Montag, 10. Februar 2025

Adobe SystemsAnleitung zum E-Government

[08.03.2017] Elektronische Signaturen und Formulare bedeuten Effizienzeinsparungen für kommunale Verwaltungen. Bei der Umsetzung von E-Government zählen aber auch die richtigen Zutaten.

Deutsche Kommunen sehen sich derzeit mit vielen Herausforderungen konfrontiert: Knappe Haushalte, eine gestiegene Nachfrage nach Dienstleistungen aufgrund des demografischen Wandels sowie strenge Vorgaben von Landes- und Bundesebene. Diese Faktoren zwingen die Kommunen dazu, neue kreative und innovative Wege zu finden, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden – und diese erwarten heutzutage gerade bei digitalen Anwendungen dasselbe Kundenerlebnis wie im privaten Sektor. Aktuell bieten mehrere E-Government Projekte, wie die Reform des Schriftformerfordernisses oder das Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung (E-Government-Gesetz) große Potenziale für die Kommunen.

Richtige Weichenstellungen

Doch um die richtigen Ergebnisse zu erzielen, müssen auch die richtigen Weichenstellungen vorgenommen werden – wie mehr Service bei weniger Aufwand, eine bessere Erreichbarkeit und gestiegene Bürgerzufriedenheit sowie ein Ansteigen der internen Produktivität. Daher werden die kommunalen Verwaltungen gefordert sein, sich auf vier Zutaten für das digitale Nutzererlebniss zu fokussieren:

Mobile first: Bürger, die öffentliche Dienstleistungen am häufigsten nachfragen, nutzen dazu wahrscheinlich eher ein Smartphone als einen Computer oder ein Festnetz. Insbesondere die so genannten Digital Natives sind es gewöhnt, Dienstleistungen komplett über mobile Endgeräte abzurufen – wie sie es bereits bei ihrem Mobile Banking oder Online Shopping tun. Lokale Behörden sollten auf diesen Trend reagieren und die Erwartungen erfüllen, indem sie Technologien anwenden, die einen Mobile-first-Ansatz für ihre Anwendungen und die Bereitstellung von Web-Inhalten ermöglichen.

Personalisierung: Viele lokale Behörden verstehen den Nutzen, die richtigen Informationen für die richtige Person zur richtigen Zeit bereitzustellen. Weniger bekannt ist, dass die Kosten der Bereitstellung von Dienstleistungen im direkten Verhältnis zu deren Zielgenauigkeit stehen: Je mehr Behörden Inhalte personalisieren, desto schneller können sie die Bürger exakt mit den Informationen, Formularen und Anwendungen verbinden, die diese benötigen. Das führt zu schnelleren und effizienteren Arbeitsabläufen und reduziert papierintensive Prozesse. Und resultiert letzendlich in einer besseren Erfahrung für den Bürger und den Verwaltungsmitarbeiter.

Messbarkeit: Die Wirksamkeit von Verwaltungsdienstleistungen zu analysieren ist wichtig, aber reine Statistiken beispielsweise über Seitenzugriffe sind nutzlos, sofern kein integriertes System zur Datenanalyse existiert. Denn erst basierend auf den Daten zum Nutzerverhalten und seinem Gerät können optimierte Inhalte bereitgestellt werden. Jede Messplattform muss daher sinnvoll ins Content-Management-System integriert werden, sodass die Prozesse automatisiert laufen – ohne die Unterstützung des IT-Supports.

Effiziente Transaktionen: Durch die Reform des Signaturgesetzes ist der rechtliche Rahmen für elektronische Signaturen nun deutlich klarer geworden. So können Kommunalverwaltungen bessere Dienstleistungen erbringen, die Zeit sparen, den Papierverbrauch senken und insgesamt die Transaktionskosten verringern, da der ganze Verwaltungsprozess digital abläuft.

Fazit

Diese vier Kernansätze ermöglichen es den Kommunen im vohandenen Rechtsrahmen den Bürger in den Mittelpunkt der digitalen Transformation der öffentlichen Verwaltung zu stellen. So könnte das digitale Kundenerlebnis bald zum Bürgererlebnis werden.

Alexandra Veh ist Enterprise Account Manager bei Adobe Systems.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

OZG: „Aufenthalt“ erreicht alle Milestones

[07.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...

Porträt Dr. Daniela Dylakiewicz

Sachsen: Neue CIO für den Freistaat

[07.02.2025] Daniela Dylakiewicz ist neue CIO des Freistaats Sachsen. Um die digitale Verwaltungstransformation voranzutreiben, strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Landes an. mehr...

Diagramm zur räumlichen, fachlichen und funktionalen Bündelung von Verwaltungsaufgaben.

Deutscher Landkreistag: Aufgabenbündelung ja, Verfassungsänderung nein

[06.02.2025] Der vom Normenkontrollrat vorgebrachte Vorschlag einer stärkeren Bündelung staatlicher Aufgaben wird vom Deutschen Landkreistag unterstützt. Der kommunale Spitzenverband warnt aber auch vor zentralistischen Strukturen und lehnt vorgeschlagene Verfassungsänderungen ab. mehr...

