WirtschaftsverbändeGesamtstrategie für die Digitalisierung
Deutschland braucht eine Gesamtstrategie für die Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung. Dies ist der wichtigste Kernsatz des gemeinsamen Positionspapiers, das der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) jetzt anlässlich des Auslaufens der OZG-Frist vorgelegt haben. Darin schlagen die vier deutschen Wirtschafts-Spitzenverbände dem Bund vor, ein neues Gesetz zu verabschieden, dass identifizierte Schwachstellen adressiert und nennen neun Kernpunkte für ein künftiges Verwaltungsdigitalisierungsgesetz.
Es müsse eine Gesamtstrategie für die Digitalisierung und Modernisierung der öffentlichen Verwaltung erarbeitet werden. Von diesem Zielbild könnten dann entsprechende strategische Ziele abgeleitet werden. Ein plattformbasiertes Ökosystem, eine Priorisierung der wichtigsten Verwaltungsleistungen und nutzerfokussierte Erfolgskennzahlen gehörten als wichtige Elemente mit in die Strategie. Aus Sicht der Wirtschaft sollten zudem die Governance-Strukturen der Verwaltungsdigitalisierung überarbeitet werden. So soll der IT-Planungsrat künftig Mehrheitsentscheidungen fällen, die FITKO und die KOSIT sollen finanziell und personell gestärkt werden. Auf diese Weise könnten Transaktionskosten und Koordinierungsaufwände gesenkt und Software schneller entwickelt und nachgenutzt werden.
Unternehmen im Mittelpunkt des Verwaltungsumbaus
Das neue Gesetz solle Unternehmen als Poweruser der Verwaltungsdigitalisierung in den Mittelpunkt stellen. Digitale Lösungen sollten von Anfang an gemeinschaftlich mit den Nutzern erarbeitet werden. Darüber hinaus sollte das Verwaltungsdigitalisierungsgesetz ein Recht auf eine vollständig digitale Abwicklung von Verwaltungsleistungen für Unternehmen beinhalten. Dies gebe den Beteiligten Planungssicherheit und könne dazu beitragen, die mit dem OZG angeschobene Dynamik aufrechtzuerhalten.
Das Verwaltungsdigitalisierungsgesetz solle dafür mit zentralen Projekten wie der Registermodernisierung eng verzahnt werden, da erst vollständig vernetzte Register eine Ende-zu-Ende-Digitalisierung von Verwaltungsleistungen ermöglichen. Die Verbände schlagen vor, den Unternehmen ein Recht einzuräumen, die Bereitstellung von Daten zu verweigern, wenn diese bereits in staatlichen Registern vorhanden sind. Auf diese Weise werde ein „hohes Ambitionsniveau“ erreicht. Umfassende Anpassungen rechtlicher Bestimmungen in Bund und Ländern sollen zudem dafür sorgen, dass eine niedrigschwellige Verfahrensabwicklung für Unternehmen möglich wird.
Standards und systematische Evaluierung
Auch die Standardisierung müsse weiter vorangetrieben werden, um „digitale Ökosysteme“ zu schaffen und Skaleneffekte zu realisieren. Basiskomponenten und Standards müssten entwickelt und bundesweit einheitlich festgelegt werden. Auch das Unternehmenskonto auf ELSTER-Basis müsse fertiggestellt und mittels Anbindungsverpflichtung bundesweit eingesetzt werden.
Um die Verwaltungsdigitalisierung erfolgreich zu steuern, sei ein professionelles Informationsmanagement inklusive einer fortlaufenden, realistischen Evaluation notwendig. Nur mit aktuellen, per Verwaltungsdigitalisierungsgesetz allgemein verfügbaren Informationen zu bestehenden, geplanten oder angekündigten Komponenten und Teilprojekten können die Fähigkeiten aller beteiligten Akteure ideal genutzt und das Gesamtprojekt erfolgreich gesteuert werden, so die Verbände in ihrem Positionspapier. Auch der EfA-Prozess sollte umfassend evaluiert und mit einem Update versehen werden. Dabei müsse stärker auf Standards und offene Schnittstellen gesetzt werden.
Schließlich müsse der Bund den digitalen Wandel in Ländern und Kommunen weiter gezielt fördern, damit die Abkehr von Insellösungen und die Nachnutzung von EfA-Diensten nicht zu hemmenden, finanziellen Mehrbelastungen führen.
https://arbeitgeber.de
https://bdi.eu
https://www.dihk.de
IT-Planungsrat: Kommunaler Input zu digitalstrategischen Themen
[23.10.2025] Der IT-Planungsrat stellt die strategischen Weichen für die Verwaltungsdigitalisierung – und bindet dabei auch Kommunen ein. Beim letzten Treffen des Kommunalgremiums ging es um die zentralen Bereitstellung von EfA-Leistungen und eine Aufgabenneuordnung zur Entlastung von Kommunen. mehr...
