Mittwoch, 19. November 2025

BundestagNeuer Ausschuss zur Netzpolitik

[17.02.2014] Digitale Agenda nennt sich ein neuer ständiger Ausschuss des Bundestags. Während die Bundesregierung die Einsetzung des Ausschusses begrüßt, kritisiert die Opposition, dass er nicht federführend tätig sein wird.
Der Bundestag hat die Einsetzung des neuen ständigen Ausschusses Digitale Agenda beschlossen.

Der Bundestag hat die Einsetzung des neuen ständigen Ausschusses Digitale Agenda beschlossen.

(Bildquelle: creativ collection Verlag)

Einen neuen ständigen Ausschuss hat jetzt der Bundestag. Mit den Stimmen aller Fraktionen ist am 13. Februar 2014 die Einsetzung des Ausschusses Digitale Agenda beschlossen worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Entsprechend einem gemeinsamen Antrag von CDU/CSU, SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen werde das neue Gremium 16 Mitglieder haben und sich in dieser Woche konstituieren. Kritik kommt von der Opposition. Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen) bemängelt, dass mit dem Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur jetzt ein weiteres Ministerium dazu gekommen ist, das das netzpolitische Thema für sich reklamiert. Dieses Zuständigkeitspotpourri habe schon in der vergangenen Legislaturperiode dazu geführt, dass keines der zentralen netzpolitischen Themen wirklich vorangekommen sei. Nun werde ein Ausschuss eingesetzt, der keine Federführung habe. „Das wird nicht reichen, um die Netzpolitik voranzubringen“, sagt von Notz. Dass die Netzpolitik nicht auf Regierungsebene gebündelt wird, bemängelt auch Halina Wawzyniak (Die Linke): „Das zu erwartende Kompetenzgerangel bringt uns nicht weiter.“ Ein ständiger Ausschuss hingegen könne durchaus helfen, wenn er federführend ist. „Ansonsten verkommt er zu einer Spielwiese für die Netzpolitiker der verschiedenen Fraktionen.“ Der Einsetzungsantrag sei laut Wawzyniak sehr knapp gehalten. In ihm ist nicht geklärt, wie es um die Federführung bestellt sei. Zwar stehe in der Begründung, dass der Ausschuss in der Regel mitberatend tätig sein wird. „Glücklicherweise stimmen wir aber nicht über Begründungen ab“, sagt die Abgeordnete der Linken. Es bleibe also die Möglichkeit, dass der Bundestag netzpolitische Initiativen federführend an den Ausschuss überweist. Laut Lars Klingbeil (SPD) versucht die Opposition, das Haar in der Suppe zu finden, statt sich über die Einsetzung des Ausschusses zu freuen, durch den das Parlament anerkenne, dass es mit der Netzpolitik ein neues Themenfeld gebe. Klingbeil zeigte Verständnis für die Regelung, dass die Netzpolitik in der Bundesregierung auf verschiedene Ministerien verteilt ist. Schließlich handle es sich um eine Querschnittsaufgabe. Aus Sicht von Jens Koeppen (CDU/CSU) ist die Chance der Mitberatung größer zu bewerten, als das Fehlen der Federführung. Im Übrigen habe der Ausschuss die Möglichkeit zur Selbstbefassung. „Wir können so eigene Akzente setzen.“ Zu den wichtigsten Themen des Ausschusses zählt aus Sicht der SPD-Fraktion, dass er die digitale Spaltung verhindert. Auch die Entwicklung der digitalen Wirtschaft und die NSA-Affäre müsse die Digitale Agenda behandeln.



Stichwörter: Politik, Digitale Agenda


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Gruppenfoto vor Vitako-Logo

Vitako: 20 Jahre Austausch und Innovation

[11.11.2025] Seit zwei Jahrzehnten vertritt Vitako die Interessen der kommunalen IT-Dienstleister. Bei der Jubiläumsfeier würdigte Digitalminister Karsten Wildberger in klaren Worten die Rolle der Kommunen als Ausgangspunkt digitaler Verwaltung und rief zu enger Zusammenarbeit mit Bund und Ländern auf. mehr...

Hamburg-CIO Annika Busse

Hamburg: Annika Busse ist die neue CIO

[11.11.2025] Annika Busse ist die neue CIO der Freien und Hansestadt Hamburg. Die bisherige stellvertretende Hamburg-CIO hat zum 1. November die Nachfolge von Jörn Riedel angetreten, der nach langjährigem Wirken in den Ruhestand verabschiedet wurde. mehr...

Gruppenbild der Teilnehmenden an der Sitzung des Kommunalgremiums.

IT-Planungsrat: Kommunaler Input zu digitalstrategischen Themen

[23.10.2025] Der IT-Planungsrat stellt die strategischen Weichen für die Verwaltungsdigitalisierung – und bindet dabei auch Kommunen ein. Beim letzten Treffen des Kommunalgremiums ging es um die zentralen Bereitstellung von EfA-Leistungen und eine Aufgabenneuordnung zur Entlastung von Kommunen. mehr...

Diagramme und Datenvisualisierung in leuchtenden Farben.

