[7.5.2007] Seit Jahren gibt es eine Auseinandersetzung über die Frage, ob die Berliner Behördenrechner auf das Betriebssystem Linux umgestellt werden sollten. Eine Expertise des TU-Professors Bernd Lutterbeck liefert Argumente dafür.
Das Land Berlin könnte seine IT-Ausgaben erheblich senken, wenn es seine Behörden-Computer auf Linux oder andere Open Source Software umstellen würde. Zu diesem Ergebnis kommt eine Expertise des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Berlin, die im Auftrag der Berliner Grünen erstellt wurde. Einem Bericht der Netzeitung zufolge heißt es darin, Open Source Software habe "in nahezu allen wissenschaftlich untersuchten Fällen langfristig zu Einsparungen geführt". Das Papier von TU-Professor Bernd Lutterbeck wurde bei einer Expertenanhörung im Berliner Abgeordnetenhaus in der vergangenen Woche präsentiert. Es knüpft an einen bereits seit Jahren dauernden Streit über die Betriebssysteme auf den Computern in den Berliner Verwaltungen an. In Berlin hat zwar das Abgeordnetenhaus mit dem Doppelhaushalt 2006/2007 beschlossen, dass der Senat einen Plan zur Umstellung auf Open Source vorlegen soll. Doch wollen der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und sein Innensenator Ehrhart Körting diesem Beschluss nicht folgen. Thomas Birk, Sprecher für Verwaltungsreform der Berliner Grünen, äußert sich auf der Website seiner Fraktion zum Thema. Er schreibt: "Wie alle Kommunen steht Berlin vor einem enormen Investitionsstau im IT-Bereich. Die Mehrheit der PC der Berliner Verwaltung haben als Betriebs-Software noch Windows NT. Bei Neuanschaffungen zahlt Berlin viel Geld dafür, neue Rechner auf Windows NT downzugraden, um sie mit ihrer Umgebung kompatibel zu halten." Für die überfälligen IT-Anschaffungen müsse sich das Land Berlin entscheiden, ob es auf eine neue Generation von Windows, verbunden mit den entsprechenden Kosten für Lizenzen, umstellen oder den Weg hin zu Open-Source-Produkten gehen wolle. Dazu müsse eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt werden.
(hi)
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