Kreis KasselDigitaler Service für Jäger

Digitale Wildmarke im Kreis Kassel erleichtert Jägern die Abgabe von Trichinenproben.
(Bildquelle: jmrocek/123rf.com)
Die Trichinenbeschau bei geschossenen Wildschweinen und Dachsen ist eine wichtige Aufgabe des Fachbereichs Veterinärwesen und Verbraucherschutz im Landkreis Kassel. Sie dient dem Schutz vor der Erkrankung Trichinellose, die beim Menschen unter anderem Fieber und Erbrechen verursachen kann. Für die Entnahme der Trichinenproben und Einreichung zur Untersuchung erhalten vom Landkreis speziell geschulte Jäger eine Beauftragung. Bisher war die Abgabe der Proben aufgrund rechtlicher Vorgaben nur zu den Öffnungszeiten der beiden zuständigen Labore in Hofgeismar und Wolfhagen sowie am Standort des Veterinäramts der Stadt Kassel möglich. Um den Prozess für die Jägerschaft komfortabler und unkomplizierter zu gestalten, gibt es im Landkreis nun gekühlte Briefkästen, in denen Proben rund um die Uhr eingelegt werden können. Thomas Ackermann, Umweltdezernent im Kreis Kassel, bezeichnet die neue Lösung als echten digitalen Gewinn: „Die Formalitäten mit dem Wildursprungsschein ist für diesen Personenkreis dann nunmehr Geschichte“.
Mehr Flexibilität, weniger Papier
Wie der Kreis Kassel weiter mitteilt, ist die neue digitale Wildmarke (Diwima) ebenso wie der Probenbeutel, in den die Trichinenprobe eingelegt wird, mit einem QR-Code versehen. Wird ein für Trichinen empfängliches Stück Wild erlegt, scannt der Jäger die digitale Wildmarke und den Probenbeutel mit seinem Smartphone. Die dazugehörige Diwima-App verbindet die Daten des Jägers mit der digitalen Wildmarke und der entnommenen Probe. Der Probenbeutel kann dann zeitlich unabhängig in einen der beiden gekühlten Briefkästen an den Standorten Hofgeismar und Wolfhagen eingeworfen werden.
Dank der eindeutigen Zuordnung per QR-Code ist eine lückenlose Rückverfolgbarkeit gewährleistet, und alle erforderlichen Daten werden dem Untersuchungspersonal über die App zur Verfügung gestellt. Fällt die Untersuchung negativ aus, erhält der Jäger in der Diwima-App eine Benachrichtigung, dass das Wildstück frei von Trichinen ist. Die bisher genutzten Wildursprungsscheine in Papierform werden nicht mehr benötigt.
Nach Angaben von Sabine Kneißl, Fachbereichsleiterin für Veterinärwesen und Verbraucherschutz im Kreis Kassel, wurde die Kommune im Zuge der Vorbereitungen auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf digitale Lösungen mit einer Smartphone-App aufmerksam. „Bereits jetzt nutzen wir digitale Tools zur Kadaversuche und Bergung im Falle eines ASP-Ausbruchs“, erklärt Kneißl. „Bei einer im vergangenen Jahr durchgeführten Übung wurde das System getestet und von allen Beteiligten als sehr hilfreich empfunden.“ Ein ähnliches Fazit erhoffe man sich nun auch von der Einführung der digitalen Wildmarke.
Positive Resonanz
Mit der Probenabgabe betraute Jäger hat der Kreis Kassel mit einem Informationsbrief über die Umstellung informiert. „Bis jetzt ist die Resonanz bei den Jägern sehr positiv“, berichtet Niklas Sölzer, Fachdienstleiter für Verbraucherschutz. Auch seien bereits erste Trichinenuntersuchungen mit der neuen digitalen Lösung durchgeführt worden. „Auch hier läuft das System reibungslos“, bekräftigt Sölzer. Für Personen, die über kein Smartphone verfügen oder aus anderen Gründen nicht am neuen Verfahren teilnehmen möchten, wird weiterhin das herkömmliche Verfahren angeboten.
Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung
[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...
München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse
[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...
KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart
[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...
Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land
[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben. mehr...
Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt
[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...
In eigener Sache: K21 media zieht um
[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...
Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen
[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...
Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht
[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...
Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen
[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...
Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit
[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...
Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz
[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert
[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...
Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten
[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...
Berlin: KI hilft bei Abwicklung des ReparaturBONUS
[23.05.2025] Die Zukunft der Fördermittelverwaltung liegt in der Digitalisierung. Das hat das Unternehmen MACH mit der Entwicklung einer digitalen Antragsplattform für die Berliner Verwaltung unter Beweis gestellt. Die Lösung sorgt für eine effizientere Abwicklung des ReparaturBONUS und spürbare Entlastung der Mitarbeitenden. mehr...