Screenshot der Startseite von smartvest.ruhr.

Kreis Recklinghausen: Info-Plattform zum Smart-City-Ansatz

[03.02.2025] Eine Informationsplattform zur regionalen Digitalisierungsstrategie haben der Kreis Recklinghausen und die zehn kreisangehörigen Städte online geschaltet. Das Portal stellt die fünf Handlungsfelder und unterschiedlichen Projekte rund um den Smart-City-Ansatz vor und listet Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise auf. mehr...

bayern-Flaggen

Bayern: Einheitlicher kommunaler IT-Dienstleister geplant

[28.01.2025] Im Frühjahr startet die neue Umsetzungsphase der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0. Unter den Maßnahmen ist auch die Einführung eines einheitlichen kommunalen IT-Dienstleisters bis Ende 2025. mehr...

Blick über die Spree aufs Bundeskanzleramt

Vitako: 10-Punkte-Plan zur Digitalisierung

[24.01.2025] Vitako fordert in einem 10-Punkte-Plan klare Prioritäten, Investitionen und Kooperation aller Ebenen, um die Digitalisierung voranzutreiben und Krisen zu kontern. Dabei gehe es um die Sicherung kommunaler Handlungsfähigkeit ebenso wie um die nationale Koordination und die Berücksichtigung EU-weiter Strategien. mehr...

Eine Person blättert in einer Broschüre zur neuen Hamburger Digitalstrategie

Hamburg: Neue Digitalstrategie vorgestellt

[22.01.2025] Hamburg hat seine neue Digitalstrategie präsentiert. In den kommenden Jahren soll das digitale Angebot konsequent ausgebaut werden, um den Kontakt mit den Behörden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Wo es möglich ist, setzt die Freie und Hansestadt dabei auch auf Automatisierung und Künstliche Intelligenz. mehr...

Vektorgrafik eines Organigramms.

Wolfsburg: Neuer smarter Geschäftsbereich

[20.01.2025] Mit organisatorischen Änderungen ist die Wolfsburger Stadtverwaltung in das neue Jahr gestartet. Unter anderem wurden die Bereiche Informationstechnologie und Smart City im Geschäftsbereich Smart City und IT-Services zusammengeführt. mehr...

Porträt von Elena Yorgova-Ramanauskas, Staatssekretärin und Landes-CIO im Saarland

Saarland: Digitalisierungsoffensive für Kommunen wird konkreter

[20.01.2025] Die 2021 auf den Weg gebrachte Digitalisierungsoffensive für Kommunen im Saarland nimmt Gestalt an: 17 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Pandemie wurden an konkrete Projekte gebunden, darunter KI-gestützte Chatbots, Verkehrsdatenerfassung und Straßenmanagementsysteme. mehr...

Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus und die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände des Landes präsentieren die Kooperationsurkunden.

Hessen: Kommunale Verwaltungsdigitalisierung wird gestärkt

[15.01.2025] Das Land Hessen und die kommunalen Spitzenverbände wollen die kommunale Verwaltungsdigitalisierung weiter unterstützen. Die bisherige Koordinierungsstelle OZG-Kommunal wird zur Kompetenzstelle erweitert, die Digitalisierungsplattform civento wird weiter finanziert. mehr...

Porträt von Ina-Maria-Ulbrich

IT-Planungsrat: Kommunen im Fokus

[13.01.2025] Im Jahr 2025 führt Mecklenburg-Vorpommern den IT-Planungsrat. Im Fokus sollen die Föderale Digitalstrategie und eine stärkere Einbindung der Kommunen stehen. Geplant ist auch eine Stärkung und Weiterentwicklung der FITKO. mehr...

Glaskugel vor einem magentafarben beleuchteten, unscharfen Hintergrund.
bericht

Digitalisierung: Blick in die Glaskugel

[07.01.2025] Agil, bürokratiearm und Ende-zu-Ende digitalisiert – so sollen die Kommunalverwaltungen im Jahr 2030 aussehen. Im Moment sind sie davon aber oft noch weit entfernt. Sind die gesetzten Ziele realistisch? mehr...

Außenansicht des Ministeriums des Innern und für Kommunales in Potsdam, ein weißes, klassizistisches Gebäude

Brandenburg: OZG-Umsetzung auf Kurs

[19.12.2024] In seiner OZG-Bilanz meldet Brandenburg für 2024 deutliche Fortschritte: 100 neue digitale Verwaltungsdienste wurden eingeführt, insgesamt sind nun 650 verfügbar. Fördermittel und Kampagnen unterstützen Kommunen bei der Digitalisierung. mehr...

martin-Hagen-Porträt
interview

Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen

[18.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...

Digitale Bildung: Dem DigitalPakt 2.0 einen Schritt näher

[17.12.2024] Bundesbildungsminister Cem Özdemir und die Bildungsministerkonferenz der Länder (Bildungs-MK) haben eine Vereinbarung über den DigitalPakt Schule 2.0 getroffen. Dieser sieht eine Investition von insgesamt fünf Milliarden Euro vor, die gleichmäßig zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden. mehr...