Open SourceKommunale Souveränität
Digitale Souveränität, die Selbstbestimmung im Digitalen, ist ganz oben auf der politischen Agenda angelangt. Erst kürzlich beim Digital-Gipfel der Bundesregierung (wir berichteten) ging es um die Frage, wie Digitalisierung mit Nachhaltigkeit und Souveränität einhergeht. In dieser Woche haben die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) und die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der kommunalen IT-Dienstleister, Vitako ein Webinar veranstaltet, das Open Source Software (OSS) unter dem Aspekt digitaler Souveränität beleuchtete. Strategisch geht es darum, die Abhängigkeiten in der IT von großen, meist US-amerikanischen Software-Anbietern zu reduzieren. Projekte wie das Cloud-Vorhaben Gaia-X, aber beispielsweise auch die Datenschutz-Grundverordnung stehen Pate für mehr Unabhängigkeit.
OSS sukzessive einführen
Auch Open-Source-Software gehört in diese Reihe. In einem Eckpunktepapier des IT-Planungsrats zählt der vermehrte OSS-Einsatz zu den wichtigen Bausteinen zur Stärkung der digitalen Souveränität. Eine Umfrage von KGSt, Deutschem Städtetag und Vitako zu Open Source in Kommunen (wir berichteten) hatte hier bereits Anfang 2020 die Abhängigkeit von einzelnen Software-Anbietern augenfällig gemacht und als Lösung OSS vorgeschlagen. Verwaltungen sollen sukzessive in die Lage versetzt werden, mit OSS umgehen zu können. Die Vorteile: freie Benutzung, Einsicht in den Quellcode, Weiterverbreitung des Codes und seine beliebige Veränderung, was die meisten Open-Source-Lizenzen erlauben.
Vorreiter sammeln Erfahrungen
Erfahrungen gibt es einige. Vorreiter Schleswig-Holstein hatte schon im Jahr 2018 eine Open-Source-Strategie verkündet und will bis 2025 seine Software-Infrastruktur „weitestmöglich“ auf Open Source umstellen. IT-Dienstleister Dataport hat mit Phoenix (wir berichteten) eine „Alternative zu marktbeherrschenden Anbietern“ im Angebot. Phoenix ist eine webbasierte Kollaborationsplattform, die prinzipiell alle Eigenschaften von Microsoft Teams bietet – nur eben quelloffen. Kontakte, E-Mail, Kalender, Datenablage und Sharing, eine komplette Dokumentenverarbeitung sowie Videoconferencing und Messaging umfasst das Phoenix-Paket. Auch die Stadt Bonn hat ihre Server mit Linux, Docker und Apache ausgestattet. Fachverfahren wie das Baumkataster, die Fördermitteldatenbank und die Schulbezirkszuweisung laufen ebenfalls auf OSS. Videokonferenzen werden in der rheinischen Metropole mit Jitsi und das Rats-TV mit Opencast durchgeführt.
In den Kommunen Kompetenzen aufbauen
Dass OSS kostenfrei oder von geringerer Qualität und Usability ist, gehört zu den Mythen. Nicht von der Hand zu weisen sind allerdings einige Herausforderungen, die mit Open Source Software einhergehen. Insbesondere der Support durch die Community wird oft als unverlässlich dargestellt. Hier gilt es laut Heiko Zeller von Dataport, eigene Kompetenzen aufzubauen, um Kommunen professionell zu beraten und eine Integration von Open-Source-Lösungen in bestehende Dienste zu gewährleisten. Ein gutes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit im Bereich Open Source ist der re@di-Verbund (regional-digital) der Städte Baden-Baden, Bruchsal, Bühl, Rastatt und weiterer Kommunen (wir berichteten). In Bühl ist im Verlauf der Corona-Krise Palim-Palim entstanden, ein städtisches Videokonferenzsystem, das auf der Open Source Software Jitsi Meet basiert und für alle Bürger kostenfrei als Web-Angebot zur Verfügung steht. Per Browser lassen sich beliebig virtuelle Konferenzräume zur Videoübertragung eröffnen. Bruchsal ist diesem Beispiel gefolgt und bietet den gleichen Service an. IT-Leiter Alexander Gabriel sagte auf dem Webinar, Open Source sei „keine Raketenwissenschaft“, es bedürfe vor allem Engagement.
GovTech Kommunal: Kommunen digital handlungsfähig machen
[18.12.2025] Die Initiative GovTech Deutschland hat ihr Angebot um den Verein GovTech Kommunal erweitert. Es soll damit eine bundesweite Einheit geschaffen werden, welche die kommunale Digitalisierung systematisch bündelt und konsequent an den Bedarfen der Städte, Gemeinden und Landkreise ausrichtet. Die Mitgliedschaft steht mit gestaffeltem Beitragsmodell allen Kommunen offen. mehr...
Hanau: Stadtweite IT neu ausgerichtet
[18.12.2025] Hanau hat sich das Ziel gesteckt, bis 2030 die Digitalisierung der gesamten „Unternehmung Stadt“ abzuschließen. Dazu werden Entscheidungs-, Verantwortungs- und Budgetstrukturen künftig an einer Stelle gebündelt, zudem soll die Stelle des CDO geschaffen werden. mehr...
