Samstag, 8. November 2025

StudieDritter Länderindikator zur digitalen Schule

[06.12.2017] Wie in den Vorjahren hat die TU Dortmund im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung den Länderindikator Schule digital erstellt. Die Studie liefert Informationen zum Stand der digitalen Bildung in den einzelnen Bundesländern. Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz bilden in der Bewertung zwar die Spitzengruppe, aber auch hier gibt es noch Nachholbedarf – etwa was die IT-Ausstattung der Schulen anbelangt.
Der diesjährige Länderindikator Schule digital zeigt große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.

Der diesjährige Länderindikator Schule digital zeigt große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.

www.telekom-stiftung.de/sites/default/files/grafik_schule_digital_2017_end.jpg

(Bildquelle: Deutsche Telekom Stiftung)

Zum dritten und vorerst letzten Mal hat das Institut für Schulentwicklungsforschung der Technischen Universität Dortmund im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung die aktuelle Situation der digitalen Bildung in Deutschland untersucht und dazu rund 1.200 Lehrkräfte weiterführender Schulen befragt. Im Fokus der Studie „Schule digital – Der Länderindikator 2017“ standen wie in den Vorjahren Ausstattung und Konzepte, die Nutzung digitaler Medien, Computer-Kenntnisse der Schüler und -Kompetenzen der Lehrkräfte. Neu hinzu kam nach Angaben der Telekom Stiftung der Schwerpunkt „Digitale Medien in den MINT-Fächern“.

IT-Ausstattung weiter mangelhaft

Wie im Vorjahr sind Hessen und Rheinland-Pfalz in dem Ländervergleich oben zu finden (wir berichteten); hinzugekommen ist Bayern. Die Lehrkräfte in diesen drei Ländern bewerten das eigene Lehren und Lernen mit digitalen Medien deutlich besser als ihre Kollegen in den übrigen 13 Bundesländern. Schleswig-Holstein, Berlin, Sachsen und das Saarland sind in der Rangliste unten zu finden, alle anderen Bundesländer bilden das Mittelfeld.
Wie die Telekom Stiftung weiter mitteilt, können sich laut der Studie immer mehr Lehrkräfte auf ein Medienkonzept stützen: Dieser Wert sei von 46 Prozent im Jahr 2015 auf jetzt 57 Prozent gestiegen. Die IT-Ausstattung ihrer Schule bewerten aber nur knapp 56 Prozent der befragten Lehrkräfte als ausreichend. Die Schulen in Bayern, Brandenburg, Hessen und Rheinland-Pfalz schneiden dabei aus Lehrersicht noch am besten ab (durchschnittlich 66 Prozent positive Einschätzung).
Beim regelmäßigen Einsatz digitaler Medien im Unterricht zeige sich eine breite Spanne zwischen den Bundesländern: von rund 64 Prozent Zustimmung unter den bayrischen Lehrkräften bis hin zu Bremen, wo nur ein Drittel der Lehrkräfte angibt, mindestens einmal wöchentlich digitale Medien im Unterricht zu nutzen. Rund 60 Prozent der Befragten geben dabei an, bei ihren Schülern grundlegende Kompetenzen wie das Navigieren im Internet zu fördern. Jedoch sehen nur wenige Lehrkräfte (14 Prozent) das Potenzial, das digitale Medien für den Aufbau und das Vertiefen von Fachwissen haben.

