Green ITEffizienz in Kooperation
Die IT-Dienstleister der öffentlichen Hand stehen vor der Herausforderung, mit den von ihnen verwalteten Mitteln für IT-Infrastrukturen zu haushalten und neben den Umweltressourcen auch die öffentlichen Mittel schonen zu müssen. Der Einsatz von energieeffizienter Technik kann nicht nur den Energieverbrauch und somit auch die Kosten senken, sondern auch zur Leistungssteigerung beitragen. Dabei kann der Ansatz auf mehreren Ebenen erfolgen, wie das Beispiel des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zeigt.
#titel+Maßnahmen passgenau zugeschnitten#titel-
Die IT-Landschaft des LVR verteilt sich auf zwei Rechenzentren in Köln, die rund 15.000 Computer-Arbeitsplätze versorgen. Derart umfangreiche Architekturen erfordern nachhaltige Strategien für eine optimale Ressourcennutzung. Das LVR-eigene Systemhaus LVR-InfoKom entwickelte bereits im Jahr 2006 einen speziell auf den Landschaftsverband zugeschnittenen Maßnahmenmix, der seit 2008 in zwei wesentlichen Bereichen umgesetzt wird. Hierzu gehören zum einen die technische Ausrüstung und der Betrieb der LVR-Rechenzentren und zum anderen der Betrieb und die Ausstattung der zahlreichen Computer-Arbeitsplätze des LVR.
#titel+IT-Kosten deutlich verringert#titel-
Zunächst konzentrierte sich LVR-InfoKom auf die technische Ausrüstung der beiden LVR-Rechenzentren in Köln-Deutz. Hier wurde die Kühlung in den einzelnen Server-Schränken optimiert, außerdem wurden die Böden und Verkabelungen verändert, um die Luftströmungen zu verbessern. Ein weiteres Augenmerk lag auf der platzsparenden Unterbringung der Server. Bei der Auswahl der Hardware wurde zudem auf den Einsatz besonders stromsparender Komponenten geachtet. Durch die Reduzierung der Wärmeentwicklung und den Einsatz von Server-Virtualisierungssoftware konnten in den Rechenzentren rasch erhebliche Einsparpotenziale ausgeschöpft werden. Für das Jahr 2009 verringerten sich die IT-Kosten des LVR bereits um rund 130.000 Euro – ein Ergebnis, welches dazu beitrug, dass der Verband Ende 2009 vom Bundesumweltministerium mit dem Zeitzeichen-Preis für vorbildliche Nachhaltigkeitsstrategien ausgezeichnet wurde. Ein beachtlicher Erfolg – wenngleich der größte Meilenstein mit dem Bau eines neuen, hochmodernen Rechenzentrums erst noch folgen sollte.
#titel+Kooperation mit der Stadt Köln#titel-
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die IT des LVR zu einer hochkomplexen Systemlandschaft mit hoher Leistungsfähigkeit entwickelt, die mit dem steigenden Bedarf an IT-Services stetig gewachsen ist – und deren Kapazitäten zuletzt an ihre Grenzen stießen. Um nachhaltig für die Zukunft gerüstet zu sein, entschied sich der Landschaftsverband für ein gemeinsames Vorgehen mit der Stadt Köln, deren Pläne für die Modernisierung des städtischen Rechenzentrums mit den Vorstellungen von LVR-InfoKom ideal korrespondierten. Die mit dem Neubau verbundenen Ziele lauteten: höhere Kapazitäten, Sicherheit und Energieeffizienz. Nach intensiven Vorarbeiten wurde am 1. September 2010 der Grundstein für das kommunale Kooperationsprojekt gelegt: In Köln-Chorweiler erfolgte der Baubeginn des neuen gemeinsamen Rechenzentrums von LVR-InfoKom und der Rheinmetropole Köln. Im dortigen Stadthaus wird seitdem das kommunale Rechenzentrum umgebaut und modernisiert. Seit dem kürzlich erfolgten Abschluss der Migrationsphase der technischen Systeme betreiben der IT-Dienstleister und die Kommune jeweils auf der Hälfte der insgesamt rund 700 Quadratmeter großen Fläche des Rechenzentrums ihre eigenen Rechneranlagen. Wesentliche Komponenten, wie zum Beispiel die unterbrechungsfreie Stromversorgung und die Klimatisierung der Anlagen, werden nun gemeinsam genutzt. So sparen beide Partner deutlich an Betriebskosten.
