GewerbewesenSchonender Wechsel des Fachverfahrens

Durchdachtes Konzept hilft, neue Fachverfahrenssoftware ressourcenschonend einzuführen.
(Bildquelle: gajus/123.rf.com)
Für die umfassenden Aufgaben im Gewerberecht laufen absehbar viele Altverfahren aus, sodass aus „normalen“ Updates die Einführung einer komplexen neuen Software für die Verwaltung wird. Die Gründe sind einerseits technischer Art. Meldungen zu Cyber-Sicherheitsvorfällen und Komplettausfälle gehackter Stadt- und Kreisverwaltungen sowie von Rechenzentren verdeutlichen dies eindrücklich. Andererseits stellen die Registermodernisierung und das Onlinezugangsgesetz 2.0 in immer kürzeren Abständen immer höhere Anforderungen an Software für Gewerberegister.
Neue und geänderte digitale Übermittlungsprozesse umfassen den von anderen Behörden in das kommunale Ordnungsamt eingehenden Informationsfluss, aber auch von der Kommune an nachgelagerte Ämter ausgehende Unterrichtungsnachrichten. Die relevanten Nachrichtentypen sind dabei nicht einheitlich; die rechtssichere Kommunikation mit einer Vielzahl an Beteiligten verläuft selten reibungslos, sodass viele Updates unumgänglich sind. Zugleich verfügt die lokale EDV im Rathaus durch die Summe der Aufgaben über immer weniger Zeit in Relation zu den knappen personellen Kapazitäten.
Exemplarisches Mehrphasenkonzept
Geplante mehrstufige Software-Wechsel helfen, die notwendige Einführung eines neuen Fachverfahrens im Ordnungsbereich trotz dieses Engpasses schonend zu absolvieren. Das Unternehmen EDV Ermtraud hat dazu ein exemplarisches Mehrphasenkonzept entwickelt, das lange vor dem Umstellungsstichtag startet.
In Phase 1 lernen die Mitarbeitenden im Fachamt ihre neue Software ohne Zeitdruck kennen. Dazu stellt EDV Ermtraud ihnen kostenlos eine Testumgebung des Gewerbe-Fachverfahrens geve|5 in der Cloud zur Verfügung, die vom Anbieter vorab mit den Stammdaten der Stadtverwaltung und einem (vorläufig nicht amtlichen) Straßenverzeichnis der Gemeinde bestückt wird. Die Anwender der
Demoversion erhalten eine kompakte Einweisung in die Software. Mit dem fachlichen Wissen der Mitarbeiter der Kommune genügt zunächst eine etwa einstündige Einweisung in den assistentengestützten Workflow des Fachverfahrens. In die leere Datenbank können beliebige Meldungen aller Rechtsformen erfasst werden – An-, Um- und Abmeldungen. Eine Suche und Auskunftserteilung auf diese Daten sind ebenfalls vollumfänglich möglich. Im Test-Hosting wird dazu ein kostenloser Standard-Formularsatz bereitgestellt.
Nachdem sich das Fachpersonal mit den täglichen Handgriffen vertraut gemacht hat, was
die spätere intensivere Schulung reduziert, rücken in Phase 2 die Bestandsdaten des Vorverfahrens in den Fokus. Die EDV-Abteilung stellt einen Abzug der Daten bereit, die der Software-Spezialist übernimmt. Da nur noch wenige Hersteller im Markt bestehen, und die Meldungen den verbindlichen Standards von XGewerbeordnung entsprechen müssen, sind notwendige Konvertierungsroutinen verfügbar.
Ist die Probekonvertierung durchgeführt und in die individuelle Cloud-Installation der ersten Phase eingespielt, testet der Interessent mit seinen eigenen Daten und überzeugt sich von deren ordnungsgemäßer Übernahme. Häufig können qualitative Verbesserungen der Altdaten, zum Beispiel die Zusammenführung zusammenhängender, aber früher abweichender Datensätze, bereits darin enthalten sein oder entsprechende Potenziale für die Echtdatenübernahme erkannt werden.