MINT-Fächer sollten vorangehen

Auch einen Vorsprung der Fächergruppe Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) konnte der Länderindikator 2017 nicht ausmachen: Zwar nutzen mehr MINT-Lehrkräfte digitale Medien regelmäßig im Unterricht (57 Prozent gegenüber knapp 47 Prozent der übrigen Lehrkräfte), insgesamt gibt es laut der Studie aber nur wenige Unterschiede zu den Kollegen anderer Fächer.
„Angesichts der Bedeutung, die die MINT-Fächer für die Digitalisierung haben, bleiben diese Ergebnisse hinter den Bildungsnotwendigkeiten leider zurück“, sagt Professor Wolfgang Schuster, Vorsitzender der Telekom-Stiftung. „Gerade die MINT-Lehrkräfte könnten stärker dazu beitragen, die digitalen Möglichkeiten für das Lehren und Lernen zu nutzen. Dazu brauchen sie aber auch die entsprechenden Rahmenbedingungen.“ Dazu gehört laut Schuster ein Lehramtsstudium, das die digitalen Medien von Beginn an integriert, ein Medienentwicklungsplan, die Verfügbarkeit digitaler Medien für die verschiedenen Unterrichtsfächer, eine ausreichende technische Ausstattung und Verfügbarkeit sowie eine Schulleitung, die diese Aufgaben aktiv gestaltet.
Professor Wilfried Bos von der TU Dortmund betont: „Über die mittlerweile drei Jahrgänge des Länderindikators hinweg konnten wir einen positiven Trend in der Nutzungshäufigkeit digitaler Medien verzeichnen. Der aber ist und bleibt leider viel zu schwach. Auch der Bewertung der Lehrkräfte von zentralen Aspekten wie ihrer technischen und pädagogischen Unterstützung sollten alle, die das Thema voranbringen wollen, Beachtung schenken.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Schul-IT
Ein kleines Mädchen zeichnet etwas auf ein Smartboard in einem Klassenzimmer.

Markkleeberg: KISA als digitaler Hausmeister

[07.11.2025] Die Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen (KISA) hat Markkleeberg bei der Beschaffung und Installation von 48 digitalen Tafeln in städtischen Bildungseinrichtungen unterstützt. Nun übernimmt der Zweckverband auch die Betreuung der Geräte. mehr...

Hand, Arm und Oberkörper eines Schülers, der mit Laptop an einem Tisch sitzt, über der Hand schweben als Overlay Icons für die verschiedenen Schulfächer.

Brandenburg: KI-Werkzeugkasten für Schulen

[05.11.2025] Brandenburg führt als zweites Bundesland flächendeckend den KI-Chatbot telli an Schulen ein. Die gemeinsam von allen 16 Ländern entwickelte Open-Source-Lösung unterstützt Lehrkräfte und Lernende pädagogisch, ist datensparsam und wird ausschließlich auf EU-Servern betrieben. mehr...

Gruppe von Kindern mit virtueller Brille im Klassenzimmer mit kartengenerativer KI

Bitkom: Smart-School-Wettbewerb 2026 startet

[30.10.2025] Der Branchenverband Bitkom sucht auch 2026 nach Deutschlands digitalen Vorreiterschulen. Der Schwerpunkt des diesjährigen Smart-School-Wettbewerbs liegt auf digitaler Medienbildung, zudem wird anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Initiative ein Sonderpreis für Einzelprojekte rund um digitale Schule vergeben. mehr...

Ein humanoider Roboter steht inmitten eines Klassenzimmers, umgeben von Kindern.

Baden-Württemberg: Chatbot telli macht Schule

[20.10.2025] Mit telli steht in Baden-Württemberg nun ein speziell für den schulischen Einsatz entwickelter Chatbot zur Verfügung. Er unterstützt Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung und Schülerinnen und Schüler im Schulalltag. Der digitale Assistent soll kontinuierlich verbessert und erweitert werden. mehr...

Pirna: Ticketsystem für Schulen gestartet

[15.10.2025] Der IT-Dienstleister KISA hat ein Ticketsystem speziell für Schulen und Verwaltungen entwickelt. In Pirna startet das KISA.ServiceCenter jetzt in den Regelbetrieb. mehr...

Fünf Personen stehen nebeneinander, eine davon hält ein LEGO Education SPIKE Set in den Händen.

Schwerin: Glasfaserausbau an Schulen abgeschlossen

[14.10.2025] In Schwerin sind nun sowohl die kommunalen als auch die freien Schulen mit gigabitfähigen Glasfaseranschlüssen von bis zu einem Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) ausgestattet. Der geförderte Glasfaserausbau ist an den Schweriner Bildungseinrichtungen somit abgeschlossen. mehr...

