Sonntag, 16. November 2025

DatenschutzkonferenzOrientierungshilfen zum KI-Einsatz

[22.10.2025] KI-Systeme mit Retrieval Augmented Generation erhöhen die Genauigkeit und Zuverlässigkeit generativer Sprachmodelle. Auch Behörden können davon profitieren. Die Datenschutzkonferenz hat nun eine Orientierungshilfe zum rechtskonformen Einsatz veröffentlicht.
Verwaltungen müssen beim Einsatz von KI auch Fragen des Datenschutzes und der Informationsfreiheit beachten.

Verwaltungen müssen beim KI-Einsatz auch den Datenschutz beachten.

(Bildquelle: santiago silver/Fotolia.com)

Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzbehörden von Bund und Ländern (DSK) hat eine Orientierungshilfe für Unternehmen und Behörden veröffentlicht, die KI-Systeme mit sogenannter Retrieval Augmented Generation (RAG) einsetzen oder einsetzen möchten. Retrieval Augmented Generation verbindet generative KI in Form großer Sprachmodelle mit unternehmens- oder behördeneigenen Wissensquellen. So kann die KI Antworten liefern, die nicht allein auf Trainingsdaten basieren, sondern darüber hinausgehende Informationen einschließen. RAG-Systeme können die Genauigkeit und Verlässlichkeit der KI-Ausgaben erhöhen, während bekannte Schwächen wie Halluzinationen und unrichtige Ausgaben verringert werden. Typische Anwendungsbeispiele sind organisationseigene Chatbots, die auf aktuelle Geschäftsdaten zugreifen oder wissenschaftliche Assistenzsysteme, die Forschungsdatenbanken nutzen. Auch im Einsatz bei öffentlichen Behörden bietet RAG Vorteile, etwa durch kontextgenaue Assistenz bei der Navigation durch Prozesse und Informationen oder im Bürgerservice.

Datenschutz by Design

Die DSK-Orientierungshilfe liefert auf 18 Seiten rechtliche und technische Hinweise, wie die Potenziale solcher KI-Systeme sicher genutzt werden können. RAG-Systeme können eigenständig entwickelt, betrieben und kontrolliert werden und damit „Datenschutz by Design“ abbilden. Zudem erlauben sie den Einsatz kleinerer, lokal betriebener Modelle, was den Betrieb ohne Übermittlung personenbezogener Daten an Hyperscaler ermöglicht. So kann die RAG-Methode auch einen wichtigen Beitrag zur digitalen Souveränität leisten.

Herausforderungen bleiben

Trotz ihrer Vorteile bringen RAG-Systeme auch Risiken mit sich. So weist die DSK darauf hin, dass die datenschutzrechtlichen Probleme eines rechtswidrig trainierten LLMs nicht behoben werden. Auch bleibe es herausfordernd, Transparenz, Zweckbindung und die Umsetzung von Betroffenenrechten im gesamten System sicherzustellen. Verantwortliche Stellen, die RAG-Systeme einsetzen wollen, müssten die datenschutzrechtlichen Bewertungen der einzelnen Verarbeitungen im Einzelfall vornehmen, so die DSK, und ihre technisch-organisatorischen Maßnahmen auf dem aktuellen Stand halten. Die neue Orientierungshilfe ist die dritte Veröffentlichung der DSK zu KI-Systemen seit 2024.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Künstliche Intelligenz
Eine Person hält ein Smartphone in der Hand, auf dem der Chatbot des Gesundheitsamts der StädteRegion Aachen zu sehen ist. Im Hintergrund steht ein Laptop auf dem ebenfalls der Chatbot angezeigt wird.

StädteRegion Aachen: Chatbot unterstützt Gesundheitsamt

[13.11.2025] Ein Chatbot beantwortet jetzt rund um die Uhr die am häufigsten gestellten Bürgerfragen an das Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen. Er kommuniziert in neun Sprachen und soll beständig an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger angepasst werden. mehr...

Nahaufnahme männlicher Hände, die auf einer Laptop-Tastatur tippen.

Conet: Souveräne KI-Assistenten für Behörden

[10.11.2025] Mit der neuen Plattform sovira.ai des Herstellers Conet können öffentliche Verwaltung und Unternehmen souveräne und sichere KI-Assistenzsysteme erstellen. Diese lassen sich im eigenen Rechenzentrum, in der Public Cloud oder in der BSI-zertifizierten Conet Cloud hosten. mehr...

Stade: Käpt’n Knut kommt an Bord

[06.11.2025] Als Käpt’n Knut wird der KI-Chatbot der Hansestadt Stade erscheinen. Darauf haben sich Bevölkerung und Verwaltung verständigt. Derzeit finden noch Tests und Konfigurationen der Technik statt. Ende des Jahres soll der digitale Assistent an Bord gehen. mehr...

Ein Mann hantiert mit einem Bildschirm, auf dem ein weiblicher Avatar zu sehen ist.