#titel+Beitrag zum Klimaschutz#titel-
Hierzu tragen moderne bauliche Lösungen im Zuge der Gebäudemodernisierung, der Einsatz eines hochmodernen Klimasystems zur Kühlung der Rechneranlagen sowie weitere flankierende Maßnahmen bei. Zu letzteren zählt beispielsweise ein effizienter Betrieb der Systeme durch Virtualisierungssoftware, wodurch auf einem einzelnen Gerät gleichzeitig mehrere Server betrieben werden können. Dies alles sorgt letztlich für geringere Energiekosten und ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Im Ergebnis rechnen die beiden Partner für das gesamte neue Rechenzentrum mit einer jährlichen Einsparung von über 822.000 Kilowattstunden und einer damit einhergehenden Stromkostenersparnis von 123.000 Euro sowie einer CO2-Entlastung von über 250 Tonnen im Jahr. Aber auch am einzelnen Computer-Arbeitsplatz kann gespart werden, insbesondere mithilfe von Terminal-Server-Technologie. An den Büroarbeitsplätzen des LVR wurden daher viele PCs durch so genannte Windows-based Terminals ersetzt. Diese benötigen deutlich weniger Komponenten und sparen so Energie.
#titel+Sparen mit GreenPrint#titel-
Parallel dazu konnte ein weiteres sehr ambitioniertes Vorhaben vorangetrieben und im März 2011 erfolgreich abgeschlossen werden – die umfassende Modernisierung der gesamten LVR-Druckerlandschaft im Rahmen des Projektes GreenPrint. Im Zeitraum von knapp zwei Jahren wurden dabei in allen Dienststellen des Landschaftsverbandes Rheinland insgesamt 7.650 Altgeräte gegen rund 4.000 neue, verbrauchsärmere Multifunktionsgeräte eines einzigen Herstellers ausgetauscht. Hierfür hatte LVR-
InfoKom zunächst den individuellen Bedarf jedes einzelnen Standortes analysiert und einen konkreten Konsolidierungsvorschlag für eine optimierte Geräte-Infrastruktur erarbeitet – basierend auf einer engen Abstimmung mit den jeweiligen Verantwortlichen vor Ort. Damit wurde der entsprechende Auftrag des LVR-Verwaltungsvorstandes aus dem Jahr 2009 anforderungsgemäß erfüllt. Dieser lautete, die heterogene und über die Jahre gewachsene Drucker-Infrastruktur unter Berücksichtigung ökologischer und wirtschaftlicher Aspekte zu standardisieren und gleichzeitig für eine moderne, leistungsfähigere Ausstattung zu sorgen. Und in der Tat sind die nun erzielten Einsparungen allein durch GreenPrint beträchtlich: Sie liegen in puncto Gesamtkosten bei 290.000 Euro und beim Energieverbrauch bei 50.000 Euro pro Jahr. Hinzu kommt eine Reduzierung der CO2-Emissionen um jährlich 173 Tonnen. „Green IT ist ein wichtiger Baustein im Umwelt-Management des Landschaftsverbandes Rheinland“, fasst Oliver Hoffmann, Geschäftsführer von LVR-InfoKom zusammen. „Ein sinnvolles Zusammenspiel von ökonomischer Effizienz und ökologischer Nachhaltigkeit sind für uns daher selbstverständlich.“
Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz
[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert
[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...
Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten
[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...
Berlin: KI hilft bei Abwicklung des ReparaturBONUS
[23.05.2025] Die Zukunft der Fördermittelverwaltung liegt in der Digitalisierung. Das hat das Unternehmen MACH mit der Entwicklung einer digitalen Antragsplattform für die Berliner Verwaltung unter Beweis gestellt. Die Lösung sorgt für eine effizientere Abwicklung des ReparaturBONUS und spürbare Entlastung der Mitarbeitenden. mehr...
Brandenburg: Bürgerservice per Videokabine
[19.05.2025] Der Landkreis Uckermark wurde im Rahmen der Bundesinitiative DigitalPakt Alter für seinen digitalen Bürgerservice für Seniorinnen und Senioren ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts LISA wurden an bisher sechs Standorten Videokabinen eingerichtet, die wohnortnah Kontakt zur Kreisverwaltung ermöglichen. mehr...
