Montag, 16. Juni 2025

Kreis BergstraßeStraßenzustand KI-gestützt erfassen

[30.01.2025] Der Kreis Bergstraße erfasst im Zuge eines Smart-Region-Vorhabens den Straßenzustand besonders effizient: Müllfahrzeuge filmen per Smartphone die Straßen, eine KI wertet die erfassten Daten aus. Diese werden dann den kreisangehörigen Kommunen zur Verfügung gestellt.

Müllfahrzeuge sind im Kreis Bergstraße Teil des Smart-Region-Konzepts.

(Bildquelle: Bro Vector/stock.adobe.com)

Seit zwei Jahren läuft im Kreis Bergstraße ein innovatives Projekt, bei dem Müllfahrzeuge dazu beitragen, den Zustand der Straßen im Kreisgebiet zu erfassen. Die Entsorger befahren ohnehin regelmäßig alle Straßen, daher war die Idee naheliegend, die Fahrzeuge mit einem Smartphone hinter der Windschutzscheibe auszustatten, das per Video den Straßenzustand erfasst. Die Auswertung der aufgenommenen Bilder erfolgt dann mittels Künstlicher Intelligenz.

Derzeit werten die Kommunen die gesammelten Daten aus. Im ersten Quartal 2025 soll eine Evaluierung des Monitorings vorgenommen und ein Gutachten erstellt werden, um auszuwerten, wie gut die KI den Straßenzustand – im Vergleich zu bisherigen Zustandserfassungen – erkennt. Das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation fördert das Gesamtprojekt „Smarter Kreis Bergstraße“ mit rund 895.000 Euro aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“. „Künstliche Intelligenz trägt hier nicht nur dazu bei, dass schnell und effizient der Straßenzustand ermittelt wird. Sondern durch das frühzeitige Erkennen von Schäden können auch Kosten und Ressourcen für den Straßenbau reduziert werden. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel, wo KI im Alltag sichtbar Erleichterungen bringen kann“, sagte Digitalministerin Kristina Sinemus.

Zuverlässigere Planung für Kommunen

Die Erfassung des Straßenzustands samt Erschütterungen erfolgt mittels einer speziell entwickelten App. Beim anschließenden Hochladen auf den Server werden Personen und Kennzeichen entsprechend der Datenschutz-Grundverordnung anonymisiert. Eine KI wertet das Videomaterial aus und stellt den Straßenzustand grafisch auf einer geschützten Webseite zur Einsicht und Bearbeitung dar. Mitarbeitende der kreisangehörigen Kommunen wurden für das Tool geschult und werten die Daten aus. „Mittlerweile können die Kommunen die Plattform nutzen, um sich ein eigenes Bild vom Zustand ihrer Straßen zu machen. Ihnen wird die Schwere der Beschädigung objektiv dargestellt und die Kommunen können entscheiden, an welcher Stelle Ausbesserungen oder Sanierungen umgesetzt werden müssen. Und sie können zielgerichtet Prioritäten setzen“, erklärte Landrat Christian Engelhardt. „Somit ist es nun möglich, hier viel genauer zu planen und auch eine zuverlässigere Finanzplanung in Hinblick auf die Kosten im Bereich Straßensanierung zu erstellen.“

Wertvolle Daten für die Zukunftsplanung

Die Erfassung des Straßenzustands ist nur ein Teil des Vorhabens „Smarter Kreis Bergstraße“. Auch das Monitoring verschiedener Daten rund um Bildung, Mobilität, Klima und Energie mit einem themenübergreifenden Dashboard gehört dazu. Noch geplant ist ein regionaler Energiewende-Monitor, durch den Wetterdaten mit den Daten erneuerbarer Energien der fünf Energieversorger im Kreisgebiet akkumuliert und visualisiert werden, um den momentanen Solar- oder Windertrag hochzurechnen. Auch die Visualisierung aller Informationen zu den Schulstandorten und deren Energieverbräuche ist angedacht. Ergänzend wird an einem Datenkatalog gearbeitet. Hier werden bestehende Datenkataloge genutzt und mit zusätzlichen Konnektoren gekoppelt.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Baumkataster Emmerich Ausschnitt

Emmerich: Digitales Baumkataster

[13.06.2025] 
Wie alt ist der Baum vor der eigenen Haustür? Die Stadt Emmerich am Rhein hat die Daten zu rund 8.500 Straßenbäumen jetzt in einem digitalen Baumkataster online verfügbar gemacht – mitsamt Angaben zu Standort, Baumart, Alter oder Kronendurchmesser. mehr...

Studie: Datenplattformen im Vergleich

[11.06.2025] Eine neue Veröffentlichung aus der Begleitforschung der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) nimmt Urbane Datenplattformen (UDP) in den Blick. Ein Marktüberblick und ein Kriterienkatalog sollen Kommunen helfen, die für sie passende Lösung zu finden. 
 mehr...

Vektorgrafik einer Smart City.

dataMatters: 25 Städte an urbanOS angeschlossen

[11.06.2025] Das Kölner Start-up dataMatters hat ein Pilotprogramm gestartet, in dessen Rahmen Kommunen die Smart-City-Lösung umfassend in einem frühen Testbetrieb erproben können. Städte, Landkreise und Gemeinden erhalten dabei bis zu 50 Sensoren, Zugriff auf KI-gestützte Datenanalyse und das Dashboard. mehr...

