelle Kontrolle

[29.06.2018] Die Kreisverwaltung Viersen hat CAD-Zeichnungen in ein modernes Facility-Management-System importiert. Der einheitliche Datenbestand ist die Basis für ein professionelles Flächen-Management und sorgt für aussagekräftige Analysen aller Objekte.
Das Kreishaus Viersen war Testobjekt für den CAD-Datenimport.

Das Kreishaus Viersen war Testobjekt für den CAD-Datenimport.

(Bildquelle: Kreis Viersen)

Mit rund 30.000 Quadratmetern Fläche, verteilt auf über 1.000 Räume, war es das ideale Testobjekt: Bevor der nordrhein-westfälische Kreis Viersen in die Datenimportierung und Visualisierung aller kreisangehörigen Gebäude startete, wollten die Verantwortlichen mit der Überführung der vorhandenen CAD-Zeichnungen des Kreishauses inklusive angeschlossenem Forum in das bestehende Infoma newsystem Liegenschafts- und Gebäude-Management auf Nummer sicher gehen. Die Erfolgsmeldung ließ nicht lange auf sich warten: Nach rund 20 Minuten waren im Testlauf alle CAD-Daten aus der Software FaciPlan automatisch ins System eingelesen und konnten anschließend übergangslos in den produktiven Betrieb übernommen werden. Damit hatte das verantwortliche Team des Bereichs Gebäude-Management um Projektleiter Bruno Wesch den ersten Meilenstein im insgesamt sechs Monate dauernden Projekt zur Visualisierung der Gebäude gesetzt. Dessen angestrebte Ziele waren im Vorfeld klar formuliert. So wollten die Viersener in erster Linie die Grundvoraussetzungen für ein transparentes Flächen-Management schaffen, sahen durch die Möglichkeit der visuellen Kontrolle der alphanumerischen Daten darin aber gleichzeitig ein wichtiges Controlling-Instrument zur Prüfung von Flächendaten. Nicht zuletzt sollte in Zukunft die Abrechnung beim Mieter/Vermieter-Modell über die Flächenzuordnung erfolgen.

Variantenreiche Raumdarstellung

Die Basis für die Realisierung der Planungen lieferte das Modul CAD-Anbindung und -Visualisierung der seit dem Jahr 2016 eingesetzten Lösung Liegenschafts- und Gebäude-Management von Axians Infoma. Es erlaubt die Verarbeitung vorhandener CAD-Zeichnungen, wobei die Objekte in den CAD-Plänen in der Struktur Gebäude, Gebäudeteile, Geschosse und Räume den Daten des Verfahrens zugeordnet werden. Auf diese Weise lassen sich Räume in allen möglichen Varianten direkt aus der Objektstruktur suchen und grafisch anzeigen. Die Übernahme von Gliederungs- und Attributdaten aus der CAD-Zeichnung erfolgt standardisiert. Im Kreis Viersen haben sowohl das technische und infrastrukturelle als auch das kaufmännische Gebäude-Management Zugriff auf die Daten und können sie entsprechend für interne und externe Zwecke nutzen. Zu den realisierten Highlights gehört dabei nach Ansicht von Bruno Wesch unter anderem ein automatischer Abgleich bei Veränderungen von Zeichnungsdaten. Und auch der bidirektionale Zugriff, der eine rückführende Sichtweise aus der Zeichnung zu den Objektdaten des Raums erlaubt, stellt für den Diplom-Ingenieur ein effizientes Leistungsmerkmal dar.

Importfähigkeit vor Projektstart prüfen

Allerdings gab es während der Testphase auch eine Herausforderung zu meistern, lagen doch die Zeichnungen als 3D-Daten in der CAD-Software Allplan vor. Da aber nur 2D-Daten überführt werden, kam es zu fehlerhaften Darstellungen mit Mehrfachlinien in einem Layer. Unterstützt von den Software-Anbietern Allplan und FaciWare war das Problem aber innerhalb eines Tages behoben. Bruno Wesch hält daher eine Prüfung von einigen Beispiel-Zeichnungen vor Projektstart durch Axians Infoma für sinnvoll: „Der zurückgespiegelte Prüfbericht gibt Auskunft über die Importfähigkeit der getesteten CAD-Zeichnungen und dient als Unterstützung der weiteren Vorgehensweise für den Import.“
Nicht nur, weil der ursprünglich nicht geplante Raumbezug der technischen Anlagen in Kreishaus und Forum auch schon realisiert ist, zeigt sich der Projektleiter sehr zufrieden mit der seinerzeitigen Entscheidung für das innovative Projekt: „Durch die Implementierung von vorhandenen Daten aus CAD-Zeichnungen in ein modernes CAFM-System ergeben sich umfassende Möglichkeiten für ein professionelles Flächen-Management inklusive Flächenhistorie. Zudem gewährleistet der einheitliche Datenbestand effiziente und aussagekräftige Auswertungen über alle Objekte und deren Struktur.“ Die damit verbundenen Vorteile kamen bereits nach kurzer Einsatzzeit zum Tragen. Neben der Unterstützung der Kernprozesse, komfortableren Arbeitsabläufen und erzielten Synergieeffekten für mehrere Fachbereiche steht nun ein jederzeit aktueller numerischer und grafischer Datenbestand zur Verfügung. Gleichzeitig gewinnt das Gebäude-Management durch schnellere Auskunftsmöglichkeiten bei politischen und internen Anfragen deutlich an Kompetenz.

Eva Sprockamp ist freie Journalistin in Bad Wörishofen.




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