Dienstag, 16. September 2025

VPN-SoftwareImmer einen Schritt voraus

[20.10.2023] Angriffe auf die IT-Infrastrukturen von Unternehmen und Behörden ereignen sich mittlerweile tagtäglich. Die stark gestiegene Bedrohungslage erfordert ein Umdenken im kommunalen Bereich.
Cyber-Angriffen mit Sicherheitslösungen die Stirn bieten.

Cyber-Angriffen mit Sicherheitslösungen die Stirn bieten.

(Bildquelle: Sergey Nivens/stock.adobe.com)

Mitte Juni 2023 ging in der Verwaltung von Hülben plötzlich gar nichts mehr. Angreifer hatten sich unbefugten Zugang zu den Servern der schwäbischen Gemeinde verschafft, die IT-Systeme der Verwaltung mussten heruntergefahren werden. Die Folge: Mitarbeiter konnten nicht mehr auf das kommunale Netz zugreifen, Telefon- und E-Mail-Systeme waren offline, online gebuchte Termine mussten abgesagt werden. Ob auch Daten von Bürgern abgeflossen sind, ist unklar. Die forensische Aufarbeitung des Falls dauert noch an. Was vor einigen Jahren noch ein Einzelfall gewesen wäre, reiht sich nun in eine lange Liste von Behörden und öffentlichen Einrichtungen ein, die in den vergangenen Monaten Opfer von Cyber-Attacken geworden sind. Selbst das Bundeskriminalamt schlägt angesichts der hohen Fallzahlen Alarm. „Diese Angriffe können massive Auswirkungen haben, wenn etwa Verwaltungen über Wochen nicht arbeitsfähig sind“, warnt BKA-Chef Holger Münch. „Wenn dann noch die technischen Hürden vergleichsweise niedrig sind, wird es für Kriminelle schnell attraktiv und damit lukrativ.“ IT-Sicherheitslevel steigern Spätestens seit der Corona-Pandemie ist die Verwaltung in vielen Bereichen digitaler geworden. Gleichzeitig muss das IT-Sicherheitslevel angesichts zunehmender Cyber-Angriffe stetig steigen; und es dürfen durch die veränderten Arbeitsweisen keine neuen Sicherheitslücken entstehen. Was nach einer großen Aufgabe klingt, ist nicht unmöglich, wie das Beispiel der Stadt Baden-Baden zeigt. Matthias Götz, IT-Leiter der Stadtverwaltung, stand bereits Ende 2019 vor dieser Herausforderung. 60 Außenstellen, zwei Rechenzentren und 1.200 Mitarbeiter sollten nicht nur vernetzt, sondern auch für die Anforderungen von Remote Work fit gemacht werden. Gleichzeitig sollte das allgemeine IT-Sicherheitsniveau der Verwaltung erhöht und der bisher hohe Administrations- und Kostenaufwand reduziert werden. Nach einer intensiver Planungs- und Projektphase gelang dies mit der VPN-Lösung des Herstellers NCP, die einen komplett abgesicherten Datentransfer von den Mitarbeitenden zu den Servern der Stadtverwaltung ermöglicht. Wirtschaftlich sinnvoll integriert wurde die Lösung mit einem flexiblen Pay-per-Use-Kostenmodell, bei dem Baden-Baden alle benötigten VPN-Lizenzen zur Verfügung stehen, die Stadt am Ende des Monats aber nur die tatsächlich genutzten Zugänge bezahlt. Damit waren die primären Ziele der Umstellung erfüllt, doch die kommunalen IT-Verantwortlichen bemerkten durch den Wechsel auf das neue System noch weitere Vorteile. So bot die neue VPN-Software umfassende zentrale Konfigurationsmöglichkeiten, die den Administratoren die Verwaltung der Laptops und Mobilgeräte der Beschäftigten deutlich erleichterte. Zudem spürten auch die Mitarbeitenden selbst die Vorteile: Nach dem Start des Rechners genügte ein Mausklick, um die vorkonfigurierte Verbindung sicher und standortunabhängig herzustellen. Die Entscheidung, die eigene IT-Security-Lösung grundlegend zu überdenken, hat sich für Matthias Götz rückblickend gelohnt: „Ich würde raten, nicht abzuwarten, sondern die technischen und organisatorischen Veränderungen sofort anzugehen.“ Hürden überwinden Häufig haben kommunale Verwaltungen oder Dienstleister bei der Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur spezielle Hürden zu überwinden. So benötigen viele Kommunen eine VPN-Lösung, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) speziell für die Geheimhaltungsstufe VS-NfD (Verschlusssachen – Nur für den Dienstgebrauch) zugelassen ist. Doch gerade in diesem Punkt zieht der Bund derzeit die Zügel an. So hat das Bundesverwaltungsamt in den vergangenen Wochen alle Behörden, die mit dem Schengener Informationssystem (SIS) arbeiten, darüber informiert, dass für Remote-Work-Tätigkeiten im Umgang mit VS-NfD zukünftig die entsprechenden technischen Anforderungen umgesetzt werden müssten und der Einsatz einer BSI-zugelassenen Lösung verpflichtend sei. Zweifellos steht bei bei der Suche nach einer geeigneten IT-Security-Lösung die Einhaltung aller Richtlinien zu VS-NfD-konformer Datenübertragung im Vordergrund. Auf dem Weg zu wirklich zukunftstauglichen IT-Umgebungen muss eine solche Lösung aber auch ein anwenderfreundliches Arbeiten ermöglichen, um die Produktivität der Nutzer nicht einzuschränken. Es gibt bereits entsprechende Software-Produkte, die es den Anwendern ermöglichen, mit handelsüblichen Windows-Laptops von jedem Standort aus auf das Datennetz ihrer Behörde zuzugreifen und dabei alle VS-NfD-Anforderungen zu erfüllen. Der Anwender selbst stellt die Verbindung mit wenigen Klicks her, alle sicherheitsrelevanten Prozesse laufen für ihn unsichtbar im Hintergrund ab. Dazu zählt beispielsweise ein Integritätsdienst, über den Administratoren alle Funktionalitäten des Betriebssystems im Hintergrund überwachen und auswerten. Mithilfe granularer Firewall-Regelungen können zudem alle Zugriffe auf das Netzwerk selbstbestimmt und über eine Management-Konsole Updates zentral an alle Benutzer ausgespielt werden. Der Umstieg auf eine moderne IT-Security-Lösung wie die von NCP kann sich also in vielerlei Hinsicht lohnen. Behörden werden sich immer gegen Angreifer wehren müssen – daher bleibt den Verantwortlichen nur der Weg nach vorne. Moderne IT-Security-Software-Produkte ermöglichen es, den Kriminellen immer einen Schritt voraus zu sein.

