Donnerstag, 9. Oktober 2025

BitkomUnternehmensbefragung zur Digitalisierung

[03.11.2023] Eine Unternehmensbefragung des Digitalverbands Bitkom hat unter anderem ergeben, dass alle Unternehmen nach wie vor gezwungen sind, mit Behörden per Brief oder Fax zu kommunizieren. Sie fordern deshalb von der Politik, die Digitalisierung zur Top-Priorität zu machen.

In einer repräsentativen Unternehmensbefragung des Digitalverbands Bitkom haben jetzt alle Unternehmen angegeben, dass sie regelmäßig per Brief oder Fax mit Behörden kommunizieren müssen. Wie der Bitkom mitteilt, kommuniziert keines der 604 befragten Unternehmen ausschließlich digital mit Behörden, aber drei von zehn (31 Prozent) wickelten die Kommunikation überwiegend digital ab. 60 Prozent müssten jedoch ebenso häufig analoge wie digitale Kommunikationswege wählen, sieben Prozent seien sogar gezwungen, überwiegend analog zu kommunizieren. Drei Viertel der Unternehmen (74 Prozent) gaben an, dass sie häufig digitale Dokumente ausdrucken müssen, um mit der Verwaltung zu kommunizieren. Entsprechend kritisch falle das Urteil über den Stand der Digitalisierung in deutschen Behörden aus: Die Verwaltungen bekämen von der deutschen Wirtschaft in Sachen Digitalisierung die Schulnote ausreichend (4,0), wobei kein Unternehmen ein sehr gut vergebe, aber rund jedes vierte (23 Prozent) ein mangelhaft, 13 Prozent sogar ein ungenügend.

Digitalisierung soll Top-Priorität werden

Acht von zehn Unternehmen (83 Prozent) sähen in der mangelnden Digitalisierung der Verwaltung einen internationalen Standortnachteil, neun von zehn (94 Prozent) auch einen Hemmschuh für die Digitalisierung des eigenen Unternehmens. Während jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) der Meinung sei, dass die öffentliche Verwaltung in Deutschland hervorragend funktioniere, hielten 81 Prozent sie für zu träge. Und 94 Prozent forderten, die Politik solle die Digitalisierung der Verwaltung zur Top-Priorität machen.
Fragt man die Unternehmen, welche Verwaltungsdienstleistungen sie bereits digital genutzt haben und welche sie in Zukunft digital nutzen wollen, so zeige sich ein großes Potenzial für digitale Verwaltungsdienstleistungen. Bei der Nutzung stehe die Kfz-An-, Um- oder Abmeldung an erster Stelle (30 Prozent/51 Prozent wollen sie zukünftig nutzen), gefolgt von der steuerlichen An- oder Abmeldung des Unternehmens (27 Prozent/49 Prozent). Abmeldung des Unternehmens (27 Prozent/49 Prozent). Dahinter folgten die Produktkennzeichnung und -zulassung (23 Prozent/44 Prozent), die Meldung von Erneuerbare-Energien-Anlagen (15 Prozent/60 Prozent) sowie Visa-Angelegenheiten oder die Beschäftigung und Entsendung von Fachkräften (15 Prozent/44 Prozent). Schlusslichter bei der aktuellen digitalen Nutzung seien der Bauantrag (neun Prozent/44 Prozent), die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen (sieben Prozent/42 Prozent) und die Feststellung der Patentfähigkeit beziehungsweise die Erteilung eines Patents (sechs Prozent/33 Prozent).

Smart Country Convention

Die Digitalisierung der Verwaltung in Bund, Ländern und Kommunen voranzutreiben und die Entwicklung smarter Städte und Regionen zu unterstützen, sei auch Ziel der Smart Country Convention, die vom 7. bis 9. November auf dem Berliner Messegelände stattfindet (wir berichteten). Die Kombination aus Kongress, Workshops, Expo und Networking richte sich an Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Digitalwirtschaft, Verbänden und Wissenschaft – mehr als 12.000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. Veranstalter sind der Digitalverband Bitkom und die Messe Berlin.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Foto von Bayerns Digitalminister Fabian Mehring
interview

Bayern: Täglich Vollgas geben

[09.10.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring spricht über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, eine proaktive Verwaltung und erläutert, warum der Freistaat bei der Verwaltungstransformation so erfolgreich ist. mehr...

Dr. Karsten Wildberger hält seine Keynote auf der Smart Country Convention 2025
bericht

BMDS: „Wir haben Wildwuchs entwickelt.“

[08.10.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger stellte auf der Smart Country Convention in Berlin die Modernisierungsagenda der Bundesregierung vor. Als deren dickstes Brett bezeichnete er die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Bitkom: Digitalisierung vor Ort voranbringen

[29.09.2025] Mit Blick auf die anstehende Kabinettsklausur legt der Bitkom eine Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung vor. Sie fordert eine Föderalismusreform und verbindliche IT-Standards, um Bund und Kommunen zu engerer Zusammenarbeit bei der Verwaltungsdigitalisierung zu verpflichten. mehr...

ie Akteure stellen auf einer Pressekonferenz die Initiative (Neu)Start KfZ vor.
bericht

Initiative: Dresdner Forderungen 2.0

[25.09.2025] Die Initiative (Neu)Start KfZ soll der Umsetzung der Dresdner Forderungen zum Durchbruch verhelfen. Konkret gefordert wird, Leistungen wie die KfZ-Zulassung künftig in Vollzugszentren zu bündeln. Die Kommunen würde das spürbar entlasten. mehr...

