Mittwoch, 30. April 2025

Bonn/BremenBaupotenzial smart ermitteln

[16.01.2025] Um bislang ungenutzte Flächen für Wohnbebauung zu finden, arbeiten die Städte Bonn und Bremen jeweils an einem innovativen Baupotenzialkataster, bei dem bestehende Daten KI-gestützt und automatisiert zusammengeführt werden. Die Vorhaben werden vom Bund finanziell gefördert.
Luftaufnahme von einer Baustelle in einer Stadt

KI-gestützte Lösungen sollen Kommunen helfen, Baupotenziale schneller zu erfassen.

(Bildquelle: dacosta/123rf.com)

In vielen Städten in Deutschland gibt es Potenziale für zusätzlichen Wohnraum: größere Brachflächen, Baulücken oder für eine Nachverdichtung geeignete Flächen, die bisher noch nicht für Wohnbebauung genutzt wurden. Weil die Ermittlung solcher Flächen sich bislang jedoch meist als kleinteiliger und aufwendiger Prozess gestaltet, haben das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) das Modellvorhaben Baupotenzialregister ins Leben gerufen. 

Insgesamt acht Kommunen wurden für das Modellvorhaben ausgewählt – so unter anderem Bremen. Der Hansestadt stehen nun für die Entwicklung eines webbasierten Baupotenzial-Informationssystems Bundesmittel in Höhe von 279.000 Euro zur Verfügung, hinzu kommen rund 28.000 Euro an Eigenmitteln. Das System, das auf den Einsatz moderner Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Fernerkundungsmethoden setzt, soll bauliche Potenziale erfassen und räumlich darstellen. Als Pilotgebiet wurde Bremen-Nord ausgewählt. Perspektivisch soll das System auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden.

„Wir freuen uns sehr, dass Bremen zu den acht Kommunen gehört, die sich bundesweit erfolgreich um diese Förderung beworben haben“, sagt Bremens Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal. „Durch den Einsatz von KI schaffen wir nicht nur effizientere Planungsprozesse, sondern treiben auch nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen für die Stadtentwicklung voran.“

Das Bremer Baupotenzialregister baut nach Angaben der Stadt auf bestehenden Grundlagen wie dem Baulückenkataster, der Innenentwicklungsstudie, den Monitoringsystemen zu Wohnbauflächen sowie dem Digitalen Zwilling auf. Ziel sei es, Informationen zu bebaubaren Grundstücken zentral zu bündeln und weitgehend automatisiert zu aktualisieren. Dabei würden unter anderem die Erschließungssituation und mögliche Bebauungsoptionen berücksichtigt.

Auch die Bundesstadt Bonn hat im Rahmen des Modellprojekts einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 240.000 Euro erhalten. Sie möchte erproben, ob mithilfe automatisierter Erhebungsverfahren gewonnene Daten die Erstellung und Pflege von Baupotenzialregistern erleichtern können.

In der zwölfmonatigen Projektlaufzeit soll laut Stadtverwaltung ein inhaltliches Konzept für das Bonner Baupotenzialregister B²PR erarbeitet, dieses technisch umgesetzt und in die vom Amt für Bodenmanagement und Geoinformation aufgebaute Urban Data Plattform (UDP) eingepflegt werden. Seit Anfang dieses Jahres würden dazu im Stadtplanungsamt bestehende Daten zu einem digitalen Grundlageninstrument zusammengeführt. Das B²PR soll künftig nicht nur als Instrument für Stadtentwicklung und Stadtplanung dienen, sondern auch der Wohnungswirtschaft zur Verfügung gestellt werden.

Der Förderaufruf „Modellprojekt Baupotenzialregister“ des BMWSB richtete sich gezielt an Kommunen mit angespanntem Wohnungsmarkt. Neben Bremen und Bonn konnten sich dabei Bad Nauheim, Heilbronn, Köln, Münster, Nürnberg und der Landkreis Kleve durchsetzen. Bundesweit stehen für das Modellprojekt im Jahr 2025 Fördermittel in Höhe von knapp zwei Millionen Euro zur Verfügung.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Die Personengruppe steht vor dem Schild einer Rettungszufahrt, die mit einem KI-Kamerasensor ausgestattet ist.

Friedrichshafen: LoRaWAN liefert wertvolle Daten

[29.04.2025] Mit LoRaWAN arbeitet jetzt die Stadt Friedrichshafen. Ergänzt um KI-gestützte Kamerasensoren überwacht sie damit beispielsweise den Belegungszustand von Rettungszufahrten. Auch den Standort von Rettungsringen am Bodenseeufer oder den Verbleib mobiler Stadtmöbel kann sie damit einfach und datenschutzkonform nachvollziehen. mehr...

Das VIAA-Projektteam der Hansestadt Lübeck steht um einen Multitouchtisch versammelt.
bericht

Lübeck: VIAA setzt neue Maßstäbe

[28.04.2025] Die Stadt Lübeck beschreitet mit ihrem vom Bund geförderten Verkehrsprojekt neue Wege. Die Kombination aus moderner Technologie, datenbasierter Analyse und praxisnahen Testfeldern ermöglicht eine flexible, nachhaltige und zukunftssichere Verkehrssteuerung. mehr...

Panoramaansicht der Innenstadt von Jena

Jena: Smarter und vernetzter

[25.04.2025] Im Rahmen des Smart-City-Projekts der Stadt Jena sind bereits zahlreiche innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen entwickelt worden – vom Umweltschutz über digitale Teilhabe bis hin zu Gesundheitsversorgung und Mobilität. mehr...

Luftaufnahme von Regensburg.