Dennis Christ ist Content Marketing Manager bei der NCP engineering GmbH.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Sicherheit
Ein Rettungsschwimmring liegt auf einer Computertastatur.

ITEBO: Cloudbasierter Notfallarbeitsplatz

[01.09.2025] Kommunen können nun einen Notfallarbeitsplatz bei IT-Dienstleister ITEBO einrichten. Sollte die Verwaltung einmal von einem Cyberangriff betroffen sein, kann sie über die cloudbasierte Lösung innerhalb kurzer Zeit ihre Erreichbarkeit wiederherstellen. mehr...

Datenschutz: Know-how für die KI-Planungsphase

[29.08.2025] Der Beauftragte für den Datenschutz des Landes Niedersachsen führt regelmäßig Schulungen zu aktuellen Datenschutzthemen durch. Neu im Programm ist eine Fortbildung über den KI-Einsatz in der öffentlichen Verwaltung. mehr...

Logo des 7. CyberSicherheitsForums

CyberSicherheitsForum 2025: Global denken, vor Ort handeln

[28.08.2025] Wie sicher sind wir in der Welt vernetzt? Was können wir global mitnehmen, um unsere digitale Welt hier vor Ort sicherer zu machen? Diese und weitere Fragen können mit Expertinnen und Experten im November beim siebten CyberSicherheitsForum in Stuttgart diskutiert werden. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander in einem Raum, zwei davon halten ein Dokument in den Händen.

Würzburg: Siegel bescheinigt IT-Sicherheit

[26.08.2025] Würzburg ist vom Bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel Kommunale IT-Sicherheit ausgezeichnet worden. Es bescheinigt der Stadtverwaltung, dass sie angemessene Maßnahmen zur IT-Sicherheit umgesetzt hat. mehr...

Verschwommen im Hintergrund die Nahaufnahme eines Laptops, über dessen Tastatur eine leuchtende digitale Vorhängeschloss-Schnittstelle schwebt.

V-PKI-Zertifikate: Neues Antragsportal der SIT

[25.08.2025] Als nachgeordnete Zertifzierungsstelle des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gibt die Südwestfalen-IT Zertifikate zur Absicherung der digitalen Kommunikationswege und -Plattformen von öffentlichen Verwaltung aus. Das entsprechende Antragsportal hat die SIT nun einem Relaunch unterzogen. mehr...

