BrandenburgDigitalisierungsstrategie evaluiert
Der Landesregierung in Potsdam ist jetzt der Evaluationsbericht zur Digitalisierungsstrategie Brandenburgs vorgestellt worden. Die Strategie wurde in den Jahren 2017 und 2018 erarbeitet. Dem Bericht zufolge sind 20 Prozent der damals beschlossenen Maßnahmen abgeschlossen und 60 Prozent in Arbeit. Mit den verbleibenden Maßnahmen soll in den kommenden Jahren begonnen werden, kündigt die Landesregierung an. Darauf basierend sollen nun auch die nächsten Schritte zu einem Digitalprogramm 2025 gegangen werden. Entscheidende Bausteine für ein neues Digitalprogramm seien die Handlungsempfehlungen der Evaluation, die Ausweitung von verbindlichen und fachpolitischen Vorhaben sowie die Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie. Dies erklärt der Beauftragte der Landesregierung für Digitalisierung, Staatssekretär Benjamin Grimm.
Infrastruktur
Die rechtlichen Hemmnisse für einen flächendeckenden Ausbau von Mobilfunkmasten sollen ab 2021 weitestgehend ausgeräumt sein, heißt es vonseiten der Landesregierung. Die Standortwahl soll künftig stärker unter Einbeziehung der Bevölkerung und transparenter Kommunikation unterstützt erfolgen. Auch der Breitband-Ausbau im Land kommt laut Bericht voran. Alle Landkreise und die drei kreisfreien Städte haben die Bewilligungsbescheide des Bundes zur Förderung des Glasfaserausbaus erhalten. Von 33 Bewilligungen stehen noch drei landesseitige Bescheide aus, die bis Ende des laufenden Haushaltsjahres erteilt werden sollen. Rund eine Milliarde Euro werde in den kommenden Jahren insgesamt in den Ausbau investiert. Bis 2024/25 sollen alle Maßnahmen abgeschlossen sein.
Schulen, Kitas und Jugendhilfe
Das Breitband-Netz sei auch Grundlage für die Digitalisierung der Schulen im Land. Die Nutzung der Schul-Cloud konnte bereits in diesem Jahr von der Pilotphase mit 54 Schulen in eine breite Nutzeranwendung überführt werden. Derzeit arbeiten laut dem Bericht 562 Brandenburger Schulen mit der Online-Lehrplattform – Tendenz steigend.
Darüber hinaus werde die Kommunikation mit den Trägern von Kinder- und Jugendheimen auf elektronische Kommunikation umgestellt. Die Träger übermitteln ihre Daten und Meldungen elektronisch, die Daten werden im Jugendministerium elektronisch verarbeitet. Der vollständige Verzicht auf Papierakten steht laut dem Bericht bevor. Auch für Kitas werde angestrebt, sämtliche Kommunikation mit den öffentlichen und freien Trägern elektronisch abzuwickeln. Dies gelte vom Betriebserlaubnisverfahren über die Kita-Bedarfsplanung bis hin zur Abwicklung der Kita-Finanzierung und das landesweite Qualitätsmonitoring, heißt es vonseiten der Landesregierung.
Hochschulen und Kultur
Die Hochschulen haben in diesem Jahr rund vier Millionen Euro im Rahmen des Corona-Sofortprogramms für digitale Hochschullehre erhalten. Damit wurden sie laut dem Bericht aus Brandenburg bei der Umstellung von der Präsenz- auf die Online-Lehre unterstützt. Unter anderem wurden Studierende zu E‐Scouts ausgebildet, Lehrkräfte bei der Umsetzung der digitalen Lehre unterstützt und IT-Strukturen installiert, mit denen etwa Online-Laborversuche von zu Hause möglich sind.
Für die Digitalisierung des kulturellen Erbes erhöhe das Land seine Förderung. Neben der Erfassung, Sicherung und Zugänglichmachung von kulturellem Erbe soll künftig auch die Vermittlung oder die künstlerische Nutzung von digitalisiertem Kulturgut gefördert werden.
Justiz und Pflege
Im Geschäftsbereich der Justiz ist es laut dem Bericht gelungen, den Zentralen IT-Dienstleister der Justiz (ZenIT) zu etablieren und die personelle Ausstattung zu erhöhen. Seit Anfang August 2020 betreibe der ZenIT die IT-Systeme für den Geschäftsbereich der Ordentlichen Gerichtsbarkeit, seit Mitte November auch für die Verwaltungsgerichte. Die Übernahme des IT-Betriebs für die Justizvollzugsanstalten ist für Anfang März 2021 vorgesehen.