Bitkom-Dataverse: Datenbank zum digitalen Deutschland
[21.10.2025] Mit dem Bitkom-Dataverse soll das größte kostenlose Onlineportal mit Zahlen und Statistiken zum Digitalen Deutschland entstehen. Es umfasst Daten unter anderem aus den Bereichen Bildung, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Verwaltung sowie Mobilität. Auch die Bitkom-Indizes wie der Länderindex oder Smart-City-Index sind enthalten. mehr...
Baden-Württemberg: Kommunen als Treiber der Entbürokratisierung
[20.10.2025] In Baden-Württemberg wurde das Kommunale Regelungsbefreiungsgesetz beschlossen. Damit erhalten Kommunen und Zweckverbände mehr Flexibilität bei der Neugestaltung und Vereinfachung von Verwaltungsverfahren. Sich bewährende Neuerungen sollen landesweit umgesetzt werden. mehr...
Digitalisierung: Zehn-Punkte-Plan von Vitako
[10.10.2025] Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans hat die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, Vorschläge für eine gezielte Förderung der Digitalisierung erarbeitet. Als wichtiger Aspekt wird dabei die ebenenübergreifende Zusammenarbeit betont. mehr...
Bayern: Täglich Vollgas geben
[09.10.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring spricht über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, eine proaktive Verwaltung und erläutert, warum der Freistaat bei der Verwaltungstransformation so erfolgreich ist. mehr...
BMDS: „Wir haben Wildwuchs entwickelt.“
[08.10.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger stellte auf der Smart Country Convention in Berlin die Modernisierungsagenda der Bundesregierung vor. Als deren dickstes Brett bezeichnete er die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...
Bitkom: Digitalisierung vor Ort voranbringen
[29.09.2025] Mit Blick auf die anstehende Kabinettsklausur legt der Bitkom eine Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung vor. Sie fordert eine Föderalismusreform und verbindliche IT-Standards, um Bund und Kommunen zu engerer Zusammenarbeit bei der Verwaltungsdigitalisierung zu verpflichten. mehr...
Initiative: Dresdner Forderungen 2.0
[25.09.2025] Die Initiative (Neu)Start KfZ soll der Umsetzung der Dresdner Forderungen zum Durchbruch verhelfen. Konkret gefordert wird, Leistungen wie die KfZ-Zulassung künftig in Vollzugszentren zu bündeln. Die Kommunen würde das spürbar entlasten. mehr...
Wiesbaden: Pilot bei Digitalisierungsoffensive
[25.09.2025] Bei der neuen Digitalisierungsoffensive von Bund und Land Hessen fungiert die Landeshauptstadt Wiesbaden als Pilotkommune. In Workshops vor Ort sollen konkrete Kriterien erarbeitet werden, die einen schnelleren Roll-out digitaler Leistungen ermöglichen. mehr...
Bund/Bayern: Startschuss für Digitalkooperation
[25.09.2025] Wie in Hessen startet auch in sechs bayerischen Pilotkommunen eine neue Digitalkooperation zwischen Bund und Land. Ziel ist es, eine bayern- und bundesweit nutzbare Blaupause zu entwickeln, um OZG-Leistungen schneller in die Fläche zu bringen. mehr...
Bund/Hessen: Digitalisierungsoffensive in Kommunen
[22.09.2025] Im Rahmen der OZG-Umsetzung wurden zahlreiche föderale Verwaltungsleistungen digitalisiert – die Einführung in den Kommunen stockt aber. Der Bund und das Land Hessen wollen nun ein praxistaugliches Modell entwickeln, das den flächendeckenden Roll-out beschleunigt. mehr...
eGovernment Benchmark: Blick über die Grenzen
[19.09.2025] Deutschland kann hinsichtlich der Digitalisierung einiges von seinen europäischen Nachbarn lernen – etwa was die Transparenz digitaler Services oder die Nutzung der eID angeht. Das zeigt der aktuelle eGovernment Benchmark der Europäischen Kommission. mehr...
Hessen: Bei OZG-Umsetzung führend
[11.09.2025] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus erläutert, wie das Bundesland bei der OZG-Umsetzung vorgegangen ist und warum bundesweit stärker auf Synergien, Schnittstellen und standardisierte Lösungen gesetzt werden sollte. mehr...
Merseburger Erklärung 2025: Verwaltung gemeinsam gestalten
[08.09.2025] Wie Sachsen-Anhalt die Kommunen bei der Digitalisierung noch besser unterstützen könnte, ist in der Merseburger Erklärung festgehalten. Sie wurde im Rahmen der Merseburger Digitaltage 2025 verabschiedet und umfasst sieben Forderungen. mehr...
Digitalisierung: Bleibt die Analogverwaltung?
[03.09.2025] Allen Digitalisierungsbemühungen zum Trotz ist die Analogverwaltung noch voll im Einsatz und funktioniert. Ob sich das jemals vollkommen ändern wird, ist ungewiss – auch im rechtlichen Kontext. mehr...



















