Samstag, 30. August 2025

BremenMehr Zeit durch digitale Familienleistungen

[22.12.2022] Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat Bremen die Federführung im OZG-Themenfeld Familie und Kind, in das 21 verschiedene OZG-Verwaltungsleistungen fallen. Nun zieht die Freie Hansestadt eine Jahresbilanz.

Elterngeld, Unterhaltsvorschuss, Kinderwunsch, Geburt – im Rahmen der Umsetzung des OZG-Themenfelds Familie und Kind entwickelt die Freie Hansestadt Bremen als federführendes Bundesland seit dem Jahr 2017 die wichtigsten digitalen Verwaltungsleistungen für Familien. Zum Jahresende zieht die Hansestadt Bilanz und berichtet über den Stand der Dinge.
Die Bremer Online-Dienste für Familienleistungen verbinden auf smarte Weise rechtliche Grundlagen und neueste Technologien, sagt Staatsrat Martin Hagen, der das Themenfeld verantwortet. Eine Vielzahl der Online-Dienste sei bis Ende 2022 online geschaltet, spätestens im ersten Quartal 2023 sollen alle Online-Dienste des Themenfelds Familie und Kind entwickelt sein, so Hagen. Indem diese Dienste zur Nachnutzung durch andere Bundesländer zur Verfügung stünden, werde der Sockel für die soziale Digitalisierung in ganz Deutschland geschaffen.

Gesellschaftlich relevante Leistungen

Dass die Verantwortungsbereiche des Themenfelds Familie und Kind gesellschaftlich relevant und bundesweit bedeutsam seien, können die Einblicke in die Digitalisierungsprojekte der Hansestadt belegen, heißt es aus Bremen.
So hatte Bremen bereits im Frühjahr 2022 mit dem Dienst Unterhaltsvorschuss Online (UVO) einen der ersten kommunalen Einer-für-Alle-Dienste gelauncht; zuvor war dieser erfolgreich pilotiert worden (wir berichteten). Der Unterhaltsvorschuss ist für viele Alleinerziehende wichtig, um die finanzielle Lebensgrundlage ihrer Kinder zu sichern, wenn das andere Elternteil den Unterhalt gar nicht oder nicht vollständig zahlt. Inzwischen können Alleinerziehende im Zuständigkeitsbereich von 16 Unterhaltsvorschussstellen in Deutschland den Antragsprozess für Unterhaltsvorschuss komplett online durchführen. UVO soll nun in 13 Bundesländern auf kommunaler Ebene ausgerollt werden.

Der Durchbruch für Once-Only

Manchmal können auch schnelle Anträge für relevante Leistungen dazu beitragen, Eltern in ihrem Alltag zu entlasten. So etwa beim Dienst ELFE (kurz für: Einfach Leistungen für Eltern – Kombinierte Familienleistungen). Seit März 2022 können Bremerinnen und Bremer unter bestimmten Voraussetzungen mit ELFE ihren Elterngeldantrag stellen, Kindergeld beantragen, den Namen des Kindes bestimmen und Geburtsurkunden bestellen. Damit hat Bremen erstmals die Möglichkeit geschaffen, Leistungen nach dem Once-Only-Prinzip anzubieten (wir berichteten). Dabei müssen Bürgerinnen und Bürger ihre Dokumente nicht mehr selbst anfordern und zu den Behörden bringen – stattdessen tauschen die zuständigen Stellen die Nachweise und Formulare automatisch digital aus.
Ein Erfolgsmodell sei auch der Dienst Kinderwunsch Online, über den Bremer Paare die stark nachgefragte Förderung für Kinderwunschbehandlungen voll digital beantragen können.

Erfolgreiche Länderkooperation mit Hessen

Im Rahmen der Online-Dienste im Kontext der Eheschließung schloss die Freie Hansestadt Bremen laut eigenen Angaben außerdem eine Verwaltungsvereinbarung mit dem Land Hessen. Bürgerinnen und Bürger der hessischen Kommunen Bad Homburg und Wiesbaden können die Anträge für diese Verwaltungsleistungen – etwa die Anmeldung zur Eheschließung oder die Beantragung der Urkunde – nun erstmals digital stellen.



Stichwörter: Fachverfahren, Bremen, OZG


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Fachverfahren
Eine Person steht an der Grenze zu Deutschland.

Aufenthalt Digital: Exportschlager aus Brandenburg

[22.08.2025] Der Onlinedienst Aufenthalt Digital entlastet nun bundesweit 300 Ausländerbehörden bei der Antragsbearbeitung. Zuletzt ging er im bayerischen Kreis Amberg-Sulzbach an den Start. In 150 weiteren Kommunen befindet sich die im Zuge des Onlinezugangsgesetzes (OZG) von Brandenburg entwickelte Lösung im Roll-out. mehr...

Eine Frau sitzt zwischen Umzugskartons und hält ein Smartphone in der Hand.

Digitale Wohnsitzanmeldung: Rheinland-Pfalz erreicht Flächendeckung

[13.08.2025] In Rheinland-Pfalz können jetzt alle Bürgerinnen und Bürger ihren Wohnsitz digital ummelden. Der flächendeckende Einsatz der entsprechenden Einer-für-Alle-Lösung aus Hamburg macht es möglich. mehr...

