AKDBTrends für die Verwaltungs-IT
Welche IT-Trends werden in diesem Jahr in der öffentlichen Verwaltung dominieren? Welche aus den vergangenen Jahren bleiben weiterhin aktuell? Die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) hat dazu ihre Fachleute befragt und ein kleines Trendbarometer der Verwaltungs-IT für das Jahr 2023 veröffentlicht.
Demnach wünschen sich kommunale User zunehmend, IT-Anwendungen jederzeit nutzen zu können. Hinzu kommt, dass immer größere Datenmengen anfallen und die Aufgaben und Berechnungen immer umfangreicher werden. Diese Entwicklung erfordere eine leistungsfähige Kommunikations- und Computing-Infrastruktur, die auch mit der Breitbandversorgung korrelieren müsse, so die AKDB. Eine schnelle und effiziente Verwaltungsdigitalisierung werde häufig in Zusammenhang mit Fach-Software aus der Cloud gebracht. Diese biete bessere IT-Sicherheit, höhere IT-Souveränität, aber auch schnell verfügbare, aktuelle Software. Was aus Sicht der AKDB-Experten außerdem für eine Bereitstellung aus der Cloud spreche, sei die Anpassungsfähigkeit der Lösungen an verschiedene Endgeräte und die Skalierbarkeit je nach Nutzungszahlen.
Parallel werden kommunale IT-Dienstleister außerdem zunehmend daran arbeiten, Fach-Software in kürzeren Zyklen für verschiedene Betriebsszenarien bereitzustellen, prognostiziert die AKDB. So könne die Verwaltung souverän entscheiden, ob sie die Software selbst betreibt, auf ihren IT-Dienstleister zurückgreift oder auf eine Verbundlösung vertraut – etwa auf einer Instanz der Deutschen Verwaltungscloud.
Cyber-Resilienz gewinnt weiter an Bedeutung
Die knapp 11.000 Kommunen in Deutschland mit IT-Systemen, in denen große Mengen sensibler Bürgerdaten gespeichert sind, stellen eine große Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle dar. Immer wieder gibt es spektakuläre Fälle wie die Ransomware-Angriffe auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld oder den Rhein-Pfalz-Kreis (wir berichteten), teils kam es auch zu Datendiebstählen. Kommunen werden immer mehr in Cybersecurity investieren. Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen, Schwachstellenscans, die Einführung von Informationssicherheitskonzepten mit Notfallplänen oder das Outsourcing der eigenen IT in BSI-zertifizierte Rechenzentren kommunaler IT-Dienstleister werden an Relevanz gewinnen, so die AKDB. Angesichts der knappen Personaldecke in der öffentlichen Verwaltung erwarten Experten eine zunehmende Auslagerung kommunaler IT in die Hände größerer Rechenzentrumsbetreiber, die sich um Updates, Hosting, Patching und Back-ups kümmern. Um eine 24/7-Überwachung zu garantieren, werden in Rechenzentren zudem immer mehr KI-Lösungen zum Einsatz kommen.
Digitale Identitäten
Ein digitaler Nachweis der eigenen Identität ist ein elementarer Baustein der Verwaltungsdigitalisierung. Bisher habe der föderale Flickenteppich im Portalverbund die Nutzer allerdings nicht entscheidend ermutigt, davon großen Gebrauch zu machen, konstatiert die AKDB, die für 2023 eine Konsolidierung dieser heterogenen Nutzerkonten-Landschaft vorhersagt. Dabei werde die digitale Identität auch nicht mehr ausschließlich für Online-Verwaltungsanträge genutzt werden, stattdessen werde sich ein ganzes Ökosystem für vertrauensvolle Identitäten bilden. Die AKDB nennt Identitätsnachweise wie etwa Führerschein, Bibliotheksausweis oder Skipass, die künftig digital auf dem Smartphone hinterlegt sein werden. Startpunkt werde die eID, künftig sogar die EU-eID sein, um die sich die Dienste gruppieren. So könne die eID als universeller Eintritt in die digitale Verwaltungswelt wahrgenommen werden. Ziel sei eine möglichst souveräne, aber auch sichere Identitätsverwaltung.
Mehr als nur ein digitales Front End
Das Fazit er AKDB zum OZG fällt nüchtern aus: Nachdem die OZG-Umsetzung sich jahrelang um die Bereitstellung möglichst vieler Online-Verwaltungsdienste gedreht habe, dämmere es den meisten, dass das Problem der Verwaltungsdigitalisierung damit nicht gelöst sei. Online-Dienste seien erst dann sinnvoll, so der IT-Dienstleister, wenn sie ohne Medienbruch auch ins Back End greifen, also direkt in die Sachbearbeitungssoftware der Verwaltung. Nun stelle sich die Frage, wie Standards, Schnittstellen und Infrastrukturen zwischen Online-Dienst und allen möglichen Fachverfahren geschaffen werden könnten. Bisher gebe es nur eine begrenzte Anzahl an möglichen XÖV-Standards, die Bereitstellung neuer APIs sei zeitintensiv und komplex. Daher würden sich IT-Dienstleister 2023 mit einer Lösung befassen müssen. Derjenige, der Fachverfahren und E-Government-Dienste im großen Stil, also weitgehend automatisiert, miteinander verbinde, werde die Nase vorn haben, prognostiziert die AKDB.
Hard- und Software für hybrides Arbeiten
Die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen, auch in der öffentlichen Verwaltung neue Arbeitsformen zu etablieren. Das aus der Not geborene Arbeiten im Homeoffice bleibt und wird um für Team-Arbeit essenzielle Präsenz- und Hybridformate ergänzt. Gerüstet ist die Verwaltung dafür nicht. So verweist die AKDB auf eine Studie der Universität Potsdam in Zusammenarbeit mit PwC, wonach 34 Prozent der Befragten aus der öffentlichen Verwaltung angaben, dass sie für ihre Arbeit im Homeoffice auch private Technik genutzt haben. Außerdem verfügten über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) maximal über eine eher gering vorhandene IT-Hardware, und 43 Prozent konnten auf eine eher unzureichende Netzwerkinfrastruktur zugreifen. Um für ihre Mitarbeitenden attraktiv zu bleiben, werden sich die Kommunalverwaltungen im Jahr 2023 zunehmend fürs mobile Arbeiten rüsten. So rechnet die AKDB auch mit einer Anschaffung entsprechender Hardware – Laptops, Handys – und von Videokonferenzsystemen, Gremien-Software, Endpoint-Security-Lösungen und Mobile Device Management. (sib)
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