Technische Aspekte im Fokus
Das Ordnungsrecht ist historisch langjährig gewachsen, hat landes- und ortsrechtliche
Besonderheiten hervorgebracht, die sich insbesondere in den Formularen – Anträgen, Erlaubnissen, Auskünften, Bescheinigungen, Individualberichten – zeigen. Nachdem in Phase 2 der Einführung der neuen Fachverfahrenssoftware bereits mit universellen Einheitsformularen getestet wurde, sichtet EDV Ermtraud in Phase 3 nun die verwendeten
Vorlagen der umsteigenden Verwaltung. Dabei handelt es sich häufig um Ausdrucke aus Formulardesignern oder Word-Dokumente.
In Phase 4 schließlich fällt das Augenmerk auf technische und IT-Aspekte des Umstiegsprojekts. Wo liegt die Fachverfahrensdatenbank derzeit? Soll die Software im Sinne der digitalen Souveränität weiter autonom auf Servern im Rathaus betrieben werden? Verfolgt die EDV ein Outsourcing-Konzept, um sich von Servicearbeiten zu entlasten? Ist sicheres Multicloudhosting beabsichtigt? Die Umstellung der Testcloud der drei vorherigen Phasen lässt sich selbstverständlich in einen Produktivbetrieb überführen.
Eventuelle Schnittstellenprozesse kommen optional in Phase 5 zum Einsatz. Sie verstehen sich abhängig von den Prioritäten. Schnittstellen können jederzeit auch nach der Einführung des Grundsystems aktiviert werden. Die gewünschte Ausprägung der Interoperabilität und Datenschutzvorgaben der jeweiligen Kommune spielen hierbei eine Rolle.
Kein Austausch auf Knopfdruck
Der mögliche Eindruck „Einfach nur ein neues Gewerbeprogramm“ täuscht, ein Fachverfahren wird nicht „auf Knopfdruck“ ausgetauscht. Die Sicherheit, welche das Mehrphasenkonzept bietet, zahlt sich aus. Erst wenn individuelle Besonderheiten erfolgreich ausgearbeitet wurden, führt EDV Ermtraud die finale Datenübernahme durch, schult basierend auf dem bereits aufgebauten Know-how das Personal und schaltet die neue Lösung in Abstimmung mit IT- und Fachamt produktiv.
Das Ergebnis ist ein schonender Digitalprozess im Bürgerservice, eine hohe Akzeptanz der Mitarbeitenden und Zufriedenheit der kommunalen Ämter als Leistungsträger an der Basis.
ITK Rheinland: Auf neuer Spur im Verkehrswesen
[04.11.2025] Die ITK Rheinland führt im Competence Center Verkehrswesen eine neue Software ein. In Mönchengladbach, Wesel, der Landeshauptstadt Düsseldorf, Bottrop, dem Rhein-Kreis Neuss und Kleve ist die Umstellung bereits abgeschlossen. mehr...
Leipzig: QR-Code als Hundemarke
[31.10.2025] Mit dem kommenden Jahr erhalten Hundehalter in Leipzig für jeden neu angemeldeten Hund den Nachweis über die Anmeldung in digitaler oder Papierform. Ein QR-Code dient dann als Hunderegistriermarke, die Blechmarken verlieren bis Ende 2026 ihre Gültigkeit. mehr...
Mainz: Online für den Wochenmarkt bewerben
[30.10.2025] In Mainz können Interessierte jetzt einen Onlinedienst nutzen, um Bewerbungen für Wochenmärkte zu erstellen und einzureichen. Die Stadt hat hierfür eine von Hamburg und dem Land Rheinland-Pfalz entwickelte EfA-Leistung bedarfsgerecht angepasst. mehr...
