WellheimLösung für Bürgermeister

In der Gemeinde Wellheim hat der Bürgermeister die kommunalen Kennzahlen griffbereit auf dem iPad.
Robert Husterer ist Erster Bürgermeister des Marktes Wellheim
(Bildquelle: Markt Wellheim)
Der Markt Wellheim hat in den vergangenen Jahren IT-technisch aufgerüstet, zuletzt 2012 durch die Einführung des Finanzverfahrens OK.FIS Kameral der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB). Robert Husterer ist seit fünf Jahren Bürgermeister der 2.700 Einwohner zählenden Kommune und wird auf der nächsten Bürgerversammlung sein iPad dabeihaben. Darauf installiert: das neue Führungscockpit der AKDB. Mit dieser mobilen Lösung lassen sich Kennzahlen aus den jeweiligen Fachverfahren für Einwohner-, Finanz- und Personalwesen individuell auf dem mobilen Endgerät anzeigen.
Als erster Anwender des Führungscockpits sieht Bürgermeister Husterer schon jetzt viele Situationen, in denen ihn die neue Anwendung der AKDB unterstützen soll. „Auf Bürger- oder Anliegerversammlungen kommen permanent Fragen, für deren Beantwortung aktuelle Daten notwendig sind. Als es vor Kurzem um die energetische Sanierung unserer Grundschule ging, hätte ich zum Beispiel ad hoc die Kosten der einzelnen Gewerke benötigt.“ Tagsüber ist es vielleicht noch mit einem Anruf beim Kämmerer getan, der die Zahlen rasch zusammenträgt. Auf abendlichen Versammlungen aber muss Robert Husterer die Fragenden in der Regel auf den nächsten Tag vertrösten. Die genaue Antwort bleibt er zunächst schuldig – und die Argumentation wackelig. Ähnlich ist es auch bei Anliegerversammlungen zum Straßenausbau, wenn Bürger wissen möchten, wie viel ihr Eigenbeitrag ausmacht und welcher Teil umlagefähig ist. Aktuelle Haushaltszahlen aus OK.FIS wären da hilfreich. Warum die Grundschulsanierung überhaupt nötig ist, ließe sich wiederum hervorragend anhand der Jahrgangszählung aus OK.EWO ableiten – läge sie denn beim Elternabend vor.
Mobiler Zugriff
Zumeist geht es also um Finanzzahlen, Einwohnermelde- und auch Personaldaten. Diese drei Fachverfahren hat die AKDB deshalb als erstes in das Führungscockpit integriert. Mit seinem iPad hat Robert Husterer künftig einen übersichtlichen und ansprechend aufbereiteten Zugriff auf diese Daten: „Dem Bürger gegenüber wirkt man dadurch viel kompetenter, weil Gesagtes auf Anhieb mit Zahlen belegt und die Glaubwürdigkeit sowie die eigene Verhandlungsposition gestärkt werden kann. Außerdem fühlen sich die Bürger besser beraten, weil sie auf ihre Fragen sofort eine fundierte Antwort erhalten.“
Die Arbeit mit dem Führungscockpit unterscheidet sich vom vollwertigen Zugriff auf die Fachanwendungen am PC. Als Business Intelligence Tool konzipiert, erlaubt das Führungscockpit einen rein lesenden Zugriff auf die Informationen. Es werden keine Daten lokal auf dem iPad abgespeichert. „Das ist auch überhaupt nicht nötig“, so der Wellheimer Bürgermeister. „Es geht nicht darum, von unterwegs aus in den Anwendungen zu arbeiten und irgendwelche Haushaltszahlen zu ändern. Es geht allein um eine unkomplizierte Einsicht in aktuelle Kennzahlen. In unserem Beruf ist es notwendig, schnell auf Informationen zugreifen zu können, um reagieren zu können. Dafür ist das Führungscockpit genau das richtige Instrument.“ Daher unterscheidet sich auch die Oberfläche des Führungscockpits sichtlich von der des normalen Software-Nutzers.
