Freitag, 5. September 2025

E-PartizipationFrankfurt fragt nach

[04.08.2014] Frankfurt am Main bündelt alle Beteiligungsangebote für die Bürger auf einem neuen Dialogportal. Davon profitieren auch die Fachämter der Stadt.
In der Mainmetropole sind die Bürger gefragt.

In der Mainmetropole sind die Bürger gefragt.

(Bildquelle: Klaus-Uwe Gerhardt/pixelio.de)

Bislang haben nur wenige Städte zentrale Portale für ihre Online- und Offline-Partizipationsangebote geschaffen. Bürgerbeteiligung erfolgt meist projektbezogen, temporär und jeweils auf eigenen Websites. Oft werden die Angebote von den Bürgern nur durch Zufall gefunden. Besser machen will es die Stadt Frankfurt am Main. Das im April 2014 gestartete Bürgerbeteiligungsportal Frankfurt fragt mich bündelt alle Beteiligungsangebote der Kommune. So lassen sich beispielsweise infrastrukturelle Mängel im öffentlichen Raum in einer Stadtkarte eintragen. Den anschließenden Bearbeitungsprozess können die Nutzer kontinuierlich verfolgen. Aber auch Online-Bürgersprechstunden lassen sich über die Plattform abhalten. Die Magistratsmitglieder treten dabei per Chat mit den Bürgern in Kontakt. Den Anfang hat Oberbürgermeister Peter Feldmann im Mai dieses Jahres mit einer Bürgersprechstunde gemacht. Sukzessive in die Plattform überführt werden außerdem bereits bestehende Beteiligungsprojekte.

Baukasten für Beteiligung

Dem neuen Portal liegt eine technische Infrastruktur nach dem Platform-as-a-Service-Prinzip zugrunde. Mit einem Baukastensystem auf Basis der Lösung DIALOG BOX der Firma polidia schlägt die Stadt eine Brücke zwischen zwei zentralen Konzepten erfolgreicher Beteiligungspraxis. Dank des hohen Standardisierungsgrads lassen sich Beteiligungsverfahren durch reine Konfiguration kostengünstig und schnell realisieren. Gleichzeitig sollen sie direkt auf die Zielgruppe zugeschnitten und ansprechend gestaltet werden und sich durch individuelle Funktionen auszeichnen. Nur so lassen sich in der Regel eine große Reichweite und eine hohe Beteiligungsquote erzielen.
Bereits in der Spezifikations- und Anforderungsphase des Portals ermittelte die Stadt spätere Praxisbedarfe und Anwendungsszenarien. Die Ergebnisse aus verschiedenen Pilotprojekten flossen direkt in die Software-Entwicklung ein. Mit einem von polidia bereitgestellten Prototyp konnten Verwaltungsmitarbeiter verschiedene Formate und Funktionen der Software testen. Die frühe Evaluation zeigte, dass die präferierte All-in-one-Lösung Entwicklungs- und Bereitstellungskosten einzelner Dialogprojekte der Stadt deutlich reduzieren kann.

Synergien schaffen

Die nun entstandene Beteiligungslösung kann von allen Fachbereichen der Stadt sowohl für niedrigschwellige als auch komplexe Dialogprojekte schnell und einfach über eine gemeinsame Ad­ministrationsoberfläche genutzt werden. Dafür stellt die Stadt auf dem Portal verschiedene standardisierte Beteiligungslösungen bereit. Über ein Dashboard lassen sich ohne tiefes technisches Fachwissen unter anderem virtuelle Sprechstunden, Befragungen oder Umfragen sowie geo- oder textbasierte Konsultationsvarianten zu vollwertigen Dialogangeboten kombinieren. Bürger, die sich einmal bei Frankfurt fragt mich registriert haben, können alle Beteiligungsangebote sofort nutzen. Über die als Mandant auf der FFM.de-Plattform durchgeführten Bürgerbeteiligungsverfahren der Fachämter wird die Stadt fortlaufend Synergien zwischen allen online und offline durchgeführten Partizipationsvorhaben schaffen.

Thomas Heimstädt ist Geschäftsführer der polidia GmbH, Berlin.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: E-Partizipation
Laut einer Fraunhofer-Studie ist Open Data der Schlüssel für noch mehr Bürgerbeteiligung in Kommunen.

Hessen: Beteiligungsportal für Kommunen

[04.09.2025] Hessens Kommunen können künftig ein Beteiligungsportal kostenfrei nutzen, das bereits erfolgreich in der Landesverwaltung zum Einsatz kommt. Die Lösung basiert auf dem Beteiligungsportal Sachsen, das von Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt gemeinsam weiterentwickelt wird. mehr...

Screenshot der Seite "Politik in Wuppertal"

Wuppertal: Einblick in lokale Entscheidungswege

[01.09.2025] Die Stadt Wuppertal hat ihr Informationsangebot zur Lokalpolitik erweitert. Neu sind Informationen zu Ausschüssen und Beiräten, eine Recherche-Funktion sowie Texte in leichter Sprache. Bürgerinnen und Bürger sollen so zur Mitgestaltung eingeladen werden. mehr...

Startbildschirm der App Frankfurt fragt mich.

Frankfurt fragt mich: App-Design angepasst

[13.08.2025] Seit Frühjahr ist die überarbeitetet Beteiligungsplattform Frankfurt fragt mich online. Nun wurde auch das Design der zugehörigen App angepasst. mehr...