Registermodernisierung: Erster NOOTS-Use-Case besteht Abnahmetests
[23.10.2025] Der erste NOOTS-Use-Case hat alle Abnahmetests erfolgreich bestanden – ein wichtiger Schritt für die Registermodernisierung in Deutschland. Der Onlinedienst „Antrag auf Bewohnerparken“ wurde über den OZG-Hub erfolgreich getestet und soll im Dezember starten. mehr...
Kita-Lösungen: Weniger verwalten
[22.10.2025] Konnten Eltern bislang froh sein, überhaupt einen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs zu erhalten, verändert sich die Situation jetzt aufgrund der sinkenden Geburtenraten. Kita und Kindertagespflege werden künftig stärker konkurrieren. mehr...
AKDB/Komm.ONE: Kooperation im Ausländerwesen
[21.10.2025] Die IT-Dienstleister AKDB und Komm.ONE streben eine Zusammenarbeit im Bereich Ausländer- und Einbürgerungswesen an. Gemeinsam wollen sie eine zukunftsfähige und sichere Software bereitstellen, die sich innovativer Technologien wie Künstlicher Intelligenz bedient. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Kommunen BIM-ready machen
[13.10.2025] Mit einer neuen Wissensplattform will das Land Nordrhein-Westfalen seine Kommunen bei der Einführung von Building Information Modeling (BIM) unterstützen. mehr...
Wiesbaden: Telefon der Friedhofsverwaltung schweigsamer
[13.10.2025] Statt im Minutentakt klingelt das Telefon in der Friedhofsverwaltung Wiesbaden nur noch selten. Möglich macht das die neue Bestatteranbindung der Lösung MACH FIM. mehr...
Tübingen: Sozialhilfe online beantragen
[10.10.2025] In Tübingen können Sozialhilfeanträge ab sofort digital eingereicht werden. Antragsteller werden Schritt für Schritt durch den entsprechenden Onlineantrag geführt. Erforderliche Unterlagen können sie als Datei hochladen. mehr...
Kiel: Im Bauwesen gut aufgestellt
[07.10.2025] Die Stadt Kiel hat den Online-Bauantrag gestartet. Sie war Pilotkommune des Landesprojekts zur Einführung des Antragsportals. Weitere Maßnahmen sollen die Effizienz im Bauwesen zusätzlich erhöhen. mehr...
Gütersloh: EfA-Leistung „Aufenthalt Digital“ eingeführt
[06.10.2025] Die Stadt Gütersloh stellt eine neue EfA-Leistung in ihrem Bürgerportal zur Verfügung: Mit „Aufenthalt Digital“ soll der Weg zum Aufenthaltstitel erleichtert werden. mehr...
Verkehrswesen: IT-Dienstleister bündeln Kräfte
[02.10.2025] Mit einer gemeinsamen Absichtserklärung (Letter of Intent) haben sechs führende kommunale IT-Dienstleister, darunter die AKDB, den Grundstein für eine weitreichende Kooperation im Verkehrswesen gelegt. Die öffentliche Bekanntgabe der Kooperation erfolgte auf der Smart Country Convention 2025 in Berlin. mehr...
Kita-Lösungen: Neue Kunden für Little Bird
[01.10.2025] Der Anbieter Little Bird hat neun neue Kommunen und Träger als Kunden gewonnen. Diese setzen auf ein digitales Familienportal sowie die Little-Bird-Software. mehr...
Sachsen: eWA gestartet
[30.09.2025] Die elektronische Wohnsitzanmeldung, die sich in zahlreichen Bundesländern bereits bewährt hat, ist nun auch in Sachsen gestartet. mehr...
G&W Software: CaliforniaX für die Wohnungswirtschaft
[19.09.2025] Die vielfältigen Aufgaben von Bauabteilungen, seien es Sanierungen, Neubau, Instandhaltung, Modernisierung oder wiederkehrende Unterhaltsmaßnahmen, lassen sich mit der Software CaliforniaX kostenseitig umfassend planen und verwalten. mehr...

