Junge Lehrerin am Laptop, Tafel im Hintergrund

Baden-Württemberg: openDesk für Lehrkräfte

[24.09.2025] Baden-Württemberg hat jetzt auf Basis der Software openDesk den Digitalen Arbeitsplatz für Lehrkräfte neu aufgesetzt. Da die gleichen Softwarekomponenten wie beim Vorgänger dPhoenix genutzt werden, müssen sich Lehrkräfte auf keine größeren Änderungen einstellen.
 mehr...

Auf dem Weg zum digitalen Klassenzimmer besteht noch Handlungsbedarf.

Berlin: Wie steht es um die digitale Schule?

[18.09.2025] Mit seiner Digitalisierungsstrategie „Schule in der digitalen Welt“ steuert der Berliner Senat die Weiterentwicklung des Schulwesens. Ein Umsetzungsbericht zeigt nun aktuelle Fortschritte bei zentralen Themenfeldern wie Infrastruktur, digitalen Portalen und Lehrerqualifizierung. mehr...

Schultüten vor grünem Hintergrund

OWL-IT: Schulbewerbung.de startet durch

[18.09.2025] In Nordrhein-Westfalen löste IT-Dienstleister OWL-IT zum Start des neuen Schuljahres das Angebot Schüler Online durch das neue Portal Schulbewerbung.de ab. Der diesjährige Anmeldeprozess sei damit sehr unkompliziert verlaufen. mehr...

Beispielhaft für alle Schulen in Oberhausen übergab Oberbürgermeister Daniel Schranz neue mobile Endgeräte an der Robert-Koch-Schule. 

Oberhausen: Weitere Tablets für Schulen

[17.09.2025] Die Stadt Oberhausen hat in den vergangenen fünf Jahren gezielt in die Digitalisierung ihrer Schulen investiert – nun konnten weitere 3.100 iPads an diese verteilt werden. mehr...

Über einem aufgeklappten Laptop schweben Symbole, die mit dem Thema lernen in Verbindung gebracht werden können.

Schlaue Schule: VoIP im Bildungswesen

[05.09.2025] Per Voice over Internet Protocol (VoIP) können Informationen in Sekundenschnelle weitergeleitet, aufgezeichnet und dokumentiert werden. Ein solches System ist in die Schlaue Schule integriert. Die cloudbasierte Plattform gewährleistet die rechtssichere Kommunikation zwischen Schule, Schülern und Eltern und ermöglicht eine schnelle Reaktion in Notfällen. mehr...

Eine Frau steht in einem Bus und schaut in ihr Smartphone

Stolberg: Übernahme von Schülerfahrkosten online beantragen

[18.08.2025] In Stolberg können Erziehungsberechtigte ein digitales Antragsverfahren zur Übernahme von Schülerfahrkosten nutzen. Die Kupferstadt ist außerdem einer der ersten regio iT-Kunden, die die neue Funktion zur automatischen Bescheidgenerierung nutzen. mehr...

bericht

Chemnitz: Digitale Kompetenz für Schulen

[13.08.2025] Chemnitz ist eines der Innovationszentren im sogenannten Silicon Saxony. Das zeigt sich auch im Schulbetrieb: Tausende Schüler, Lehrer und pädagogische IT-Koordinatoren prägen den digitalen Unterricht. Den stadtweiten IT-Service übernimmt das Schulrechenzentrum SyS-C. Und auch hier kommt eine Chemnitzer Lösung zum Einsatz: die IT-Service-Management-Software KIX. mehr...

Symbolbild Cloud Computing

Bayern: Schulcloud landesweit im Regelbetrieb

[05.08.2025] Mit dem Übergang in den Regelbetrieb ist die BayernCloud Schule (ByCS) nun flächendeckend an den Schulen des Freistaats verfügbar. Über die Plattform sind unter anderem Lerninhalte, Office-Anwendungen und ein schulweiter Messenger zugänglich.
 mehr...

Lehrer und Schüler sitzen vor einem Laptop

Bremen: Chatbot Telli für Schulen

[02.07.2025] Als erstes Bundesland führt Bremen den KI-Chatbot Telli an seinen öffentlichen Schulen ein. Die Open-Source-Lösung ist Teil eines Projekts, an dem alle Bundesländer beteiligt sind. mehr...