Freitag, 7. November 2025

Gesellschaft für InformatikGroKo plant zu wenig für digitale Bildung

[12.03.2018] Als nicht ausreichend bewertet die Gesellschaft für Informatik (GI) die von der großen Koalition vorgesehenen Investitionen in die digitale Bildung: Vier weitere Ziele müssten den Koalitionsvertrag verbindlich ergänzen.

Die geplanten Investitionen der großen Koalition in die digitale Infrastruktur an Schulen (wir berichteten) reichen nicht aus. Diese Kritik äußert jetzt die Gesellschaft für Informatik (GI). Gerade bei der Lehrerbildung bestehe erheblicher Nachbesserungsbedarf. „Dass Bundesländer, um Geld aus dem Digitalpakt zu erhalten, die erforderliche Qualifikation der Lehrkräfte gewährleisten müssen, ist zu begrüßen. Denn digitale Bildung kommt nicht mit dem Möbelwagen“, erklärt Professor Torsten Brinda, Sprecher des GI-Fachbereichs Informatik und Ausbildung/Didaktik der Informatik. „Der Fokus der großen Koalition auf Ausstattung und Infrastruktur ist zu kurz gedacht. Die unangenehme Wahrheit ist: Der Handlungsbedarf bei der Lehrerqualifikation ist enorm.“ Die Aus- und Weiterbildung von Lehrern in Bezug auf digitale Medien reiche nicht aus. Schulen brauchen laut Brinda auch Lehrkräfte mit fundierter informatischer Qualifikation. „Wir können nicht erwarten, dass alle Lehrerinnen und Lehrer die gesellschaftlich erforderliche informatische Bildung zusätzlich in ihre Fächer integrieren können oder wollen.“ Ferner brauche es ein Pflichtfach Informatik. Inhalte und Kompetenzen der Informatik und Medienbildung müssten laut GI verknüpft und in Form von Pflichtzeiten in den Curricula aller Schulformen verankert werden. Brinda: „Unser Ziel muss es sein, die Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, die Zusammenhänge der digitalen Welt zu durchdringen. Nur so können sie diese aktiv gestalten und mehr als passive Konsumenten von Technologien werden. Nach meiner Überzeugung können wir das auf absehbare Zeit in der Breite nur erreichen, wenn wir ein Pflichtfach Informatik einführen, das die fächerintegrierte Medienbildung ergänzt.“ Die GI fordert, dass Bund und Länder diese beiden Ziele ergänzend zu den im Koalitionsvertrag skizzierten Maßnahmen zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien verbindlich festlegen. Außerdem brauche es verpflichtende nationale Bildungsstandards für Informatik auf Basis eines Länderkonsenses. Diese Standards sollten laut GI festlegen, welche informatischen Kompetenzen von allen Schülern mindestens erreicht werden müssen. Umgesetzt werden müsse der Konsens dann in den Ländern. Als weiteres Ziel fordert die Gesellschaft einen konkreten Zeitplan und die Überprüfung der Kompetenzen: Bund und Länder müssen sich darauf verständigen, bis zu welchem Zeitpunkt Schüler die zuvor vereinbarten informatischen Kompetenzen erwerben werden. Unabhängig vom Organisationsmodell informatischer Bildung, ob Pflichtfach oder fächerintegriert, sollten einheitliche nationale Standards als Evaluationsgrundlage dienen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Schul-IT
Hand, Arm und Oberkörper eines Schülers, der mit Laptop an einem Tisch sitzt, über der Hand schweben als Overlay Icons für die verschiedenen Schulfächer.

Brandenburg: KI-Werkzeugkasten für Schulen

[05.11.2025] Brandenburg führt als zweites Bundesland flächendeckend den KI-Chatbot telli an Schulen ein. Die gemeinsam von allen 16 Ländern entwickelte Open-Source-Lösung unterstützt Lehrkräfte und Lernende pädagogisch, ist datensparsam und wird ausschließlich auf EU-Servern betrieben. mehr...

Gruppe von Kindern mit virtueller Brille im Klassenzimmer mit kartengenerativer KI

Bitkom: Smart-School-Wettbewerb 2026 startet

[30.10.2025] Der Branchenverband Bitkom sucht auch 2026 nach Deutschlands digitalen Vorreiterschulen. Der Schwerpunkt des diesjährigen Smart-School-Wettbewerbs liegt auf digitaler Medienbildung, zudem wird anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Initiative ein Sonderpreis für Einzelprojekte rund um digitale Schule vergeben. mehr...

Ein humanoider Roboter steht inmitten eines Klassenzimmers, umgeben von Kindern.

Baden-Württemberg: Chatbot telli macht Schule

[20.10.2025] Mit telli steht in Baden-Württemberg nun ein speziell für den schulischen Einsatz entwickelter Chatbot zur Verfügung. Er unterstützt Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung und Schülerinnen und Schüler im Schulalltag. Der digitale Assistent soll kontinuierlich verbessert und erweitert werden. mehr...

Pirna: Ticketsystem für Schulen gestartet

[15.10.2025] Der IT-Dienstleister KISA hat ein Ticketsystem speziell für Schulen und Verwaltungen entwickelt. In Pirna startet das KISA.ServiceCenter jetzt in den Regelbetrieb. mehr...