Deutscher Landkreistag: Kommunen in Modernisierungsagenda einbinden
[11.12.2025] Die von Bund und Ländern vereinbarte föderale Modernisierungsagenda bewertet der Deutsche Landkreistag (DLT) als positiv. Damit Bürger, Unternehmen und Kommunen jedoch tatsächlich entlastet werden, ist ein enger Schulterschluss mit Landkreisen, Städten und Gemeinden bei der Umsetzung erforderlich. mehr...
Sachsen-Anhalt: Zentrale Serviceagentur für Kommunen
[08.12.2025] Eine Machbarkeitsstudie aus Sachsen-Anhalt zeigt, dass eine zentrale Serviceagentur für Kommunen Verwaltungsabläufe beschleunigen und verbessern kann. Digitalministerin Lydia Hüskens kündigte an, dass ab 2026 sukzessive eine Unterstützungseinheit für Kommunen umgesetzt werden soll. mehr...
IT-Planungsrat: Kommunalbeirat NOOTS
[08.12.2025] Das Kommunalgremium des IT-Planungsrats übernimmt im Zuge der Neuaufstellung des Nationalen Once-Only-Technical-Systems (NOOTS) zusätzlich die Rolle des Kommunalbeirats NOOTS. Es hat dabei keine Entscheidungsbefugnis, sondern erfüllt eine Resonanz- und Feedbackfunktion. mehr...
4. Digitalministerkonferenz: Bessere Zusammenarbeit aller Ebenen
[27.11.2025] Bei der 4. Digitalministerkonferenz in Berlin setzte Niedersachsens Digitalministerin Daniela Behrens den Schwerpunkt auf föderale Zusammenarbeit: Sie forderte eine engere, effektivere Zusammenarbeit aller föderaler Ebenen und den Zugang zu Services des ITZBund auch für Länder und Kommunen. mehr...
Oldenburg: Mit neuem Amt in die digitale Zukunft
[27.11.2025] Alle Aufgaben rund um digitale Verwaltungsprozesse und die IT-Infrastruktur bündelt die Stadt Oldenburg ab Anfang kommenden Jahres in einem eigenen Amt für digitale Transformation. Das soll Abstimmungsaufwände reduzieren, Prozesse beschleunigen und dauerhaft zu innovativen, bürgernahen Angeboten beitragen. mehr...
Föderale Modernisierungsagenda: Jetzt muss gehandelt werden
[27.11.2025] Der Nationale Normenkontrollrat mahnt die in der Föderalen Modernisierungsagenda vorgesehene bessere Aufgabenbündelung mit Nachdruck an. Die Ministerien müssten dieses Projekt konsequent weiterverfolgen, um Effizienz und Entlastung der Kommunen zu sichern. mehr...
Vitako: 20 Jahre Austausch und Innovation
[11.11.2025] Seit zwei Jahrzehnten vertritt Vitako die Interessen der kommunalen IT-Dienstleister. Bei der Jubiläumsfeier würdigte Digitalminister Karsten Wildberger in klaren Worten die Rolle der Kommunen als Ausgangspunkt digitaler Verwaltung und rief zu enger Zusammenarbeit mit Bund und Ländern auf. mehr...
Hamburg: Annika Busse ist die neue CIO
[11.11.2025] Annika Busse ist die neue CIO der Freien und Hansestadt Hamburg. Die bisherige stellvertretende Hamburg-CIO hat zum 1. November die Nachfolge von Jörn Riedel angetreten, der nach langjährigem Wirken in den Ruhestand verabschiedet wurde. mehr...
IT-Planungsrat: Kommunaler Input zu digitalstrategischen Themen
[23.10.2025] Der IT-Planungsrat stellt die strategischen Weichen für die Verwaltungsdigitalisierung – und bindet dabei auch Kommunen ein. Beim letzten Treffen des Kommunalgremiums ging es um die zentralen Bereitstellung von EfA-Leistungen und eine Aufgabenneuordnung zur Entlastung von Kommunen. mehr...
Bitkom-Dataverse: Datenbank zum digitalen Deutschland
[21.10.2025] Mit dem Bitkom-Dataverse soll das größte kostenlose Onlineportal mit Zahlen und Statistiken zum Digitalen Deutschland entstehen. Es umfasst Daten unter anderem aus den Bereichen Bildung, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Verwaltung sowie Mobilität. Auch die Bitkom-Indizes wie der Länderindex oder Smart-City-Index sind enthalten. mehr...
Baden-Württemberg: Kommunen als Treiber der Entbürokratisierung
[20.10.2025] In Baden-Württemberg wurde das Kommunale Regelungsbefreiungsgesetz beschlossen. Damit erhalten Kommunen und Zweckverbände mehr Flexibilität bei der Neugestaltung und Vereinfachung von Verwaltungsverfahren. Sich bewährende Neuerungen sollen landesweit umgesetzt werden. mehr...
Digitalisierung: Zehn-Punkte-Plan von Vitako
[10.10.2025] Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans hat die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, Vorschläge für eine gezielte Förderung der Digitalisierung erarbeitet. Als wichtiger Aspekt wird dabei die ebenenübergreifende Zusammenarbeit betont. mehr...
Bayern: Täglich Vollgas geben
[09.10.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring spricht über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, eine proaktive Verwaltung und erläutert, warum der Freistaat bei der Verwaltungstransformation so erfolgreich ist. mehr...


