Bitkom-Dataverse: Datenbank zum digitalen Deutschland

[21.10.2025] Mit dem Bitkom-Dataverse soll das größte kostenlose Onlineportal mit Zahlen und Statistiken zum Digitalen Deutschland entstehen. Es umfasst Daten unter anderem aus den Bereichen Bildung, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Verwaltung sowie Mobilität. Auch die Bitkom-Indizes wie der Länderindex oder Smart-City-Index sind enthalten. mehr...

Fachwerkhäuser im historischen Stadtzentrum von Backnang, mit Rathaus und Marktplatz

Baden-Württemberg: Kommunen als Treiber der Entbürokratisierung

[20.10.2025] In Baden-Württemberg wurde das Kommunale Regelungsbefreiungsgesetz beschlossen. Damit erhalten Kommunen und Zweckverbände mehr Flexibilität bei der Neugestaltung und Vereinfachung von Verwaltungsverfahren. Sich bewährende Neuerungen sollen landesweit umgesetzt werden. mehr...

Mehrere Zahnräder liegen neben- und übereinander.
bericht

Digitalisierung: Zehn-Punkte-Plan von Vitako

[10.10.2025] Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans hat die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, Vorschläge für eine gezielte Förderung der Digitalisierung erarbeitet. Als wichtiger Aspekt wird dabei die ebenenübergreifende Zusammenarbeit betont. mehr...

Foto von Bayerns Digitalminister Fabian Mehring
interview

Bayern: Täglich Vollgas geben

[09.10.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring spricht über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, eine proaktive Verwaltung und erläutert, warum der Freistaat bei der Verwaltungstransformation so erfolgreich ist. mehr...

Dr. Karsten Wildberger hält seine Keynote auf der Smart Country Convention 2025
bericht

BMDS: „Wir haben Wildwuchs entwickelt.“

[08.10.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger stellte auf der Smart Country Convention in Berlin die Modernisierungsagenda der Bundesregierung vor. Als deren dickstes Brett bezeichnete er die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Bitkom: Digitalisierung vor Ort voranbringen

[29.09.2025] Mit Blick auf die anstehende Kabinettsklausur legt der Bitkom eine Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung vor. Sie fordert eine Föderalismusreform und verbindliche IT-Standards, um Bund und Kommunen zu engerer Zusammenarbeit bei der Verwaltungsdigitalisierung zu verpflichten. mehr...

ie Akteure stellen auf einer Pressekonferenz die Initiative (Neu)Start KfZ vor.
bericht

Initiative: Dresdner Forderungen 2.0

[25.09.2025] Die Initiative (Neu)Start KfZ soll der Umsetzung der Dresdner Forderungen zum Durchbruch verhelfen. Konkret gefordert wird, Leistungen wie die KfZ-Zulassung künftig in Vollzugszentren zu bündeln. Die Kommunen würde das spürbar entlasten. mehr...

Rathaus Stadt Wiesbaden

Wiesbaden: Pilot bei Digitalisierungsoffensive

[25.09.2025] Bei der neuen Digitalisierungsoffensive von Bund und Land Hessen fungiert die Landeshauptstadt Wiesbaden als Pilotkommune. In Workshops vor Ort sollen konkrete Kriterien erarbeitet werden, die einen schnelleren Roll-out digitaler Leistungen ermöglichen. mehr...

Handschüttel-Foto

Bund/Bayern: Startschuss für Digitalkooperation

[25.09.2025] Wie in Hessen startet auch in sechs bayerischen Pilotkommunen eine neue Digitalkooperation zwischen Bund und Land. Ziel ist es, eine bayern- und bundesweit nutzbare Blaupause zu entwickeln, um OZG-Leistungen schneller in die Fläche zu bringen. mehr...

Hessen peilt die digitale Verwaltung 4.0 an.

Bund/Hessen: Digitalisierungsoffensive in Kommunen

[22.09.2025] Im Rahmen der OZG-Umsetzung wurden zahlreiche föderale Verwaltungsleistungen digitalisiert – die Einführung in den Kommunen stockt aber. Der Bund und das Land Hessen wollen nun ein praxistaugliches Modell entwickeln, das den flächendeckenden Roll-out beschleunigt. mehr...

Auf einer Europakarte sind die Mitgliedstaaten mit der entsprechenden Landesflagge markiert.
bericht

eGovernment Benchmark: Blick über die Grenzen

[19.09.2025] Deutschland kann hinsichtlich der Digitalisierung einiges von seinen europäischen Nachbarn lernen – etwa was die Transparenz digitaler Services oder die Nutzung der eID angeht. Das zeigt der aktuelle eGovernment Benchmark der Europäischen Kommission. mehr...

Porträtaufnahme von Kristina Sinemus.
interview

Hessen: Bei OZG-Umsetzung führend

[11.09.2025] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus erläutert, wie das Bundesland bei der OZG-Umsetzung vorgegangen ist und warum bundesweit stärker auf Synergien, Schnittstellen und standardisierte Lösungen gesetzt werden sollte. mehr...