Grafik zur Funktionsweise des Projekts ScwarmMessRad

Aachen: SchwarmMessRad sammelt Umweltdaten

[10.06.2025] Die von der Stadt Aachen verliehenen Lastenräder sammeln ab sofort in Echtzeit verschiedene Umweltdaten. Die im Rahmen des Projekts SchwarmMessRad gewonnenen Erkenntnisse will die Stadt unter anderem nutzen, um die Stadtplanung zu optimieren und Klimaanpassungsmaßnahmen voranzutreiben. mehr...

Lars Terme vom Grünflächenamt steht auf einer Hubleiter neben einem Baum mit Sensor.

Dortmund: Sensoren für die Stadtbaumpflege

[03.06.2025] Ob smarte Technik das Dortmunder Grünflächenamt bei der Baumpflege unterstützen kann, soll ein Modellprojekt zeigen. Mehrere Stadtbäume sind dafür mit Sensoren ausgestattet worden, welche die Feuchtigkeit in den Baumkronen messen. mehr...

disy-florest-digitale-starkregenvorsorge-smartapp-datenerfassung

Katastrophenschutz: Mit FloReST fit für Starkregen

[02.06.2025] 
Im Rahmen des Projeks FloReST wurde eine neue Lösung für die digitale Starkregenvorsorge entwickelt. Diese basiert auf der Software disy Cadenza und verknüpft Bürgerbeteiligung, Datenanalyse und 3D-Visualisierung. mehr...

Aachen: Smart City Hackathon

[30.05.2025] In Aachen wurde erstmals ein Smart City Hackathon Premiere durchgeführt. In multidisziplinären Teams wurden konkrete Lösungsansätze für zentrale Herausforderungen der smarten Stadtentwicklung erarbeitet. mehr...

BSI: Sicherheit für urbane Datenplattformen

[20.05.2025] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat eine Richtlinie rund um die Sicherheit urbaner Datenplattformen veröffentlicht. Kommunen werden unterstützt, Sicherheitsaspekte frühzeitig mitzudenken und Risiken systematisch zu adressieren – für eine sichere, smarte Stadtentwicklung. mehr...

Diagramm, dass die Funktionsweise von urbanOS zeigt.

urbanOS: Betriebssystem für smarte Städte

[20.05.2025] Das Betriebssystem urbanOS des Kölner Start-ups dataMatters soll Städte beim digitalen Infrastrukturmanagement unterstützen – mit föderierter KI, hohem Datenschutz und flexibler Anbindung. Erste Pilotprojekte laufen in über 20 Kommunen. mehr...

Daten der Veranstaltung, im Hintergrund ist die Stadt Halle (Saale) zu sehen.

Modellprojekte Smart Cities: 22. Regionalkonferenz in Halle (Saale)

[19.05.2025] Smart sein: Brücken bauen – Netzwerke nutzen: Unter diesem Motto steht die 22. Regionalkonferenz der Modellprojekte Smart Cities. Sie findet am 3. Juni in Halle (Saale) statt. mehr...

Gut gelaunte, leger gekleidete Personengruppe bei einem Bildtermin, einige halten Dokumente in ihren Händen.

Potsdam: Drei Jahre Digitalisierungsrat

[19.05.2025] Nach drei Jahren kam der Potsdamer Digitalisierungsrat ein letztes Mal zusammen. Politik und Verwaltung zogen eine positive Bilanz. Ein Beschlussvorschlag zur Fortsetzung des Gremiums soll im Juli ins Stadtparlament eingebracht werden. mehr...

Deckblatt des Deckblatts der Future District Toolbox Teil I.

Future District Toolbox: Baukasten für das Quartier von morgen

[16.05.2025] Ein neues Whitepaper für Stadtplanung, Immobilienentwicklung und Kommunen bietet die am Fraunhofer IAO angesiedelte Future District Alliance an. Die Future District Toolbox Teil I umfasst 40 praxisnahe, anpassbare Blaupausen für eine zukunftsorientierte Quartiersentwicklung beispielsweise mit KI-Tools. mehr...

Screenshot der smarten Augsburger Datenplattform.

Augsburg: Echtzeitdaten zu Bus und Bahn

[12.05.2025] Augsburg hat sein Smart-City-Dashboard um zwei neue Datenbausteine erweitert: Neben Live-Daten zum ÖPNV sind nun auch aktuelle Zahlen zum Radverkehr abrufbar. Die Urbane Plattform bildet das Fundament für eine smarte, integrierte Verkehrssteuerung. mehr...

Porträtaufnahme von Professor Dr. Schachtner.
interview

Smart City und E-Government: Ganzheitlich denken

[08.05.2025] Eine NEGZ-Studie hat die Synergieeffekte zwischen Smart City und E-Government in den Blick genommen. Studienautor Christian Schachtner, Professor an der Hochschule RheinMain, erläutert die Ergebnisse. mehr...

Scan-Fahrzeug auf dem Parkplatz der Uni Hohenheim.

Baden-Württemberg: Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

[08.05.2025] Als erstes Bundesland ermöglicht Baden-Württemberg den Einsatz von Scan-Fahrzeugen zur digitalen Parkraumkontrolle. Um die Einführung in den Kommunen zu erleichtern, wird ein Pilotversuch auf den Parkplätzen der Universität Hohenheim durchgeführt. mehr...