dbb akademieDigitalisierung im öffentlichen Dienst bleibt große Baustelle

Laut Barometer sind viele Fach- und Führungskräfte bereit, ihre berufliche Entwicklung voranzutreiben und Veränderungen mitzugestalten.
(Bildquelle: Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025/dbb akademie)
Der digitale Wandel im öffentlichen Dienst kommt nach wie vor zu langsam voran. Das zeigt das neue Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 der dbb akademie. Zwar ist die Bereitschaft der Beschäftigten groß, sich auf neue Technologien einzulassen – doch viele fühlen sich von ihren Arbeitgebern noch nicht ausreichend unterstützt.
Nach Angaben der dbb akademie nahmen an der Befragung 2.818 Fach- und Führungskräfte aus allen Ebenen des öffentlichen Dienstes teil. Das Ergebnis: Beim Thema Digitalisierung zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Beschäftigte der Generation Z fühlen sich mit einem Net Promoter Score (NPS) von +18 sicher im Umgang mit digitalen Tools und Künstlicher Intelligenz (KI). Bei den 30- bis 60-Jährigen kippen die Werte dagegen ins Negative: Führungskräfte bewerten ihre digitale Souveränität mit –32, Fachkräfte mit –26,5. In der Altersgruppe 60+ verschärft sich der Trend: Hier liegt der NPS bei –42 (beziehungsweise –48 bei Fachkräften).
Großer Veränderungswille
Besonders kritisch sehen die Befragten, wie gut sie auf den digitalen Wandel vorbereitet sind. Der entsprechende NPS liegt bei –67 – bei der Generation Z sogar bei –71. Das zeigt, dass gerade jüngere Beschäftigte die digitalen Defizite ihrer Organisationen sehr bewusst wahrnehmen.
Trotz dieser Schwächen ist der Veränderungswille groß. Über alle Altersgruppen hinweg zeigen die Befragten Offenheit für neue Strategien, Arbeitsformen und Technologien. Auch die Bereitschaft, sich weiterzubilden, ist hoch: Mit einem NPS von +54 bewerten Fach- und Führungskräfte Weiterbildung als zentralen Schlüssel für ihre berufliche Entwicklung.
„Unsere Umfrage zeigt, wo im öffentlichen Dienst die größten Bedarfe bestehen – etwa beim digitalen Wandel und im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Viele Beschäftigte fühlen sich auf diese Themen noch nicht ausreichend vorbereitet“, sagt Oliver Schieck, Geschäftsführer der dbb akademie. Gleichzeitig sei die Bereitschaft zur Weiterentwicklung groß. Mit dem eigenen Seminarprogramm wolle man gezielt Kompetenzen in digitaler Transformation, moderner Führung und Zusammenarbeit stärken.
Positives Signal
Auch Simone Fleischmann, stellvertretende Bundesvorsitzende des dbb und Vorsitzende der dbb akademie, sieht in den Ergebnissen ein positives Signal: „Viele Fach- und Führungskräfte sind bereit, ihre berufliche Entwicklung aktiv voranzutreiben und Veränderungen mitzugestalten. Dieses Potenzial verdient die passenden Strukturen, um Wirkung zu entfalten.“
Das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 macht damit deutlich: Digitalisierung ist im öffentlichen Dienst nicht in erster Linie ein technisches Problem, sondern eine Frage von Kultur, Qualifikation und Führung. Beschäftigte wollen gestalten – sie brauchen nur die richtigen Werkzeuge und Rahmenbedingungen dafür.
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