Flexibel zusammenstellen
Die Berichte im Führungscockpit lassen sich binnen weniger Minuten je nach Einsatzzweck neu zusammenstellen. In Vorbereitung der nächsten Gemeinderatssitzung zur Grundschulsanierung etwa legt sich Robert Husterer spezielle Favoriten für die jeweilige Fragestellung an. So nutzt er Jahrgangszahlen aus dem Einwohnermeldeverfahren OK.EWO in Verbindung mit den Berichten Zahlwege aus dem Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen HKR und der Jahresrechnung aus der Finanz-Software OK.FIS. Für ein Mitarbeitergespräch benötigt er spezielle Daten aus dem Personalwirtschaftssystem OK.PWS und dem Haushaltsplan. Beim Termin im Kirchenamt zur anstehenden Friedhofsanierung sind wiederum Kostenvoranschläge aus OK.FIS gefragt. Die kommunalen Kennzahlen werden als vordefinierte Berichte für das Führungscockpit bereitgestellt. Den Turnus, in welchem die Berichte generiert werden, kann der Anwender selbst festlegen. Die AKDB stellt die Daten dann automatisiert aus den Fachverfahren OK.FIS, OK.EWO und OK.PWS über das Rechenzentrum bereit und macht sie auf dem iPad verfügbar. Voraussetzung hierfür ist, dass der Kunde die jeweiligen Fachverfahren im Einsatz hat. Auf Basis der vordefinierten Berichte kann der Anwender die Ansichten für sein Endgerät mit wenigen Mausklicks individuell konfigurieren. Die Maske sieht somit jedes Mal etwas anders aus.
Führungscockpit für Bürgerservice
Mit dem Führungscockpit will die AKDB Kommunen auf dem Weg zu mehr E-Government und mehr Bürgerfreundlichkeit unterstützen. Die Einrichtung auf dem iPad ist denkbar einfach: Nach dem Herunterladen der Reboard App im iTunes Store von Apple, der Anwendung, unter welcher das Führungscockpit läuft, erfolgt eine automatisierte Konfiguration durch den Download der Konfigurationsdateien aus dem AKDB-Kundenportal. Damit steht das Führungscockpit zur Nutzung auf dem Tablet-PC bereit. Im Kundenportal wird ein Benutzerhandbuch zur Verfügung gestellt, das anschaulich erklärt, wie das Führungscockpit einzurichten ist. Dabei werden die verschiedenen Darstellungs- und Analysemöglichkeiten sowie die Einrichtung von Favoriten durch die Nutzung der Filterfunktion erläutert.
Mit Blick auf den weiteren Ausbau des Führungscockpits kann sich Robert Husterer vorstellen, künftig auch GIS-Daten über das mobile Endgerät abrufen zu können. „Man steht bei Grenzstreitigkeiten oft mit den Bürgern draußen vor Ort und könnte dann blitzschnell geografische- und Eigentumsrechte klären“, so der Wellheimer Bürgermeister.
http://www.akdb.de
Dieser Beitrag ist in der Septemberausgabe von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
Magdeburg: Bauvorbescheid digital beantragen
[05.12.2025] Anträge für Bauvorhaben können in Magdeburg jetzt vollständig digital abgewickelt werden. Der datenschutzkonforme Onlineservice steht im digitalen Rathaus der Landeshauptstadt zur Verfügung. mehr...
BIM: Einführung lohnt sich
[03.12.2025] Das Arbeiten mit digitalen Bauwerksmodellen spart Zeit, Geld und Ressourcen – wenn die Einführung von Building Information Modeling (BIM) strukturiert angegangen wird. Die Initiative BIMwerker bietet Kommunen Orientierung und zeigt, wie der Einstieg gelingt. mehr...
Wiesbaden: Onlinebauantrag im Regelbetrieb
[28.11.2025] Ab Dezember bietet die Wiesbadener Bauaufsicht sämtliche Baugenehmigungsverfahren volldigitalisiert an. Vom Ausfüllen des Formulars über den Upload aller Unterlagen bis hin zur Kommunikation mit der Behörde wird dann alles über das Bauportal Hessen (DigiBauG) abgewickelt. Das Verfahren wird damit schneller, effizienter, einfacher und transparenter. mehr...
Nordrhein-Westfalen: pmHundManager im Einsatz
[28.11.2025] Die Lösung pmHundManager des Anbieters GovConnect kommt jetzt auch bei den ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz. Dazu kooperiert GovConnect mit dem Zweckverband Kommunales Rechenzentrum Niederrhein (KRZN). mehr...
