[30.7.2020] Hessen fördert eine länderübergreifende Online-Plattform, über die Mitarbeiter von Kommunalverwaltungen ihre Kompetenzen schulen können. Das Angebot wird nun in der Metropolregion Rhein-Neckar getestet.
Um die digitale Kompetenz der Beschäftigten in den Kommunalverwaltungen auszubauen, haben Vertreter der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH sowie des Landkreises Bergstraße eine Kooperationsvereinbarung mit dem Land Hessen für den KommunalCampus unterzeichnet. Wie das hessische Digitalministerium berichtet, fördert das Bundesland das Projekt mit 250.000 Euro. Die Metropolregion Rhein-Neckar soll länderübergreifend zwischen Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz als Modellregion fungieren.
Hinter dem KommunalCampus verberge sich die Idee einer internetbasierten Plattform, mittels der Bildungs- und Weiterbildungsangebote und die Bedarfe der Kunden verknüpft werden – mit ähnlichen Funktionen und Matching-Algorithmen wie beispielsweise bei Urlaubsportalen. Somit könnten für die Mitarbeiter bedarfsgerechte Lehr- und Lernbausteine für individuelle Weiterbildungsbedarfe identifiziert und kombiniert werden. Die Idee sei gemeinsam von der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und dem Landkreis Bergstraße in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Bildungsanbietern (Duale Hochschule Mannheim, Hochschule für Polizei und Verwaltung Wiesbaden, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer) entwickelt worden.
Patrick Burghardt, Digitalstaatssekretär sowie CIO, hat für das Projekt KommunalCampus die Patenschaft übernommen. „Digitalkompetenz ist ganz wesentlich für eine funktionierende und bürgernahe Verwaltung“, so Burghardt. „Dafür braucht es qualifizierte Angebote zur Aus- und Fortbildung der Beschäftigten. Mit dem KommunalCampus haben wir ein wichtiges Instrument initiiert, um den digitalen Wandel zu schaffen und neue Kompetenzen aufzubauen.“
Bundesweite Nutzung
Der KommunalCampus ist hinsichtlich Idee und Technik so ausgelegt, dass er als Modell bundesweit genutzt werden kann, informiert das Digitalministerium. Es gebe zudem Schnittstellen zu den Plattformen eGOV-Campus, einem Projekt des IT-Planungsrats. Dadurch würden Synergien ermöglicht, um standardisierte Lernmodule zu entwickeln. Die Metropolregion Rhein-Neckar diene beim eGOV-Campus bereits als Innovations- und Erprobungsraum. „Eine moderne und digitale Verwaltung ist nicht nur für die Zukunft ungemein wichtig, sondern auch schon jetzt“, sagt Christian Engelhardt, Landrat des Kreises Bergstraße. Er verfolge bereits seit seinem Amtsantritt 2015 die Modernisierung und Digitalisierung der Kreisverwaltung. Mit Erfolg, denn die Kreisverwaltung sei beispielsweise vor Kurzem mit dem dritten Preis im Landeswettbewerb „Hessen smart gemacht“ für Bürgerbeteiligung und dem Verwaltungspreis „Gute Verwaltung“ für das digitale Angebot seines kommunalen Jobcenters ausgezeichnet worden. „Eine moderne digitale Verwaltung braucht aber auch Mitarbeiter mit entsprechenden Kompetenzen. Deshalb freue ich mich, dass wir Teil des KommunalCampus sind“, so Engelhardt.
Stefan Dallinger, Vorsitzender des Verbands Region Rhein-Neckar und Vorsitzender des Lenkungskreises des Modellvorhabens „kooperatives E-Government“ ergänzt: „Eine funktionsfähige Verwaltung sollte eine Verwaltung mit intelligenten digitalen Prozessen sein. Wir konnten in der Metropolregion in diesem Bereich schon Vieles verbessern. All diese guten Erfahrungen bringen wir jetzt ein.“
(co)
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