Laut einer Fraunhofer-Studie ist Open Data der Schlüssel für noch mehr Bürgerbeteiligung in Kommunen.

Sachsen: Neue Förderrunde für kommunale Beteiligung

[06.08.2025] Sachsen unterstützt erneut kommunale Beteiligungsprojekte. Kommunen und zivilgesellschaftliche Träger können bis zum 18. September Förderanträge stellen. Die nächste Informationsveranstaltung zur Antragstellung findet am 19. August digital statt. mehr...

Screenshot der Startseite von Mein-Landkreis-Muenchen.de.

Kreis München: Zentrale Beteiligungsplattform

[05.08.2025] Mit einer neuen Beteiligungsplattform will der Landkreis München transparenter werden. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten hier Informationen zu aktuellen und künftigen Projekten. Auch können sie die Vorhaben kommentieren, eigene Ideen einbringen oder sich in Onlineforen austauschen. mehr...

Ordentlich zusammengestellter Sperrmüll stapelt sich vor einem Mehrfamilienhaus.
bericht

Anliegenmanagement: Den Alltag erleichtern

[01.08.2025] Die Stadt Dinslaken hat eine Individualerweiterung innerhalb des digitalen Anliegenmanagementsystems MeldooPLUS entwickelt. Das Beispiel zeigt, wie kommunale Dienstleistungen digitalisiert und in bestehende Verwaltungsabläufe integriert werden können. mehr...

Porträtaufnahme von Eileen O’Sullivan.
interview

Bürgerbeteiligung: Frankfurt fragt

[24.07.2025] Eileen O’Sullivan, Leiterin der Stabsstelle für Bürger:innenbeteiligung der Stadt Frankfurt am Main, spricht über die Bedeutung von Beteiligung, E-Partizipation und die neue Richtlinie für Öffentlichkeitsbeteiligung. mehr...

Blick auf das Saarbrücker Rathaus St. Johann, davor ein Wasserspiel.
bericht

Saarbrücken: Dank Struktur erfolgreich verändern

[14.07.2025] Mit einem digitalen Anliegenmanagement konnte Saarbrücken sowohl den Bürgerservice als auch verwaltungsinterne Abläufe optimieren. Der Schlüssel zum Erfolg lag dabei nicht allein in der Technologie, sondern vor allem in einem methodisch umgesetzten Change-Prozess. mehr...

Kaiserslautern: Haushaltsplan wird interaktiv

[30.06.2025] Die Stadt Kaiserslautern stellt ihren Bürgerinnen und Bürgern erstmals einen interaktiven Haushaltsplan zur Verfügung. Die Beteiligung läuft bis 11. Juli. mehr...

Konferenz: Neue Wege der Beteiligung

[23.06.2025] Wie können Bürgerinnen und Bürger besser mitgestalten? Eine Fachkonferenz am 23. September in Marburg will Antworten geben. Es geht um neue Formen der Partizipation – vom Losverfahren bis zu Künstlicher Intelligenz. mehr...

Screenshot der Startseite von mitmachen.soltau.de.

Soltau: Onlineplattform ergänzt Bürgerbeteiligung

[18.06.2025] Als zentrale Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung bietet die Stadt Soltau nun eine Onlineplattform an. Interessierte können sich hier nicht nur einbringen, sondern auch Informationen zu Projekten einholen. Um möglichst viele Personen zu erreichen, bleiben analoge Beteiligungsformate erhalten. mehr...

Hand hält Smartphone auf dem das Beteiligungsportal der Stadt Münster zu sehen ist

Münster: Zentrale Beteiligungsplattform gestartet

[11.06.2025] In Münster ist jetzt das Portal „Münster mitgestalten“ gestartet. Dieses bietet eine Übersicht über alle Beteiligungsmöglichkeiten, die von der Stadt angeboten oder mitverantwortet werden – von Präsenzveranstaltungen bis hin zu digitalen Formaten. mehr...

Frau mit Siegel Bewährt vor Ort

Hamburg: Auszeichnung für DIPAS Anwender Community

[05.06.2025] Mit dem Siegel „Bewährt vor Ort“ sollen innovative, erfolgreich erprobte Lösungen aus der kommunalen Praxis sichtbar gemacht und ihre Verbreitung gefördert werden. Zu den in diesem Jahr ausgezeichneten Projekten zählt unter anderem die DIPAS Anwender Community. mehr...

Screenshot der Bürgerecho-App

Iserlohn: Bürgerecho hat sich etabliert

[03.06.2025] Das vor rund drei Jahren eingeführte Hinweisgeber-System Bürgerecho der Stadt Iserlohn wird von der Bevölkerung rege genutzt: Monatlich gehen über die Internetseite und die App rund 110 Meldungen ein. mehr...

Screenshot der Startseite von ffm.de.

Frankfurt am Main: Neue Richtlinie für Öffentlichkeitsbeteiligung

[14.05.2025] In ihrer neuen Richtlinie für Öffentlichkeitsbeteiligung schreibt die Stadt Frankfurt am Main verbindliche Regeln und Qualitätsstandards für analoge oder digitale Beteiligungsprozesse fest. Die Beteiligungsplattform ffm.de spielt dabei eine zentrale Rolle. mehr...