Donnerstag, 11. September 2025

Nordrhein-WestfalenMinister besucht Modellregionen

[22.07.2020] Über die Fortschritte der Digitalen Modellkommunen hat sich der nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart informiert. Die vorgestellten Projekte reichen von einer Smartphone-Bürger-ID über die GovChain und diverse digitalisierte Verwaltungsleistungen bis hin zu innovativen Lösungen für Städte und ländliche Regionen.
NRW: Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (l.) und Oberbürgermeister Frank Baranowski beim Besuch des digitalen Markts der Möglichkeiten im stadt.bau.raum Gelsenkirchen.

NRW: Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (l.) und Oberbürgermeister Frank Baranowski beim Besuch des digitalen Markts der Möglichkeiten im stadt.bau.raum Gelsenkirchen.

(Bildquelle: Stadt Gelsenkirchen, Gerd Kaemper)

Als Digitale Modellkommunen (wir berichteten) unterstützt die nordrhein-westfälische Landesregierung die Regionen um Aachen, Gelsenkirchen, Paderborn, Soest und Wuppertal dabei, ihre Verwaltung schneller zu digitalisieren, Bürgern und Unternehmen attraktive Angebote zu bieten und mit der Wirtschaft innovative Projekte zur Stadtentwicklung umzusetzen. Über die Fortschritte des Programms hat sich der nordrhein-westfälische Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Andreas Pinkwart, jetzt vor Ort informiert. Wie das Wirtschaftsministerium mitteilt, besuchte er dazu unter anderem die Stabsstelle Digitalisierung der Vernetzten Stadt Gelsenkirchen. Hier erkundigte sich der Minister unter anderem über die Kooperation von Aachen und Gelsenkirchen bei der Smartphone-Bürger-ID (wir berichteten), einem Vorhaben, das ein sicheres Authentifizierungsverfahren anpeilt, das bundesweit Beachtung findet. Auch über das Projekt GeoChange ließ sich Minister Pinkwart auf den aktuellen Stand bringen. In diesem Vorhaben wird ein digitaler Zwilling der Städte Bottrop, Gelsenkirchen und des Kreises Recklinghausen erstellt, der die Arbeit von Verwaltung, Unternehmen und Bürgern im Planungs- und Genehmigungsbereich erheblich erleichtern soll.

Arbeitsteilige Projekte

Im Hans-Sachs-Haus informierten dann die Stadt Aachen und das Bergische Städtedreieck über den Stand ihrer Aktivitäten als Modellregionen. Der zugeschaltete Chief Digital Officer der Stadt Aachen stellte dem Minister das Projekt GovChain vor, ein Vorhaben, das die Blockchain-Technologie in den Kommunen nutzbar macht (wir berichteten). Auch informierte der CDO über preRESC, eine datenbasierte Unterstützung für die effiziente Ressourcenplanung im Rettungsdienst. Projekte aus dem Bergischen Städtedreieck stellte der Wuppertaler CDO Jörg Weidemann vor: Die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal entwickeln arbeitsteilig E-Government-Projekte, die Bürgern den medienbruchfreien Zugang zu zahlreichen Verwaltungsdienstleistungen ermöglichen sollen. Remscheid spezialisiert sich auf Services rund um Standesamt und Meldewesen, Wuppertal auf den Bereich Kinder, Jugend und Familie und Solingen auf das digitale Ausländer- und Integrationsbüro (wir berichteten).

