Sonntag, 14. September 2025

eGovernment MONITORZufriedenheit mit E-Government sinkt

[29.11.2013] Die Zahl der Nutzer, welche Online-Services der Verwaltung in Anspruch genommen haben, ist im vergangenen Jahr gesunken. Darüber hinaus ist auch die Zufriedenheit mit den angebotenen E-Government-Diensten zurückgegangen. Das zeigt der aktuelle eGovernment Monitor 2013.
Studie stellt deutlichen Vertrauensverlust in elektronische Verwaltungsdienste fest.

Studie stellt deutlichen Vertrauensverlust in elektronische Verwaltungsdienste fest.

v.l.: Dr. Petra Wolf, ipima, Robert A. Wieland, Initiative D21 und TNS Infratest und Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe bei der Vorstellung des aktuellen eGovernment Monitors.

(Bildquelle: Initiative D21)

Die Ergebnisse ihres aktuellen eGovernment Monitors haben die Initiative D21 und das Forschungsinstitut ipima vorgestellt. Im Rahmen der von TNS Infratest durchgeführten Studie wurden zum vierten Mal in Folge Nutzung und Akzeptanz elektronischer Bürgerdienste in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA, Großbritannien und Schweden untersucht. Der Studie zufolge nutzen 2013 in Deutschland lediglich 36 Prozent der Onliner ab 18 Jahren E-Government-Dienste. Gegenüber dem Vorjahr sind dies neun Prozentpunkte weniger. Zudem sind nur 17 Prozent der Nutzer aktuell „äußerst zufrieden“ mit dem Online-Angebot ihrer Stadt – auch hier ist im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang um 15 Prozentpunkte zu verzeichnen. Gestiegen ist hingegen die Angst vor Datendiebstahl: in der Schweiz um 38 Prozentpunkte, in Großbritannien um 59 Prozentpunkte. In Deutschland befürchten laut eGovernment Monitor aktuell 61 Prozent der Befragten den Diebstahl ihrer Daten – das ist ein Plus von 57 Prozentpunkten. Zudem haben 67 Prozent der deutschen Nutzer Angst vor mangelnder Sicherheit bei der Datenübertragung. Länderübergreifend legen Nutzer von E-Government-Services großen Wert auf zuverlässige Systeme, Schutz und Sicherheit ihrer Daten, einfach zu bedienende Online-Plattformen sowie ein vollständiges Informationsangebot. Mobile Government konnte sich nach Angaben der Initiative D21 bislang in keinem der befragten Länder durchsetzen: Die Zahl der Nutzer sei mit je 21 Prozent in der Schweiz und in Schweden am höchsten, Schlusslichter seien Deutschland und die USA mit jeweils fünf Prozent.
„2012 nahm die Nutzung von E-Government-Angeboten noch in allen Ländern zu. Die aktuellen Ergebnisse zeigen hingegen, dass das Interesse und die Nutzung derzeit abnehmen. Mehr noch, wir stellen einen deutlichen Vertrauensverlust in die Sicherheit staatlicher elektronischer Verwaltungsdienste fest“, sagt Robert A. Wieland, Vizepräsident der Initiative D21 und Geschäftsführer von TNS Infratest. „Als Initiative D21 appellieren wir an Politik und Verwaltung, diese alarmierenden Zeichen ernst zu nehmen und zeitnah Maßnahmen zu ergreifen, die dem Vertrauensverlust entgegenwirken.“ Zur sinkenden Zufriedenheit der Nutzer mit E-Government erklärte Petra Wolf, Executive Director bei ipima: „Die Ansprüche an Services, welche die Behörden ihren Kunden online und mobil zur Verfügung stellen, sind deutlich gestiegen. Die Menschen erwarten offenbar ein vergleichbares Niveau an Nutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Gestaltung wie sie es von nichtstaatlichen Angeboten gewöhnt sind. Diesen Bedürfnissen konnte kein Befragungsland hinreichend entsprechen.“
Wie die Initiative D21 weiter mitteilt, konnten auch bestehende Nutzungsbarrieren im Vergleich zu den Vorjahreswerten nicht weiter abgebaut werden. Diese seien im Gegenteil in allen Ländern noch größer geworden. Vor allem mangelnde Durchgängigkeit und undurchschaubare Strukturen behördlicher Online-Angebote würden für die Befragten entscheidende Hindernisse bei der Nutzung von elektronischen Verwaltungsdiensten darstellen. Der diesjährige eGovernment Monitor zeige die Kluft zwischen den wachsenden Ansprüchen der Bürger an die Weiterentwicklung von E-Government-Plattformen sowie dem Status quo verfügbarer Services auf.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Porträt einer Frau mit Kopfhörern in Office-Umgebung, die konzentriert zuhört.

Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören

[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...

Wildschwein auf einer Lichtung

Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger

[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...

Mithilfe eines CDO widmet sich die Stadtverwaltung Bonn der Digitalisierung.

Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung

[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...

Frauenhände die auf einem Laptop tippen mit einem Overlay aus Binärcode.

München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse

[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...

KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart

[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...

drei Personen vor einem Bildschirm, Frauengesicht auf Bildschirm

Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land

[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben.  mehr...

Logo Digitaltag 2025 Digitale Demokratie

Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt

[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...

Close up photo of a stack of moving boxes

In eigener Sache: K21 media zieht um

[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...

Cover der Studie „Top 100 Wirtschaft 2.0“

Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen

[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...

Cover Deutschland-Index der Digitalisierung 2025

Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht

[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...

Ein Mann (Torso) sitzt an seinem Schreibtisch mit Stift und Papier, vor sich hat er Stapel von Euromünzen sowie ein Glas, in das er etwas Kleingeld wirft.

Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen

[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...

Julia Kuklik, Leiterin des Stadtarchivs Gütersloh, und Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, vor einem der QR-Codes auf dem Berliner Platz (Foto: Stadtarchiv).

Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit

[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...

Blick auf die PegelApp auf einem Smartphone. Man sieht zahlreiche blau markierte Messpunkte, aber wenig Details.

Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz

[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch mit Steuerformularen und füllt diese manuell aus.

Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert

[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...

Grün eingefärbte Nahaufnahme einer Computer-Platine.

Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten

[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...