Dienstag, 28. Oktober 2025

ForschungDie Datentreuhand als Zukunftsmodell?

[09.02.2022] Smarte Stadtentwicklung benötigt Daten und Datenaustausch – dabei entstehen neue Fragen rund um Datensicherheit und Co. Das Projekt KomDatIS untersucht das Modell Datentreuhand im kommunalen Kontext als Möglichkeit für eine sichere und souveräne digitale Stadtentwicklung.

Digitale Lösungen können die Stadtentwicklung entscheidend voranbringen. Dass Daten zwischen Organisationen geteilt werden, ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Damit treten neue Fragen auf: Wie behält eine Organisation ihre Datenhoheit? Wie kann der Schutz personenbezogener Daten gewährleistet werden? Eine Instanz, die auch im digitalen kommunalen Raum dabei hilft, die Interessen aller Beteiligten zu wahren, könnte der Treuhänder sein. Das Projekt KomDatIS (kurz für: Kommunale Datentreuhänder – Integration von Bürgern und Unternehmen zum souveränen Austausch von Daten in der Smart City) will nun die Rolle eines Datentreuhänders für die digitale Stadtentwicklung definieren und die dafür benötigten Instrumente erproben. Daran beteiligt sind das Daten-Kompetenzzentrum für Städte und Regionen (DKSR), das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST und die Technische Universität Dortmund. Partnerstädte des Projekts sind Mainz und Mönchengladbach.
Innerhalb der nächsten drei Jahre soll im Rahmen des Forschungsprojekts anhand eines beispielhaften Anwendungsfalls der Partnerstädte ein Pilotmodell für den sicheren und souveränen Austausch von Daten entwickelt werden. Das berichteten DKSR und Fraunhofer ISST in einer gemeinsamen Meldung. Rechtliche Aspekte der Datensicherheit, Datensouveränität und Transparenz sollen geprüft werden, um daraufhin eine automatisierte Erkennung verschiedener Aspekte zu ermöglichen – etwa, welche Daten schutzrelevant sind oder über welchen Zeitraum hinweg Daten vom Treuhänder an die Kunden bereitgestellt werden. Darauf aufbauend soll ein Geschäftsmodell entwickelt werden, das den Datentreuhänder in die Anwendung bringen soll.

Datentreuhänder auch für Kommunen sinnvoll

Datentreuhändermodelle gelten derzeit in zahlreichen Gebieten als Methode der Wahl, wenn es um die Lösung von Herausforderungen der Datenökonomie geht, so DKSR und Fraunhofer ISST. Einerseits basierten Produkte, Services und Geschäftsmodelle zunehmend auf der Auswertung und Verwendung von Daten, wodurch diese einen hohen Wert erlangt hätten, andererseits seien vor allem personenbezogene Daten besonders schützenswert. Daher hätten auch Kommunen und kommunale Unternehmen „mit äußerster Vorsicht vorzugehen“, wenn es darum gehe, in ihrer Datenverarbeitung Souveränität und Schutz der Daten von Bürgern zu garantieren. Wenn das Teilen von Daten etwa im Smart-City-Bereich sinnvoll sei, könnten Datentreuhänder als Intermediäre auf vertraglich geregelter Grundlage eine solide Vertrauensbasis schaffen, um den effizienten Austausch von Daten zu ermöglichen.
Das Forschungsvorhaben umfasse die Entwicklung eines generellen Datentreuhandkonzepts auf Grundlage von Anwendungsfällen aus dem kommunalen Umfeld, die Ausgestaltung eines Geschäftsmodells zur treuhändischen Abwicklung kommunalen Datenaustausch, die Entwicklung einer automatisierten Analyse zur Prüfung von Nutzungsbedingungen sowie die technische und organisatorische Implementierung eines prototypischen Versuchsaufbaus.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Vier Personen stehen in einem Ausstellungsraum um einen Laptop versammelt und betrachten dessen Bildschirm.

Kreis Hof: Digitale Zukunft zum Anfassen

[28.10.2025] Mit einer neuen Website und einem temporären Showroom informiert der Landkreis Hof über das Smart-City-Projekt hoferLAND.digital. Im Showroom werden vier ausgewählte Ergebnisse präsentiert, während die Website umfassend über das Smart-City-Vorhaben informiert. mehr...

Mehrere Personen stehen für ein Gruppenfoto nebeneinander.

Hanau: Von Bochum lernen

[27.10.2025] Über die Stadt- und Smart-City-Strategie der Stadt Bochum hat sich jetzt eine Delegation der Stadt Hanau informiert. Die Hanauer wollten unter anderem erfahren, welche Erkenntnisse sie aus der Bochumer Digitalstrategie für ihre eigene digitale Transformation gewinnen können. mehr...

Ein orange leuchtendes Netzwerk verbindet unterschiedlich platzierte Punkte miteinander.

Mossautal: Sensoren für Resilienz und Nachhaltigkeit

[23.10.2025] Mossautal will mithilfe von Sensoren nachhaltiger und resilienter werden und nutzt dafür Lösungen, die der Odenwaldkreis umgesetzt hat. MOSSAUdigiTAL wird mit 129.000 Euro aus dem Programm Starke Heimat Hessen gefördert. mehr...