Auch die Ausweitung telemedizinischer Angebote, die Digitalisierung von Krankenhäusern und Reha-/Pflegeeinrichtungen sowie vor allem die Digitalisierung der Gesundheitsämter werden weiter vorangetrieben. Das „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“ des Bundes sieht 117 Millionen Euro für dessen Umsetzung im Land Brandenburg vor.
Darüber hinaus sollen für den ländlichen Raum und die künftige Ausrichtung der Stadtentwicklung weitere Weichen gestellt werden, kündigt die Landesregierung an. Smart City, Smart Region und Smart Country seien die Schlagwörter dieser Entwicklung, die mit weiteren Maßnahmen vorangebracht und mit konkreten Angeboten auf Städte und Gemeinden zugeschnitten werden sollen. Diese Angebote werden laut Landesregierung derzeit erarbeitet.
Umsetzung von Gesetzen und Richtlinien
Bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) hat Brandburg die Federführung im Themenfeld Ein- und Auswanderung (wir berichteten). Der erfolgreiche Roll-out der digitalisierten Dienstleistung wurde bereits gemeinsam mit dem Bund absolviert. Auch die E-Rechnungsverordnung – eine EU-Richtlinie – wurde fristgemäß umgesetzt. Seit April 2020 können Unternehmen und Personen Lieferungen und Leistungen aus öffentlichen Aufträgen digital abrechnen. Eine wichtige Unterstützerrolle haben bei diesen Projekten die Kommunen, hob der IT-Beauftragte des Landes, Innenstaatssekretär Markus Grünewald hervor. Das Team im Hintergrund sei der Zentrale IT-Dienstleister ZIT Brandenburg. Die Steuerung und Abstimmung der zahlreichen Vorhaben zwischen Land und Kommunen wird von der DigitalAgentur Brandenburg wahrgenommen. Diese soll bis Ende 2020 vollständig aufgebaut und funktionstüchtig sein.
https://www.brandenburg.de
GovTech Kommunal: Kommunen digital handlungsfähig machen
[18.12.2025] Die Initiative GovTech Deutschland hat ihr Angebot um den Verein GovTech Kommunal erweitert. Es soll damit eine bundesweite Einheit geschaffen werden, welche die kommunale Digitalisierung systematisch bündelt und konsequent an den Bedarfen der Städte, Gemeinden und Landkreise ausrichtet. Die Mitgliedschaft steht mit gestaffeltem Beitragsmodell allen Kommunen offen. mehr...
Hanau: Stadtweite IT neu ausgerichtet
[18.12.2025] Hanau hat sich das Ziel gesteckt, bis 2030 die Digitalisierung der gesamten „Unternehmung Stadt“ abzuschließen. Dazu werden Entscheidungs-, Verantwortungs- und Budgetstrukturen künftig an einer Stelle gebündelt, zudem soll die Stelle des CDO geschaffen werden. mehr...
Deutscher Landkreistag: Kommunen in Modernisierungsagenda einbinden
[11.12.2025] Die von Bund und Ländern vereinbarte föderale Modernisierungsagenda bewertet der Deutsche Landkreistag (DLT) als positiv. Damit Bürger, Unternehmen und Kommunen jedoch tatsächlich entlastet werden, ist ein enger Schulterschluss mit Landkreisen, Städten und Gemeinden bei der Umsetzung erforderlich. mehr...
Sachsen-Anhalt: Zentrale Serviceagentur für Kommunen
[08.12.2025] Eine Machbarkeitsstudie aus Sachsen-Anhalt zeigt, dass eine zentrale Serviceagentur für Kommunen Verwaltungsabläufe beschleunigen und verbessern kann. Digitalministerin Lydia Hüskens kündigte an, dass ab 2026 sukzessive eine Unterstützungseinheit für Kommunen umgesetzt werden soll. mehr...
