Freitag, 5. Dezember 2025

Open DataStudie vergleicht Status quo in Europa

[21.11.2017] In einer neuen Studie des Unternehmens Capgemini wird der Sachstand offener Daten in den Ländern Europas analysiert. Dabei werden nicht nur die Erfolgsfaktoren deutlich, mit deren Hilfe sich das Potenzial offener Daten heben lässt.

Den dritten Jahresbericht über den Stand von Open Data in Europa hat jetzt Capgemini Consulting veröffentlicht. Darin hat sich die Zahl der Trendsetter auf 14 Länder fast verdoppelt. Im Jahr 2016 waren es laut der Capgemini-Gruppe noch acht Länder. Wie dem Bericht „Open Data Maturity in Europe 2017: Open Data for a European Data Economy “ zu entnehmen ist, zeigen alle Trendsetter ein klares Bekenntnis zur Umsetzung ihrer Open-Data-Policies, zur Entwicklung zusätzlicher Portalfunktionen sowie ein tiefgreifendes Verständnis und eine systematische Dokumentation der positiven Auswirkungen von Open Data in ihren jeweiligen nationalen Kontexten. „Wir bewegen uns auch in Deutschland von der reinen Zurverfügungstellung von Daten in Richtung Angebot qualitativ hochwertiger Daten“, erklärt Marc Reinhardt, Leiter Public Sector bei Capgemini in Deutschland. „Deutschland stieg in der Rangliste in den beiden Dimensionen Open-Data-Bereitschaft und Portal Maturity und wird deswegen nicht mehr als Follower, sondern als Fast-Tracker geclustered. Verdanken können wir dies neben mehr finanziellen und personellen Ressourcen für Open Data auch der engeren Kommunikation zwischen der nationalen Ebene und der EU-Ebene.“ Wie Capgemini berichtet, wurden die Länder für den Bericht nicht nur hinsichtlich ihrer Open-Data-Bereitschaft ausgewertet, welche den Entwicklungsstand und die Förderung nationaler Open-Data-Strategien abbildet. Für den so genannten Portalreifegrad wurden auch die in den nationalen Portalen angebotenen Funktionen bemessen. Im Ergebnis erreichen die EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2017 72 Prozent hinsichtlich Open-Data-Bereitschaft, verglichen mit 57 Prozent im Vorjahr. Bezogen auf die allgemeine Portalreife haben sich die EU-Länder um zehn Prozentpunkte von 66 Prozent im Jahr 2016 auf 76 Prozent im Jahr 2017 gesteigert. Während die EU-Länder im Jahr 2015 lediglich 44 Prozent ihrer Open-Data-Reise auf dem Weg zu vollständiger Open-Data-Reife vervollständigt hatten, hat sich diese Zahl auf 73 Prozent im Jahr 2017 gesteigert.

Positive Wirkung erzielen und nutzen

Wichtige Erfolgsfaktoren für die Transformation hin zu Open-Data-Nutzungen basieren laut Capgemini auf einem Streben nach ständigem Wandel und Aktualisierungen, einer umfangreichen Vision für einen soliden strategischen Rahmen sowie dem Auf- und Ausbau einer interaktionsfördernden Portalinfrastruktur. Notwendig seien außerdem ein tiefes Verständnis der positiven Auswirkungen offener Daten und ein engagiertes Team, welches eine proaktive Einstellung und ein genuines Interesse gegenüber der im jeweiligen Land tätigen Open Data Community zeigt. Ferner seien innovative Wege zur Finanzierung von Open-Data-Start-ups und Entwicklern zu finden, die Produkte auf Basis von Open Data entwickeln wollen. Fortschritte werden auch mit Blick auf das Europäische Datenportal erkennbar. Seit November 2015 verweist es auf die Daten aller nationalen Portale. Mit knapp 790.000 Datensätzen verfügt es laut Capgemini heute über mehr als das Dreifache der Datenmenge gegenüber seiner Einführung. „Die eindrucksvollen Ergebnisse der Messungen aus 2017 zeigen, dass Daten des öffentlichen Sektors zunehmend als wichtiges Asset für digitale Innovation und die Verwirklichung des europäischen Datenwirtschaftsgedankens erkannt werden“, sagt Wendy Carrara, Principal Consultant bei Capgemini Consulting. „Zusätzlich stehen Daten im Zentrum der Revolution um die künstliche Intelligenz. Europäische Länder müssen sich weiterhin bemühen, die Benutzererfahrung, die Datenqualität und die stetig zunehmende Menge an veröffentlichten Daten zu verbessern, um das volle Potenzial zu erschließen, welches offene Daten der Gesellschaft bieten.“ Mit sieben Empfehlungen an Entscheidungsträger und Open-Data-Portalbesitzer schließt der Open-Data-Bericht 2017. Um eine nachhaltige Vision für die Open-Data-Transformation zu entwickeln, sollten die Entscheidungsträger und Portalbesitzer demnach im Datenportal Erreichtes verstetigen, alternative Modelle zur langfristigen Finanzierung evaluieren, positive Auswirkungen offener Daten notieren, Portalnutzer durch Interaktionen kennenlernen sowie Open Data als Treiber für die Transformation der öffentlichen Verwaltung und das Potenzial privat gehaltener Daten dort erschließen, wo sie von öffentlichem Interesse sind. Auch Echtzeit-Daten sollten veröffentlicht werden. Darüber hinaus sollten die Länder nur eine Vision ausbauen, um Open Data in eine breitere Agenda für die digitale Transformation des öffentlichen Sektors einzubetten. Auch sollte eine solide Strategie ausgebaut werden, welche die Entwicklung eines nationalen Datenportals als eine der Komponenten für eine nationale Dateninfrastruktur untermauern.
Der Open-Data-Bericht wurde laut Capgemini von der Europäischen Kommission im Rahmen des Europäischen Datenportals beauftragt und von Capgemini koordiniert.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Junger Mann sitzt mit Laptop, Taschenrechner und einigen Papieren in sorgenvoller Haltung am Schreibtisch.