Rathaus Stadt Wiesbaden

Wiesbaden: Pilot bei Digitalisierungsoffensive

[25.09.2025] Bei der neuen Digitalisierungsoffensive von Bund und Land Hessen fungiert die Landeshauptstadt Wiesbaden als Pilotkommune. In Workshops vor Ort sollen konkrete Kriterien erarbeitet werden, die einen schnelleren Roll-out digitaler Leistungen ermöglichen. mehr...

Handschüttel-Foto

Bund/Bayern: Startschuss für Digitalkooperation

[25.09.2025] Wie in Hessen startet auch in sechs bayerischen Pilotkommunen eine neue Digitalkooperation zwischen Bund und Land. Ziel ist es, eine bayern- und bundesweit nutzbare Blaupause zu entwickeln, um OZG-Leistungen schneller in die Fläche zu bringen. mehr...

Hessen peilt die digitale Verwaltung 4.0 an.

Bund/Hessen: Digitalisierungsoffensive in Kommunen

[22.09.2025] Im Rahmen der OZG-Umsetzung wurden zahlreiche föderale Verwaltungsleistungen digitalisiert – die Einführung in den Kommunen stockt aber. Der Bund und das Land Hessen wollen nun ein praxistaugliches Modell entwickeln, das den flächendeckenden Roll-out beschleunigt. mehr...

Auf einer Europakarte sind die Mitgliedstaaten mit der entsprechenden Landesflagge markiert.
bericht

eGovernment Benchmark: Blick über die Grenzen

[19.09.2025] Deutschland kann hinsichtlich der Digitalisierung einiges von seinen europäischen Nachbarn lernen – etwa was die Transparenz digitaler Services oder die Nutzung der eID angeht. Das zeigt der aktuelle eGovernment Benchmark der Europäischen Kommission. mehr...

Porträtaufnahme von Kristina Sinemus.
interview

Hessen: Bei OZG-Umsetzung führend

[11.09.2025] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus erläutert, wie das Bundesland bei der OZG-Umsetzung vorgegangen ist und warum bundesweit stärker auf Synergien, Schnittstellen und standardisierte Lösungen gesetzt werden sollte. mehr...

Torsten Ringling, Bürgermeister der Gemeinde Schkopau, spricht bei den Merseburger Digitaltagen.

Merseburger Erklärung 2025: Verwaltung gemeinsam gestalten

[08.09.2025] Wie Sachsen-Anhalt die Kommunen bei der Digitalisierung noch besser unterstützen könnte, ist in der Merseburger Erklärung festgehalten. Sie wurde im Rahmen der Merseburger Digitaltage 2025 verabschiedet und umfasst sieben Forderungen. mehr...

Eine Hand setzt einen Baustein in ein Diagramm ein, das den Fortschritt von Analog zu Digital angibt.
bericht

Digitalisierung: Bleibt die Analogverwaltung?

[03.09.2025] Allen Digitalisierungsbemühungen zum Trotz ist die Analogverwaltung noch voll im Einsatz und funktioniert. Ob sich das jemals vollkommen ändern wird, ist ungewiss – auch im rechtlichen Kontext. mehr...

Händedruck in perspektivischer Ansicht, Vertrag mit Unterschrift, Liste der Bedingungen in Dialogfeldform, Ziel und Pfeil nach oben - Vektorgrafik.

Landkreistag Baden-Württemberg: Digitalisierungskodex 2.0

[18.08.2025] Mit dem Digitalisierungskodex 2.0 setzt der Landkreistag Baden-Württemberg erneut Standards für die digitale Zukunft der Landkreise. Das Dokument umfasst zwölf Leitlinien für einheitliche digitale Prozesse, mehr Datensouveränität und einen besseren Bürgerservice. mehr...

Logo Netzwerk Junge Bürgermeister*innen

Staatsmodernisierung: Blick in den Maschinenraum fehlt

[17.07.2025] In einer Stellungnahme zum Abschlussbericht der Initiative für einen handlungsfähigen Staat kritisiert das Netzwerk Junge Bürgermeister*innen, dass kommunale Realitäten in den Vorschlägen nicht genügend berücksichtigt werden. Es fehle an Lösungen für die Praxis – etwa bei Personal, Finanzierung oder Führung. mehr...

Personen auf einer Bühne, im Vordergrund sieht man Sitzreihen mit Publikum.

Abschlussbericht: Wie kann die Staatsreform gelingen?

[17.07.2025] Die Initiative für einen handlungsfähigen Staat hat ihren Abschlussbericht an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben. Viele ihrer Vorschläge finden sich im Koalitionsvertrag wieder. Die Initiatoren fordern nun eine zügige Umsetzung – auch durch neue Wege wie Modellkommunen. mehr...

Gruppenfoto vor Vitako-gebrandetem Hintergrund.

Vitako: Deutschland-Stack und KI im Fokus

[15.07.2025] Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, diskutierte mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung über Strategien zur Verwaltungsdigitalisierung. Im Fokus: der Deutschland-Stack, kultureller Wandel und konkrete Rahmenbedingungen für kommunale Umsetzung. mehr...