IT-Planungsrat: Kommunalbeirat NOOTS
[08.12.2025] Das Kommunalgremium des IT-Planungsrats übernimmt im Zuge der Neuaufstellung des Nationalen Once-Only-Technical-Systems (NOOTS) zusätzlich die Rolle des Kommunalbeirats NOOTS. Es hat dabei keine Entscheidungsbefugnis, sondern erfüllt eine Resonanz- und Feedbackfunktion. mehr...
4. Digitalministerkonferenz: Bessere Zusammenarbeit aller Ebenen
[27.11.2025] Bei der 4. Digitalministerkonferenz in Berlin setzte Niedersachsens Digitalministerin Daniela Behrens den Schwerpunkt auf föderale Zusammenarbeit: Sie forderte eine engere, effektivere Zusammenarbeit aller föderaler Ebenen und den Zugang zu Services des ITZBund auch für Länder und Kommunen. mehr...
Oldenburg: Mit neuem Amt in die digitale Zukunft
[27.11.2025] Alle Aufgaben rund um digitale Verwaltungsprozesse und die IT-Infrastruktur bündelt die Stadt Oldenburg ab Anfang kommenden Jahres in einem eigenen Amt für digitale Transformation. Das soll Abstimmungsaufwände reduzieren, Prozesse beschleunigen und dauerhaft zu innovativen, bürgernahen Angeboten beitragen. mehr...
Föderale Modernisierungsagenda: Jetzt muss gehandelt werden
[27.11.2025] Der Nationale Normenkontrollrat mahnt die in der Föderalen Modernisierungsagenda vorgesehene bessere Aufgabenbündelung mit Nachdruck an. Die Ministerien müssten dieses Projekt konsequent weiterverfolgen, um Effizienz und Entlastung der Kommunen zu sichern. mehr...
Vitako: 20 Jahre Austausch und Innovation
[11.11.2025] Seit zwei Jahrzehnten vertritt Vitako die Interessen der kommunalen IT-Dienstleister. Bei der Jubiläumsfeier würdigte Digitalminister Karsten Wildberger in klaren Worten die Rolle der Kommunen als Ausgangspunkt digitaler Verwaltung und rief zu enger Zusammenarbeit mit Bund und Ländern auf. mehr...
Hamburg: Annika Busse ist die neue CIO
[11.11.2025] Annika Busse ist die neue CIO der Freien und Hansestadt Hamburg. Die bisherige stellvertretende Hamburg-CIO hat zum 1. November die Nachfolge von Jörn Riedel angetreten, der nach langjährigem Wirken in den Ruhestand verabschiedet wurde. mehr...
IT-Planungsrat: Kommunaler Input zu digitalstrategischen Themen
[23.10.2025] Der IT-Planungsrat stellt die strategischen Weichen für die Verwaltungsdigitalisierung – und bindet dabei auch Kommunen ein. Beim letzten Treffen des Kommunalgremiums ging es um die zentralen Bereitstellung von EfA-Leistungen und eine Aufgabenneuordnung zur Entlastung von Kommunen. mehr...
Bitkom-Dataverse: Datenbank zum digitalen Deutschland
[21.10.2025] Mit dem Bitkom-Dataverse soll das größte kostenlose Onlineportal mit Zahlen und Statistiken zum Digitalen Deutschland entstehen. Es umfasst Daten unter anderem aus den Bereichen Bildung, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Verwaltung sowie Mobilität. Auch die Bitkom-Indizes wie der Länderindex oder Smart-City-Index sind enthalten. mehr...
Baden-Württemberg: Kommunen als Treiber der Entbürokratisierung
[20.10.2025] In Baden-Württemberg wurde das Kommunale Regelungsbefreiungsgesetz beschlossen. Damit erhalten Kommunen und Zweckverbände mehr Flexibilität bei der Neugestaltung und Vereinfachung von Verwaltungsverfahren. Sich bewährende Neuerungen sollen landesweit umgesetzt werden. mehr...
Digitalisierung: Zehn-Punkte-Plan von Vitako
[10.10.2025] Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans hat die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, Vorschläge für eine gezielte Förderung der Digitalisierung erarbeitet. Als wichtiger Aspekt wird dabei die ebenenübergreifende Zusammenarbeit betont. mehr...
Bayern: Täglich Vollgas geben
[09.10.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring spricht über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, eine proaktive Verwaltung und erläutert, warum der Freistaat bei der Verwaltungstransformation so erfolgreich ist. mehr...

















