IT-OutsourcingGeprüfte Sicherheit

Taunusstein: IT-Outsourcing vereinbart.
v.l.: Peter De Schrijver, Projektleiter ekom21; ekom21-Geschäftsführer Bertram Huke; Sandro Zehner, Bürgermeister der Stadt Taunusstein; Stephan Reimann, Projektleiter Stadt Taunusstein
(Bildquelle: ekom21 GmbH)
Die rund 30.000 Einwohner zählende Stadt Taunusstein im Rheingau-Taunus-Kreis übergibt den Betrieb ihrer umfangreichen IT-Infrastruktur mit derzeit 21 Servern, 220 Workstations und weiteren Peripheriegeräten an ekom21. Mit dem größten kommunalen IT-Dienstleister in Hessen wurde Ende Juni eine entsprechende Vereinbarung geschlossen.
Bei der Entscheidung stand die Sicherheit im Vordergrund. Sandro Zehner, Bürgermeister der Stadt Taunusstein, erklärt: „Wir verlagern unseren Fokus weg von der Technik und hin zu mehr Management und Service. Mit einem professionellen IT-Dienstleister wie der ekom21 im Hintergrund kann sich unsere IT stärker um Themen wie Digitalisierung, Verbesserung der Servicequalität und Prozessoptimierung kümmern. So schaffen wir intern mehr Freiräume für strategische Zukunftsthemen. Extern hilft uns das, um uns stärker auf die Bedürfnisse der Bürger zu konzentrieren.“
Künftige Zusammenarbeit
ekom21-Geschäftsführer Bertram Huke sieht die künftige Zusammenarbeit ebenfalls positiv: „Wir freuen uns, die Stadt Taunusstein zukünftig beim Betrieb ihrer IT-Infrastruktur unterstützen zu dürfen. Als speziell abgesichertes Rechenzentrum für kommunale Kunden sind wir durchweg auf deren Anforderungen eingerichtet und sorgen auch mit Neuentwicklungen für mehr Verwaltungsmodernisierung – und das schon seit 50 Jahren.“
Die beiden Projektleiter, Stephan Reimann für die Stadt Taunusstein und Peter De Schrijver von ekom21, hatten bereits im Vorfeld die wesentlichen Eckdaten der Kooperation zusammengetragen. Ein Projekt-Team aus Vertretern beider Häuser analysierte dann die Anforderungen und technologischen Gegebenheiten, legte Termine sowie Meilensteine fest und definierte Standards für den Umzug. Anschließend wurden Kapazitätsberechnungen angestellt und der Netzwerkzugriff abgeschlossen. Ein Hauptaugenmerk lag dabei immer auf dem Datenschutz und der IT-Sicherheit. Klarer Vorteil für den Betrieb bei der ekom21: Das hauseigene und speziell abgesicherte Rechenzentrum ist bereits seit 2009 ununterbrochen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert. Regelmäßige Überprüfungen stellen sicher, dass die hohen Vorgaben beständig eingehalten werden.
Effektives Sicherheitsmanagement
Das BSI hat im April dieses Jahres ein so genanntes Überwachungsaudit im Rahmen der Zertifizierung nach ISO 27001 auf Basis von IT-Grundschutz durchgeführt. Dem kommunalen IT-Dienstleister ekom21 wurde dabei ein effektives Sicherheitsmanagement, das für die optimale Anwendung der etablierten Prozesse im Tagesgeschäft sorgt, attestiert und das begehrte BSI-Zertifikat mit einer Gültigkeitsdauer bis zum Jahr 2021 ausgehändigt.
Von dieser geprüften Sicherheit und den umfangreichen Dienstleistungen im Rechenzentrumsbetrieb profitiert nun auch die Stadt Taunusstein. Insgesamt wird ekom21 bis zum Ende dieses Jahres die Systemverwaltung, Gewährleistung der Betriebsbereitschaft, Störungsbehebung, Konfiguration, Implementierung, Einrichtung von Änderungen und Erweiterungen sowie die Pflege und Wartung der Taunussteiner Server-Landschaft übernehmen.
Die Auslagerung von Servern, Programmen und Daten kommt nicht von ungefähr: Seit Jahren ist die Informationstechnologie erhöhten Sicherheitsrisiken, verstärkter Cyber-Kriminalität in Form von Hacker-Angriffen und damit einhergehenden drastischeren Vorkehrungen zum Schutz der Daten ausgesetzt.
Sicherheitsrisiko durch Cyber-Kriminalität
Zu welchem Sicherheitsrisiko sich die Cyber-Kriminalität entwickelt hat, zeigen die Beispiele aus dem Frühjahr. Viele öffentliche Einrichtungen in Deutschland sind Ziel von Attacken geworden. In Hessen waren die Universität Gießen sowie die Städte Frankfurt am Main, Bad Homburg und Alsfeld betroffen und mussten ihren IT-Betrieb sogar teilweise einstellen.
Die Bürger der Stadt Taunusstein erfahren mit dem Outsourcing einen mittelbaren Nutzen dadurch, dass die städtische IT leistungsfähig und effizient bleibt. Ein Großteil der Services der Kommune ist auf die IT-Nutzung angewiesen, die somit ein wichtiger Faktor für Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Servicequalität der Stadt ist. Zudem kann sich Taunusstein auf den Ausbau von Online-Diensten konzentrieren und den Bürgern ein wachsendes Angebot an digitalen Services bieten. Dies ist besonders wichtig, weil Einwohner die Effizienz und Kompetenz ihrer Kommunalverwaltung mittlerweile verstärkt über anwenderfreundliche Internet-Angebote definieren.
Umfassendes Konzept
Auch mit Blick auf das Onlinezugangsgesetz setzt Taunusstein auf die ekom21. Die Stadt hat ein umfassendes Digitalisierungskonzept erarbeitet, das die Weichen für die nächsten Jahre stellt. Der Fokus liegt dabei auf dem Einsatz der ekom21-Software civento, die eine umfassende Digitalisierung – von der Antragstellung über die Bearbeitung durch die Verwaltung sowie die Bescheiderstellung und Bezahlung mittels E-Payment bis hin zur Archivierung – ermöglicht. Die in civento digitalisierten Prozesse schaffen somit automatisierte Arbeitsabläufe, die von den Bürgern angestoßen und über das Internet an die zuständige Gemeinde-, Stadt- oder Kreisverwaltung übertragen werden. In einer Prozess-Bibliothek liegen die OZG-konformen Anwendungen zum Download und sofortigen Einsatz bereit. Diese stehen, aufgrund einer Vereinbarung mit dem Land Hessen, allen hessischen Kommunen kostenfrei zur Verfügung.
Mit der Verlagerung ihrer umfangreichen IT-Infrastruktur in das Rechenzentrum der ekom21 sowie dem kontinuierlichen Einsatz von civento-Prozessen ist Taunusstein für künftige Anforderungen bestens gewappnet.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Oktober 2020 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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