Regensburg: Verbessertes Verkehrsmanagement

[24.04.2025] Mit einem umfassend modernisierten Verkehrsmanagementsystem arbeitet jetzt die Stadt Regensburg. Herzstück ist der erneuerte zentrale Verkehrsrechner. Auch wurden Ampelanlagen modernisiert, Umweltsensoren installiert und ein digitales Qualitätsmanagement eingerichtet. mehr...

Svenja Schönert, Robin Eisbach, Sebastian Klein und Dennis Ignasiak stehen vor einem großen Bildschirm plus Whiteboard, auf denen jeweils ein Screenshot der Datenplattform der Smart City Menden zu sehen sind.

Menden: Digitaler Zwilling veröffentlicht

[23.04.2025] Einen Digitalen Zwilling der Stadt bietet jetzt die Smart City Menden an. Die neue Onlineplattform zeigt lokale Umwelt- und Klimadaten in Echtzeit an und bietet damit praktische Funktionen für den Alltag – vom Hochwasserschutz mithilfe von Live-Pegeldaten bis hin zum digitalen Besuch eines 3D-Stadtmodells. mehr...

Duisburg: Smart City sucht Bürgerideen

[17.04.2025] Ihren Smart-City-Masterplan will die Stadt Duisburg gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickeln. Noch bis Ende Mai können diese ihre Ideen online einbringen. Die Stadt will alle Vorschläge sichten, bewerten und, sofern möglich, in den neuen Masterplan einbringen. mehr...

Grafik mit den Daten zur Teilnahme am Smart-City-Masterplan der Stadt Stuttgart.

Stuttgart: Smart-City-Masterplan in Arbeit

[16.04.2025] Unter Beteiligung der Stadtgesellschaft erarbeitet Stuttgart einen umfassenden Smart-City-Masterplan. In Workshops diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft entsprechende Ideen und Projekte. Online können außerdem Vorhaben bewertet und kommentiert werden. mehr...

Markus Wartha, Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing, Landaus Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler und Dr. Beate Ginzel, Leiterin des Referats Digitale Stadt in Leipzig.

Leipzig / Landau in der Pfalz: Modellstädte für KI-gestützte Verkehrssteuerung

[15.04.2025] Die Städte Leipzig und Landau in der Pfalz werden als Pilotregionen im Forschungsprojekt AIAMO (Artificial Intelligence And MObility) an der KI-gestützten Verkehrssteuerung arbeiten. Die Ergebnisse sollen auf kleine und mittlere Kommunen übertragbar sein. mehr...

Regionalkonferenz MPSC: Smart sein

[11.04.2025] Wie Städte digital und nachhaltig wachsen können, steht im Mittelpunkt der 22. Regionalkonferenz des Bundesprogramms Modellprojekte Smart Cities am 3. Juni 2025 in Halle (Saale). mehr...

Digitalstaatssekretär Stefan Sauer in einem Park, gemeinsam mit den drei Bürgermeistern Marc Friedrich, Jochen Engel und Marcus Merkel.

Interkommunale Zusammenarbeit: Smarte Daten helfen Bauhöfen

[11.04.2025] Daten aus Sensoren und eine App unterstützen die Orte Nauheim, Trebur und Büttelborn dabei, Baumbewässerung und Streueinsätze gezielt zu planen und künftig auch die Beleuchtung bedarfsabhängig zu steuern. Die Kommunen haben das Projekt gemeinsam umgesetzt. mehr...

Eine Ampel mit Pfeil nach rechts zeigt grün.
bericht

Digitale Verkehrssteuerung: KIMONO sorgt für Neustart

[10.04.2025] Kaiserslautern hat seiner verkehrstechnischen Infrastruktur bis 2033 eine umfassende Modernisierung und Digitalisierung verordnet. Von den im Rahmen des Projekts KIMONO entstehenden Lösungen können auch andere Kommunen profitieren. mehr...

Parkzone entlang einer Hamburger Straße.
bericht

Hamburg: Parkraum effizient prüfen

[09.04.2025] In Hamburg können Parkberechtigungen digital beantragt und von den Kontrollkräften online überprüft werden. In Zukunft sollen Scan-Fahrzeuge für noch mehr Effizienz bei der Parkraumkontrolle sorgen – vorausgesetzt, die rechtliche Grundlage wird geschaffen. mehr...

Vektorgrafik einer Smart City.

Kreis Hameln-Pyrmont: Smart City geht in Verlängerung

[09.04.2025] Der als Modellprojekt Smart Cities geförderte Kreis Hameln-Pyrmont hat die kostenneutrale Verlängerung der Projektlaufzeit um ein Jahr beantragt – mit Erfolg. Durch den zeitintensiven Abstimmungsbedarf wäre der ursprünglich vorgesehene Zeitraum bis Ende 2026 zu kurz für die Kommune gewesen. mehr...

Porträtaufnahme von Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal.
interview

Interkommunales Netzwerk: Mobiler in der Ortenau

[08.04.2025] Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau setzt auf nachhaltige Verkehrslösungen und will die analoge sowie digitale Verkehrsinfrastruktur verbessern. Wie die 14 Kommunen vorgehen, erläutert Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal. mehr...

Stadt Wolfsburg will sich zukunftsorientiert aufstellen.

Wolfsburg: Mehr als ein Parkleitsystem

[07.04.2025] Die Stadt Wolfsburg plant – ergänzend zu den Informationen, die sie per App übermittelt – ein dynamisches Parkleitsystem in der Innenstadt. Dieses soll eine effiziente Verkehrssteuerung ermöglichen und darüber hinausgehende Informationen liefern, etwa zu Veranstaltungen. mehr...