Fünf Personen stehen nebeneinander, eine davon hält ein LEGO Education SPIKE Set in den Händen.

Schwerin: Glasfaserausbau an Schulen abgeschlossen

[14.10.2025] In Schwerin sind nun sowohl die kommunalen als auch die freien Schulen mit gigabitfähigen Glasfaseranschlüssen von bis zu einem Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) ausgestattet. Der geförderte Glasfaserausbau ist an den Schweriner Bildungseinrichtungen somit abgeschlossen. mehr...

Junge Lehrerin am Laptop, Tafel im Hintergrund

Baden-Württemberg: openDesk für Lehrkräfte

[24.09.2025] Baden-Württemberg hat jetzt auf Basis der Software openDesk den Digitalen Arbeitsplatz für Lehrkräfte neu aufgesetzt. Da die gleichen Softwarekomponenten wie beim Vorgänger dPhoenix genutzt werden, müssen sich Lehrkräfte auf keine größeren Änderungen einstellen.
 mehr...

Auf dem Weg zum digitalen Klassenzimmer besteht noch Handlungsbedarf.

Berlin: Wie steht es um die digitale Schule?

[18.09.2025] Mit seiner Digitalisierungsstrategie „Schule in der digitalen Welt“ steuert der Berliner Senat die Weiterentwicklung des Schulwesens. Ein Umsetzungsbericht zeigt nun aktuelle Fortschritte bei zentralen Themenfeldern wie Infrastruktur, digitalen Portalen und Lehrerqualifizierung. mehr...

Schultüten vor grünem Hintergrund

OWL-IT: Schulbewerbung.de startet durch

[18.09.2025] In Nordrhein-Westfalen löste IT-Dienstleister OWL-IT zum Start des neuen Schuljahres das Angebot Schüler Online durch das neue Portal Schulbewerbung.de ab. Der diesjährige Anmeldeprozess sei damit sehr unkompliziert verlaufen. mehr...

Beispielhaft für alle Schulen in Oberhausen übergab Oberbürgermeister Daniel Schranz neue mobile Endgeräte an der Robert-Koch-Schule. 

Oberhausen: Weitere Tablets für Schulen

[17.09.2025] Die Stadt Oberhausen hat in den vergangenen fünf Jahren gezielt in die Digitalisierung ihrer Schulen investiert – nun konnten weitere 3.100 iPads an diese verteilt werden. mehr...

Über einem aufgeklappten Laptop schweben Symbole, die mit dem Thema lernen in Verbindung gebracht werden können.

Schlaue Schule: VoIP im Bildungswesen

[05.09.2025] Per Voice over Internet Protocol (VoIP) können Informationen in Sekundenschnelle weitergeleitet, aufgezeichnet und dokumentiert werden. Ein solches System ist in die Schlaue Schule integriert. Die cloudbasierte Plattform gewährleistet die rechtssichere Kommunikation zwischen Schule, Schülern und Eltern und ermöglicht eine schnelle Reaktion in Notfällen. mehr...

Eine Frau steht in einem Bus und schaut in ihr Smartphone

Stolberg: Übernahme von Schülerfahrkosten online beantragen

[18.08.2025] In Stolberg können Erziehungsberechtigte ein digitales Antragsverfahren zur Übernahme von Schülerfahrkosten nutzen. Die Kupferstadt ist außerdem einer der ersten regio iT-Kunden, die die neue Funktion zur automatischen Bescheidgenerierung nutzen. mehr...

bericht

Chemnitz: Digitale Kompetenz für Schulen

[13.08.2025] Chemnitz ist eines der Innovationszentren im sogenannten Silicon Saxony. Das zeigt sich auch im Schulbetrieb: Tausende Schüler, Lehrer und pädagogische IT-Koordinatoren prägen den digitalen Unterricht. Den stadtweiten IT-Service übernimmt das Schulrechenzentrum SyS-C. Und auch hier kommt eine Chemnitzer Lösung zum Einsatz: die IT-Service-Management-Software KIX. mehr...

Symbolbild Cloud Computing

Bayern: Schulcloud landesweit im Regelbetrieb

[05.08.2025] Mit dem Übergang in den Regelbetrieb ist die BayernCloud Schule (ByCS) nun flächendeckend an den Schulen des Freistaats verfügbar. Über die Plattform sind unter anderem Lerninhalte, Office-Anwendungen und ein schulweiter Messenger zugänglich.
 mehr...

Lehrer und Schüler sitzen vor einem Laptop

Bremen: Chatbot Telli für Schulen

[02.07.2025] Als erstes Bundesland führt Bremen den KI-Chatbot Telli an seinen öffentlichen Schulen ein. Die Open-Source-Lösung ist Teil eines Projekts, an dem alle Bundesländer beteiligt sind. mehr...

Mecklenburg-Vorpommern: Feedback vom FelloFish

[24.06.2025] Das KI-Tool FelloFish soll Schülern und Lehrkräften in Mecklenburg-Vorpommern künftig automatisiert Feedback zum Lernfortschritt geben. Die Lösung soll ab dem kommenden Schuljahr an zunächst 16 Pilotschulen erprobt werden. mehr...