Dresden: Bezahlkarte für Asylsuchende gestartet
[09.05.2025] Seit dieser Woche bekommen neu zugewiesene Geflüchtete in Dresden erstmals die neue Bezahlkarte. Damit ist die Einführung in Sachsen einen Schritt weiter. Ziel ist es, Bargeldauszahlungen zu reduzieren und Behörden zu entlasten. mehr...
Baden-Württemberg: Leitfaden für bessere Bürgerkommunikation
[07.05.2025] Ein Projekt der Dualen Hochschule Stuttgart soll Verwaltungen in ländlichen Regionen helfen, besser mit Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren. Der nun veröffentlichte Leitfaden enthält konkrete Empfehlungen und zeigt, welche Kanäle Bürgerinnen und Bürger nutzen wollen. mehr...
Nürnberg: Konzept Bürger-PC gestartet
[25.04.2025] Um noch mehr Menschen die digitale Teilhabe zu ermöglichen, erprobt Nürnberg jetzt den so genannten Bürger-PC. Die Selbstbedienungsrechner sind mit Druckern und Scannern ausgestattet und für Mehrgenerationenhäuser oder Stadtteiltreffs vorgesehen. Ehrenamtliche unterstützen die Bürgerinnen und Bürger bei der Nutzung. mehr...
Schleswig-Holstein: Kooperation verlängert
[16.04.2025] Nach fünf erfolgreichen Jahren haben Schleswig-Holstein und der ITV.SH ihre Kooperation zur Verwaltungsdigitalisierung bis Ende 2029 verlängert. Geplant sind unter anderem der Roll-out weiterer digitaler Anträge und Unterstützung für Kommunen bei Informationssicherheits- und IT-Notfällen. mehr...
Darmstadt: Resiliente Krisenkommunikation
[11.04.2025] Großflächige, lang andauernde Stromausfälle sind selten – stellen die Krisenkommunikation jedoch vor Schwierigkeiten, weil Mobilfunk, Internet und Rundfunk ausfallen. In Darmstadt wird nun eine energieautarke digitale Litfaßsäule erprobt, die auch bei Blackouts als Warnmultiplikator funktioniert. mehr...
Diez/Kaisersesch/Montabaur/Weißenthurm: Kooperation im Prozessmanagement
[08.04.2025] Gemeinsam wollen die Verbandsgemeinden Diez, Kaisersesch, Montabaur und Weißenthurm ihre Verwaltungsprozesse effizienter gestalten. Im Fokus steht die Wissensdokumentation ihrer Prozesse. Auch sollen eine Datenbank für Notfallszenarien und ein interkommunales Prozessregister aufgebaut werden. mehr...
Hessen: Projekt Di@-Lotsen wächst weiter
[07.04.2025] Das hessische Digitallotsen-Projekt, das älteren Menschen den Zugang zur digitalen Welt erleichtern soll, wird fortgeführt und ausgeweitet. Kommunen, Vereine und andere Einrichtungen können sich bis zum 11. Mai 2025 als digitale Stützpunkte bewerben. mehr...
Berlin: Beihilfe ohne Medienbrüche
[04.04.2025] In Berlin haben Beamtinnen und Beamte nicht nur die Möglichkeit, Anträge auf Beihilfe digital zu stellen – mit einer neuen App ist es ab jetzt auch möglich, den Bearbeitungsstand einzusehen und die Bescheide digital zu empfangen. mehr...
Interkommunale Zusammenarbeit: Dritte Förderphase für Digitale Dörfer RLP
[01.04.2025] Das Netzwerk Digitale Dörfer RLP erhält bis 2026 weitere 730.000 Euro Landesförderung. Erfolgreiche Digitalprojekte sollen landesweit ausgerollt und die interkommunale Zusammenarbeit gestärkt werden. Ein Schwerpunkt liegt auf wissenschaftlich unterfütterten Pilotprojekten zum Bürokratieabbau. mehr...
Bayern: Ein Jahr Zukunftskommission
[31.03.2025] Die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 hat ihren aktuellen Bericht vorgelegt. Unter Leitung des Finanz- und Heimatministeriums erarbeiten Ministerien, Kommunalverbände und Experten Lösungen für eine einheitlichere, effizientere und sicherere IT in Bayerns Kommunen. mehr...