Samstag, 14. Juni 2025

PolyteiaWege für den Datenschutz in der Verwaltung

[27.03.2025] Einer sinnvollen Nutzung kommunaler Daten für die Entscheidungsfindung steht nicht selten der Datenschutz entgegen. Das Projekt ATLAS will zeigen, wie moderne Datenschutztechnologien in der Praxis helfen und echten Mehrwert für den öffentlichen Sektor schaffen.
Open Data ansprechend strukturieren.

Das Projekt ATLAS entwickelt Tools zur sicheren und datenschutzfreundlichen Speicherung und Analyse personenbezogener Daten.

(Bildquelle: Tartila/stock.adobe.com)

Eine datengetriebene Entscheidungskultur auf kommunaler Ebene wird durch verschiedene Strukturprobleme eingeschränkt. Oftmals werden Daten anwendungsbezogen erhoben und in Datensilos gespeichert – vor einer Auswertung müssen sie also aufwendig zusammengeführt werden. Dabei entstehen aber wiederum neue Probleme, vor allem hinsichtlich des Datenschutzes. Dies führt zu rechtlichen Unklarheiten, Verzögerungen und verhindert die Auswertung oft ganz. Die Etablierung eines so genannten Datentreuhänders, der Daten zusammenführt, um sie für Analysezwecke verfügbar zu machen, könnte Abhilfe schaffen.

Open Source und datensicher

Ziel des Forschungsvorhabens Datentreuhänder für anonymisierte Analysen in kommunalen Datenräumen – kurz: ATLAS – ist es, ein Open-Source-System zu entwickeln, das Werkzeuge zur sicheren und datenschutzfreundlichen Speicherung sowie Analyse personenbezogener Daten vereint. ATLAS wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Europäischen Union gefördert und ist ein gemeinsames Projekt des GovTech-Unternehmens Polyteia, des Hasso-Plattner-Instituts, der Technischen Universität Dresden, der SINE Foundation, von KIProtect und der Metropolregion Rhein-Neckar. Nun fasst Polyteia bisherige Erkenntnisse aus dem ATLAS-Projekt zusammen. „Mit ATLAS zeigen wir, dass es möglich ist, hochsensible Daten sicher zusammenzuführen, zu analysieren und gleichzeitig den Datenschutz zu wahren. Nun gilt es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass diese Technologien in der Praxis anwendbar werden“, sagt Julia Schöpp, Leiterin des Projekts bei Polyteia.

Verschlüsselt und sicher

Um sensible Daten aus verschiedenen Fachsystemen nutzbar zu machen, ohne Datenschutzvorgaben zu verletzen, entwickelt und optimiert ATLAS innovative Verschlüsselungstechnologien. Mittels SecureMulti-PartyComputation (SMPC) können mehrere Akteure gemeinsam Berechnungen auf verschlüsselten Daten durchführen, ohne dass jemand die ursprünglichen Daten einsehen kann. So lassen sich etwa statistische Analysen durchführen, ohne den Datenschutz zu verletzen. Die Technologie ScrambleDB schützt Daten durch eine spezielle Verschlüsselung, sodass sie verarbeitet werden können, ohne offengelegt zu werden. Behörden und Forschungseinrichtungen können so sicher auf relevante Informationen zugreifen.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Fallstudienrecherchen des ATLAS-Projekts haben verschiedenste praxisrelevante Szenarien aufgezeigt: Ob im Gesundheitswesen, in der Bildung oder im Katastrophenschutz – durch die intelligente Verknüpfung sensibler Daten entstehen wertvolle Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger, Forschungseinrichtungen und Sicherheitsbehörden. Die ATLAS-Fallstudienrecherche hat auch das Ziel, Projekte in öffentlichen Verwaltungen anzustoßen, in denen die ATLAS-Methoden zur Anwendung kommen. Ein Projekt zum Masernschutz mit dem Gesundheitsamt Frankfurt am Main geht 2025 in die Umsetzung. Zahlreiche weitere Projekte sind laut Polyteia bereits in der Planung.





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