LudwigsburgStarthilfe für Projekte

Jugendliche teilen ihre Ideen dem Team von MeinLB.de mit.
(Bildquelle: Stadt Ludwigsburg)
Seit Oktober 2012 haben alle Ludwigsburger die Möglichkeit, auf einer eigens eingerichteten städtischen Website Ideen zu veröffentlichen und Gleichgesinnte zu suchen. Oberbürgermeister Werner Spec, der die Bürgerbeteiligung seit 2004 im Stadtentwicklungskonzept „Chancen für Ludwigsburg“ verankert hat, erklärt dazu: „MeinLB.de ist ein zusätzliches Angebot für die vielen engagierten Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Über die neue Plattform können sich die ehrenamtlich Aktiven jetzt noch einfacher und schneller vernetzen und organisieren.“
Städtischer Moderator
„Gestalte Ludwigsburg“ ist das Motto der Plattform, „online diskutieren, offline handeln“ der Weg dorthin. Selbstverständlich gibt es auch weiterhin die Bürgerveranstaltungen zur Stadtentwicklung, die Lokale-Agenda-Gruppen und die Anlaufstelle für Bürgerliches Engagement. Die Verwaltung hilft den Bürgern nun aber auch im Internet verstärkt bei der Umsetzung ihrer Ziele. Ein städtischer Moderator sichtet alle neuen Vorschläge, gibt den verantwortlichen Initiatoren ein erstes Feedback und stellt das Projekt auf MeinLB.de online. Als Schnittstelle zur Verwaltung organisiert er den Informationsaustausch mit den Fachabteilungen. Wichtige Aufgabe dabei: die Inhalte der Plattform mit den Prozessen der Stadtverwaltung abgleichen und gegebenenfalls Projekte integrieren: „Unser Ziel ist es, dass die Beschäftigten in den Fachabteilungen MeinLB.de aktiv nutzen“, erläutert Albert Geiger, Leiter des Referats für Nachhaltige Stadtentwicklung. „Deshalb ermutigen wir die Kollegen auch zum Mitmachen und schulen sie entsprechend.“ Die Mitarbeit der Beschäftigten ist einer der Faktoren für den erfolgreichen Betrieb des Portals.
Auch ehrenamtlich Aktive nutzen die Plattform
In den ersten drei Monaten wurden auf dem Portal rund 30 Projekte vorgestellt, etwa 150 Mitglieder diskutieren dort regelmäßig. Und es bleibt nicht beim ersten Kontakt im Internet. Die Idee eines Filmcafés hat in der Medienstadt Ludwigsburg großen Anklang gefunden: Ein lokaler Kultur- und Kinoclub hat sich dem Projekt angeschlossen, Studierende der Filmakademie können ihre Studienarbeiten künftig vor 200 Zuschauern im Foyer des alten Lichtspielhauses präsentieren. Beachtlich ist, dass die Stadtverwaltung dafür nur das Kommunikationsmedium MeinLB.de zur Verfügung stellen musste – weitergehende Hilfestellungen brauchten die engagierten Initiatoren nicht. Auch bestehende Gruppen ehrenamtlich Aktiver nutzen die Plattform. Die Gruppe „Energiewende vor Ort“ beispielsweise stimmt darüber ihre nächsten Termine ab und tauscht sich mit den Kontaktpersonen im Team „Europa und Energie“ der Verwaltung aus. So werden kurzfristige Aktionen und langfristig angelegte Projekte zum Klimaschutz besprochen und koordiniert.
