Berlin:
Umweltbelastung und Lärm erfassen


[15.5.2023] Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt nutzt Fachverfahren und eine Datenbank des IT-Dienstleisters ekom21, um Lärm und Umweltbelastungen – vor allem durch Baustellen – zu erfassen. Durch volldigitale Abläufe und zahlreiche Schnittstellen werden Mitarbeiter wirksam entlastet.

In Berlin leben 3,7 Millionen Menschen mit rund 1,24 Millionen zugelassenen Pkws auf einer Gesamtfläche von knapp 900 Quadratkilometern. In einer solchen Großstadt wird es oft laut: Baustellen, Veranstaltungen und Fabriken treiben den Lärmpegel in die Höhe. Um Einwohner und Besucher der Stadt zu entlasten, nutzt die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Lösungen von ekom21. Wie der hessische IT-Dienstleister mitteilt, werden in der Datenbank Berliner Lärmüberwachungssystem (BLUES) beim Umweltsenat einzelne Verwaltungsdienstleistungen über eigens dafür entwickelte Module abgebildet. In den Berliner Bezirken laufe zudem das Umwelt- und Naturschutz-Informationssystem, kurz UNIS, eine IT-Datenbank zur Umsetzung von Dienstleistungen der Verwaltung aus dem Bereich Umwelt- und Naturschutz. Die Lösung wgs21 – ebenfalls von ekom21 – dient als Plattform für beide Fachverfahren.

Volldigitales Fachverfahren

Bisher nutzt der Umweltsenat die Module „Ausnahmezulassungen für Arbeiten auf Baustellen während der gesetzlich geschützten Ruhezeiten“ und das Beschwerdemodul für die Prüfung von Eingaben zu unzulässigen Immissionen durch Baustellen. In Zukunft sollen jedoch laut ekom21 weitere Module ausgearbeitet werden, die Aufgaben aus der Landes- und Bundesgesetzgebung zum Immissionsschutz abbilden, darunter Genehmigungsverfahren, Überwachungsverfahren sowie Dauerausnahmezulassungsverfahren für die Bereiche Baustellen und Veranstaltungen.
Damit die Verwaltung mit der steigenden Anzahl von Fallzahlen adäquat umgehen kann, seien viele Prozesse teilautomatisiert worden, unter anderem die Gebührenberechnung, Wiedervorlagen und Aufgaben oder die Datenaufbereitung und -verarbeitung für das Erstellen von Schreiben. Die Sachbearbeitung erfolge vollständig im Fachverfahren, durch eine Schnittstelle zu Outlook und die Möglichkeit, künftig Daten in die elektronischen Akten auslesen zu lassen, ist auch das Versenden der Bescheide und die Aktenarchivierung medienbruchfrei möglich.

Schnittstellen erleichtern die Arbeit

Die Datenbank bietet darüber hinaus weitere Schnittstellen wie etwa zum Regionalen Bezugssystem (RBS), das Adressdaten im Fachverfahren automatisiert aktualisiert, so ekom21. Über eine Schnittstelle zum Basisdienst Digitaler Antrag (BDA) sollen Bürgerinnen und Bürger künftig die Möglichkeit erhalten, Beschwerden wegen Baustellenlärm digital zu übermitteln. Dabei werden die erforderlichen Daten direkt innerhalb des BDA abgefragt und können in einen Neuvorgang automatisch übernommen werden. Das Modul soll durch einen hohen Automatisierungsgrad die Erfassung und die weitere Bearbeitung erleichtern.
Auch ein Geografisches Informationssystem (GIS) ist direkt in das Fachverfahren integriert, so können die Geodaten der jeweiligen Vorgänge in das Fachverfahren übernommen werden. Eine Kartenansicht und eine Umkreissuche erlauben es, schnell einen Eindruck von der Immissionsbelastung eines Gebiets zu gewinnen. Die Sachbearbeiter können unabhängig von ihrem Arbeitsort – Büro oder Homeoffice – auf die Datenbank des Fachverfahrens zugreifen. (sib)

https://www.berlin.de/sen/uvk
https://www.ekom21.de

Stichwörter: Fachverfahren, ekom21, Berlin



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