Sonntag, 7. Dezember 2025

MünsterSmarte Ressourcenschonung

[18.07.2025] Wie smarte Lösungen zum ressourcenschonenden Leben im Quartier beitragen können, soll ein aus mehreren Teilprojekten bestehendes Modellvorhaben in Münster zeigen. Beispielsweise soll Künstliche Intelligenz (KI) auf Störstoffe im Bioabfall hinweisen, sodass dieser tatsächlich weiterverwertet werden kann.
Mehrere Personen stehen vor einem Abfallsammelfahrzeug, das per Schriftzug auf den KI-Einsatz zur Abfalltrennung hinweist.

Der KI-Einsatz soll den Abfallwirtschaftsbetrieben Münster (awm) zunächst zeigen, in welchen Straßen sie noch gezielter zur Bioabfalltrennung beraten müssen.

v.l.: awm-Revierbegleiter Marco Ackermann; Andreas Hölscher, Verkehrsleiter awm; Manfred Santjer, INFA GmbH Ahlen; Steffi Heeke, Projektleitung Smart Waste bei den awm; Dr. Daniel Baumkötter, Technischer Betriebsleiter awm; Arno Minas, Nachhaltigkeitsdezernent der Stadt Münster

(Bildquelle: awm)

Zwei Modellprojekte sind jetzt im Rahmen der Smart City Strategie der Stadt Münster gestartet. Wie die nordrhein-westfälische Kommune mitteilt, werden die Vorhaben bis Mitte des Jahres 2027 von den Abfallwirtschaftsbetrieben Münster (awm) im York- und Oxford-Quartier umgesetzt. Eines der beiden Projekte widme sich der Verbesserung der Bioabfallqualität. Dafür haben die awm ein Abfallsammelfahrzeug mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet. Im Inneren des Fahrzeugs sei eine Kamera installiert. Sie erstelle während des Schüttvorgangs zur Entleerung einer Mülltonne, Bilder vom darin enthaltenen Bioabfall. Die KI erkenne, ob der Abfall Fremdstoffe enthält, die nicht in die Biotonne gehören. „Sie bewertet den Inhalt der Tonne und übermittelt das Ergebnis in Form von grünen, gelben und roten Punkten in Echtzeit ins System“, erklärt Daniel Baumkötter, technischer Betriebsleiter der awm. „Persönliche Daten werden dabei nicht erhoben.“

Eine Übersichtskarte zeigt schließlich, in welchen Straßen die awm noch gezielter zur Bioabfalltrennung beraten müssen, erklärt Münster. Dort werden dann die Biokontrolleure der awm eingesetzt und hängen vor der nächsten Leerung eine gelbe Informationskarte an die Tonne. Bei wiederholt falscher Befüllung bekomme die Biotonne die rote Karte und bleibe ungeleert stehen. Den Inhalt falsch befüllter Tonnen müssen die awm als Restmüll entsorgen und können ihn nicht zu Kompost und Biogas weiterverwerten. Somit gehen Ressourcen verloren, was künftig vermieden werden soll.

Das zweite Projekt widmet sich der Abfallvermeidung, erklärt Münster. Dafür werden bis Ende des Jahres 2025 an zentralen Orten im Quartier smarte Sharing-Schränke installiert. Sie fungieren als Leih-, Tausch- und Verschenkstationen, an denen Gegenstände des alltäglichen Bedarfs wie Bohrmaschinen, Teppichreiniger oder Sportgeräte unkompliziert an Nutzerinnen und Nutzer ausgegeben werden können. Durch die gemeinschaftliche Nutzung soll Abfall vermieden werden.

Beide Vorhaben sind Teil des übergeordneten Modellprojekts Abfallfreie Quartiere, das vom Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management Ahlen (INFA) wissenschaftlich begleitet wird. In dessen Rahmen werden auch die Füllstandssensoren an öffentlichen Papierkörben und Elektroschrottbehältern ausgeweitet.

Feedback, Ideen und Wünsche zum Modellprojekt Abfallfreie Quartiere können die Bewohnerinnen und Bewohner des York- und Oxford-Quartiers über die Beteiligungsplattform NRW einreichen. Die entsprechenden Informationen haben die awm per Postwurfsendung in den Vierteln verteilt.





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