Konstruktive Arbeitsatmosphäre
„Wir haben eine konstruktive Arbeitsatmosphäre auf der Plattform“, berichtet Tobias Großmann, im Referat für Nachhaltige Stadtentwicklung einer der Ansprechpartner für die Mitarbeiter aus den Fachbereichen der Verwaltung. „Nutzer müssen sich mit ihrem Namen registrieren, wir geben außerdem klare Regeln für die Arbeitsweise vor und haken bei den Vorschlägen erst einmal nach.“ Nicht jedes Projekt wird veröffentlicht. Dadurch werden insbesondere unrealistische oder rein kommerzielle Anliegen unterbunden. „Schließlich soll die Web-Seite nicht zu einer Wunschliste werden – wir fragen die Initiatoren immer nach ihrem Beitrag, den sie dazu leisten können. Außerdem sollen sie als Projektverantwortliche für ihre Ideen auch geradestehen und die Online-Diskussion aktiv begleiten.“
Großmann betreut die Plattform zusammen mit Referatskollegin Sandra Kölmel. Beide haben das Portal auch initiiert. Erstellt wurde die Website im Auftrag der Stadt von einer externen Webdesign-Agentur mit der freien Blog-Software WordPress. Die Agentur hat sich dabei mit dem Referat für Nachhaltige Stadtentwicklung und dem Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltung abgestimmt. Als Modellvorhaben im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik wird MeinLB.de vom Bundesverkehrsministerium gefördert.
Positive Diskussion
Nicht zufällig wird die Plattform vom Ludwigsburger Filmhochschulabsolventen Jan Gabriel moderiert: Der selbstständige Filmemacher hat für MeinLB.de mehrere Kurzfilme gedreht und präsentiert diese auf dem Portal. Sie veranschaulichen die Funktionsweise der Plattform und dokumentieren den gesamten Prozess der Bürgerbeteiligung mit Informationsveranstaltungen, Runden Tischen und Workshops sowie das Konzept der Nachhaltigen Stadtentwicklung in Ludwigsburg. „Ich bin als Moderator erstaunt, wie positiv und konstruktiv die Diskussion auf MeinLB.de ist“, sagt Gabriel. Auch bei polarisierenden Themen habe er noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Die größte Herausforderung bestehe darin, die Kommunikation und Aufmerksamkeit dauerhaft zu gewährleisten. Aus diesem Grund sollen auch mögliche Multiplikatoren, zum Beispiel in Schulen und Vereinen, angesprochen werden. Flankiert wird der Prozess von mehreren Werbeaktionen in der Stadt.
Das Referat für Nachhaltige Stadtentwicklung hat hohe Erwartungen an die Bürgerplattform. Nach Aussage von Referatsleiter Albert Geiger ist ein Ziel, herauszufinden, wie eine Stadt adäquat kommuniziert. „MeinLB.de soll uns auch bei der Effizienzsteigerung helfen. Auf dem Portal bringen wir die unterschiedlichsten Erfahrungen und viel Know-how zusammen.“ Der Referatsleiter verbindet eine große Hoffnung mit dem neuen Medium: „Die Plattform soll eine weitere Form des Dialogs mit den Bürgern dauerhaft ermöglichen und als Art der Kommunikation selbstverständlich werden.“
Der Beitrag ist in der März-Ausgabe von Kommune21 im Schwerpunkt E-Partizipation erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Kaiserslautern: Haushaltsplan wird interaktiv
[30.06.2025] Die Stadt Kaiserslautern stellt ihren Bürgerinnen und Bürgern erstmals einen interaktiven Haushaltsplan zur Verfügung. Die Beteiligung läuft bis 11. Juli. mehr...
Konferenz: Neue Wege der Beteiligung
[23.06.2025] Wie können Bürgerinnen und Bürger besser mitgestalten? Eine Fachkonferenz am 23. September in Marburg will Antworten geben. Es geht um neue Formen der Partizipation – vom Losverfahren bis zu Künstlicher Intelligenz. mehr...
Soltau: Onlineplattform ergänzt Bürgerbeteiligung
[18.06.2025] Als zentrale Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung bietet die Stadt Soltau nun eine Onlineplattform an. Interessierte können sich hier nicht nur einbringen, sondern auch Informationen zu Projekten einholen. Um möglichst viele Personen zu erreichen, bleiben analoge Beteiligungsformate erhalten. mehr...
Münster: Zentrale Beteiligungsplattform gestartet
[11.06.2025] In Münster ist jetzt das Portal „Münster mitgestalten“ gestartet. Dieses bietet eine Übersicht über alle Beteiligungsmöglichkeiten, die von der Stadt angeboten oder mitverantwortet werden – von Präsenzveranstaltungen bis hin zu digitalen Formaten. mehr...