Gersthofen: Zwei neue virtuelle Mitarbeitende

[04.11.2025] In Gersthofen haben zwei neue virtuelle Mitarbeitende ihre Arbeit aufgenommen. Chatbot Gersti begleitet Interessierte auf der Website und in der GersthofenApp. Der lebensgroße Avatar CAIA (Conversational AI) beantwortet wiederum die Fragen der Besucherinnen und Besucher im Hallenbad. mehr...

Eine Stadtbahn der Kölner Verkehrsbetriebe fährt am Stadtzentrum mit dem Kölner Dom vorbei.

Köln: Neue Stimme für Verkehrsbetriebe

[03.11.2025] Die Kölner Verkehrsbetriebe wollen ihre Fahrgäste in Echtzeit rund um die Mobilität in der Stadt informieren. In diesem Rahmen sollen auch alle akustischen Durchsagen einheitlich versorgt und schriftlich verfasste Texte in Sprache umgewandelt werden. Die entsprechende Text-to-Speech-Lösung liefert Aristech. mehr...

Gruppenfoto mit vier Männern vor eGo-Saar-Aufsteller

eGo-Saar: KI-Chatbot für Kommunen im Saarland

[03.11.2025] Der Zweckverband eGo-Saar hat mit zwei Kommunen erfolgreich einen KI-gestützten Bürgerchatbot eingeführt. Das System steht nun allen saarländischen Kommunen zur Nachnutzung offen. Parallel entwickelt eGo-Saar KI-Lösungen für Straßenmanagement und Verwaltung. mehr...

Zu sehen sind 3 Personen die im Großen Sitzungsaal sitzen und einen Laptop präsentieren.

Heidelberg: KI protokolliert Sitzungen

[23.10.2025] Sitzungen nachzubereiten kann Verwaltungen viele Stunden an Arbeitszeit kosten. Anders in Heidelberg: Die Stadt nutzt eine KI-basierte Software zur automatischen Protokollierung. Die sechsmonatige Testphase wurde jetzt erfolgreich abgeschlossen. mehr...

Screenshot des Deckblatts der KI-Leitlinie von Vitako und KGSt.

Vitako / KGSt: Update der KI-Guideline für Kommunen

[17.10.2025] Die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako und die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) haben ihren Leitfaden für den Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz in Kommunalverwaltungen aktualisiert. mehr...

Vier Mitarbeitende der Stadt Potsdam versammeln sich um einen Laptop

Potsdam: Wohni bewährt sich

[16.10.2025] Nach erfolgreicher Testphase wird die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam den KI-gestützten Wohngeldassistenten Wohni schrittweise in den Echtbetrieb überführen. Perspektivisch lässt sich die Bearbeitungszeit von Wohngeldanträgen damit um bis zu 37 Prozent reduzieren. mehr...

Regensburg: Spielerisch zum KI-Führerschein

[16.10.2025] Auf einer innovativen Lernplattform können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Regensburg jetzt auf spielerische Art und Weise den KI-Führerschein machen. Im Fokus stehen konkrete Alltagsanwendungen etwa aus den Bereichen Mobilität oder Smart City. mehr...

Vier Personen stehen um eine Stele

Bad Nauheim: KI unterstützt Suche

[15.10.2025] Um digitale Informationen leichter auffindbar zu machen, hat die Stadt Bad Nauheim eine KI-gestützte Suchfunktion in ihre Website integriert. Damit sollen die Benutzerfreundlichkeit erhöht und komplexe Informationen leichter zugänglich werden. mehr...

Hessen: Sechs für KI

[09.10.2025] Sechs hessische Kommunen verfolgen mit dem vom Land geförderten Projekt „IKZ eGov6 goes KI – Next Level Verwaltungsdigitalisierung“ eine Fortsetzung ihrer 2022 gestarteten interkommunalen Zusammenarbeit. Dabei sollen identifizierte Hürden und Bedarfe angegangen werden. mehr...

Stadt Nettetal: Mit dem Ampelsystem zur digitalen Souveränität

[06.10.2025] Die Stadt Nettetal zeigt, wie kommunale Verwaltungen Künstliche Intelligenz souverän und sicher nutzen können. Mit dem vom Digitalisierungsbeauftragten Thorsten Rode entwickelten Ampelsystem gelingt die Balance zwischen Datenschutz, Effizienz und Innovationskraft – ein praxisnaher Weg zur digitalen Selbstbestimmung. mehr...

GovIntel gewinnt Startup Award. Drei Männer mit Blumenstrauß und Urkunde.

SCCON: GovIntel gewinnt Startup Award

[06.10.2025] GovIntel ist Sieger des Smart Country Startup Awards 2025. Die KI-gestützte Analyse öffentlicher Daten zur Vorhersage von Beschaffungen überzeugte die Jury auf der Smart Country Convention. mehr...