Mehrere Personen sitzen im Hörsaal einer Hochschule.
bericht

Bauwesen: Digitaltage in Merseburg

[08.08.2025] Ende August finden die Merseburger Digitaltage sowie der 17. brain-SCC Anwendertag statt. Im Mittelpunkt des Anwendertags stehen die EfA-Fokusleistung „Digitale Baugenehmigung“ und der VOIS-Vorgangsraum. mehr...

Zwei Kleinkinder spielen in einem Raum.

Oberkrämer: Einfacher zum Betreuungsplatz

[07.08.2025] In der brandenburgischen Gemeinde Oberkrämer steht Eltern seit Anfang August ein neues Onlineportal zur Verfügung, das die Suche und Anmeldung für Kitaplätze digitalisiert und erheblich vereinfacht. Zum Einsatz kommt dabei die Lösung von Anbieter Little Bird. mehr...

Eine Person macht in einem Büro Notizen in einem Bauplan.

Osnabrück: EfA-Lösung für Bauanträge

[30.07.2025] Die Stadt Osnabrück nimmt Bauanträge ab August nur noch über die für das Land Niedersachsen entwickelte Einer-für-Alle (EfA)-Lösung entgegen. Bautechnische Nachweise sind über die Elektronische Bautechnische Prüfakte (ELBA) einzureichen. mehr...

Ein stilvoll mit Graffiti versehenes Haus.
bericht

E-Voting: Demokratische Teilhabe

[25.07.2025] Konstanz ermöglicht Jugendlichen seit 2023 eine digitale Wahl ihrer Jugendvertretung mit Open-Source-Technologie von wer denkt was. Das rechtssichere E-Voting erhöht die Beteiligung und senkt den Aufwand – auch für andere Kommunen. mehr...

Jobcenter Lippe: Onlineservice via Sozialplattform

[21.07.2025] Als bundesweit erste Kommune hat das Jobcenter Lippe eine EfA-Leistung der Sozialplattform NRW per FIT-Connect angebunden und wurde dabei vom Dienstleister OWL-IT unterstützt. mehr...

Bildschirm, der die Plattform DiPlanung zeigt

Bayern: DiPlanung im Roll-out

[17.07.2025] In Bayern ist jetzt der Roll-out der digitalen Bauleitplanungs- und Beteiligungsplattform DiPlanung gestartet. Er wird von Informations- und Unterstützungsangeboten begleitet. mehr...

Start des virtuellen Bauamts im Landkreis Uckermark

Brandenburg: Weitere Kommunen starten Virtuelles Bauamt

[07.07.2025] Mit der Freischaltung des Virtuellen Bauamts in der Landeshauptstadt Potsdam sowie im Kreis Uckermark und der Stadt Schwedt ist in Brandenburg ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur flächendeckenden Digitalisierung der Bauantragsverfahren erreicht. mehr...

Panoramasicht von oben auf die Stadt Wiesbaden.

Wiesbaden: Neue Software im Bürgerbüro

[30.06.2025] Auf eine neue Software hat die Stadt Wiesbaden im Melde- und Passwesen umgestellt. Da es sich um eine landesweit für Hessen entwickelte Lösung handelt, können beispielsweise erprobte Services anderer Kommunen einfacher übernommen werden. Im Ergebnis lassen sich Verwaltungsvorgänge schneller bearbeiten. mehr...

Zwei Kleinkinder spielen in einem Raum.
bericht

Kita-Lösungen: Überblick ohne Aufwand

[27.06.2025] Die Vergabe von Kitaplätzen bringt viele Kommunen jedes Jahr an ihre Grenzen: hoher Verwaltungsaufwand, fehlende Transparenz und unzufriedene Eltern prägen den Prozess. Dabei könnte Software eine digitale, effiziente und faire Vergabe unterstützen. mehr...

Blick auf viele Personen von oben, im Hintergrund sind zweidimensionale Wolken zu sehen

Sonnen: Meldedaten in der Cloud

[26.06.2025] Da der lokale IT-Betrieb immer anspruchsvoller wird, ist die Gemeinde Sonnen mit ihrem Einwohnerfachverfahren in die Cloud gewechselt. Es wird nun im Rechenzentrum der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) betrieben. Die Migration verlief reibungslos. mehr...

Schild für Behindertenparkplatz vor einer Häuserwand

Verkehrsordnungswidrigkeiten: Privatanzeigen in Mainz nur noch digital

[19.06.2025] Privatanzeigen im ruhenden Verkehr können in der Stadt Mainz künftig ausschließlich digital übermittelt werden. Mit dem neuen Onlinedienst will die Stadt den Bürgerservice verbessern und die Effizienz steigern. mehr...

Außenaufnahme einer Hand mit Smartphone. Das Display zeigt die Website der elektronischen Wohnsitzanmeldung. Im Hintergrund ist unscharf das Erfurter Wahrzeichen, die Krämerbrücke, erkennbar.

Erfurt: Elektronische Wohnsitzanmeldung pilotiert

[13.06.2025] In Thüringen kommt der Roll-out der elektronischen Wohnsitzanmeldung in Gang: Nach Meiningen ist Erfurt die zweite Kommune, die den neuen Onlinedienst pilotiert. Von dem Service profitieren Personen, die innerhalb der Stadt umziehen ebenso wie Zuzügler. mehr...

Greven: Digitalisierung der Bauverwaltung

[12.06.2025] Bauanträge können in Greven jetzt auch digital gestellt werden. Dazu nutzt die Stadt die Fachanwendung ProBAUG sowie die Onlineplattform Prosoz elan comfort des Anbieters Prosoz. mehr...