Friedhofswesen: Unkomplizierte Umstellung
[21.11.2025] Die Umstellung auf die Software HADES‑X brachte der St. Barbara Gottesackerstiftung Linz viele Erleichterungen im Arbeitsalltag. Für Mehrwerte sorgen etwa der digitale Friedhofsplan, Online-Bürgerdienste und Grab‑Informationen via QR‑Code. mehr...
AIDA ORGA: Von Baumkontrolle bis Winterdienst
[20.11.2025] Ab Herbst beginnt für Bauhöfe die arbeitsintensive Zeit. Sie müssen Bäume kontrollieren, Pflegemaßnahmen planen und Straßen für den Winter vorbereiten. Mit einer Baumkontroll-App und der digitalen Winterdienstdokumentation mit integrierter Zeiterfassung unterstützt Anbieter AIDA ORGA die Kommunen bei diesen Aufgaben. mehr...
eWA: 2.000 angeschlossene Meldebehörden
[17.11.2025] Die von der Freien und Hansestadt Hamburg nach dem Einer-für-Alle-Prinzip entwickelte elektronische Wohnsitzanmeldung (eWA) wird mittlerweile von 2.000 Meldebehörden in ganz Deutschland genutzt. 55 Millionen Bürger können ihren Wohnsitz somit komplett digital ummelden. mehr...
Mainz: Anmelden über den Kinder-Kompass
[11.11.2025] Die Kita-Anmeldung soll in Mainz ab sofort übersichtlicher und unkomplizierter vonstattengehen. Dafür wurde der Kinder-Kompass Mainz ins Leben gerufen. Die trägerübergreifende Anmeldeplattform bietet Vorteile für Eltern, Kitas und die Stadtverwaltung. mehr...
ITK Rheinland: Auf neuer Spur im Verkehrswesen
[04.11.2025] Die ITK Rheinland führt im Competence Center Verkehrswesen eine neue Software ein. In Mönchengladbach, Wesel, der Landeshauptstadt Düsseldorf, Bottrop, dem Rhein-Kreis Neuss und Kleve ist die Umstellung bereits abgeschlossen. mehr...
Leipzig: QR-Code als Hundemarke
[31.10.2025] Mit dem kommenden Jahr erhalten Hundehalter in Leipzig für jeden neu angemeldeten Hund den Nachweis über die Anmeldung in digitaler oder Papierform. Ein QR-Code dient dann als Hunderegistriermarke, die Blechmarken verlieren bis Ende 2026 ihre Gültigkeit. mehr...
Mainz: Online für den Wochenmarkt bewerben
[30.10.2025] In Mainz können Interessierte jetzt einen Onlinedienst nutzen, um Bewerbungen für Wochenmärkte zu erstellen und einzureichen. Die Stadt hat hierfür eine von Hamburg und dem Land Rheinland-Pfalz entwickelte EfA-Leistung bedarfsgerecht angepasst. mehr...
Registermodernisierung: Erster NOOTS-Use-Case besteht Abnahmetests
[23.10.2025] Der erste NOOTS-Use-Case hat alle Abnahmetests erfolgreich bestanden – ein wichtiger Schritt für die Registermodernisierung in Deutschland. Der Onlinedienst „Antrag auf Bewohnerparken“ wurde über den OZG-Hub erfolgreich getestet und soll im Dezember starten. mehr...
Kita-Lösungen: Weniger verwalten
[22.10.2025] Konnten Eltern bislang froh sein, überhaupt einen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs zu erhalten, verändert sich die Situation jetzt aufgrund der sinkenden Geburtenraten. Kita und Kindertagespflege werden künftig stärker konkurrieren. mehr...
AKDB/Komm.ONE: Kooperation im Ausländerwesen
[21.10.2025] Die IT-Dienstleister AKDB und Komm.ONE streben eine Zusammenarbeit im Bereich Ausländer- und Einbürgerungswesen an. Gemeinsam wollen sie eine zukunftsfähige und sichere Software bereitstellen, die sich innovativer Technologien wie Künstlicher Intelligenz bedient. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Kommunen BIM-ready machen
[13.10.2025] Mit einer neuen Wissensplattform will das Land Nordrhein-Westfalen seine Kommunen bei der Einführung von Building Information Modeling (BIM) unterstützen. mehr...

