Potenzial für den ländlichen Raum

Tags darauf machte sich Minister Pinkwart ein Bild von den digitalen Verwaltungs- und Stadtentwicklungsvorhaben in Paderborn und Soest. Nach einem Besuch des Paderborner Unternehmens dSPACE, Spezialist für Simulationen zum autonomen Fahren, wurde Pinkwart vom Paderborner Bürgermeister Michael Dreier und den Spitzen der Kommunen Bielefeld, Delbrück sowie des Kreises über den Stand zahlreicher Projekte informiert. Dazu zählt beispielsweise die digitale Gesundheitsplattform, welche die Paderborner Krankenhäuser mit niedergelassenen Ärzten, Reha-Einrichtungen sowie Senioren- und Pflegeheimen vernetzt. Mit INSPIRE werde außerdem die zivile Gefahrenabwehr digitalisiert und die Akuthilfe schneller für die Bürger und sicherer für die Einsatzkräfte.
In Soest traf Minister Pinkwart Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer. Thema waren die Potenziale, welche die Digitalisierung dem ländlichen Raum bietet. Gehoben wird dieses Potenzial laut Ministeriumsangaben unter anderem mit der so genannten Bürger-WOLKE. In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut IOSB-INA entsteht damit ein detailliertes Klimamonitoring- und -warnsystem für die Bürger in und um Soest. Mit MobiHell wiederum soll die Mobilität im ländlichen Raum verbessert werden. Dieses Vorhaben umfasst Lösungen für einen bedarfsorientierten und auf Abruf zur Verfügung stehenden öffentlichen Nahverkehr. Die App SoesTour schließlich bringt Besuchern mithilfe von Augmented Reality Sehenswürdigkeiten der Soester Altstadt näher.

62 von 67 Ideen sind gestartet

Insgesamt werden mit dem Programm Digitale Modellregionen eine Vielzahl von Verwaltungsleistungen digital zugänglich, teilt das Wirtschaftsministerium abschließend mit. Dazu zählen die Bereiche Abfallentsorgung, Ausbildungsförderung, Eheschließung und -beurkundung, Einbürgerung, Elterngeld, Fahrzeugregistereintragung und -auskunft, Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit, Führerschein, Geburtsurkunde und -bescheinigung, Kindergeld, Kfz-Kennzeichen, Meldebestätigung, Parkausweis, Personalausweis, Unternehmensanmeldung und -genehmigung, Wahlschein und Briefwahl, Wohngeld und Wohnsitzmeldungen. Von den eingereichten 67 zur Förderung ausgewählten Projektideen seien 62 bereits an den Start gegangen. An dem Investitionsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro beteilige sich die Landesregierung mit einer Förderung von 73 Millionen Euro.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Porträt einer Frau mit Kopfhörern in Office-Umgebung, die konzentriert zuhört.

Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören

[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...

Wildschwein auf einer Lichtung

Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger

[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...

Mithilfe eines CDO widmet sich die Stadtverwaltung Bonn der Digitalisierung.

Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung

[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...

Frauenhände die auf einem Laptop tippen mit einem Overlay aus Binärcode.

München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse

[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...

KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart

[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...

drei Personen vor einem Bildschirm, Frauengesicht auf Bildschirm

Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land

[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben.  mehr...

Logo Digitaltag 2025 Digitale Demokratie

Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt

[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...

Close up photo of a stack of moving boxes

In eigener Sache: K21 media zieht um

[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...

Cover der Studie „Top 100 Wirtschaft 2.0“

Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen

[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...

Cover Deutschland-Index der Digitalisierung 2025

Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht

[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...

Ein Mann (Torso) sitzt an seinem Schreibtisch mit Stift und Papier, vor sich hat er Stapel von Euromünzen sowie ein Glas, in das er etwas Kleingeld wirft.

Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen

[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...

Julia Kuklik, Leiterin des Stadtarchivs Gütersloh, und Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, vor einem der QR-Codes auf dem Berliner Platz (Foto: Stadtarchiv).

Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit

[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...

Blick auf die PegelApp auf einem Smartphone. Man sieht zahlreiche blau markierte Messpunkte, aber wenig Details.

Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz

[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch mit Steuerformularen und füllt diese manuell aus.

Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert

[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...

Grün eingefärbte Nahaufnahme einer Computer-Platine.

Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten

[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...