Hamburg: Auszeichnung für DIPAS Anwender Community
[05.06.2025] Mit dem Siegel „Bewährt vor Ort“ sollen innovative, erfolgreich erprobte Lösungen aus der kommunalen Praxis sichtbar gemacht und ihre Verbreitung gefördert werden. Zu den in diesem Jahr ausgezeichneten Projekten zählt unter anderem die DIPAS Anwender Community. mehr...
Iserlohn: Bürgerecho hat sich etabliert
[03.06.2025] Das vor rund drei Jahren eingeführte Hinweisgeber-System Bürgerecho der Stadt Iserlohn wird von der Bevölkerung rege genutzt: Monatlich gehen über die Internetseite und die App rund 110 Meldungen ein. mehr...
Frankfurt am Main: Neue Richtlinie für Öffentlichkeitsbeteiligung
[14.05.2025] In ihrer neuen Richtlinie für Öffentlichkeitsbeteiligung schreibt die Stadt Frankfurt am Main verbindliche Regeln und Qualitätsstandards für analoge oder digitale Beteiligungsprozesse fest. Die Beteiligungsplattform ffm.de spielt dabei eine zentrale Rolle. mehr...
Wiesbaden: Neues Beteiligungsportal
[09.05.2025] Aus technischen Gründen ist die Stadt Wiesbaden auf ein neues Bürgerbeteiligungsportal umgestiegen. Die Plattform ist übersichtlicher als ihr Vorgänger. Ihr Design findet bereits in der Öffentlichkeitsarbeit Verwendung. mehr...
Böblingen: Leitlinien für gute Bürgerbeteiligung
[07.05.2025] In einem rund einjährigen Prozess haben Bürger, Verwaltungsmitarbeiter und Gemeinderatsmitglieder Leitlinien für die Bürgerbeteiligung in der Stadt Böblingen erarbeitet. Sie beziehen sich ausschließlich auf freiwillige, informelle Beteiligungsverfahren und sollen die Bürgerbeteiligung langfristig strukturieren und stärken. mehr...
Kaiserslautern: KLmitWirkung in neuem Gewand
[28.04.2025] KLmitWirkung, die Beteiligungsplattform der Stadt Kaiserslautern, ist mit frischem Design, neuen Beteiligungsmöglichkeiten und zusätzlichen Funktionen online. Durch den Relaunch sollte sie übersichtlicher und intuitiver in der Bedienung werden. mehr...
Heusenstamm: Mängelmelder aufpoliert
[28.04.2025] Die Stadt Heusenstamm setzt jetzt auf den Mängelmelder Pro von Anbieter wer denkt was und will damit nicht nur den Bürgerservice, sondern vor allem die internen Prozesse verbessern. mehr...
Relaunch: Frankfurt fragt mich neu
[24.04.2025] Noch übersichtlicher, transparenter und benutzerfreundlicher soll die digitale Bürgerbeteiligung in Frankfurt am Main werden. Mit diesen Zielen hat die Stadt ihre Partizipationswebsite überarbeitet. Alle informellen Beteiligungsmöglichkeiten sind nun auf einer zentralen Seite zu finden. Auch wurde ein neues Beteiligungssignet eingeführt. mehr...
Saarbrücken: Neuer Mängelmelder im Einsatz
[23.04.2025] Einen neuen Mängelmelder bietet jetzt die Stadt Saarbrücken ihren Bürgerinnen und Bürgern an. Meldoo ersetzt den bisherigen Mängelmelder der saarländischen Landeshauptstadt. mehr...
Wuppertal: Via Crowdmapping zum Parkraumkonzept
[11.03.2025] Mit umfangreicher Bürgerbeteiligung soll ein neues Parkraumkonzept für zwei Wuppertaler Stadtteile erarbeitet werden. Den Auftakt bildet ein digitales Crowdmapping. mehr...
Modellprojekte Smart Cities: Werkzeugkasten für Bürgerbeteiligung
[11.03.2025] Einen Werkzeugkasten für die digitale Bürgerbeteiligung wollen die Smart-City-Modellprojekte Bamberg, Hildesheim, Lübeck und Kiel entwickeln. Langfristiges Ziel ist unter anderem ein Beteiligungsökosystem, in dem bereits existierende Partizipationstools per Schnittstellen miteinander verbunden sind. mehr...