E-VotingDemokratische Teilhabe

Jugendpartizipation kann Demokratieskepsis entgegenwirken.
(Bildquelle: Stadt Konstanz)
Kommunen suchen digitale Wege, um Bürgerinnen und Bürger unkompliziert an politischen Prozessen zu beteiligen. Was vielerorts wie Zukunftsmusik klingt, ist in Konstanz gelebte Praxis auf Basis von Open Source. Rund vier Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind zwischen 14 und 18 Jahre alt, in Konstanz sind es sogar 5,24 Prozent. Diese Altersgruppe wähnt sich oft noch außerhalb politischer Verantwortung. Doch gerade diese Phase ist entscheidend, um Interesse für Demokratie und Mitbestimmung zu wecken. Fehlen frühe Gelegenheiten zur Partizipation, sinkt die Wahrscheinlichkeit späterer Beteiligung erheblich. Die Stadt Konstanz setzt diesem Trend etwas entgegen: Mit einer Jugendvertretung, die reale Mitsprache bietet, und einem Beteiligungsverfahren, das Jugendlichen technisch, rechtlich und kulturell entgegenkommt. Kommunale Beteiligungsformate wie Jugendvertretungen machen Politik konkret greifbar. In Konstanz geschieht dies seit 2022 in Form einer gewählten Jugendvertretung. Diese ist Sprachrohr und Ideengeberin, Ansprechpartnerin und Impulsgeberin.
Seit die Stadtverwaltung das E-Voting-Tool im Jahr 2023 eingeführt hat, steigt die Wahlbeteiligung. Beim ersten Durchlauf nahmen rund 8,4 Prozent der Wahlberechtigten teil, 2024 waren es über 14 Prozent. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg erwartet. Diese Zahlen sind kein Zufall. Die digitale Stimmabgabe bietet gerade für junge Menschen viele Vorteile: Sie haben das Wahllokal in Form ihres Smartphones ohnehin stets zur Hand, zudem ist die Wahl über mehrere Tage freigeschaltet und gestattet dadurch viel Flexibilität. Mit einem Scan des QR-Codes und der Eingabe eines Zugangscodes können die Jugendlichen orts- und zeitunabhängig niedrigschwellig in ihrem Alltagsmedium wählen.
Transparent und datenschutzkonform
Der gesellschaftliche Effekt des E-Votings ist nicht zu unterschätzen – dabei entsteht ein Gefühl institutioneller Nähe und somit ein Schlüsselmoment für nachhaltige Systembindung. Für die Verwaltung zahlt sich das digitale Format ebenfalls aus. Es reduziert den organisatorischen Aufwand und spart Kosten, indem die Organisation von Terminen und Orten für eine Abstimmung, der Versand von Wahlunterlagen und die Auszählung entfallen. Die Auswertung erfolgt automatisiert, sodass Ergebnisse schon wenige Stunden nach Wahlschließung vorliegen. Auch die Mitglieder der Jugendvertretung Konstanz sind froh über die verbesserte Mitsprache: „Mit der Onlinewahl können alle Jugendlichen einfach und flexibel abstimmen – egal ob von zu Hause, aus der Schule oder unterwegs. Sie ermöglicht eine niedrigschwellige Beteiligung und trägt dazu bei, dass möglichst viele junge Menschen ihre Stimme abgeben und so mitbestimmen können, welche Themen und Anliegen für sie wichtig sind und in der Jugendvertretung repräsentiert werden“, so der Vorstand der Jugendvertretung.
Entwickelt wurde das eingesetzte E-Voting-System vom auf Bürgerbeteiligung spezialisierten Unternehmen wer denkt was, das auf Open Source setzt. Die Architektur des Tools ermöglicht volle Transparenz und Datenschutzkonformität. In Konstanz wurde das System gemeinsam mit der Wahlleitung entwickelt und erfüllt alle rechtlichen und technischen Anforderungen für kommunale Abstimmungen.
Wahlprozess individuell anpassen
Das quelloffene System kann auch von anderen Kommunen genutzt, weiterentwickelt oder in bestehende Portale integriert werden. So fördert es Innovation, spart Ressourcen und ermöglicht eine übergreifende Zusammenarbeit, ganz im Sinne eines modernen Public Sector. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Möglichkeit zur individuellen Anpassung des Wahlprozesses an die Vorgaben der jeweiligen Kommune. Die Wahlleitung in Konstanz etwa setzt auf eine analoge Informationsphase, gefolgt von einer digitalen Stimmabgabe. So entsteht ein hybrides Verfahren, das medienpädagogische und organisatorische Vorteile verbindet und den Jugendlichen echte Mitsprache ermöglicht.
Gerade in Zeiten wachsender Demokratieskepsis eröffnet digitale Jugendpartizipation einen Weg, Vertrauen aufzubauen, politische Bildung zu fördern und neue Beteiligungskulturen zu etablieren. „Das Zusammenspiel aus kommunaler Gestaltungskraft, Open-Source-Technologie und professioneller Begleitung schafft hier einen greifbaren Mehrwert für alle Beteiligten. Wer heute Jugendliche online wählen lässt, stärkt morgen die Demokratie“, erklärt Theresa Lotichius, Geschäftsführerin bei wer denkt was. Das Beispiel Konstanz zeigt, dass es möglich ist, digitale Jugendwahlen zielgruppengerecht umzusetzen. Gleichzeitig liefert das Projekt wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung digitaler Wahl- und Beteiligungsverfahren im gesamten Public Sector. Denn ob Kinder- beziehungsweise Jugendvertretung oder -parlament: Der Gang zur Urne muss heute kein physischer mehr sein.
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