Das Bundeskabinett an einem langgestreckten ovalen Holztisch während einer Sitzung.

Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen

[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...

Drei Personen stehen in einem Raum nebeneinander und halten gemeinsam ein großes Dokument in die Kamera.

Monheim am Rhein: TÜV bestätigt IT-Sicherheit

[23.07.2025] Das Informationssicherheits-Managementsystem der Stadt Monheim und ihrer Bahnen ist erneut mit dem Prüfsiegel ISO/IEC 27001:2022 zertifiziert worden. Das von TÜV Rheinland ausgestellte Zertifikat bescheinigt, dass sicherheitsrelevante Prozesse dokumentiert, geprüft und kontinuierlich verbessert werden. mehr...

Eine Reihe von roten und blauen Bauklötzen oder Dominosteinen, die blauen Steine sind im Begriff, umzufallen.

Dataport: Red Team für Cybersicherheit

[10.07.2025] Dataport setzt künftig auf Red Teaming – umfassende Angriffssimulationen, welche die IT-Sicherheitsmechanismen realistisch auf die Probe stellen. Der IT-Dienstleister will damit das eigene Sicherheitsniveau und die Sicherheit der Kunden und Trägerländer erhöhen. mehr...

Blick ins Auditorium Fachveranstaltung "Cyberangriffe auf Kommunen"

Fachtagung: Auf Cyberangriffe vorbereitet

[30.06.2025] Über 160 Teilnehmende aus saarländischen Städten, Gemeinden und Landkreisen tauschten sich auf der Fachveranstaltung „Cyberangriffe auf Kommunen“ über die akute Bedrohung durch Cyberkriminalität und praxistaugliche Schutzmaßnahmen aus. mehr...

Symbolbild IT-Sicherheit: Leicht unscharfes, kontrastarmes Foto eines überladenen schreibtischs mit Brille, Tablet, Kaffeetasse und Papieren, darübergelegt Icon eines Vorhängeschlosses und Platinen-ähnliche Muster.

LSI Bayern: Neues Sicherheitssiegel für Kommunen

[11.06.2025] Das LSI Bayern hat Version 4.0 des IT-Sicherheits-Siegels für Kommunen veröffentlicht. Neu sind Vorgaben zu KI, mobiler Sicherheit und Online-Backups. Der ergänzende Baustein IT-Resilienz hilft Kommunen bei der systematischen Selbsteinschätzung. mehr...

Kreis Regensburg: 17 Kommunen erhalten Siegel für IT-Sicherheit

[10.06.2025] 17 Kommunen im Zweckverband Realsteuerstelle Regensburg sind jetzt vom bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel „Kommunale IT-Sicherheit“ ausgezeichnet worden. mehr...

Print-Ausgabe des CSBW-Jahresberichts 2024, die schräg auf einer grauen Oberfläche liegt.

Baden-Württemberg: Jahresbericht zur Cybersicherheit 2024

[22.05.2025] Die CSBW hat 2024 rund 30 Prozent mehr IT-Sicherheitsvorfälle bearbeitet. Kommunen wurden ähnlich häufig unterstützt wie im Vorjahr, neue Präventionsangebote, Notfallübungen und ein Schwachstellenscan richten sich teils gezielt an sie. mehr...

Datenschutz: Hilfestellung für Behörden

[12.05.2025] In der kommunalen Praxis gibt es beim Thema Datenschutz noch immer Rechtsunsicherheiten. Die Konferenz der Datenschutzaufsichtsbehörden von Bund und Ländern hat eine Orientierungshilfe für Behörden erarbeitet, die (EfA-)Onlinedienste betreiben oder nutzen. mehr...

Marktgemeinde Röhrnbach mit LSI-Siegel ausgezeichnet

Röhrnbach: Siegel für IT-Sicherheit

[06.05.2025] Die niederbayerische Marktgemeinde Röhrnbach hat für nachhaltige IT-Sicherheit gesorgt und ist dafür vom Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) ausgezeichnet worden. mehr...

Die IT-Notfallausrüstung ausgepackt auf dem Transportkoffer.

CSBW: Schnell handlungsfähig im IT-Notfall

[22.04.2025] Ohne funktionierende IT-Ausstattung ist die Bewältigung eines Cyberangriffs kaum zu schaffen. Um die Handlungs- und technische Kommunikationsfähigkeit von Verwaltungen zu sichern, bietet die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) nun eine mobile IT-Notfall-Ausrüstung an. mehr...