[2.8.2017] Die Umsätze im Bereich Smart City werden sich in Deutschland in den nächsten Jahren verdoppeln. Profitieren werden vor allem die Sektoren Mobilität, IT-Sicherheit und Bildung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Verbands eco und der Unternehmensberatung Arthur D. Little.
Eine umfassende Studie zum deutschen Smart-City-Markt 2017 bis 2022 haben der eco – Verband der Internetwirtschaft und die Unternehmensberatung Arthur D. Little veröffentlicht. Demnach ist der Smart-City-Markt in den kommenden Jahren einer der am schnellsten wachsenden Sektoren – weltweit und auch in Deutschland. Verzeichnet dieser Sektor 2017 in Deutschland einen Umsatz von circa 20,4 Milliarden Euro, sollen sich die Umsätze laut der Studie bis zum Jahr 2022 auf rund 43,8 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Das entspreche einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 16,5 Prozent.
Zukunftsweisende Mobilitätsstrategien, wie sie die Smart Cities Wien oder Dubai zum Teil schon umgesetzt haben, werden sich auch in Deutschland durchsetzen, prognostiziert die Studie. Als Bereich mit dem größten Marktvolumen im Smart-City-Ökosystem wird daher die Transport- und Logistik-Branche genannt. Intelligente Parksysteme, die reibungslose Verzahnung unterschiedlicher Verkehrssysteme und ein intelligentes Verkehrsmanagement seien nur einige mögliche Services. Zudem profitiere der Bereich IT-Sicherheit und Netzinfrastruktur von besonders großen Investitionen – mit circa 3,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2017 und einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von über 13 Prozent. Gemeinsam mit dem Bereich physischer Sicherheit mit
audiovisueller Überwachung, intelligenten Zugangskontrollsystemen sowie Identitätsmanagement und Gebäudeautomatisierung vereinen die oben genannten Wachstumsfelder laut der Studie über 65 Prozent des gesamten Smart-City-Marktes im Jahr 2017 für sich. Besonders stark zulegen werde darüber hinaus das Marktsegment Bildung: Hier wird ein jährliches Wachstum von rund 27 Prozent prognostiziert. Der Grund: Die Digitalisierung der Bildungseinrichtungen stehe noch am Anfang, in den nächsten Jahren seien daher hohe Ausgaben für Hardware, Software und Service-Leistungen wie Cloud-Plattformen sowie digitale Lehrinhalte zu erwarten.
„Der Smart-City-Markt ist sowohl für die Internet-Wirtschaft als auch für Unternehmen anderer Industrien sehr interessant", meint Lars Riegel, Principal bei der Arthur D. Little GmbH. „Deutsche Firmen müssen beginnen, entsprechende Produkte und Services mit Testkunden und Referenzprojekte auf den Markt zu bringen. Nur so werden sie bei den großen Mega-Projekten, wie sie bereits heute international durchgeführt werden, zum Zuge kommen.“ „Damit deutsche Städte in den kommenden Jahren im internationalen Vergleich zu führenden Smart Cities aufsteigen, müssen sie heute enger zusammenarbeiten und einen ganzheitlichen Ansatz finden“, empfiehlt Harald A. Summa, Geschäftsführer des eco-Verbands. Das bedeute, eine kohärente Strategie zu finden, die eine Vielzahl unterschiedlicher Smart-City-Angebote integriert – von Mobilität über Energie-Management bis hin zu Sicherheitslösungen. Am besten gelinge das mit einer segmentübergreifenden Smart-City-Plattform als Bindeglied aller Dienstleistungen.
(bs)
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Bildquelle v.o.n.u.: Arthur D. Little, eco e. V., Arthur D. Little, eco e. V.