Freiburg i. Breisgau: Ein Fall für das i-Team

[22.10.2025] In Freiburg im Breisgau soll künftig ein kommunales Innovation Team (i-Team) gemeinsam mit städtischen Mitarbeitenden und Partnern aus der Zivilgesellschaft neue Lösungsansätze entwickeln, um das Leben der Menschen vor Ort zu verbessern. Unterstützt wird die Stadt dabei von der Stiftungsorganisation Bloomberg Philanthropies. mehr...

Ein Dokumentenordner mit dem hessischen Wappen in den Armen einer Frau.

Starke Heimat Hessen: Geförderter Zeitsprung für Alsfeld

[21.10.2025] Mit einer offenen urbanen Plattform, die Daten aus Sensoren in Echtzeit auswertet, will Alsfeld einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft schaffen. Dafür erhält die Kommune eine Förderung in Höhe von 125.000 Euro aus dem Programm Starke Heimat Hessen. mehr...

Eine Gruppe von Personen steht vor der smarten Kehrmaschine

Wolfsburg: Abfallwirtschaft kehrt smart

[16.10.2025] Saubere Straßen, weniger Aufwand und ein gezielter Einsatz von Ressourcen: In Wolfsburg verrichtet ab sofort eine intelligente Kehrmaschine ihren Dienst. Zum Einsatz kommt dafür die bereits im Smart-Parking-Projekt genutzte Sensorik, die entsprechend weiterentwickelt wurde. mehr...

Nahaufnahme einer Karte mit roten Stecknadeln.

Smart City trifft KI: Seminar mit Praxisbezug

[16.10.2025] „Smart City trifft KI“ lautet der Titel eines Seminars, zu dem der Deutsche Verein für Vermessungswesen (DVW) – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement Mitte November nach Hannover einlädt. Es wird anhand praxisnaher Beispiele aufgezeigt, wie vielseitig Künstliche Intelligenz zur Gestaltung smarter Städte und Regionen beitragen kann. mehr...

Screenshot der Startseite des Cottbuser Open-Data-Portals

Cottbus/Chóśebuz: Open-Data-Portal vorgestellt

[13.10.2025] Im Rahmen einer smarten Kreativnacht hat die Stadt Cottbus/Chóśebuz wichtige Ergebnisse aus ihrem Smart-City-Prozess der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine wichtige Rolle spielt das nun gelaunchte Open-Data-Portal mit Digitalem Zwilling: Es soll zu einer zentralen Datendrehscheibe ausgebaut werden. mehr...

Smarter Zebrastreifen in Saarbrücken

Saarbrücken: Smarter Zebrastreifen eingeweiht

[08.10.2025] Ein smarter Zebrastreifen soll in Saarbrücken für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Autofahrern wird dort künftig per LED und Laserstreifen angezeigt, dass Fußgänger die Straße überqueren möchten. mehr...

Titelbild CUT-Projektbericht

Smart Country Convention: CUT-Projektbericht vorgestellt

[02.10.2025] Die Städte Hamburg, Leipzig und München haben auf der Smart Country Convention Ergebnisse aus fünf Jahren Arbeit am Projekt Connected Urban Twins (CUT) präsentiert. Der Projektbericht zeigt, wie urbane Datenplattformen und Digitale Zwillinge die Integrierte Stadtentwicklung in Deutschland voranbringen können. mehr...

bericht

Smart City Award 2025: Gemeinsam zur Smart City

[01.10.2025] Bei der Verleihung des Smart City Awards im Rahmen der Smart Country Convention in Berlin wurde deutlich, dass die Digitalisierung eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Welche Erfolgsfaktoren es gibt, wurde bei der Podiumsdiskussion erläutert. mehr...

bericht

Smart City Award 2025: Aufruf zur Zusammenarbeit

[01.10.2025] Die bayerische Landeshauptstadt München hat erneut den Smart City Award gewonnen. Bei ihrer Keynote zur Preisverleihung auf der Smart Country Convention formulierte IT-Referentin Laura Dornheim klare politische Forderungen. mehr...

Gruppenfoto mit sechs Personen in einem nüchternen Innenraum, im Hintergrund Banner "Smartes Fichtelgebirge".

Kreis Wunsiedel: Startschuss für digitale Modellprojekte

[23.09.2025] Im Kreis Wunsiedel sind die ersten digitalen Modellprojekte aus dem EU-Projekt PilotInnCities gestartet. Start-ups und KMU erproben dort mit kleinen Budgets Lösungen für sechs regionale Problemstellungen – von Wanderinfrastruktur bis digitaler Raumbuchung. mehr...

Dorfplatz Voßwinkel

Arnsberg: Digitale Info-Terminals in Ortsteilen

[19.09.2025] Die Stadt Arnsberg will in den Ortsteilen Voßwinkel und Bruchhausen digitale Info-Terminals installieren und so das digitale Angebot auf dem Land fördern. mehr...

Matthias Frey hält einen Parkplatzsensor, Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner einen Bodenfeuchtesensor in der Hand.

Verl: Mit LoRaWAN zur Smart City

[16.09.2025] Für den Ausbau ihres LoRaWAN richtet die Stadt Verl ein Testfeld für unterschiedliche Sensoren und Technologien ein. Die gesammelten Daten sind über ein Dashboard öffentlich einsehbar. mehr...