Fraunhofer FOKUS: Zwischen Medienbrüchen und Bürokratiearbeit

[03.12.2025] Was macht einen Verwaltungsprozess wahrhaft nutzerfreundlich? Dieser Frage geht – anhand des Wohngeldantrags – eine Studie von Fraunhofer FOKUS nach. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, ein handlungsleitendes Gesamtbild der Verwaltungsmodernisierung zu entwickeln. mehr...

Fragestellung er Umfrage mit einem Störer "Deine Meinung zählt"

NeXT: Breite Umfrage zur Nachnutzung

[27.11.2025] Wie steht es um die Nachnutzung digitaler Lösungen in der öffentlichen Verwaltung? Das Netzwerk NeXT hat dazu eine Umfrage aufgesetzt Alle Verwaltungsbeschäftigten – ungeachtet der Ebene oder Rolle – können noch bis Ende November ihre Praxiserfahrungen teilen. mehr...

Gruppenfoto der Teilnehmenden am „Kooperationsraum für Verwaltungsmodernisierung in föderalen Strukturen“

Metropolregion Rhein-Neckar: Kooperationsraum für moderne Verwaltung

[25.11.2025] Die Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie die Metropolregion Rhein-Neckar bauen ihre seit 2010 bestehende Kooperation aus und richten einen föderalen Kooperationsraum ein, der digitale Lösungen länder- und ebenenübergreifend entwickelt und erprobt. mehr...

Frau schreibt auf einem Notizblock, im Hintergrund weihnachtliche Deko
bericht

Studie: Intern besser integrieren

[20.11.2025] Wie erleben Behördenmitarbeitende die Digitalisierungsbemühungen in ihrem Alltag? Dies wollte das Unternehmen d.velop herausfinden. Ein Ergebnis der Umfrage: Eine vollständige Digitalisierung bis 2030 halten 75 Prozent der Befragten für unrealistisch. mehr...

Porträtaufnahme von Ilona Nickel.
interview

Lohr a.Main: Neue Perspektiven eröffnet

[19.11.2025] Ilona Nickel aus der IT-Abteilung der Stadt Lohr a.Main zählt zu den ersten Absolventen des Weiterbildungslehrgangs Digitalwirt. Im Interview erklärt sie, was den Lehrgang besonders macht und wie ihr dieser hilft, die Digitalisierung in Lohr voranzutreiben. mehr...

Szene aus einem Handballspiel.

Mainz: Mit Sportstättenverzeichnis online

[14.11.2025] In Mainz können jetzt die Belegungspläne von zunächst 20 Sporthallen online eingesehen werden. Weitere Hallen sollen sukzessive folgen. mehr...

Initiative Ehrenbehörde: Michelin-Stern für Behörden

[28.10.2025] Zwölf Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden jetzt für neue Standards in Kommunikation, Digitalisierung und Führung als „Ehrenbehörden 2026“ ausgezeichnet. mehr...

dbb akademie: Digitalisierung im öffentlichen Dienst bleibt große Baustelle

[24.10.2025] Die dbb akademie hat jetzt das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 vorgelegt. Demnach fühlen sich jüngere Generationen digital fitter, aber unzureichend vorbereitet. mehr...

Screenshot des 360-Grad-Rundgangs im Innern des Augsburger Doms

Augsburg: Dom in 4D erkunden

[17.10.2025] Der Augsburger Dom kann künftig auch in 4D erkundet werden. Der virtuelle Rundgang führt durch verschiedene Epochen und macht Geschichte auf besondere Art greifbar. mehr...

Drohne vor blauem Himmel

Katastrophenschutz: 5G-Drohne hilft Rettungskräften

[14.10.2025] Inwiefern Drohnen durch Live-Luftaufnahmen bei Rettungseinsätzen unterstützen können, testet aktuell die Berufsfeuerwehr Rostock. Koordiniert wird das Projekt ADELE vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). mehr...

Geschäftsmann hält Puzzle mit virtuellem Symbol.

Leitfaden: Wegweiser für Digitalisierungsbeauftragte

[07.10.2025] Studierende der Hochschule Ludwigsburg haben unter fachlicher Beratung von Axians-Infoma-Consultants einen Leitfaden entwickelt, der Digitalisierungsverantwortliche in Kommunen auf ihre vielfältigen Aufgaben vorbereiten soll. mehr...

Journalist und Podcast-Host Martin Brüning (l.) mit Oberbürgermeister Belit Onay im Maschpark.

Hannover: Podcast mit dem OB

[25.09.2025] Ein neues Kommunikationsformat startet Niedersachsens Landeshauptstadt: „Hannover macht das!“ lautet der Podcast mit dem Oberbürgermeister, der einen Beitrag zum demokratischen Diskurs leisten möchte. mehr...

eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest

[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...

Junger Mann mit einem Schreiben in der Hand rauft sich die Haare und schaut besorgt.

Dresden: Verständliche Behördenschreiben

[18.09.2025] Behördliche Schreiben sollen für rechtliche Eindeutigkeit sorgen – sind für Bürgerinnen und Bürger aber oft nur schwer verständlich. Die Stadt Dresden möchte das ändern: Eine Umfrage soll helfen, Verwaltungstexte klarer, verständlicher und bürgernäher zu gestalten. mehr...

Porträt einer Frau mit Kopfhörern in Office-Umgebung, die konzentriert zuhört.

Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören

[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...